SSL2+ durch unsymmetrischen Eingang mit 48V kaputt?

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Bim
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Hallo zusammen,
mein SSL2+ hat gestern plötzlich den Geist aufgegeben. Die Input-Pegel zeigen beide durchgehend Signale an, auch wenn kein Input angeschlossen ist. Zudem funktioniert der Output nichtmehr, auf max. Lautstärke am Kopfhörer nur leisen Output, an den angeschlossenen Boxen (Harman Kardon Sound Sticks am zweiten Kopfhörerausgang) nur Knacken. Die Boxen gingen auch an einem anderen Interface erst nichtmehr, erst nach 1x trennen vom Strom, ich nehme an, dass da durch irgendein falsches Signal auch etwas auf dem Board durcheinandergekommen ist. Ich frage mich nun allerdings, ob es einfach von selbst kaputt gegangen ist oder etwas mit meiner letzten Änderung zu tun hat.

Am ersten Eingang betreibe ich damit von Anfang an ein Shure SM7B mit Fathead & entsprechend 48V-Phantomspeisung. Ich hatte vor etwa einer Woche dann die Idee, meine Xbox auch über das Interface laufen zu lassen, damit ich damit auch die gleichen Boxen / Kopfhörer nutzen kann. Dafür habe ich vom Monitor den Audioausgang (3.5 Klinke) über ein Klinke-zu-Klinke Kabel & einen "RØDE VXLR Steckeradapter 3,5 mm TRS auf XLR3M" an den zweiten XLR-Eingang angeschlossen und konnte dann durch den Wechsel zwischen Input / USB recht komfortabel zwischen XBOX / PC Input umschalten. Hat auch soweit alles gut geklappt.

Jetzt habe ich mich nach einem Ersatzinterface umgesehen & bin durch Interfaces ohne separate Umschaltmöglichkeit der 48V-Phantomspeisung auf die Frage gekommen, ob die 48V-Phantomspeisung an dem XBOX-Monitor-Klinke-XLR Konstrukt (das soweit ich das nachvollziehe erstmal unsymmetrisch sein sollte?) ein Problem sein kann. Ich bin mir zwar relativ sicher, dass ich die Phantomspeisung aus hatte, kann es aber nichtmehr 100% sagen. Könnte das SSL2+ durch die 48V an dem Eingang kaputt gegangen sein? Möchte jetzt nur sichergehen, dass ich nichts falsch anschließe und damit das nächste Interface gleich wieder beschädigt wird.

Viele Grüße
Bim
 
Dafür habe ich vom Monitor den Audioausgang (3.5 Klinke) über ein Klinke-zu-Klinke Kabel & einen "RØDE VXLR Steckeradapter 3,5 mm TRS auf XLR3M" an den zweiten XLR-Eingang angeschlossen u
Nur mal so nebenbei - ein 3,5 mm TRS Ausgang führt ein unsymmetrisches Stereosignal, dass man nicht sinnvoll mit einem Adapter in einen Mono-XLR Eingang einspeisen kann. Dabei gehen wesentliche Informationen des Signals flöten. Phantomspeisung grillt dann das sendende Gerät....
 
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Aber nur bein Sendenden gerät, in dem Fall die X-Box, kann am Ausgang u.U. Schaden nehmen.
Das SSL2+ interface das am Eingang die Phantomspeisung zur Verfügung stellt nimmt keinen Schaden.
 
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Nur mal so nebenbei - ein 3,5 mm TRS Ausgang führt ein unsymmetrisches Stereosignal, dass man nicht sinnvoll mit einem Adapter in einen Mono-XLR Eingang einspeisen kann. Dabei gehen wesentliche Informationen des Signals flöten. Phantomspeisung grillt dann das sendende Gerät....
Hm, dass mir das Stereosignal flöten geht macht Sinn, danke! Dann würde ich das so wohl eh nichtmehr machen.

Aber nur bein Sendenden gerät, in dem Fall die X-Box, kann am Ausgang u.U. Schaden nehmen.
Das SSL2+ interface das am Eingang die Phantomspeisung zur Verfügung stellt nimmt keinen Schaden.
Ok, dann hat es auf jeden Fall nicht daran gelegen, dass das SSL2+ kaputt gegangen ist & ich die Phantomspeisung wirklich aus hatte, danke!

Werde mir dann eine andere Lösung für die Verbindung vom XBOX Signal überlegen müssen. Eventuell finde ich ein Interface / Mixer, das zusätzlich noch einen Stereoeingang hat.
 
Auch Ausgänge können in der Regel durch das Anlegen einer niedrigen Spannung (wozu die Phantomspeisung mit max. 48V noch zählt) nicht beschädigt werden, da auch Ausgänge üblicherweise durch Koppelkondensatoren gegen Gleichspannung geblockt sind. Das soll zwar in erster Linie die Betriebsspannung der Schaltung selber von den Ausgängen fern halten, das funktioniert aber auch umgekehrt.
Allenfalls wenn die von außen anliegende Spannung die maximale Spannungsfestigkeit der Koppelkondensatoren (deutlich) überschreitet, könnte ein Schaden entstehen indem die Kondensatoren durchschlagen.

