moin moin,
erstmal eine Gegenfrage: Ist Deine Shifttaste kaputt?
Das ist hier kein Chat sondern ein Forum
Ich versuch's mal einigermaßen populärwissenschaftlich zu erklären. Man möge mir das Weglassen von einigen Fakten und extreme Pauschalisierungen verzeihen
1.) was sind die unterschiede zwischen nem 1" bzw 2" hochtöner bei einer fullrangebox?
Die Frage hat nix mit Fullrange oder nicht Fullrange zu tun
- je größer ein Lautsprecher ist, desto weniger Auslenkung der Membran wird benötigt um bei der gleichen Frequenz die selbe
akustische Leistung zu erzeugen.
- je größer ein Lautsprecher ist, desto schwere fällt es ihm hohe Frquenzen wiederzugeben durch seine größere Masse. Dies führt dazu, daß bei hohen Freqenzen die
Impulstreue leidet und der
Klirr (Obertöne / Verzerrungen) zunehmen. In Kombination aus Impulstreueverlust und zunehmendem Klirr sinkt der Nutzpegel bei höheren Frequenzen.
Wenn man das jetzt im Kontekt einer x-Wege "Fullrange" Box betrachtet ... was bedeutet das?
- ein 2" Treiber kann tiefer angekoppelt werden als ein 1" Treiber.
- ein 1" Treiber kann höherer Frequenzen besser wiedergeben
- da der 2" Treiber tiefer angekoppelt werden kann, wird der Mitteltöner von seiner Krampfzone befreit und kann somit entspannter arbeiten
- aufgrund der größeren Membranfläche kann ein 2" Treiber im Nutzfrequenzbereich eine größere akustische Leistung erzeugen
Häufig werden 2" Boxen als "wärmer" beschrieben und 1" Boxen als "brillianter"
Praktisch wird in Hochleistungstopteilen der Vorteil beider Treiber genutzt, indem man einen 2" Treiber für den Hochmitteltonbereich benutzt und den 1" Treiber für den Hochtonbereich.
Community hat genau aus dieser Problematik heraus einen 4" Treiber entwickelt, der sich aber aufgrund der Kosten außer im Highend Sektor nie durchgesetzt hat.
"riggen" ist die Verdeutschlichung des englischen Verbs '
to rig'.
Es bedeutet nichts anderes als Veranstaltungstechnik (Beschallungstechnik, Beleuchtungstechnik, Befestigungstechnik) "nicht bodengebunden" anzuschlagen ... zu gut deutsch: "mir häng das Gerümpel irgenwo ran"
Als "Rig" wird landläufig das
Truss bezeichnet, an dem die Boxen, Lampen, ... befestigt werden.
Der "
Rigger" ist derjenige, der u.a. die Befestigungspunkte der Lastzüge setzt und für die richtige Ausführung der Installation haftet.
"Riggen" ist nichts für Laien, hier gelten die örtlichen Vorschriften der Bau- und Veranstaltungsverordnung !!!
Der erste Schritt zu einem Rigger ist der
Anschlagschein (sry war zu faul nach einem aktuelleren oder allgemeingültigeren Link zu suchen
).
3.) was bedeutet es wenn hier jemand schreibt "auf zahnlücke gestackt"?
Mit "auf zahnlücke gestackt" wirst Du wahrscheinlich die Anordnung von Bässen meinen ... dazu gleich mehr ...
Bei klassischen Systemen ist das
Stacking im Schachbrettmuster durchaus üblich. Typische Vertreter sind z.Bsp. d&b C4-Serie und KS Triax.
Im Bassbereich bedeutet "auf zahnlücke gestackt" das Verteilen der Bässe vor der Bühne mit einem gleichmäßigen Abstand zwischen den einzelnen Bässen.
Ziel dieser Übung ist es ein
Linearray im Bass zu erzeugen. Der Vorteil dieses Zylinderstahlers ist es, daß man mit Entfernungsverdopplung nur 3dB Pegel verliert statt wie bei sphärischen Strahlern 6dB.
Als grobe Näherung darf für eine Kopplung der Abstand der akustischen Zentren (akustischer Mittelpunkt der Box) maximal der halben Wellenlänge der oberen Grenzfrequenz betragen. Z.Bsp. für eine Kopplung bei max. 100Hz darf der Abstand der Boxenmittelpunkte nicht größer sein als gut 1,5m.
Je länger diese Schallzeile ist, desto weiter entfernt ist der Übergang des Nahfeldes (zylindrische Abstrahlung) zum Fernfeld (sphärische Abstrahlung). Leider ist dieser Übergang frequenzabhängig und erfordert je tiefer die Frequenz sein soll längere Arrays ... Formeln sind nachzulesen in den Anhängen des verlinken Artikels zum Thema Linarray.
4.) warum hat man nen db-gewinn wenn man subwoofer nebeneinander in die mitte aufstellt?
Hier muß man Deine Frage erstmal wieder ein bissl auseinanderdividieren
Verallgemeinert gilt: Verdopplet man die Anzahl der Lautsprecher und Verdoppelt man die zugeführte elektrische Leistung, erzielt man idealerweise 6dB Gewinn der akustischen Leistung.
Praktisch müssen diese Lautsprecher auch koppeln
Bei einer klassischen L/R-Aufstellung ist selbst im Bass der Abstand auf kleinsten Bühnen zu groß, damit die Syteme koppeln können (ähnlich dem Linearray).
Ist der Abstand bei gleicher Ausrichtung zu groß, kommt es zu
Kammfiltereffekten. Nicht umsonst werden bei Topteilen horizontale und vertikale Abstrahlwinkel am -6dB Punkt angegeben. D.h. bei Topteilen muß man auf die Winkelung zwischen den Boxen achten und dann koppeln die Dinger (idealerweise) auch auch ohne Kammfiltereffekte.
Bei Bässen (die im Normalfall omnidirektional abstrahlen) kann man die Pegelgewinne ausnutzen, indem man die Kisten als Block zusammenzurrt.
Warum stellt man dann nicht immer die Bässe als Centercluster
... ganz einfach hier ist unser sekundäres Sinnesorgan mit seiner Ortung der Grund. Basscentercluster machen erst unter 100Hz obere Grenzfrequenz Sinn, sonst ortet unser Gehör auf die Mitte statt wie gewollt auf L/R
Das soll für heut erstmal reichen ...
grüße, humi