Fliege
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Vorneweg: Der Thread dient einmal als Review zur Alba-Strat, und als Bericht über deren Modding mit Mosaik und Verfugung. Wer das Review uninteressant findet, scrollt einfach runter, die nächste fettgeschriebene Überschrift ist der Anfang der Doku.
1. Review
So, hier mal ein Bericht über meine aktuelle Aktion, die ich heute gebracht habe. Und zwar hat meine Freundin heute Geburtstag. Geschenke sind ja nie so leicht zu finden, und da sie sich bei ebay in eine Paula mit Leopardenfellbezug verschossen hatte, die leider zu teuer geworden ist, habe ich nach einer geheimen Alternative gesucht. Herausgekommen ist dann diese im moment auch gut diskutierte:
eBay: ALBA E-GITARRE - NEUE MARKEN GITARRE - RESTPOSTEN !! (Artikel 120029531903 endet 18.09.06 15:34:11 MESZ)
Zu einer Paula passt ein Wildtiermotiv, aber zu einer Strat dann doch eher reines Glamrockzeugs, abe dazu später. Da sie hauptsächlich als Dekoobjekt dienen sollte, bot sich dieses Instrument als Basis perfekt an. Selbst gebrauchte gibt es sonst ja kaum mal zu dem Preis. Also bestellt und gewartet. Bei mir angekommen ist sie heute (daher auch der Zeitdruck beim modden, sie sollte heute auch fertig sein), und daher erstmal die Gitarre in echt:
Das gewicht ist ziemlich leicht, viel leichter als die Mexico-Fender die hier steht. Aber das amchrt erstmal nichts. Verarbeitung sieht solide aus, keine Lacknase zu sehen, der Hals sitzt gut in der Fassung, wobei man im Zehntelmillimeterbereich durchaus noch was machen könnte. Die Bundstäbchen glänzen und stehen nicht über, die Saitenreiter sitzen, das Tremolo passt, also allgemein relativ gut. Die Mechaniken waren zu leichtgängig, also hohe Verstimmungsgefahr, aber dank der Schrauben kann man den Widerstand erhöhen, was die Stimmstabilität fördern dürfte. Das Griffbrett fühlt sich was künstlich an, wie der Hals im Allgemeinen. Aber vom ersten Eindruck her könnte man für 38 Neupreis durchaus beschisseneres erwarten. Überraschend: Das Pickguard ist doch tatsächlich 3lagig. Einstellwerkzeuge und ein Kabel waren auch noch dabei.
Bilder der Gitarre:
albaheadstock.jpg
bodyvorher.jpg
vorherhinten.jpg
Also mal unter die Haube geschaut.
Die Mechaniken halten durch eine 6-Kant-Mutter von oben und einer chraube von hinten im vorgesehenen Loch. Am Headstock gibts nichts zu meckern, der Sattel ist natürlich minderwertigs Plastik. Viel auffälliger ist da die "Verarbeitung" des eigentlichen Halses in der Halstasche. Ich denke das Bild sagt alles:
halsverarbeitung.jpg
Unsaubere Bohrung und Klebereste, Pfui.
Was dieses 5. Loch der Halsverschraubung soll, weiß ich auch nicht:
halslochinten.jpg
Aber nun gut, das sieht man ja sonst nicht. Der Sound ist, naja, günstig, klingt etwas metallern, so wie hohler Raum in etwa, dagegen klingt die Fender Mexico hier doch deutlich wärmer, sofern man bei Strats von warm sprechen kann. Spielbarkeit ist sonst in Ordnung, wer mit Strats klarkommt, kommt auch mit dieser Variante klar. Einen Amp hab ich leider grad nicht hier, daher sag ich nichts über die PUs und den verstärkten Sound.
Aber jetzt zu Teil 2 - Das Modding
Die Strat soll richtig fett Glamrockmäßig aussehen, und alle anderen von der Bühne strahlen, zumindest optisch. Am besten passte mir da ein Spiegelmosaik. Von daher ab in den Baumarkt, folgende Materialien besorgen:
- Spiegelmosaiksteine
- Mosaikkleber
- Schleifpapier
- Super-Haft-Grundierung
- Fugenmasse
Als erstes musste die Strat auseinandergebaut werden, und die wichtigsten Teile abgeklebt werden, damit ich passende Kanten habe, an die ich anschließen kann. Der Headstock musste erstmal nacktgemacht werden, und beim Body mussten auch die nötisten Teile abgeklebt werden. Idealerweise konnte man dort mit Kreppband die Kanten überkleben, und an diesen mit einem Bastelmesser vorbeifahren, um die Abklebung wirklich punktgenau hinzubekommen. Das sah dann erstmal so aus:
bodyabgeklebt.jpg
headstocknackt.jpg
Danach gings mit eifrig Elan und Schmirgelpapier ans entlacken des Bodys. An dieser Stelle Grüße an M~Daniel, du hattest recht, ohne Abeizer macht man das nur einmal. Ich habs dann gelassen, und mich - Der Lack ist echt extrem robust für eine Gitarre dieser Preisklasse - aufs anrauen beschränkt. Gleiches gilt für den Headstock.
