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Spotify Dilemma

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cheesecakex
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Mal ne Frage für die Spotify Experten unter euch.
Thema: Auf Playlist bei Spotify/Spotify User kommen
Genre: Deutschsprachiger Rock / Indie

1) Ich habe oft gehört, dass es für die eigene Band eine Option sein kann,
das man als Bandmitglied eigene Spotify Playlist veröffentlicht. Dafür und für die Pflege viel Arbeit investiert,
viel Reichweite bekommen, um dann für andere User/Künstler interessant zu werden. Man dann seine eigenen
Songs punktuell mit einbaut und mit anderen Bands connecten, sich gegenseitig aufzunehmen.
Ist das Richtig, kann das so praktiziert werden?
Wenn ich selber eine Playlist öffentlich stelle, kann die aber komischerweise noch nicht gefunden werden.
Oder werden die erst ab einer bestimmten Reichweite gefunden?
Wieviele Songs sollten diese Playlists haben?
Wie verbreite ich diese? Immer wieder im Freundeskreis teilen? Social Media etc?

2) Habe öfter gelesen: Playlists in seinem eigenem Genre finden, mit ausreichendem Traffic.
Playlist Inhaber ausfindig machen und um Aufnahme bitten.
Klingt erstmal einfach, aber funktioniert dieser Weg auch noch 2025?

Finde das Thema sehr spannend und könnte da lange drüber nachdenken.
Ich weiß auch, das Spotify sehr kritisch gesehen wird. Einige boykottieren es komplett.
Andere spielen das Spiel zähneknirschend mit. Der andere, sehr kleine Teil, profitiert davon.
Wir spielen das Spiel halt auch mit. Aber auch nur vor dem Hintergrund, das der ein oder andere Veranstalter
sich die Profile schon mal genauer anschaut. Und dann sieht es halt doof aus, wenn da nur 100 monatlich Hörer stehen.
Wir sind mit "echten" Plays bei ca 300 monatlich. Hat natürlich auch etwas mit Zielgruppen zu tun.
Durchschnittliches Alter der Hörer 35-50 Jahre. Da werden sogar noch CD´s gekauft und viele haben gar kein Spotify.
Vielleicht müsste man einfach mal ein Pool mit ein paar Nutzern gründen und sich gegenseitig supporten.
Wenn man da eine Playlist hat und jeder lässt die einmal im Monat abspielen dann ist das zumindest ein wenig.
Geld verdienen, ist ja utopisch. Aber einfach in der Wahrnehmung einen Sprung zu machen, bei Veranstaltern etc.

Bin gespannt, wie ihr das seht?
 
1) Ich habe oft gehört, dass es für die eigene Band eine Option sein kann,
das man als Bandmitglied eigene Spotify Playlist veröffentlicht. Dafür und für die Pflege viel Arbeit investiert,
viel Reichweite bekommen, um dann für andere User/Künstler interessant zu werden. Man dann seine eigenen
Songs punktuell mit einbaut und mit anderen Bands connecten, sich gegenseitig aufzunehmen.
Ist das Richtig, kann das so praktiziert werden?
Kann man machen, dazu muss man aber wirklich sehr viel Zeit investieren und das Social Media Game wirklich beherrschen. Ab und an mal auf den eigenen Kanälen die Playliste posten bringt einem ein paar Dutzend Follower auf die Playliste, aber das ist nicht wirklich nennenswert. Es macht aber trotzdem Sinn ein paar eigene Playlisten zu kuratieren und die vernünftig zu pflegen, weil das letztlich Aktivität auf der Plattform anzeigt und einem helfen kann, auf redaktionelle Playlisten zu kommen. Außerdem ist es eine Art Fan Bindung und man kann zum Beispiel eine "On The Road" Playliste machen, auf der alle Bands drauf sind, mit denen man so zockt und was einem sonst noch so einfällt.
Um eine eigene Playliste aber wirklich groß zu machen muss man wirklich mega viel Arbeit rein stecken, oder sogar Werbebudget. Ein wenig ehrlich muss man aber auch da zu sich selber sein. Hat man gerade mal 2-3k Insta Follower und tut sich schon schwer damit alle zwei Wochen mal einen Post zu machen, dann kriegt man das nicht groß.

Wenn ich selber eine Playlist öffentlich stelle, kann die aber komischerweise noch nicht gefunden werden.
Oder werden die erst ab einer bestimmten Reichweite gefunden?
Playlisten mit wenig Followern sind halt nicht interessant und werden in der Suche nicht priorisiert, keine Ahnung wie lange man da scrollen muss, bis man die findet.

Wieviele Songs sollten diese Playlists haben?
Wie verbreite ich diese? Immer wieder im Freundeskreis teilen? Social Media etc?
Wie viele Songs ist vom Inhalt und von der Story abhängig, die man damit erzählen möchte. Beispiel: eine Playliste, die Leute hören sollen, während sie Sport machen, sollte halt schon eine gewisse Länge haben, sonst ist sie vorbei, bevor das Workout durch ist. Ist dann blöd und beim nächsten Mal machen sie die Playliste nicht wieder an. Außerdem wird natürlich eine Playliste schnell langweilig, wenn sich daran nichts ändert, das heißt, die schläft einfach sehr flott wieder ein.
Wie erfährst du denn von Playlisten? Das würde ich mir überlegen und dann ähnlich vorgehen.

2) Habe öfter gelesen: Playlists in seinem eigenem Genre finden, mit ausreichendem Traffic.
Playlist Inhaber ausfindig machen und um Aufnahme bitten.
Klingt erstmal einfach, aber funktioniert dieser Weg auch noch 2025?
Das hat auch vor '25 nicht wirklich funktioniert. Bzw. da kann man richtig viel Arbeit rein stecken für einen extrem niedrigen Outcome. Du wirst bei mindestens 90% der Playlisten folgende Antwort bekommen: "kann ich machen, kostet dich X$". Und das X reicht von 5-500, dann erzählen sie dir was, dass sie dir mindestens 20k Hörer garantieren können usw. usw. Das ist fast immer Scam und eine ganz tolle Masche um Leute abzuzocken. Diese Playlisten sind ganz oft Bot - Listen mit haufenweise Karteileichen und die Plays die du bekommst sind alles Bots. Nebenbei ist das laut Spotify Richtlinien verboten, aber die machen auch nichts wirklich dagegen. Kommt man selber auf die Idee, sich solche Plays zu "kaufen" kann man sich damit sehr schnell den eigenen Account zerschießen, ähnlich wie mit gekauften Social Media Followern.
Ab und an gerät man mal an jemanden, der das wirklich aus Spaß macht und das halbwegs seriös ist, aber das ist extrem selten. Und es gibt keine Möglichkeit herauszufinden, ob die Playlist Follower echt oder fake sind und wie viele Plays bzw. monatliche Hörer das dann wirklich bringt.

Klingt jetzt frustrierend und das ist es auch. Es gibt meiner persönlichen Erfahrung nach keinen "einfachen" Weg, sich da mehr Bekanntheit zu erspielen und die Frage ist dabei auch was man eigentlich erreichen möchte. Geht es dabei um reines Zahlen flexen, oder möchte man wirklich Marketing für seine Band machen. Und was bringt es einem, wenn hinterher 90% der Followerschaft aus Asien und Südamerika kommt, wenn die eigene Zielgruppe in Mitteleuropa ist.
Ich weiß, gerade als Band hört man immer wieder, dass zum Beispiel beim Booking VeranstalterInnen auch auf Zahlen und Reichweite schauen und viele machen das auch und einige lassen sich da auch von blenden. Das kommt vor, aber auch die lernen mit der Zeit wie man Zahlen betrachten muss. Ist wie ne Band, die bei Insta 10k Follower hat, aber auf einen Beitrag nur 20-30 Reaktionen bekommen, da weiß man sofort wo die Follower her kommen.

