Stage Setup für Modeling Preamps?

JTRebel
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Ich komme aus dem ganz klasssichen (analogen) Live-Setup: Gitarre => Pedale => Amp => Speaker => Mic => PA und plane nun auf einen Modeling-Preamp (Line 6 Helix) umzusteigen. Nun wollte ich mich nach euren Erfahrungen mit Modeling-Preamps für den Bühneneinsatz erkundigen. Ich setze dabei mal vorraus, dass das beste Signal für den FOH, das DI-Out direkt per Kabel aus dem Modeling-PreAmp ist.

1. Verlasst ihr euch auf die PA-Monitorgegebenheiten vor Ort als ausschließliche Quelle für euren Gitarrensound?

2. Wenn nein, welche Endstufen/Amps benutzt ihr für die Verstärkung eurer Gitarrenspeaker? (Eine Standalone-Endstufe oder ein Standalone-Amp wäre hier sehr praktisch, da Festivals/Veranstalter ja ohnehin oft klassiche Gitarrenspeaker stellen und man seinen dann super zu Hause lassen kann). Und, wenn man diese Speaker dann ja auschließlich nur für den Bühnen/Monitorsound nutzt, könnte man doch auch auf günstigere Modelle (bspw. Micro-Amps ala Joyo Zombie im Clean-Kanal) ausweichen, oder? Wäre dann ja auch eine prima Lösung für den Proberaum.

Besten Dank!
 
Eigenschaft
 
Wenn Du nur einen Monitor brauchst und der "Amp in the room" Sound nicht wichtig, dann kannst Du einen relativ günstigen EV ZLX P oder Alto TS 312 vor Dich stellen und das normale Signal schickst Du zur PA.

Wenn du ein Sound Gourmet bist oder die Box auch die Location alleine beschallen soll, dann würde ich zu einer größeren echten FRFR Kiste raten, ala Red Sound oder MAtrix etc.

Wenn Du "echte" Lautsprecher vor Ort nutzen musst, dann brauchst Du eine Endstufe hinter Deinem Helix, 4-Kabelmethode in einen normalen Amp...dann kann man sich meiner Meinung nach aber auch das Modelling sparen.


Wenn Du oft spielst, wo Backline Boxen vorhanden sind, dann wäre eventuell statt Modelling das Synergy System etwas für Dich?

Teuer, aber geil:)


 
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Ich setze dabei mal vorraus, dass das beste Signal für den FOH, das DI-Out direkt per Kabel aus dem Modeling-PreAmp ist.

Würde ich jetzt so nicht sagen. Wenn Du im Helix ein Preamp Modell (also ohne virtuelle Endstufe) nutzt und dieses Signal dann über die XLR oder Klinkenausgänge ins Pult schickst, wird es kaum klingen, da ja ne Endstufe in der Kette fehlt.

Wenn Du zum Pult direkt aus dem Helix mit einem vollständig gemodellten Amp, also Vor- und Endstufe, und Cabsim gehst, wird es voraussichtlich klingen, aber Du musst dann halt schauen, wie Du auf der Bühne Deinen Sound abhörst. Zu den verschiedenen Varianten wie z. B. FRFR-Lautsprecher oder das spielen in einen Amp oder auch nur dessen Endstufe + Mikrofonierung gibt es hier so einige Threads.

Ich ganz persönlich habe für mein Setup festgestellt, dass ich den Helix am liebsten über Amps mit 4-Kabel-Methode spiele, weil ich damit auch den normalen Ampsound zur Verfügung habe. Zudem kann ich Preamp-Modelle über die Endstufe des Amps spielen. Klingt mit verschiedenen Preamp-Modellen über verschiedene Amps unterschiedlich.

VG
 
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Also ich nutze meinen Helix live so, dass ich eine EHX Magnum .44 Endstufe auf dem Board habe und damit ganz normal eine Gitarrenbox befeuere.

