Spezielle Fragen zur Akustik bzgl. Schlagzeugpodest an die Fachleute

lola77
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Hallo Leute,

wir haben in userem Proberaum (1.Stock Gewerbebau) das Problem, dass wir unsren Nachbarn möglichst wenig auf den Sack gehen wollen (Gewerbehalle, Betondecken). Da unten hauptsÀchlich Trittschall das Problem ist soll ein Schlagzeugpodest gebaut werden. Jetzt hab ich alle BeitrÀge dazu bereits gelesen, viele Möglichkeiten, nur fehlen ein paar Informationen um sich zu entscheiden.

Verstanden habe ich die ErklÀrung von Nils 2010:
"Die maximale Entkopplung bekommt man, wenn man einen Raum aus schwerem Material gefedert und gedÀmpft in einem anderen Raum aufhÀngt. [...]
Ausgehend von diesem Konstruktionsprinzip kann man die Hauptmerkmale feststellen, die eine gute Entkopplung ausmachen:
1. zwei große Massen, je eine am Oszillator und eine da, wo es nicht viel schwingen soll
2. geringe Kopplung zwischen den Massen durch möglichst weiches Kopplungsglied oder eines mit hoher mechanischer Impedanz
3. DÀmpfung, die zusÀtzlich einen Teil der Energie absorbiert, die den Oszillator verlassen hat"

Ich habe folgende Ideen/Möglichkeiten/Anregungen und brauche Ordnung in meinem Kopf fĂŒr einen Plan:

Podest aus OSB auf Riegelkonstuktion (4x7cm Fichte), die Riegel auf TennisbÀlle - siehe Zeichnung unten

"Rahmen" aus Riegeln, auf diese Waschmaschinengummiflecken kleben/schrauben, darauf OSB. In die Riegel mit einem Dosenbohrer Löcher, in die die TennisbĂ€lle wie im Eierbecher reinrutschen, aber nur ein StĂŒck, dass sie halt nicht weg können. Belag: Teppich. Das Podest besteht aus vier verschraubten Teilen.

Dazu folgende Fragen/Überlegungen:

- TennisbĂ€lle statt Rohrisolierung, weil sich die nicht zusammendrĂŒcken
- Warum schneidet ihr die TennisbÀlle auf?
- Zwei Lagen OSB mit TrittschalldÀmmung dazwischen besser/notwendig?
- OSB mit 22mm zu dĂŒnn?
- Waschmaschinengummipads anschrauben viel schlechter als kleben?
- sind die Riegel eher schlecht? Besser nur OSB-Platten, die untere mit Löchern fĂŒr die BĂ€lle?
- wie wĂ€re das Schwingungsverhalten einer solchen Konstruktion? Ich hĂ€tte (rein gefĂŒhlsmĂ€ĂŸig) gedacht, durch die Riegel wird das ei so kompliziertes Gebilde, das schwingt/klappert/vibriert an sich schon schlecht
- irgendwo hab ich mal was mit Trockenestrich gelesen! Wer hat damit Erfahrungen und versteht die Theorie dahinter?

Im Moment fÀllt mir nicht mehr mehr ein.

Meint ihr, das gehörte eher in das Akustikforum?

Ich hoffe auf eure Fachkompetenz!

Viele GrĂŒĂŸe,
Iris
 
Eigenschaft
 

AnhÀnge

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    Drumpodest.JPG
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Haben sich Eure Nachbarn schon beschwert?

Falls nicht: Wie wĂ€re es, wenn Ihr erst einmal ermittelt, ob, wann, wie oft, wie stark usw. Ihr ĂŒberhaupt stört?

Und um MÀrchen und Mythen rund um Podeste gleich zu killen: Macht bitte vorher/nacher-Vergleiche an allen Orten, die gestört werden, z.B. mit dieser netten App (akustik) https://phyphox.org/de/home-de/ ...

.... und spÀter gerne auch hier teilen :giggle:

P.S.: Dazu gehört z.B. unabdingbar der Tagesgang der in allen betroffenen RĂ€umen herrschenden UmweltgerĂ€usche (dB ĂŒber Hz) ...
 
Sie haben sich noch nicht beschwert, nur gejammert. Und wir haben Podeste als Bedingung im Mietvertrag.

Es geht auch nicht um die LautstÀrke sondern um das nervige Gebumper. Kann auch leise sehr stören.

Hast du auch Antworten auf meine Fragen?
 
Messen.

Podest wird nur in begrenztem Maße funktionieren, trotz anderslautender netzweiter BeitrĂ€ge. Stelle Dir dazu am besten das komplette GebĂ€ude vor, ersetze alle WĂ€nde, Decken, Böden durch Gummiartiges, und lass dann den Bassfuß punktuell mit oder ohne Podest (bleibt ein Punkt) sein Werk tun. Das sollte es verstĂ€ndlicher machen.

Wenn man Deine VorschlÀge eine durchrechnet, also abschÀtzt, dann wird man ohne nichtlineare Effekte nichts Praktkables hinbekommen: Die notwendigen Federkonstanten haben unangenehme Begleiterscheinungen beim Besteigen des, Spielens auf und Absteigens des Podestes. @McCoy hatte vor Kurzem ein informatives Video dazu gepostet, zu einem Àhnlich lautenden Beitrag.

Manche handeln gerne einen Schaumstoff, den man unter GebÀuden verlegt. Namen habe ich vergessen, denn im Gummimodell kann man leicht sehen, dass dessen Wirkung durchausbegrenzt bleibt. Wer's nicht glaubt, mag gerne Zeit und Geld investieren. Niederfrequente TrittschalldÀmmung gehört zu den schwierigsten Aufgaben der Bauakustik, ... eben wegen der dort relevanten Physik.

Ansonsten bleibt die klassische Lösung: sich absprechen. Gerichte sagen sinngemĂ€ĂŸ "man kann musizieren nicht verbeiten UND Nachbarn mĂŒssen nicht Alles ertragen ... man möge sich einigen, z.B. auf Zeiten und ZeitrĂ€ume."

So, damit endet mein Beitrag. Viel Erfolg.
 
Tut mir leid, das Gummibesipiel hat mir nicht viel genĂŒtzt. Was sind denn "nicht-lineare Effekte"? Was fĂŒr ein Schaumstoff? Wer könnte das wissen?

Dass das Podest keine 100% bringt macht ja nix, eine subjektive Verbesserung reicht ja schon.

Was Gerichte sagen ist fĂŒr uns völlig unrelevant. Wir haben einen gewerblichen Mietvertrag, da gibt es keinen Mieterschutz. Wir sind die letzten in der Gunst des Vermieters, daher einfach rauszuwerfen und fertig. Vor allem, wenn wir uns nicht an den Mietvertrag halten (Podest). Und das wollen wir nicht, nachdem wir in den letzten 4 Wochen ca. 1000 Euro in den Ausbau investiert haben. Und der wichtigste Mieter "wohnt" quasi in seiner Firma, Sa, So und Feiertags da, geht nie vor 21 Uhr heim. Wir dĂŒrfen zwar ab 17 Uhr spielen, aber es hilft uns nichts wenn wir dem anderen auf die Nerven gehen. Das gibt IMMER Ärger, dem wir bestmöglich aus dem Weg gehen wollen.

Also vielleicht weiß noch jemand was zu meiner Konstruktion zu sagen oder WEISS eine Bessere, die realisierbar ist. (Steinplatten zB werden wir eher nicht schaffen. Aber vielleicht sogar das?
 
Ich habe mir die BeitrĂ€ge von McCoy angesehen, klingt doch total gut!! Und das Video auch! Eine Reduktion um 10db sind doch WELTEN! Definitiv zu spĂŒren fĂŒr den Nachbarn. Es geht hier ja auch um guten Willen.

Wenn das hier jemand liest und nicht suchen will: https://www.musiker-board.de/thread...untersetzer-fuer-fluegel.724005/#post-9238717

Vor allem das Beispiel von @McCoy selbst mit den PlĂ€ttchen und den Untersetzern zeigt doch, jede Lage Entkoppelung bringt was. Aber vor allem, je weicher, desto besser so hab ich das verstanden. Daher vielleicht besser keine Löcher fĂŒr die BĂ€lle, weil die das Ganze stabil machen, sondern eben Ringe?

Und ich wĂŒsste gerne ob es einen Unterschied macht, ob unten noch mal eine Platte ist oder die BĂ€lle direkt auf dem Boden stehen (bei uns Betondecke mit drei Lagen dĂŒnnem Teppich)?

Und immer noch wĂŒsste ich gerne, was es mit TrockenestrichschĂŒttung auf sich hat. Vielleicht sollte der Thread doch in die Akustikecke? Kann ihn ein Admin vlt verschieben?

Liebe GrĂŒĂŸe,
Iris
 
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Sylomer unter das Podest. Achtung, da gibt es verschiedene Arten.
 
Ahh, das ist der spezielle Schaumstoff!
Ich hab eine Firma Willbrandt Gummitechnik gefunden, klingt ja alles SEHR interessant! Auch bzgl. Raumakustik!

Auf was soll ich den achten? Kannst Du mir mehr dazu sagen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht wirklich. Habe glaube ich, hier im Board kĂŒrzlich was dazu gefunden. Nutze mal die Boardsuche fĂŒr Sylomer.
 

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