Stage Piano mit Verstärkung oder Digital Piano?

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Richard28
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Hallo,

ich überlege hin und her, ob ich mir lieber ein gutes Stage Piano + Verstärkung/Monitore oder ein Digital Piano, also ein klavierähnlich aussehendes Gerät mit eingebauten Lautsprechern kaufen soll. In Frage kämen beispielsweise ein Kawai MP10 oder ein Kawai CA63 oder CA93.

Ich besitze ein akustisches Klavier, möchte aber auch abends üben können. Von den Tastaturen der genannten Geräte bin sehr überzeugt, vom Klang über Kopfhörer auch. Aber sicherlich möchte ich nicht nur mit Kopfhörern spielen, sondern auch zum Üben oder Vorspielen Lautsprecher nutzen können. Alles wohlgemerkt bei mir im Wohnzimmer und aller Wahrscheinlichkeit nach niemals auf einer Bühne!

Was mich an den Digital-Pianos etwas stört, ist die "Pseudo-Klavier-Anmutung". Ein "echtes" Klavier ist es eben doch nicht und da ist es mir sympathischer, wenn es auch gar nicht erst so aussehen soll - also lieber ein "ehrliches" Stage Piano.

Meine Frage ist, ob und wie ich bei Wiedergabe über Lautsprecher eine vergleichbare Klangqualität erreichen kann. Können zwei Nahfeld-Monitore da mithalten? Oder eine Wiedergabe über eine gute Stereoanlage?

Einerseits scheinen in den Klavieren zumindest den technischen Daten nach recht einfache Lautsprecher zu stecken, und auch das dafür zur Verfügung stehende Budget ist in Anbetracht des letztlich nicht sehr viel teureren Kaufpreises ja recht überschaubar. Andererseits könnte die Anordnung der Lautsprecher in den Klavieren und ein ausgeklügeltes Zusammenwirken mit dem Gehäuse dazuführen, dass das Ergebnis einem echten Klavier vielleicht doch relativ nahe kommt?

Über Meinungen und Anregungen würde ich mich sehr freuen!

Vielen Dank,
Richard
 
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Das schätzt Du alles schon richtig ein, inklusive der Ansicht, daß ein vernünftiges Stagepiano hübscher und konsequenter ist als eines im Klavier-Holzkostüm :great:.

Einigermaßen vernünftige Studiomonitore sind den in Homepianos verbauten Speakern in der Regel deutlich überlegen - jedesmal beim Anspielen eines Homepianos stellt sich bei mir schnell Ernüchterung angesichts des bescheidenen Sounds ein, obwohl die Tonerzeugung über Kopfhörer doch einigermaßen amtlich klingt.

Leider kann man trotzdem würde ich nicht pauschal den Gebrauch von Studiomonitoren empfehlen; ein paar Punkte sind zu bedenken und abzuwägen:

- nicht jeder Monitor paßt zu jedem Pianosound, währen eingebaute Lautsprecher zumindest bei hochwertigen Modellen halbwegs passen sollten. Da hilft leider nur ausprobieren und sich darauf einstellen, den Monitor, für den man sich entschieden hat evtl. nochmal umtauschen zu müssen.

- der Vorteil von eingebauten Lautsprechersystemen ist, daß sie (zumindest bei manchen Modellen mit Mehrwege-Systemen) so angebracht sind, daß der Ton für den Spieler einigermaßen aus der richtigen Richtung kommt. Das ist bei externen Boxen nicht automatisch so. Es ist ja auch immer eine Frage der Räumlichkeiten und Wohnungseinrichtung, wo man Platz für seine Boxen findet. Wenn dann eine Box 2m recht vom Spieler im Regal steht und die andere 5 m schräg hinten auf dem Boden, dann hat taugt das vielleicht zur allgemeinen Musikberieselung, hat aber mit dem Klangeindruck des am-Klavier-Sitzens trotuz hochwertiger Speaker nicht mehr so viel zu tun.

Mal abgesehen davon, daß die gleiche Box in jedem Raum ziemlich anders klingen kann und es auch schlöicht besch... klingende Raumsituationen gibt: Studionahfeldmonitore haben in der Regel einen "Sweet Spot" und sollten möglichst nach den Angaben in der Betriebsanleitung platziert werden. Da liest man dann meistens etwas in der Art, daß beide Speaker auf Ohrhöhe so aufgestellt werden sollen, daß sie mit dem Zuhörer ein gleichschenkliges Dreieck bilden und möglichst weit von der Wand entfernt sein sollen. Eben die Anordnung, wie man sie am möglichst freistehenden Tonstudio-Arbeitsplatz wählen würde, die im Wohnzimmer so leider nicht immer umzusetzen ist.