Beides wurde dann mit Haftgrund bestrichen, und mit ersten Spiegeln verklebt, nachdem der Grund zu einem schön klebrigen Film geworden ist. Zwischenstatus und Produkt vor der Verfugung:
headstockholzspiegel.jpg
bodyerstespiegel.jpg
bodyspiegelkomplett.jpg
So weit, so gut. Natürlich haben die Dinger scharfe Kanten, so dass man es so keinesfalls lassen kann, es sei denn man spielt Metal to the Bone, wobei Blut auf einer weißen Gitarre auch scheiße aussieht. Also musste ich wie geplant die geschichte verfugen. Entsprechend weiße Fugenmasse angerührt, und die Teile eingeschlämmt damit. Nebenbei kommen einem dabei genug Gedanken wie "Und das soll gut aussehen später?" oder "Meine Fresse, das wird doch irgendwie nüscht". Warum? Seht selbst:
headestockfugeohgott.jpg
bodyfugeschlamm.jpg
Auch wenn es ohne das Klebeband undmt ein wenig drüberstreichen schon besser aussah...
bodyfugeschlammbesser.jpg
Nun erstmal warten, bis die Fugen festwerden, und man die Spiegel drüberwischen kann, dass sie auch spiegeln, und diesen grauen Fugenmassefilm verlieren.
Die Kunst an der Sache ist weiter, die Kanten so hinzubekommen, dass sie fließend in die Holzschrägung übergehen, damitnicht noch eine Spiegelkante bleibt. Mit viel gereibe, nassen Fingern, Lappen und Pappe hab ich dann doch eine ansehnliche Kante hinbekommen.
Zwischenergebnis:
beideteilefastfertig.jpg
Okay, also noch zusammenschrauben, polieren, neu besaiten und so weiter, und das Ergebnis sieht dann so aus:
fertighead.jpg
fertigseite.jpg
fertigvonunten.jpg
bodyfertig.jpg
Und ja, man könnte sie stundenlang live spielen ohne sich die Arme aufzuscheuern Man müsste glaub ich eher häufiger nachstimmen *g*
Bin auf Kommentare gespannt Spielen lässt sie sich übrigens wie vorher, das Gewicht fällt kaum auf, und wenn man die GItarre jetzt verkaufen würde, würd ich fast sagen, dass sie doch irgendwie viel teurer aussieht, als sie es im Endeffekt war
Wer die Sache nochmal komplett mit allen Bildern auf einmal sehen will:
Alba goes Glamrock
Ist der Link zur gallerie. Haut rein
Vorneweg: Der Thread dient einmal als Review zur Alba-Strat, und als Bericht über deren Modding mit Mosaik und Verfugung. Wer das Review uninteressant findet, scrollt einfach runter, die nächste fettgeschriebene Überschrift ist der Anfang der Doku.
1. Review
So, hier mal ein Bericht über meine aktuelle Aktion, die ich heute gebracht habe. Und zwar hat meine Freundin heute Geburtstag. Geschenke sind ja nie so leicht zu finden, und da sie sich bei ebay in eine Paula mit Leopardenfellbezug verschossen hatte, die leider zu teuer geworden ist, habe ich nach einer geheimen Alternative gesucht. Herausgekommen ist dann diese im moment auch gut diskutierte:
eBay: ALBA E-GITARRE - NEUE MARKEN GITARRE - RESTPOSTEN !! (Artikel 120029531903 endet 18.09.06 15:34:11 MESZ)
Zu einer Paula passt ein Wildtiermotiv, aber zu einer Strat dann doch eher reines Glamrockzeugs, abe dazu später. Da sie hauptsächlich als Dekoobjekt dienen sollte, bot sich dieses Instrument als Basis perfekt an. Selbst gebrauchte gibt es sonst ja kaum mal zu dem Preis. Also bestellt und gewartet. Bei mir angekommen ist sie heute (daher auch der Zeitdruck beim modden, sie sollte heute auch fertig sein), und daher erstmal die Gitarre in echt:
Das gewicht ist ziemlich leicht, viel leichter als die Mexico-Fender die hier steht. Aber das amchrt erstmal nichts. Verarbeitung sieht solide aus, keine Lacknase zu sehen, der Hals sitzt gut in der Fassung, wobei man im Zehntelmillimeterbereich durchaus noch was machen könnte. Die Bundstäbchen glänzen und stehen nicht über, die Saitenreiter sitzen, das Tremolo passt, also allgemein relativ gut. Die Mechaniken waren zu leichtgängig, also hohe Verstimmungsgefahr, aber dank der Schrauben kann man den Widerstand erhöhen, was die Stimmstabilität fördern dürfte. Das Griffbrett fühlt sich was künstlich an, wie der Hals im Allgemeinen. Aber vom ersten Eindruck her könnte man für 38 Neupreis durchaus beschisseneres erwarten. Überraschend: Das Pickguard ist doch tatsächlich 3lagig. Einstellwerkzeuge und ein Kabel waren auch noch dabei.
Bilder der Gitarre:
albaheadstock.jpg
bodyvorher.jpg
vorherhinten.jpg
Also mal unter die Haube geschaut.