Entweder nutze ich die, die gestellt werden, oder ich bringe meine 1x12 Mesa Thiele mit.
Im Helix nutze ich die kompletten Amp Modelle. Natürlich ohne Boxensimulation.

Ich bin damit total zufrieden und kann meine Equipment mit einem Gang (Klampfe Rücken, eine Hand Board mit Helix und andere Hand 1x12er) schleppen.

Viele Grüße,
Ingo
 
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Wenn Du zum Pult direkt aus dem Helix mit einem vollständig gemodellten Amp, also Vor- und Endstufe, und Cabsim gehst, wird es voraussichtlich klingen, aber Du musst dann halt schauen, wie Du auf der Bühne Deinen Sound abhörst.

Die "Zwischenlösung", wenn man die unterschiedlichen gemodelten Endstufen einbeziehen möchte, ist mMn eine neutrale Endstufe in Verbinndung mit einer Gitarrenbox. Ich mag daran, dass die Unterschiede der Amps zwar deutlicher herauskommen, aber die echten GitarrenLS bleiben, die sich für mich doch ein Stück anders anfühlen als FR-Boxen. Das stärkere Beamen (also die gerichtete Abstrahlung hoher Frequenzen) kann man bei cleverer Aufstellung sogar nützen, um sich einen Bereich zu schaffen, in dem man die Gitarre lauter hört, aber die anderen nicht zudröhnt. Ist es gerade wichtige, die anderen gut zu hören hören, tritt man einfach etwas aus dem Schallkegel raus. Hat man das mal verinnerlicht, ermöglicht es für mich den besten Kompromiss aus "gefühlsechtem" Amp-Sound und Kontrolle.

Ich persönlich komme sogar mit reinen Preampsounds und dafür einer (immer etwas färbenden) Röhrenendstufe klar, weil ich es ganz gerne mag, wenn die diversen "Amps" einen gemeinsamen Nenner haben. Das hat dann natürlich weniger authentischen Marshall-, Fender- oder Boogiecharakter - dafür ist es jeweils meine Version davon, und das reicht mir. Mit Transenendstufe und Gitarrenspeaker sind die Unterschiede etwas deutlicher. So oder so rate ich für diesen Ansatz zu möglichst unversellen Gitarrenspeakern, die zB auch für Cleansounds überzeugender klingen als ein Vintage 30. Ich verwende eine Box mit G-12K85 und einem WGS Reaper HP. Beide sind für sich schon recht flexibel, in Kombination erst recht.

Was man dann aber beachten sollte, ist dass man die LS-Simulationen für den FOH bei einem solchen Setup nicht mehr unbedingt stur nach den verwendeten Amps auswählen sollte. Zu überlegen ist sogar, dann einfach immer die gleiche Boxenkombi zu wählen, eben eine der auf der Bühne verwendeten möglichst ähnlichen. Denn man stellt seinen "Vox AC-30" dann natürlich erst mal so ein, dass er mit der eigenen Box gut klingt. Kombiniert man diese Einstellungen zB mit Blue Bulldogs, könnte es schnell zu schrill klingen.

Man muss sich also ein paar zusätzliche Gedanken machen und Varianten ausprobieren, wenn man diesen Weg gehen will - oder man wählt die gute alte Mikrophonabnahme. Spielt man nicht überwiegend in einer relativ leisen, kontrollierten Umgebung, sondern noch auf richtigen Bühnen mit Monitorboxen und einem Drummer, der ein bisschen reinhaut, machts mit richtigen Gitarrenboxen aber immer noch am meisten Spaß, finde ich.

Gruß, bagotrix
 
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Vielen Dank für die Antworten.

@bagotrix So hatte ich mir meinen Aufbau auch vorgestellt.

Gitarre => Modelamp => LS-Simulation => PA => Monitor-Wedges
=> Endstufe => GitarrenLS (als Monitor)


Ich persönlich komme sogar mit reinen Preampsounds und dafür einer (immer etwas färbenden) Röhrenendstufe klar, weil ich es ganz gerne mag, wenn die diversen "Amps" einen gemeinsamen Nenner haben.
Ich hatte jetzt nicht so genau verstanden, wie du in die PA gehst? Direkt aus dem Modelpreamp oder aus der Röhenendstufe?


Übrigens, was den Beam betrifft, kann ich diesen kleinen Helfer sehr empfehlen.
 
Ich hatte jetzt nicht so genau verstanden, wie du in die PA gehst? Direkt aus dem Modelpreamp oder aus der Röhenendstufe?


Übrigens, was den Beam betrifft, kann ich diesen kleinen Helfer sehr empfehlen.

Ich hab immer mikrophoniert. Im Moment spiele ich nicht live, würde aber zu einer Red Box o.ä. neigen. Ich bin da recht pragmatisch - wichtig ist, dass der Soundmann ein zuverlässiges Signal hat, das nicht in jedem Song radikal anders ist. Die Feinheiten des Gitarrensounds sind in erster Line für den Spieler da, schon die Mitmusiker hören doch ehrlich gesagt nur die groben Unterschiede. Für mich muss ich sagen, dass ich auch nie gehört habe, wenn der Drummer neue Felle aufgezogen hat, noch ob der Mitgitarrist sein Recto-Model etwas anders eingestellt hat...

In Sachen Beaming bin ich etwas altmodisch. Wie oben beschrieben, versuche ich das eher positiv für mich zu nutzen. Das setzt aber voraus, dass der Amp von der Seite auf mich strahlt, und nicht etwa hinter mir steht und ins Publikum gerichtet ist (Stichwort "Marshall-Schneise" :fear:).

Gruß, bagotrix
 
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Ich finde die In-Ear-Lösung gerade für POD, Helix usw. ideal!
Und Helix hat ja genügend Eingänge und Schaltungsmöglichkeiten, dass man das In-Ear direkt anschließen und das Monitorsignal vom Pult dazumischen kann.
Wozu mehr schleppen und aufbauen als nötig?
 
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Ich finde die In-Ear-Lösung gerade für POD, Helix usw. ideal!
Und Helix hat ja genügend Eingänge und Schaltungsmöglichkeiten, dass man das In-Ear direkt anschließen und das Monitorsignal vom Pult dazumischen kann.
Wozu mehr schleppen und aufbauen als nötig?

so handhabe ich das z.b. auch. ein xlr out zum pult, den anderen in nen kleinen mixer am platz wo ich dann den rest vom orchester dazumische. funktioniert super
 
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Oder einfach zwei 110er fullrange Monitore (z.B. RCF 710) oder sogar Wedges. Damit hörst du dich laut, direkt und präzise (möglicherweise sogar stereo, resp. zwei separate Amps) und du hast einen guten Vergleich zum Signal das vorne rauskommt und deine Mitmusiker übertönst du nicht mit einem beamenden Brüllwürfel auf der Bühne.

Zu schwierig sind zumindest jene Soundsituationen in denen ich mich oft befinde. Eine 412 war da noch nie das Optimum.
 
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Super und vielen Dank für die ganzen Tipps. Ich werde mich wohl für den direkten Ausgang, also ohne Mikrofonieurung entscheiden und für einen Aktiv-Monitor von Blueamp für die Bühne.
 
Monitor Backup:
Wir spielen alle mit IEM. Zu Beginn hatte ich immer eine „Angstbox“ dabei. Wobei ein IEM Backup eigentlich viel sinnvoller wäre.

PA Backup:
ja im Grunde genommen verlasse ich mich immer auf die PA. Wenn die ausfällt fällt ja auch Gesang, Drum, Bass etc. aus.

Sonstiges:
ich habe ein Matrix GT1000fx allerdings weniger als Backup sondern weil es andere Situationen gibt. Z.B. beim Kneipengig wo nicht alles über die Gesangsanlage laufen kann, oder beim Songwriting im PR wo man beim jammen und zum kommunizieren per IEM immer Mikrofone nutzen müsste, oder wenn wie meistens Gitarrenboxen gestellt werden....,
 

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