Spieltechnik A-Gitarre - Fingernägel - ja oder nein?

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Moin!

Seit drei, vier Jahren spiele ich intensiv Fingerpicking. Da mir zu lange Nägel an den rechten Fingern immer wieder mal abbrechen und beim Pianospiel oder Zehnfinger-Tippen am Mac oft im Weg sind, habe ich sie schon auf ca. 1,5mm abgefeilt. Inspiriert von Adam Rafferty, David Munyon und anderen Fingerstylern hbe ich mich ermutigt gefühlt, die Nägel mal ganz runterzuschneiden.

Heute habe ich es gemacht – und sofort bereut. Was ich gleich gemerkt habe, ich müsste meine Spielart gleich ändern. Anstatt mit Daumen, Zeige-, Mittel- und Ringfinger kann ich den Ringfinger kaum noch sinnvoll einsetzen. Die Lautstärke der mit ZMR-Finger gegriffenen Saiten ist mir viel zu leise. Das könnte in den nächsten Monaten vorbei sein, weil die Haut an den Fingerkuppen härter wird. Aber das ist mir zu lange und umständlich.

Kurzum: Ich lasse mir die Nägel wieder wachsen und halte sie kurz. So ca. 1-2mm genügen zum Gitarrespiel und stören beim Schreiben kaum. Abbruchgefahr ist auch gering.

Stay tuned!
Jürgen
 
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Mach ich seit 30 Jahren auch so! :great:
 
mach ich seit 40 Jahren anders, ich schneide die Nägel immer runter.
 
ist mir zu lange und umständlich.
Wenn ich auch so gedacht hätte, könnte ich heute nicht auch mit den blanken Fingerkuppen einwandfrei spielen ... ;)
Die Nägel kurz, normalerweise nicht mit im Einsatz, aber man kann noch gut mal paar Akzente setzen (ohne dass je nochmal was abgebrochen oder gerissen wäre). Vorher hatte ich bei regelmäßigem Nageleinsatz und etwas längeren Nägeln trotz guter Pflege die gleichen Probleme wie beschrieben.
Bisschen Durchhaltevermögen ist schon wichtig ... wenn es das einem nicht Wert ist, dann eben nicht.
 
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Es klingt halt etwas unterschiedlich. ;-)

Klar gibt es so einige, die nur mit der Kuppe spielen und durchaus auch einen schönen Ton haben.
Da kenne ich auch einige.

Ich schaue gerade auf meine relativ weichen und eher kurzen Nägel und kann leider mal wieder sehen dass ich da schon wieder Riefen drin habe.
Das liegt aber in erster Linie an meiner nicht ganz optimalen Handhaltung. Wenn ich drauf achte, dann geht es halbwegs.
Aber manchmal......in der Hitze des Gefechts. :rolleyes::whistle:
 
Klar klingt es etwas unterschiedlich. Wenn man unbedingt den Klang eines Nagelanschlags braucht, muss man in dieser Richtung weitersuchen, optimale Pflege, Ernährung, evt. Unterstützung durch künstliche Verstärkungen ... kann man auch machen. Ist Aber NOCH aufwändiger ... und Bruch kann es TROTZDEM geben, wenn auch seltener ...

Beim Spiel mit den Kuppen ist vor allem eines Wichtig ... Durchhaltevermögen, wie schon gesagt.
Wirklich regelmäßig üben, den Anschlag trainieren - neben der richtigen Spieltechnik braucht es vor allem Zeit, bis sich an den Fingerkuppen entsprechend feste Haut und vor allem auch das entsprechende Untergewebe aufbaut. (Sieht man übrigens nicht, weniger als die dickeren Polster bei den Greiffingern).

Ich hab das Thema wie gesagt durch ... ich möchte nicht mehr zurück ...
Ja, der Ton ist etwas anders ... aber durch das direkte Gefühl für die Saiten kann man mit viel mehr Gefühl spielen, man ist viel flexibler, variabler im Klang, je nachdem wie und mit welchem Teil der Kuppen man anschlägt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich sind Nägel länger als 0,5mm unerträglich, da bleibt nichts anderes zumal sie auch bei vielen anderen
Tätigkeiten äußerst hinderlich sind-und ich empfinde den weicheren Ton sogar als angenehmer.
 
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Wenn ich auch so gedacht hätte, könnte ich heute nicht auch mit den blanken Fingerkuppen einwandfrei spielen ... ;)
Die Nägel kurz, normalerweise nicht mit im Einsatz, aber man kann noch gut mal paar Akzente setzen (ohne dass je nochmal was abgebrochen oder gerissen wäre). Vorher hatte ich bei regelmäßigem Nageleinsatz und etwas längeren Nägeln trotz guter Pflege die gleichen Probleme wie beschrieben.
Bisschen Durchhaltevermögen ist schon wichtig ... wenn es das einem nicht Wert ist, dann eben nicht.
Okay, das ermutigt mich, doch etwas Durchhaltevermögen einzusetzen.
Andererseits kann dein und mein Nagelansatz anders aussehen. Bei unserem Sohn, der gerade mit Gitarre angefangen hat, ist der Anfang vom Nagelbett ganz an der Spitze. Bei mir drei bis fünf Millimeter weiter hinten. Er hat kaum eine Kuppe, ich eine ganz runde.

