Spieltechnik - noch Nachholbedarf?

  • Ersteller Klassik1965
  • Erstellt am
Klassik1965
Klassik1965
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
16.03.08
Registriert
25.05.07
Beiträge
7
Kekse
0
Ort
Baden Württemberg
Hallo,

ich habe als Kind Akkordeon lernen „müssen“, somit hatte ich schon Notenkenntnisse. Mit 18 Jahren habe ich richtig mit Klavierspielen angefangen, Unterricht hatte ich für: 4 Jahre, 1 Jahr ausgesetzt und dann nochmals 3 Jahre. Ich habe Bach-Fugetten, „der junge Pianist I+II“ hinter mir, einiges aus Schumann’s Kinderszenen, „Klassiker und Romantiker“, „Brahm’s Walzer“. Ich hatte also seit 1994 keinen Unterricht mehr, habe aber alle paar Wochen gespielt und nichts neues hinzugelernt, mehr so improvisiert. Also unbedingt viel Noten gespielt habe ich trotzdem nicht, so habe ich zumindest das Gefühl. Jetzt läßt mich Mendelssohn’s Frühlingslied in A-Dur nicht mehr los. Ich übe nun schon seit Wochen, aber so erschwerend war ein Stück noch nie für mich. Liegt das am Alter? Ich bin Anfang 40. Hat jemand Erfahrung, wie ich besser zurecht kommen könnte? Das schwierigste ist für mich der Fingersatz und der 4.Finger in der linken Hand möchte nicht richtig. Könnte mir jemand einen Vorschlag machen auf was ich achten sollte bzw. was ich üben müsste, damit ich wieder ins Spielen reinkomme, evtl. gleich einen konkreten Vorschlag?
 
Eigenschaft
 
Hallo, ich habe selbst nach 9 Jahren Pause mit 28 (damals) wieder richtig angefangen. Und bisher macht mir mein Alter (abgesehen von der tatsache, dass man wneiger Zeit zum üben hat) eigentlich nciht zu schaffen. Ich denke also nicht, dass es daran liegt. Kenne das Stück leider nicht, aber wenn Du es nicht aus Konzertpianistengeschwindigkeit spielen willst sollte das schon noch gehen.
Prinzipiell finde ich "schon seit Wochen" nicht sehr lang um ein Stück zu lernen, also denke ich es gibt zwei Möglichkeiten:
1. Es braucht einfach noch mehr Zeit bis es läuft, also Kopf nicht hängen lassen. Dann das Stück ab und zu mal 2 Tage liegen lassen und andere Sachen üben. plötzlich gehen sachen, die vor 2 tagen noch nicht gingen.
2. Nachdem Du jahrelang nur gedudelt hast, kann es shcon sein, dass Dir die technik abhanden gekommen ist und das Stück so dann vielleicht echt nciht zu packen ist. In diesem Fall vielleicht mal wieder ein paar Wochen oder Moante Unterricht nehmen bei nem Lehrer, der die gröbsten Fehler rasch ausfindig macht und Dir aufzeigt.

....just my 2 cents
 
Frühlingslied Mendelssohn Op.62 No.6 A-Dur

Hallo, danke fürs Mutmachen. Das Stück habe ich auf CD gehört, natürlich vom Konzertpianisten, und dann hat man es schon im Ohr, wie klingen sollte, die Messlatte ist das ziemlich hoch angesetzt. Aber das mit dem Klavierlehrer wäre ne gute Idee, ich würde heute aber nur einen anheuern "auf Probe", einfach sehen, ob die Chemie stimmt. Ein Knackpunkt in diesem besagten Stück bleibt: in der Baß-Schlüssel-Zeile sind Noten im Violinschlüssel angeordnet und deren Notenhälse zeigen auch nach oben, daß ich immer dachte, ich müsste die mit linker Hand spielen. Nun habe ich herausgefunden (womöglich war es ja auch von Mendelssohn so beabsichtigt), daß ich die mit rechts spielen kann. Wieso setzt man die dann in die "Baß-Schlüssel"-Leiste, obwohl sie mit der rechten Hand gespielt werden? Vielleicht, weil diese zur Begleitung gehören und nicht zur Melodie?
Fragen über Fragen, vielleicht kann mir jemand helfen.
 

Anhänge

  • Frühlingslied1.JPG
    Frühlingslied1.JPG
    27,3 KB · Aufrufe: 318
Ich denke, dass hier übergreifen gemeint ist.
Aber selbst Konzertpianisten sind Meister der Ökonomie.
Spiele so, wie es für dich am einfachsten ist und du flüssig durchkommst, ohne zu verkrampfen.
 