Ganz persönlich würde ich mich nicht zu sehr auf Spotify konzentrieren, dort gibt es zwar mittlerweile auch Tools, um zum Beispiel Gigs zu promoten oder Merch zu verkaufen, trotzdem ist Spotify in erster Linie ein Audio Player und wird von vielen so benutzt. Selbst mit einer großen Anzahl an Plays, hat man außerhalb von Spotify relativ wenig Vorteile davon. Steigt aber die Gesamt Bekanntheit einer Band, dann steigen auch automatisch die Plays bei Spotify mit, da einfach eine große Masse an Menschen darüber Musik konsumiert.
Das heißt kurz gesagt: - und bitte nimm das nur als meine persönliche Meinung/Erfahrung ohne Absolutheitsanspruch - Ich würde als Band Zeit/Energie/Geld in nachhaltiges Marketing außerhalb von Spotify stecken, denn das zieht dann eh automatisch nach.
Was nicht heißt, dass es sich nicht lohnt, Spotify mit dem zu bespielen was die Plattform bietet: Also eigene Playlist, Artist Pick usw. Das würde ich auf jeden Fall empfehlen, den Account aktuell zu halten hilft dabei, dass man vom Algorithmus nicht als Karteileiche abgestempelt wird.
 
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Danke für die ausführliche Antwort.
Was ich auch schon mal nebenher gedacht habe, wenn die Band auf ihrem Youtube Account ein paar Sachen mehr macht die über
die eigene Sache hinaus geht. Sprich: Andere Songs zerlegen (nicht negativ), nur darüber sprechen, was einem selber gefällt. Was man besonders findet an Song/Band xy etc.
Ob so etwas funktioniert oder interessiert, keine Ahnung. Ist wohl wie immer: Ausprobieren und am Ball bleiben
 
schau mal auf youtube bei benn jordan und weaver beats bzgl. bots und playlists. kann leider blöd ausgehen ohne das man was dafür kann
 
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Danke für die ausführliche Antwort.
Was ich auch schon mal nebenher gedacht habe, wenn die Band auf ihrem Youtube Account ein paar Sachen mehr macht die über
die eigene Sache hinaus geht. Sprich: Andere Songs zerlegen (nicht negativ), nur darüber sprechen, was einem selber gefällt. Was man besonders findet an Song/Band xy etc.
Ob so etwas funktioniert oder interessiert, keine Ahnung. Ist wohl wie immer: Ausprobieren und am Ball bleiben
Ja, also Social Media Marketing ist halt ein wirklich weit gefächertes Thema, man muss dabei den Spagat machen, was den eigenen Fans gefällt und was man auch selber glaubhaft rüberbringen kann. Und dabei sollte man im Blick behalten, dass man auch alles langfristig durchhalten kann. Ich hab schon einige Bands erlebt, die jeden Trend, der gerade so angesagt ist mitmachen, Podcasts, Umfragen, Reactions usw. usw. aber nichts davon nachhaltig aufbauen. Das schläft dann irgendwann wieder ein weil die selber daran den Spaß verlieren oder der erhoffte Erfolg dann doch ausbleibt. Ist dann leider doch sehr individuell. :)

schau mal auf youtube bei benn jordan und weaver beats bzgl. bots und playlists. kann leider blöd ausgehen ohne das man was dafür kann
Bei einem Projekt ist mir mal passiert, dass wir als "Bot Beifang" mit angegangen wurden, das heißt, damit es nicht auffällt, nehmen Botfarmen auch immer wieder andere Acts mit rein und streuen ihre Aktivitäten. Das hab ich bei Spotify gemeldet und tatsächlich haben die daraufhin die Plays aus dem Zeitraum wieder entfernt. Da war ich selber ziemlich erstaunt drüber.
 
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enn die Band auf ihrem Youtube Account ein paar Sachen mehr macht die über
die eigene Sache hinaus geht. Sprich: Andere Songs zerlegen (nicht negativ), nur darüber sprechen, was einem selber gefällt. Was man besonders findet an Song/Band xy etc.
Ob so etwas funktioniert oder interessiert, keine Ahnung. Ist wohl wie immer: Ausprobieren und am Ball bleiben
ja, sowas wird schon funktionieren, es machen ja auch viele. es ist aber auch viel Arbeit und Aufwand.. die Frage ist halt die.. will man unbedingt in das Influencer/Content Creator Gewand schlüpfen und vielleicht sehr viel Zeit dafür opfern, für ein bisschen an Overlap an Leuten die sich dann auch für die Musik der Personen interessieren, oder dann eh nur da sind für das Gossip als leichte Unterhaltung? :prost:
 
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