Die Mechaniken halten durch eine 6-Kant-Mutter von oben und einer chraube von hinten im vorgesehenen Loch. Am Headstock gibts nichts zu meckern, der Sattel ist natürlich minderwertigs Plastik. Viel auffälliger ist da die "Verarbeitung" des eigentlichen Halses in der Halstasche. Ich denke das Bild sagt alles:
halsverarbeitung.jpg
Unsaubere Bohrung und Klebereste, Pfui.
Was dieses 5. Loch der Halsverschraubung soll, weiß ich auch nicht:
halslochinten.jpg
Aber nun gut, das sieht man ja sonst nicht. Der Sound ist, naja, günstig, klingt etwas metallern, so wie hohler Raum in etwa, dagegen klingt die Fender Mexico hier doch deutlich wärmer, sofern man bei Strats von warm sprechen kann. Spielbarkeit ist sonst in Ordnung, wer mit Strats klarkommt, kommt auch mit dieser Variante klar. Einen Amp hab ich leider grad nicht hier, daher sag ich nichts über die PUs und den verstärkten Sound.
Aber jetzt zu Teil 2 - Das Modding
Die Strat soll richtig fett Glamrockmäßig aussehen, und alle anderen von der Bühne strahlen, zumindest optisch. Am besten passte mir da ein Spiegelmosaik. Von daher ab in den Baumarkt, folgende Materialien besorgen:
- Spiegelmosaiksteine
- Mosaikkleber
- Schleifpapier
- Super-Haft-Grundierung
- Fugenmasse
Als erstes musste die Strat auseinandergebaut werden, und die wichtigsten Teile abgeklebt werden, damit ich passende Kanten habe, an die ich anschließen kann. Der Headstock musste erstmal nacktgemacht werden, und beim Body mussten auch die nötisten Teile abgeklebt werden. Idealerweise konnte man dort mit Kreppband die Kanten überkleben, und an diesen mit einem Bastelmesser vorbeifahren, um die Abklebung wirklich punktgenau hinzubekommen. Das sah dann erstmal so aus:
bodyabgeklebt.jpg
headstocknackt.jpg
Danach gings mit eifrig Elan und Schmirgelpapier ans entlacken des Bodys. An dieser Stelle Grüße an M~Daniel, du hattest recht, ohne Abeizer macht man das nur einmal. Ich habs dann gelassen, und mich - Der Lack ist echt extrem robust für eine Gitarre dieser Preisklasse - aufs anrauen beschränkt. Gleiches gilt für den Headstock.
Beides wurde dann mit Haftgrund bestrichen, und mit ersten Spiegeln verklebt, nachdem der Grund zu einem schön klebrigen Film geworden ist. Zwischenstatus und Produkt vor der Verfugung:
headstockholzspiegel.jpg
bodyerstespiegel.jpg
bodyspiegelkomplett.jpg
So weit, so gut. Natürlich haben die Dinger scharfe Kanten, so dass man es so keinesfalls lassen kann, es sei denn man spielt Metal to the Bone, wobei Blut auf einer weißen Gitarre auch scheiße aussieht. Also musste ich wie geplant die geschichte verfugen. Entsprechend weiße Fugenmasse angerührt, und die Teile eingeschlämmt damit. Nebenbei kommen einem dabei genug Gedanken wie "Und das soll gut aussehen später?" oder "Meine Fresse, das wird doch irgendwie nüscht". Warum? Seht selbst:
headestockfugeohgott.jpg
bodyfugeschlamm.jpg
Auch wenn es ohne das Klebeband undmt ein wenig drüberstreichen schon besser aussah...
bodyfugeschlammbesser.jpg
Nun erstmal warten, bis die Fugen festwerden, und man die Spiegel drüberwischen kann, dass sie auch spiegeln, und diesen grauen Fugenmassefilm verlieren.
Die Kunst an der Sache ist weiter, die Kanten so hinzubekommen, dass sie fließend in die Holzschrägung übergehen, damitnicht noch eine Spiegelkante bleibt. Mit viel gereibe, nassen Fingern, Lappen und Pappe hab ich dann doch eine ansehnliche Kante hinbekommen.
Zwischenergebnis:
beideteilefastfertig.jpg
Okay, also noch zusammenschrauben, polieren, neu besaiten und so weiter, und das Ergebnis sieht dann so aus:
fertighead.jpg
fertigseite.jpg
fertigvonunten.jpg
bodyfertig.jpg
Und ja, man könnte sie stundenlang live spielen ohne sich die Arme aufzuscheuern Man müsste glaub ich eher häufiger nachstimmen *g*
Bin auf Kommentare gespannt Spielen lässt sie sich übrigens wie vorher, das Gewicht fällt kaum auf, und wenn man die GItarre jetzt verkaufen würde, würd ich fast sagen, dass sie doch irgendwie viel teurer aussieht, als sie es im Endeffekt war
Wer die Sache nochmal komplett mit allen Bildern auf einmal sehen will:
Alba goes Glamrock
Ist der Link zur gallerie. Haut rein
- Eigenschaft