Für die Verbindung eines Stereo-Ausgangs mit Mini-Klinke 3,5mm zu XLR-Eingängen brauchst du ein entsprechendes Splitkabel wie z.B. dieses hier:
https://www.thomann.de/de/cordial_ey_15_wmm_elements.htm

Oder wenn du in Line-Klinkeneingänge mit 6,3mm Buchsen gehen willst, dieses hier:
https://www.thomann.de/de/cordial_ey_5_wpp_elements.htm

Wenn das Interface Cinch-Eingänge hat, wäre dieses Kabel das beste:
https://www.thomann.de/de/cordial_ey_15_wcc_elements.htm
Da die X-Box mit Sicherheit nur maximal Consumer-Pegel ausgibt (-10 dbV), wäre das auch die beste Lösung bzw. Verbindung her, da Cinch-Eingänge stets auf diesen Consumerpegel abgestimmt sind.
 
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Auch Ausgänge können in der Regel durch das Anlegen einer niedrigen Spannung (wozu die Phantomspeisung mit max. 48V noch zählt) nicht beschädigt werden, da auch Ausgänge üblicherweise durch Koppelkondensatoren gegen Gleichspannung geblockt sind.
Einspruch euer Ehren :)
Die 3,5 mm Klinkenausgänge sind meist als Kopfhörerverstärker ausgelegt.
Die sehen dann von der Schaltung eher so aus (hier ein Mono KH Verstärker):
0311KH2.jpg

Quelle: https://www.elektronik-labor.de/Notizen/0311KhAmp.html

Hier werden, vor allem weil der Kopfhörer Leistung benötigt, keine Koppelkondensatoren eingesetzt.

In der Praxis ist der Strom der bei der Phantomspeisung fließt aber sehr gering (max. ca. 10 mA) da er durch Widerstände im Speisekreis begrenzt wird. Die Chance das auch so ein Ausgang überlebt ist somit recht groß.
 
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Die konkrete Schaltung bei der X-Box kenne ich nicht. Gut möglich, dass dort keine Koppelkondensatoren am 3,5mm Klinkenausgang sind (da ich keine X-Box habe und auch nie mit so einem Teil umgegangen bin, kenne ich die sowieso nicht näher).
Aber dass Kopfhörerverstärker generell keine Kondensatoren an den Ausgängen haben, lässt sich so nicht sagen. Es gibt auch Schaltungen mit solchen Kondensatoren. Und warum auch nicht, schließlich sollte es auch bei Kopfhörern ausgeschlossen werden, dass Gleichspannung anliegt.
Hier ein Diagramm mit Blockkondensatoren:
Kopfhörerverstärker-Diagramm.jpg
 
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Hier kommt aber im Tieftonbereich nicht mehr all zuviel an den Kopfhörern an... .
Wo ist denn die Schaltung eingebaut?

€: Ist doch nicht ganz so schlimm wie ich ursprünglich gedacht habe. Die meisten Orhörer haben ja 16 Ohm Impedanz. Habe mit 8 Ohm gerechnet.
 
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Die meisten dürften sogar noch darüber liegen, bei 20-32 Ohm.
Jedenfalls dominieren diese Impedanzwerte wenn ich überschlägig in den z.B. bei Thomann gelisteten InEar-Höreren blättere.
Damit liegt der berechnete untere Grenzwert des Hochpasses bei 16-11 Hz. Passt schon mit den Elkos 470 µF.
 
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Hm, dass mir das Stereosignal flöten geht macht Sinn, danke! Dann würde ich das so wohl eh nichtmehr machen.
Wenn es nur das wäre, könnte man ja ggf. damit leben (mit einem Monosognal). Es ist aber bei einem symmetrischen Eingang so, dass alle Monoanteile ausgelöscht werden, die in dem Stereosignal enthalten waren (also Gesang, Snare, Bassdrum, Bass usw.). Das ist also echter Murks!
 
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Danke für die ganzen Infos / Hinweise. Ich gehe dann davon aus, dass das SSL2+ doch an "Altersschwäche" kaputt gegangen ist. Ich habe mich als Ersatz für ein Yamaha AG06MK2 entschieden. Ich habe es mit einem Motu M2 verglichen, da ich eigentlich davon ausgegangen bin, dass die D-PRE Vorverstärker im AG06 deutlich schlechter sein sollten, kann aber im direkten Vergleich, wenn überhaupt, nur minimale Unterschiede feststellen. Dafür hat das AG06 als Mixer mehr Möglichkeiten, z.B. einen AUX-In über den ich den Sound von der XBox einfach reinbekomme.
 
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