Hat man die Möglichkeit, einen halbwegs passenden Aufstellungsort einzurichten und Nerven, sich auf die Suche nach einem Monitor mit geeignetem Sound zu begeben, so läßt sich mit der Kombination auf jeden Fall ein besseres Ergebnis erreichen als mit jedem eingebauten Soundsystem.
 
Danke für die interessante Einschätzung, das klingt alles sehr vernünftig und nachvollziehbar. Ich hatte wegen der Aufstellung der Monitore überlegt, ein kleines Regal zu bauen, auf dem in der richtigen Höhe das Stagepiano und oberhalb rechts und links zwei Monitore stehen können. Die Monitore könnten etwa in einer Höhe stehen, in der ein richtiges Klavier aufhört und wären dann genau auf Ohrhöhe. Der empfohlene Abstand müsste auch einfach einzuhalten sein. Nur mit dem Abstand zur Wand wird es schwierig, falls das ganze Monstrum nahe einer Wand stehen soll.

Vielleicht hat hier jemand schon einmal etwas ähnliches ausprobiert?
 
Hast du auch an das Kawai ES6 gedacht? Dies hat eingebaute Lautsprecher und fürs Wohnzimmer taugen die allemal. Zudem gibt es dafür auch ein Designkit, so dass es auch im Wohnzimmer gut aussieht. Ich habe es selber (in schwarz) und bestens damit zufrieden. Bei mir steht es auch im Wohnzimmer, daneben auf dem Couchtisch stehen mein Mac Book Pro und Interface. Da es auch einen Stereo Line In hat, nutze ich die Lautsprecher des ES6 vorallem für AU/VST.

Das gute finde ich, falls ich doch mal ein akustisches Klavier bekomme, hab ich nicht zwei große da stehen.


Viele Grüße
Musicanne
 
Hi,

ich finde das mit der Klavierverkleidung auch eher störend. Wenn dann schon so abgefahrenes Design wie

http://www.musik-service.de/yamaha-modus-f-01-pr-prx395751316de.aspx

oder noch cooler:

http://www.musik-service.de/yamaha-modus-h01-deep-brunette-prx395761639de.aspx

Ansonsten mag ich noch "schlichtes" Piano-Optik-Design, was irgendwie zumindest eigenständig schick wirkt und nicht zu "Imitat-mäßig":

http://www.musik-service.de/roland-f-110-prx395768720de.aspx

Och ja, und DAS hier mag ich auch noch, gerade in der Farbe:

http://www.musik-service.de/yamaha-p-155-prx395767551de.aspx


Ich gehe aber grundsätzlich auch lieber Richtung Stage-Piano (habe das Yamaha CP 33), ABER finde mitllerweile interne (gute!) Boxen wichtig. Daher mein neuer heißer Favorit

Roland FP7F - ist für mich ein ernstzunehmendes Stagepiano und hat die "nette" Beigabe guter Lautsprecher. Mich hat es bei den letzten Auftritten (Hintergrundmusik machen bzw. Gospelchor begleiten) wirklich gestört, den Sound nicht auch direkt vom Instrument zu "bekommen" sondern stattdessen von Monitoren auf dem Fußboden mit "Plastik-"Sound. Ich weiß, ist Geschmackssache, die meisten Profis schwören auf puristische Stagepianos ohne interne Lautsprecher. HIER gleich noch der Hinweis, dass das Yamaha p 250 und CP 300 abschaltbare und sehr gute Lautsprecher hat.

Ansonsten gibt es ja auch noch den "Abschalt-Trick", in die Kopfhörer-Buchse (soweit vorhanden bei den jew. Instrumenten) ein Klinkenkabel zu stecken.

Ansonsten finde ich an DIESEM hier sehr schön, dass man die Bedienelemente "zuschieben" kann. Nennt sich "Tastaturdeckel mit "Classic Position" zum Verdecken
der Bedienelemente"

Ich hoffe die Anregungen geben neue gute Gedanken auf der Suche nach dem für dich perfekten Instrument.
 
Für mich war auch die simple Lösung mit eingebauten Lautsprechern in einem trotzdem noch transportablen Gerät am attraktivsten. Ich habe mich damals zwischen FP4 und FP7 entscheiden müssen. Letztlich ist es das FP7 geworden, weil die Lautsprecher zum einen besser sind und zum anderen nach oben abstrahlen und nicht wie beim FP4 nach hinten zur Wand. Für bescheidene Wohnzimmer-Ansprüche reicht das. Über die Anschlüsse kann man aber bei Bedarf Monitore nachrüsten.
 
Das schätzt Du alles schon richtig ein, inklusive der Ansicht, daß ein vernünftiges Stagepiano hübscher und konsequenter ist als eines im Klavier-Holzkostüm

Einspruch! Ein Stagepiano mit Studiomonitoren sieht in einem Wohnzimmer (NICHT Jugendzimmer) reichlich deplatziert aus. Ein "Homepiano", also mit Holz drumherum, geht schon eher, ist aber immer noch, auch optisch, ein Kompromiss.
 
Einspruch! Ein Stagepiano mit Studiomonitoren sieht in einem Wohnzimmer (NICHT Jugendzimmer) reichlich deplatziert aus. Ein "Homepiano", also mit Holz drumherum, geht schon eher, ist aber immer noch, auch optisch, ein Kompromiss.

Es ist halt der Trend zu beobachten, dass sehr vielen leider die Homepiano-Optik wichtig ist in einer Preisklasse, wo ich einfach noch davon abraten möchte (etwa unter 1000,--€). Wer unter 1000 bleiben möchte, der sollte puristisch nach gutem Klavier-Sound und guter Tastatur schauen, aber nicht immer noch die Homepiano-Optik bei der Beratung hier mit herbeiwünschen.

Wir brauchen hier dann immer wieder sehr lange, um Leuten auch mal den Wunsch nach Homepiano-Optik auszureden, wenn sie nicht ihr Budget erhöhen möchten. Dann kommen wieder die Vorschläge "***********" usw., weil das ja die "Optik" hat, ja mei... Ist schon manchmal mühsam - aber macht auch Spaß. Wir machen das ja gerne :)

Just my two cents ;)
 
Es ist halt der Trend zu beobachten, dass sehr vielen leider die Homepiano-Optik wichtig ist in einer Preisklasse, wo ich einfach noch davon abraten möchte (etwa unter 1000,--€). Wer unter 1000 bleiben möchte, der sollte puristisch nach gutem Klavier-Sound und guter Tastatur schauen, aber nicht immer noch die Homepiano-Optik bei der Beratung hier mit herbeiwünschen.

Ja, das stimmt allerdings. Unter 1000€ ist bei Homepianos nicht viel zu wollen. Rein technisch ist da ein Stage Piano sicher besser. "Boogie_Blaster" meinte allerdings, ein Stage sei "hübscher". Naja, ich persönlich bin ein Technik-Fan und finde beispielsweise auch ein Motif XF optisch sehr ansprechend, so mit dickem TFT und den vielen Reglern und Knöppen. ;) Aber im Wohnzimmer? Nur zur Not, wenn sonst echt kein Platz ist.
 
Nun ja, ich meine das durchaus so, aber mit der Einschränkung, daß selbstverständlich nicht jedes Stagepiano hübsch ist und natürlich niemand im Wohnzimmer Kabelgewirr und ähnliches Zubehör haben möchte.

Mir geht's eher darum, daß ein digitales Piano eine eigenständige Bauform ist und sich daher nicht als Echtholzklavier tarnen sollte.
Ich find's unangemessen, wenn ein Gegenstand etwas zu sein vorgaukelt, das er in Wahrheit gar nicht ist.
Besser sind Geräte, die ihre elektronische Bauart nicht krampfhaft verleugnen und dieses durch eine wohnraumkompatible, neuartige Formgebung kommunizieren, die nicht nach Pseudoklavier ausschaut. Also idealerweise was ruhiges, wertiges ohne viel Technik, Displays und Bedienelemente.

Die von Stuckl verlinkten Pianos sind da ein gutes Beispiel.
 
Mir geht's eher darum, daß ein digitales Piano eine eigenständige Bauform ist und sich daher nicht als Echtholzklavier tarnen sollte.
Ich find's unangemessen, wenn ein Gegenstand etwas zu sein vorgaukelt, das er in Wahrheit gar nicht ist.
Besser sind Geräte, die ihre elektronische Bauart nicht krampfhaft verleugnen und dieses durch eine wohnraumkompatible, neuartige Formgebung kommunizieren, die nicht nach Pseudoklavier ausschaut.

Diesen Standpunkt kann ich zwar nicht so ganz nachvollziehen, aber gut. Ich kenne allerdings nur ein Homepiano, das sich wirklich als akustisches Klavier "tarnt", und das ist das Kawai CA111. Allen anderen Geräten sieht man die digitale Herkunft schon von weitem an. Man muss ein D-Piano nicht aufgrund der Elektronik hinterm Holz unwertig aussehen lassen. Diese Keyboards auf Holzgerippe (Homepianos der unteren Preisklasse) finde ich auch schrecklich. Ich finde, diese Geräte haben irgendwie immer diesen Touch von "Kinderzimmer".
 

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