H
heinz102
Guest
Hallo Leute,
man weiss nie, was der Abend bringt - so erging es mir gestern, als mich am späten Nachmittag ein Freund und Musikkollege anrief. Er fragte mich, ob ich nicht Lust hätte mit nach Erfurt zu kommen. Dort würde im Café Nerly die Nerly Big Band spielen - mit Raphael Wressnig als Special Guest. Zwar hatte ich den Abend was anderes eingeplant, aber diese Chance wollte ich mir nicht entgehen lassen. Also ganz kurz entschlossen in die Landeshauptstadt gefahren.
Nachdem wir Glück hatten überhaupt Karten zu bekommen (es musste reserviert werden, was wir aber so kurzfristig nicht mehr schafften - erst als wegen dem Wetter mehrere Leute nicht erschienen, waren Plätze frei), wurden uns die Sitzplätze in der ersten Reihe zu Teil. Das war echt Glück, direkt an der Band und keine 2m bis Raphaels B3.
Und wie war die Show? Wie solls schon gewesen sein: Grandios! Ich habe schon lange kein Konzert mehr besucht, wo ich dermaßen mitgerissen wurde. Diese Spielfreude, die Energie und nicht zuletzt die sehr hohe musikalische Qualität der Akteure prägten den ganzen Abend und wurden auch sehr gut auf das Publikum übertragen. Dazu ein sehr gut gelaunter und begeisternder Raphael Wressnig, der sich mit Groove und Spielwitz perfekt mit der Big Band ergänzte.
Gespielt wurden hauptsächlich Stücke von Raphael, aber auch 1-2 Klassiker (z.B. The Chicken) und Titel der Nerly Big Band unter Leitung von Bernhard Wundrak. Musikalisch wurde ein sehr breites Programm abgefahren, angefangen von typischem Big Band Swing über Latin/Bossa und Jazz bis hin zu Blues. Hier war für jeden was dabei. Wobei ich persönlich finde, dass das Publikum (ca. 70 Leute) insgesamt etwas müde wirkte - schade. Ich war jedenfalls mit vollem Körpereinsatz bei jedem Lied dabei...
Unter den Musikern fiel mir besonders der junge, aber überragend gute Gitarrist auf. Was der auf seiner Gibson ES-335 so alles hergezaubert hat war wirklich beeindruckend. Aber auch die restlichen Musiker standen dem in nichts nach.
Raphael indes hatte eine speziell gechopte B3, ich tippe auf ein Modell aus den Jahren 1960-1965. Dank spezieller Ausstattung mit 2 Lesliekits kann er 122er und 147er Leslies fahren - diesmal war sein "122er" dabei, also ein modifiziertes und mit Slow+Stopp Funktion ausgestattetes 21H (also oben nur ein Louvre). Mir viel sofort auf, dass das Leslie einen unglaublichen Punch hatte. Gerade die Percussion und Registrierungen alá 88 8888 888 kamen unglaublich laut und kräftig - sowas kenne ich von meinem 251 nicht (muss unverstärkt gegen eine Big Band aber auch sein). Liegt wohl daran, dass es ein Vollholz Leslie ist. Jedenfalls war der Sound Spitzenklasse. Weiterhin hatte ich gesehen, dass er seinen Bassrotor fast immer deaktiviert hatte - er meinte es ging irgendwas nicht richtig daran und obendrein würde das beim Bass besser kommen.
Witzig fand ich auch den Kommentar des Band Leaders. Als er einige Worte über Raphael und seine Musik verlor, kam er auch auf die Orgel zu sprechen. Zitat: "Es ist schon Wahnsinn wie diese Orgel klingt. Und dazu dann noch der Lautsprecher mit den ...Radiatoren oder wie man die Dinger nennt..." :lol:
So vergingen die 2h Konzert wie im Flug. Insgesamt eine sehr kurzweilige Veranstaltung.
Nach dem Konzert war natürlich noch Small Talk angesagt. Raphael ist ein sehr netter und herzlicher Mensch, der immer für einen Witz zu haben ist. Trotzdem mussten wir dann leider wieder zurück zum Zug, der letzte fuhr um 0.05 Uhr.
Wir halfen Raphael nach dem Gig noch beim Abbau und einladen der Orgel (die im Übrigen sehr leicht war dank anderem Gehäuse) - das Bild von seinem Chop will ich euch nicht vorenthalten...
Erinnert mich an ein Bobbycar Aber elegant und geschickt gelöst, man bekommt alles mit einmal weg. Er hatte mir gesagt, wer den Chop gebaut hat, habe den Name aber leider wieder vergessen. Es war jedenfalls ein Österreicher.
Jedenfalls bin ich froh, kurzfristig zu diesen Event gegangen zu sein. Die Musik und der Klangkörper waren einfach grandios und ich kann jedem, der sich für solche Musik begeistern kann, einen Besuch seiner Konzerte wärmstens empfehlen.
Ich hoffe, ihr hattet beim Lesen eben soviel Spaß wie ich beim Hören und Schreiben. In diesem Sinne viele Grüße,
Martin
P.S. @ Helmut: Schönen Gruß soll ich ausrichten.
man weiss nie, was der Abend bringt - so erging es mir gestern, als mich am späten Nachmittag ein Freund und Musikkollege anrief. Er fragte mich, ob ich nicht Lust hätte mit nach Erfurt zu kommen. Dort würde im Café Nerly die Nerly Big Band spielen - mit Raphael Wressnig als Special Guest. Zwar hatte ich den Abend was anderes eingeplant, aber diese Chance wollte ich mir nicht entgehen lassen. Also ganz kurz entschlossen in die Landeshauptstadt gefahren.
Nachdem wir Glück hatten überhaupt Karten zu bekommen (es musste reserviert werden, was wir aber so kurzfristig nicht mehr schafften - erst als wegen dem Wetter mehrere Leute nicht erschienen, waren Plätze frei), wurden uns die Sitzplätze in der ersten Reihe zu Teil. Das war echt Glück, direkt an der Band und keine 2m bis Raphaels B3.
Und wie war die Show? Wie solls schon gewesen sein: Grandios! Ich habe schon lange kein Konzert mehr besucht, wo ich dermaßen mitgerissen wurde. Diese Spielfreude, die Energie und nicht zuletzt die sehr hohe musikalische Qualität der Akteure prägten den ganzen Abend und wurden auch sehr gut auf das Publikum übertragen. Dazu ein sehr gut gelaunter und begeisternder Raphael Wressnig, der sich mit Groove und Spielwitz perfekt mit der Big Band ergänzte.
Gespielt wurden hauptsächlich Stücke von Raphael, aber auch 1-2 Klassiker (z.B. The Chicken) und Titel der Nerly Big Band unter Leitung von Bernhard Wundrak. Musikalisch wurde ein sehr breites Programm abgefahren, angefangen von typischem Big Band Swing über Latin/Bossa und Jazz bis hin zu Blues. Hier war für jeden was dabei. Wobei ich persönlich finde, dass das Publikum (ca. 70 Leute) insgesamt etwas müde wirkte - schade. Ich war jedenfalls mit vollem Körpereinsatz bei jedem Lied dabei...
Unter den Musikern fiel mir besonders der junge, aber überragend gute Gitarrist auf. Was der auf seiner Gibson ES-335 so alles hergezaubert hat war wirklich beeindruckend. Aber auch die restlichen Musiker standen dem in nichts nach.
Raphael indes hatte eine speziell gechopte B3, ich tippe auf ein Modell aus den Jahren 1960-1965. Dank spezieller Ausstattung mit 2 Lesliekits kann er 122er und 147er Leslies fahren - diesmal war sein "122er" dabei, also ein modifiziertes und mit Slow+Stopp Funktion ausgestattetes 21H (also oben nur ein Louvre). Mir viel sofort auf, dass das Leslie einen unglaublichen Punch hatte. Gerade die Percussion und Registrierungen alá 88 8888 888 kamen unglaublich laut und kräftig - sowas kenne ich von meinem 251 nicht (muss unverstärkt gegen eine Big Band aber auch sein). Liegt wohl daran, dass es ein Vollholz Leslie ist. Jedenfalls war der Sound Spitzenklasse. Weiterhin hatte ich gesehen, dass er seinen Bassrotor fast immer deaktiviert hatte - er meinte es ging irgendwas nicht richtig daran und obendrein würde das beim Bass besser kommen.
Witzig fand ich auch den Kommentar des Band Leaders. Als er einige Worte über Raphael und seine Musik verlor, kam er auch auf die Orgel zu sprechen. Zitat: "Es ist schon Wahnsinn wie diese Orgel klingt. Und dazu dann noch der Lautsprecher mit den ...Radiatoren oder wie man die Dinger nennt..." :lol:
So vergingen die 2h Konzert wie im Flug. Insgesamt eine sehr kurzweilige Veranstaltung.
Nach dem Konzert war natürlich noch Small Talk angesagt. Raphael ist ein sehr netter und herzlicher Mensch, der immer für einen Witz zu haben ist. Trotzdem mussten wir dann leider wieder zurück zum Zug, der letzte fuhr um 0.05 Uhr.
Wir halfen Raphael nach dem Gig noch beim Abbau und einladen der Orgel (die im Übrigen sehr leicht war dank anderem Gehäuse) - das Bild von seinem Chop will ich euch nicht vorenthalten...
Erinnert mich an ein Bobbycar Aber elegant und geschickt gelöst, man bekommt alles mit einmal weg. Er hatte mir gesagt, wer den Chop gebaut hat, habe den Name aber leider wieder vergessen. Es war jedenfalls ein Österreicher.
Jedenfalls bin ich froh, kurzfristig zu diesen Event gegangen zu sein. Die Musik und der Klangkörper waren einfach grandios und ich kann jedem, der sich für solche Musik begeistern kann, einen Besuch seiner Konzerte wärmstens empfehlen.
Ich hoffe, ihr hattet beim Lesen eben soviel Spaß wie ich beim Hören und Schreiben. In diesem Sinne viele Grüße,
Martin
P.S. @ Helmut: Schönen Gruß soll ich ausrichten.
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