Zwangsläufig kann ich noch "ohne" Fingernägel üben. Und andererseits schule ich meine Plek-Skills. ;)
 
Je nach Musikstil wären evtl. auch noch Fingerpicks eine Möglichkeit. Ich selber bin trotz vieler Versuche mit mit diesen Dingern nicht klar gekommen, obwohl sie grad bei meiner Musik eigentlich häufig eingesetzt werden. Aber ich kenne Leute, die spielen damit alles, von knallkart auf Lautstärke bis wunderbar melodisch weich ... tolle Sache wenn mans kann ...
 
Je nach Musikstil wären evtl. auch noch Fingerpicks eine Möglichkeit. Ich selber bin trotz vieler Versuche mit mit diesen Dingern nicht klar gekommen, …
Da ich Fingerpicks sofort wieder runternehmen konnte, machte ich es immer wieder. Deshalb haben die Dinger bei mir nie was genützt (auch schon oft probiert). Mutig gekürzte Fingernägel der Picking-Hand lassen sich nicht mal so eben schnell nachwachsen. Deshalb gebe ich dieser Variante eher eine Chance.

Update:
Ich werde von Zeit zu Zeit berichten, wie ich mit den ultrakurzen Nägeln zurechtkomme, oder ob ich sie langfristig doch auf der Länge 1-2mm oder länger brauche. Bleibt dran!
 
Grund: Update
Zuletzt bearbeitet:
Moin @Blues-Opa
Du hast mir mit deinem Beitrag Mut gemacht, dran zu bleiben. Wie lange musstest du leiden, bis du richtig Fingerstyle mit den Fingerkuppen spielen konntest? Meine Nägel sind jetzt eine Woche kurz, und ich drehe bald durch. Ich brauche ein paar Minuten, bis ich überhaupt etwas Sinnvolles spielen kann. Aber man hört kaum etwas. Alles viel zu leise.
 
Wenn du eigentlich schon seit Jahren viel Picking spielst, dann sollte man sich eigentlich in ein paar Stunden dran gewöhnt haben?
Also zumidest was das reinen Spielen betrifft. Das mit dem Ton ist eine andere Geschichte. Der wird sich nach einiger Zeit sicher auch noch verändern.
Es gibt aber auch Fingerkuppen die sind und bleiben eher etwas weicher. Allein bei meiner Frau und mir gibt es da große Unterschiede.

Vielleicht probierst du nochmal "relativ" kurze Nägel und verstärkst die ein bisschen falls Du so ganz ohne Nagel doch nicht glücklich wirst?
Was sich da nach ganz vielen Versuchen bei mir bewährt hat, das ist z.B. so ein Pulver-Dip von NuGensis. Frag mal Tante Google danach.
Das Zeug kann man mit etwas Übung selbst auftragen und macht auch den eigentlichen Nagel nicht kaputt. Mittlerweile habe ich allerdings festgestellt dass dieses auch schon recht dickflüssig Finish (Nr.4) zur Versiegelung bereits ganz gut hilft. In drei oder 4 Schichten aufgetragen reicht das bei mir auch meistens.

Wenn/dann ruiniere ich die Nägel eher dadurch, dass die Nagelkannte nicht parallel genug zu den Saiten steht und ich immer wieder mal Kerben reinspiele. Der Zeigefinger bekommt immer am meisten ab. ;-)
Immer schön nachfeilen hilft auch.
 
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Ich hatte die Nägel schon ziemlich minimal kurz. So 1-1,5 mm überm Nagelbettrand. Damit klappte es ganz gut. Und bevor ich richtig flüssig spielen konnte, genügten ein paar Töne. Jetzt mit den Fingerkuppen habe ich den Eindruck, ich müsste stundenlang üben, bevor ein brauchbares Stück dabei rauskommt. Die Nagelhärte ist überhaupt nicht das Problem, die ist von Natur aus extrem hart. Aber das Spielen mit den reinen Kuppen ist mein Problem. Nach einer Woche habe ich das Gefühl, ich werde damit nie richtig spielen können. Und ich bin schon fast so weit, sie wieder wachsen zu lassen.

Vielleicht antwortet @Blues-Opa mal, wie lange die Prozedur "Nägel ab ------> gut spielen" bei ihm gedauert hat.
 
Ganz genau kann ich das nicht mehr sagen ...

Der Auslöser war, dass wieder mal ein Nagel - einfach so - abgebrochen war. Da hab ich mir gesagt, Schluss jetzt, ab sofort nur noch mit Kuppe, Nagellänge nur noch zwischen 1 und 1.5 mm. Anfangs tats weh, es immer nur kurz spielen möglich. Nach etwa 1 Woche war auch länger spielen mit etwas mehr Kraft möglich, und dann wurde es im Grunde täglich besser (ich übe täglich). Ich denke mal, es waren so etwa 2 bis 3 Monate, bis ich auch wieder längere Zeit am Stück und mit kräftigem Anschlag spielen konnte.

Ich hatte die Tage einen kleinen Übungsmitschnitt hier hochgeladen ... es wurde mir sogar empfohlen, den Fingeranschlag etwas zurückzunehmen ... ;)
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Nachtrag:

Was ich dabei neu gelernt habe war, dass es einen großen Unterschied macht mit welcher Stelle der Kuppen man anschlägt, und wie stark. Ob mit dem "fleischigen" Teil der Kuppen, oder ganz an der Spitze, oder irgendwo dazwischen. Das ergibt jeweils einen anderen, härteren oder weicheren Klang, man kann da schön variieren während des Spiels.

Und noch was war vielleicht wichtig:
Ich habe nichts erzwingen wollen, habe grad in der Anfangsphase ganz bewusst sehr ruhig geübt, habe eher sauberes und präzises Spielen geübt. Lautstärke war mir völlig unwichtig in der Phase, da hab ich gar nicht drauf geachtet, es ging mehr um das Erlernen der neuen Technik. Die Lautstärke kam nach und nach ganz von selbst wieder.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz genau kann ich das nicht mehr sagen ...

… Ich denke mal, es waren so etwa 2 bis 3 Monate, bis ich auch wieder längere Zeit am Stück und mit kräftigem Anschlag spielen konnte.
Na, 2-3 Monate - das ist doch eine Hausnummer! Dann muss ich nach einer Woche ja wirklich nicht beunruhigt sein. Dann werde ich mich noch einige Wochen in Geduld fassen.
Ich habe nichts erzwingen wollen, habe grad in der Anfangsphase ganz bewusst sehr ruhig geübt, habe eher sauberes und präzises Spielen geübt. Lautstärke war mir völlig unwichtig in der Phase, da hab ich gar nicht drauf geachtet, es ging mehr um das Erlernen der neuen Technik. Die Lautstärke kam nach und nach ganz von selbst wieder.
Nach der Devise: "Der Weg ist das Ziel!". Okay mit dem Grundsatz kann ich mich, glaube ich, anfreunden.

Danke für deine konstruktiven Tipps!
 
Gitarrespielen ist ja ein lebenslanger Lernprozeß, was sind da schon 2-3Monate.
 
Ich hab das glaubich schon öfter gesagt ... all diese Dinge rund ums Gitarre spielen, das ist eine ENTWICKLUNG ... es braucht ZEIT, wie jede Entwicklung ...
 
Nee, das wäre ja fast Heavy Metal Finger Style.:ROFLMAO:
Ich scheine einen sehr guten Mineralhaushalt zu haben. Meine Nägel sind so hart, dass ich so gar nicht spielen könnte, dass sie dabei brechen könnten. Aber man rutscht beim Heimwerken oder an der Schranktür oder beim Tragen eines Gegenstandes ab. Schwupps, ist der lange Nagel kurz.
 
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Update:
Ich bin jetzt am Tag 19, also dritte Woche nach dem Nägel abschneiden. Und ich wollte gern mal meine Erfahrungen kurz umschreiben.

Das Abenteuer "Nägel kurz schneiden, um mit den Fingerkuppen zu zupfen" ist anstrengend und gleicht einer Achterbahnfahrt. Ich habe fast geheult, weil ich meine Nägel wieder haben wollte. Wäre das gegangen, hätte ich es gemacht. Da die Dinger nun mal nicht über Nacht wachsen wollen, wurde ich zur Geduld gezwungen. Außerdem fiel mir immer wieder die Auskunft von @Blues-Opa ein, bei ihm hätte es zwei oder drei Wochen gedauert (Danke dafür!). Immer mal wieder bin ich durch sehr gute Gitarristen ermutigt, dranzubleiben. Heute war es ein Video von Peter Finger, bei dem ich deutlich sehen konnte, dass er auch mit den Fingerkuppen zupft.

Das Spiel heute war schon erstaunlich flüssig. In den letzten Wochen hatte ich das Gefühl, ein blutiger Anfänger zu sein. Und das, nachdem ich bald 50 Jahre Gitarre spiele.

Heutiges Fazit: Wie es scheint, lohnte es sich, es mal zu probieren. Und ich bin zuversichtlich, wenn ich in einigen Tagen über meinen Fortschritt schreibe, wird es gut aussehen. Ich hoffe, dann auch ein paar Soundschnippsel anzuhängen.
 
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