Hi Du,

na, da ist schon übergreifen angesagt. Die Noten könnten auch in's obere System geschrieben werden, und mit einer Klammer und "L.H." gekennzeichnet werden, aber das ist wohl einer modernere Erfindung ;)

Der Sinn dabei ist, die Arpeggien in Folge immer "gleich" klingen zu lassen, also im Wechsel "rechts links rechts". Das macht nen Unterschied, vor allem wenn das flüssig gespielt werden soll. Im letzten Takt sieht man ja, dass in der weiteren Folge solche Arpeggienwechsel gesetzt sind, die man im Wechsel der Hände spielen *muss*, weil die rechte Hand an dieser Stelle zu den Arpeggien in der Linken Hand Melodienoten spielt.

Kurze Erklärung: Die Arpeggien laufen auf eine punktierte, betonte Note hin. Klassisch "rollt" man die aus der Hand raus. Du hast mehr Zeit, während dessen dass die rechte spielt, die linke Hand umzusetzen, als nach der punktierten Schlussnote das nächste Arpeggio in der gleichen Hand anzusetzen, weil dazu in der kleinen Pause dazwischen ein kompletter "Lastwechsel" in der Hand notwendig ist (vorausgesetzt, man rollt die Hand ;) ).

Ich drück's mal einfach aus: Diese beiden Arpeggien sind nur ein begleitendes Beiwerk zur Melodie, quasi wie eine Gitarre, die auf die Zählzeiten angeschlagen wird. Alles kurze Noten. Die Stelle muss sich also etwa so anhören: "damm - rupp - rupp - dah --- damm - rupp - rupp - dah --- damm - rupp - rupp - dah --- dih da da da". Das "rupp - rupp" kriegst in der gleichen Hand kaum hin.

Die einfachste Kost hast du dir zum Wiedereinstieg bestimmt nicht ausgesucht, ich nehme an, da 2/4-Takt ist das Tempo ordentlich ...

Liebe Grüße

Dana
 
Hallo Dana,
danke für Deine Ausführungen und Erklärungen. Anfangs habe ich es auch mit der linken Hand gespielt, aber dann hebt es sich nicht mehr so von der Melodie ab. Ich muss mich wieder umstellen, weil ich es so gelassen habe. Aber warum sind die Punktierungen z.B. im 2. Takt e-g-b über dem b? Normalerweise sind doch Punktierungen rechts neben der Note? Für den Wiedereinstieg hast recht, total schwierig. Ich spiele es jetzt seit Mitte Mai, und jetzt erst hört man ansatzweise, welches Stück gemeint ist. Ich werde es wahrscheinlich nie perfekt hinkriegen, aber ich arbeite daran, ich will mir was beweisen, möchte aber nun doch wieder KLavierunterricht nehmen.
Gruß
Volker
 
Hallo Volker,

das ist keine Punktierung, das ist ein Staccato-Zeichen, will heißen, dass die Note kurz zu spielen ist. Dann hörst du auch die Melodie wieder gscheit. Die Begleit-Arpeggien sind wirklich nur ein "brapp -- brapp".

Liebe Grüße

Dana
 
Irgendwo hier im Forum steht auch reichlich über systematisches Üben. Als du noch Unterricht hattest, hat Dich Dein Lehrer angeleitet, darum ging es leichter. Aber hier geht es wohl deutlich um Technik und ich glaube, die Noten sollen wirklich mit der jeweils entsprechenden Hand gespielt werden, dann kommt die Melodie besser raus, weil Du mit rechts mehr Zeit zum Intonieren hast.

Aber Du spielst nicht seit Mitte Mai an diesen vier Takten????

Es sollte helfen, die Appreggien erstmal als Akkorde zu spielen, und bei den Sprüngen mit der linken Hand sogar erstmal nur den Zeigefinger für den mittleren Ton, dann langsam die anderen Töne hinzufügen. Alles im Zeitlupentempo üben, damit die Finger richtig programmiert werden, kurze Abschnitte, die man am besten wiederholen kann - ein bis zwei Takte jeweils. Handhaltung ist auch ganz wichtig: Möglichst gerade (Finger parallel zu den Tasten), was oft bedeutet, zwischen die schwarzen Tasten zu greifen. Wenn das sitzt, die Akkorde wieder auflösen und freuen ;)

Apropos Alter: Ich bin 44 und habe ungefähr 20 Jahre Klavierpause hinter mir (28 Jahre kein Unterricht), komme aber viel besser zurecht als früher, weil ich jetzt Lust habe, zu üben. Aber ich habe auch schon wieder eine Stunde Unterricht genommen. Und neulich habe ich 80jährige auf eine Art spielen sehen, von der ich auch vor 28 Jahren nur hätte träumen können.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben