[Spieltechnik] Ska-Gitarre für Einsteiger

  • Ersteller SkaRnickel
  • Erstellt am
SkaRnickel
SkaRnickel
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
03.09.23
Registriert
25.10.05
Beiträge
3.826
Kekse
6.437
Ort
Freiburg im Breisgau
Da schon öfters die Frage gestellt wurde, wie man Ska spielt, möchte ich euch verschiedene Techniken in diesem Workshop näher bringen. Das wichtigste am Ska ist eindeutig:

Der Anschlagrhythmus
1-u-2-u-3-u-4-u-1-u-2-u-3-u-4-u-1-usw

Dieses Schema ist für den folgenden Workshop sehr wichtig, da Ska Hauptsächlich eine Rhythmische Angelegenheit ist.
Die Betonung des Ska's liegt auf "und", auf den Zählzeiten liegt eine Pause oder eine Deadnote.

Das erste Spielbeispiel, das wir nun langsam angehen wollen, besteht nur aus einem D-Dur Akkord, welcher nach dem Ska-Rhythmus gespielt wird.

__^ v ^ v ^ v ^ v
e-x-2-x-2-x-2-x-2----------------
H-x-3-x-3-x-3-x-3----------------
G-x-2-x-2-x-2-x-2----------------
D---------------------------------
A---------------------------------
E---------------------------------

Die Deadnotes
Wie man sieht werden Abwechselnd Deadnotes ("x") und der Akkord gespielt. Wichtig ist, dass die Deadnotes an der selben Stelle "gegriffen" werden wie der Akkord. Dies erreicht ihr, indem ihr den Akkord zwar greift, aber mit so wenig Druck, dass die Finger die Saiten nur minimal herunterdrücken. Wenn ihr die gegriffenen Saiten nun anschlagt, darf keine Saite wirklich klingen, es darf nur ein perkussives Geräusch zu hören sein, wie ein Kratzen oder ein Schaben. Der nächste wichtige Punkt an den Deadnotes: Sie werden meistens mit Downstroke gespielt (zu Ausnahmen später mehr), also mit einem Pickschlag der an der G saite anfängt und zu den dünneren Saiten hin geführt wird.

Die Akkorde
Die wirklich Gegriffenen Akkorde werden mit einem Upstroke gespielt, also mit einem Pickschlag, der an der dünnen e Saite beginnt und zu den dicken hin geführt wird. Dabei dürfen natürlich nur die gegriffenen Saiten klingen, der Rest wird am besten mit der Schlaghand gemuted, oder einfach konzentriert darauf achten sie nicht anzuschlagen.

Der Erste Versuch
Sagt nun laut das Schema von eben vor euch hin, und bei "1", "2", "3", "4" kommen Deadnotes mit Downstroke, auf "und" immer der gegriffene akkord mit einem Upstroke. Dass die linke Hand so aktiv mitspielt, kann im ersten Moment ungewohnt sein, dürfte aber mit etwas Übung in den Griff zu bekommen sein. Ein Sample dazu: Anhang anzeigen Ska 1.mid

Der erste Riff
Nun wo unser Beispiel flüssig gespielt werden kann, wenden wir uns unserem ersten Ska-Riff zu: Diesen habe ich aus "Planeta Eskoria" von der Spanischen Ska-Punk Band Ska-P entnommen.

-x-3-x-3-x-6-x-6-x-3-x-3-x-6-x-6---------------------------
-x-3-x-3-x-6-x-6-x-5-x-5-x-8-x-8---------------------------
-x-3-x-3-x-7-x-7-x-5-x-5-x-8-x-8---------------------------
------------------------------------------------------------
------------------------------------------------------------
------------------------------------------------------------

Er ist minimal abgeändert, um ihn für den Anfang etwas einfacher zu gestalten. Auch hier gilt wieder: Upstroke und Downstroke beachten, und vor allem die Deadnotes wie die Akkorde "greifen". Der Griffwechsel dürfte eigentlich kein Problem sein.
Anhang anzeigen Ska 2.mid
Wie ich schon erwähnt habe, ist dieser Riff etwas abgeändert. Er bietet uns aber eine schöne Möglichkeit, direkt zu einer neuen Spielart überzugehen:


Auf den Zählzeiten liegen nun keine Deadnotes, sondern eine Pause. Ich empfehle, währed dieser Pause mit dem Pick einen Downstroke "durch die Luft" auszuführen, ohne eine Saite anzuschlagen. Das Sample dazu:
Anhang anzeigen Ska 3.mid

Natürlich wäre der Ska unheimlich langweilig, wenn es nur diese beiden (genaugenommen: Einen) Rhythmen gäbe. Deshalb gibt es unheimlich viele Variationen davon. Guckt einfach mal im Internet nach Ska-Tabs, da werdet ihr sehen dass vor allem die moderneren Bands auch mal ein paar 16teln einwerfen, usw.
Um deshalb noch einen letzten Blick auf eine Variation zu werfen, habe ich euch zum Ende dieses Workshops nochmal die Tabs von "9mm and a three-piece-suit" von Catch 22 rausgesucht, und wieder ein MIDI-Sample des Mainriffs beigepackt, und nun: Viel Spaß beim Üben!

Code:
[SIZE=2]--5-5---5-3-3---3-5-5---5-5-5---5---5-5---5-3-3---3-5-5---5-5-5---5-[/SIZE]--5-5---5-3-3---3-5-5---5-5-5---5---5-5---5-3-3---3-5--5-----
[SIZE=2]--5-5---5-3-3---3-7-7---7-7-7---7---5-5---5-3-3---3-7-7---7-7-7---7-[/SIZE]--5-5---5-3-3---3-7-7---7-7-7---7---5-5---5-3-3---3-7--7-----
[SIZE=2]--6-6---6-4-4---4-7-7---7-7-7---7---6-6---6-4-4---4-7-7---7-7-7---7-[/SIZE]--6-6---6-4-4---4-7-7---7-7-7---7---6-6---6-4-4---4-7--7-----
[SIZE=2]--7-7---7-5-5---5-7-7---7-7-7---7---7-7---7-5-5---5-7-7---7-7-7---7-[/SIZE]--7-7---7-5-5---5-7-7---7-7-7---7---7-7---7-5-5---5-7--7-----
[SIZE=2]--7-7---7-5-5---5-5-5---5-5-5---5---7-7---7-5-5---5-5-5---5-5-5---5-[/SIZE]--7-7---7-5-5---5-5-5---5-5-5---5---7-7---7-5-5---5-5--5-----
[SIZE=2]--5-5---5-3-3---3-------------------5-5---5-3-3---3------------------[/SIZE]--5-5---5-3-3---3---------[SIZE=1]-[/SIZE]---------5-5---5-3-3---3----------

Anhang anzeigen Ska 4.mid

Euer SkaRnickel






Edit Ray: Ich hab die letzten Tabs mal in codes gesetzt, die waren im normalen Modus nämlich zu lang und somit völlig verhackstückelt...
 
Eigenschaft
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
hey ich wollt dr d´nur schnell danken!
hatt mir sehr geholfen
 
gefällt mir :)
 
btw als pleck würd ich ein großes weiches empfehlen,zb dunlop 0,73 nylon.
so muss man sich ned so drauf konzentrieren die saiten gleichmässig zu treffen sondern kann mehr den rythmus "fühlen":p

Außerdem:
Bissal Hall rein und bass/mitten etwas rausdrehen
 
danke..:) bracht mich echt weiter..(ska-einsteiger..^^)..

sebastian
 
So, nachdem der Workshop wieder ausgegraben wurde, kommt hier noch ein Nachtrag von mir:

Versucht bei Ska immer, Barree Akkorde zu greifen. Auch der D-Dur aus dem Beispiel sollte so gegriffen werden, das macht den Griffwechsel erheblich einfacher! Wenn ein Mod das sieht, könnte er das vielleicht oben noch einbauen? Danke :)
 
Aber halt nur die oberen 4 saiten anschlagen;)

aber stimmt,außerdem kann man besser abdämpfen
 
hey danke, is n guter workshop....eine ffrage hab ich aber doch, da ich gerade erst mit akkorden und so anfange: wie greist du den dritten akkord?! alo die ersten weiß ich, das is ja der berühmte erste barre griff:D aber aus dem dritten werd ich echt net schlau.........bei mir passen da einfach net alle drei finger in den einen bund, nimmt man da nur einen finger und macht auch da nen barre drauß oder is das nur übungssache mit drei fingern in einem bund?
mfg david
 
Also ich greife den Bund der am niedrigsten ist IMMER mit Barree, damit das umgreifen leichter fällt. Die anderen beiden dann mit den Fingern, so wie es am besten passt. Welchen Akkord meinst du genau?
 
den dritten, der auf der a saite im 5. bund gegriffen wird, auf der d g und h saite im 7. und auf der e dann wieder im 5. bund.......ich denk mal der heißt d dur, oder?
 
Ach bei dem Beispiel meinst du. Naja, ich sehe da keine andere Möglichkeit, als Barree und dann die 7er mit den drei anderen Fingern. Das hat bei mir auch erst nicht geklappt, die Finger werden mit der Zeit zwar nicht dünner, aber irgendwann wird das.
 
Ich hätte mal ne Frage zur Dämpftechnik: Wenn man jetzt mal als simples Beispiel den D-Dur ganz am Anfang des WS nimmt, wie dämpfst du dann E und A? D kann man ja mit dem Barree-Finger ganz leicht dämpfen...
 
Also E A und D Saite dämpfe ich persönlich in diesem Fall garnicht. Ich spiele sie einfach nicht an, und sie klingen nicht mit.
 
Ja, ist ja auch eigentlich kein Ding, aber ich stell mir das in einer Live-Situation etwas schwierig vor - ich mein, wenn man nebenbei noch etwas abgeht kann da schonmal was mitklingen... ;)
 
Dann würd ich mitm Daumen übergreifen. Oder man geht halt nich ab :D
 
naja, die d saite dann mim daumen dämpfen is ja mal n bissle blöd, ne!;) ich mach das immer so: wenn ich jetzt nur zum beispiel bei der d dur die drei saiten anschlagen darf und die d saite nicht, dann schieb ich den jeweiligen finger, hier also der zeige finger (is meistens immer der zeigefinger), immer an die d saite drann, damit sie gedämpft wird;) so kann man auch mal über sein ziel hinausschießen..muss man aber lang trainieren..........
 
Aso..ja so hatt ich das eigtl auch gemeint..Also der Daumen halt im Notfall nur für die E und A Saite..die D dämpf ich dann auch - wie du schon gemeint hast mit der Spitze vom Zeigefinger ab..
 
btw als pleck würd ich ein großes weiches empfehlen,zb dunlop 0,73 nylon.
so muss man sich ned so drauf konzentrieren die saiten gleichmässig zu treffen sondern kann mehr den rythmus "fühlen":p

Außerdem:
Bissal Hall rein und bass/mitten etwas rausdrehen


Ich spiel Ska mit einem 1,5mm Plek, muss also nicht sein :) Am Anfang natürlich bestimmt einfacher, aber ich mag das Geräusch nicht das dünne Pleks beim Schrabbeln produzieren. Daher benutz ich harte.

N Chorus-Effekt ist auch oft zu finden in Ska-Gita-Sounds. Von ganz wenig bis ganz viel Chorus klingts cool.
 
Ich sags immer wieder gerne: DEN Ska Sound gibt es meiner Meinung nicht. Das geht vom Ultrabissigen Telecasterclean bis zum weichen Neck Humbucker auf ner Semigitarre mit warmem Chorus Unterlegt, wobei ersteres natürlich Messerscharf aus dem Bandsound hervorsticht. Da kann man sehr viel Experimentieren, und es gibt so viele Möglichkeiten wie es zurzeit Bands gibt :)
 
Oi oi~

Ich bin ein Noob, ich hab noch net mal ne Gitarre...
Aber sobald ich eine hab und zumindest das Grundzeug drin hab, werd ich mich dahinter klemmen ;) Many thanx!

Ska rockt einfach~ <3
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben