Speedtraining - habe ich meine Grenze erreicht?

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Gitarishim
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Hola Gitarreros.

Ich habe mal eine Frage zum überaus beliebten Thema "schneller werden".


Eine (relativ) kurze Geschichte zu Beginn:

Vor mehr oder weniger 15 Jahren habe ich begonnen, hauptsächlich autodidaktisch Gitarrespielen zu "lernen".
Bei Akkorden hat mir der gute Peter Bursch weitergeholfen und bei allem, was über sein Buch hinaus geht, habe ich mir in erster Linie durch raushören und nachspielen geholfen. (Hauptsächlich so gutes altes Zeug wie Hendrix, Santana, Clapton und noch ältere Bluesbarden...)
So weit so gut.
Vor etwa einem halben Jahr, inspiriert durch dieses Forum und das ein oder andere youtube-video, habe ich mir vorgenommen, mal ein wenig Substanz in die Angelegenheit zu bringen. D.h. ich habe in erster Linie Skalen gelernt!
Bislang steckte ich jahrelang in meiner Blues-Mollpentatonik in der ersten Lage fest, die ich mir nach Gehör (trial&error) dann bei Bedarf z.B. zu modalen Skalen erweitert bzw. ummodifiziert habe, ohne zu wissen, was ich da eigentlich tue.

Durch den Workshop "Improvisation lernen durch Verschmelzen von Tonleitern auf Basis Pentatonik" hier im Forum (den ich sehr hilfreich und gelungen finde - Vielen Dank & Respekt!) habe ich mir nun die verschiedenen Patterns draufgeschafft (Modi, Blues, 3nps...), die ich zwar vorher schon irgendwie immer verwendet habe, mir jedoch der Systematik dahinter nie so richtig bewußt war.
Angestachelt durch diese neuen "Werkzeuge" wollte ich dann natürlich auch meine lächerliche Spielgeschwindigkeit erhöhen, hab mir ein altes Metronom gesucht und angefangen, diese Skalen auf Tempo zu bringen.
Seit also ca. einem halben Jahr übe ich nun täglich sämtliche Patterns auf Metronom, das Griffbrett rauf und wieder runter.

Anfangs waren die Temposteigerungen für meine Verhältnisse schon beträchtlich.
Ich habe so auf ca. 100bpm angefangen, d.h. wirklich nur ein Ton pro Beat!
Relativ schnell habe ich das Tempo dann verdoppelt > 200bpm ...usw

Mittlerweile ist mein Durchschnittstempo bei allen (nicht 3nps-) Skalen ca. 112bpm, wobei ich pro Takt vier Töne zocke, d.h. 448 Töne pro Minute bzw. etwa 7 Töne pro Sekunde.
Mein "Lieblingspattern" (phrygisch) bringe ich auf 120bpm (8 saubere Töne pro Sekunde)
Leider ist da dann aber auch schon Schicht.
Alles darüber hinaus wird irgendwie ekelhaft unsauber und krampfig. 112bpm scheint irgendeine magische Mauer für mich zu sein, vor der ich nun schon seit geraumer Zeit stehe und einfach nicht wirklich darüber springen kann! Für meine bescheidenen Verhältnisse ist diese Tempoentwicklung natürlich schon gewaltig, aber verglichen mit zahlreichen Youtube-Clips oder etlichen Gypsy-Jazz-Freaks und Shreddern ein Furz, ein Aufwärmtraining zum Frühstück!

Daher die Fragen an die Speedfreaks:

Was kommt nun?
Gibt es Tricks, um dieser Blockade Herr zu werden?
Ist es nun Zeit für Sequenzen ala Petrucci-Übung?
Oder einfach nur genau so immer weiter üben? Dauert halt jetzt länger.
Anderes (dickeres) Plektrum? Derzeit 1.14mm

Ich kann mir vorstellen, dass man irgendwann seine physischen Grenzen erreicht.
Ich habe aber irgendwie im Gefühl, dass es nun an der Zeit ist, die Übungen etwas umzustellen. Nur wie???

Vielen Dank schonmal fürs Lesen.
Zahlreiche Ratschläge und Erfahrungsberichte vom Speedtraining sind erbeten.;)

ChriZ
 
Eigenschaft
 
Dickeres Plek hat mir sehr geholfen (3mm)
Petrucci-Übungen sind ne feine Sache. haben mich insgesamt um ca 1/3 im Tempo gesteigert.
Generell Technik-Übungen für die linke Hand, für Feinheiten, Sauberkeit, (das Tempo ist dann fast immer Übungssache). Da gibt's im klassischen Bereich Tonnenweise Material. Wenn ich zu Hause bin schau ich kurz nach, habe da ein 1A Buch, weiss aber nimmer, wie's heisst.. :)

soviel dazu..Aus meiner Erfahrung gibt's schon motorisch bessere und schlechtere Voraussetzungen, aber ich glaube, das übt nur einen Effekt auf die effektive Übungszeit aus, die nötig ist, um ein gewisses Tempo/eine Technik zu lernen. (Ausser natürlich spezialfälle wie teillähmungen etc..) Und damit, um auf den Threadtitel Bezug zu nehmen, wäre eine tatsächliche Obergrenze überhaupt nicht absehbar.. :D
Ist aber nur eine Vermutung aufgrund Erfahrungen meiner selbst, aber auch befreundeter Gitarristen/Musiker..

ahja, du meinst wahrscheinlich, dass du 4 töne pro schlag spielst, nicht takt.. ;)

mfGLue
 
um auf den Threadtitel Bezug zu nehmen, wäre eine tatsächliche Obergrenze überhaupt nicht absehbar.. :D

Das lässt ja dann noch hoffen! ;)

Ich hatte mich halt gewundert, dass die Temposteigerung zuerst so rapide von statten gegangen ist und dann plötzlich abrupt stecken blieb.

Lähmungserscheinungen habe ich zum Glück auch keine festgestellt, außer, dass ich mir vor nem halben Jahr den Ringfinger der (glücklicherweise) rechten Hand gebrochen habe, weshalb ich mich überhaupt mit diesem Workshop beschäftigt habe!

An dem ein oder anderen Lektüre-Tip in Bezug auf Technik wäre ich natürlich sehr interessiert. Muss nur frei von Standardnotation sein. Damit beschäftige ich mich wohl erst, wenn ich nochmal was gebrochen hab.

Als reine Technikübung für die linke Hand (bzw. L/R-Koordination) mache ich bislang nur diese langweilige chromatische Spinnenübung. Dort stecke ich bei 108bpm bzw. 4Töne pro Schlag also auch knapp 7 Töne pro Sekunde fest (ich weiß es echt nicht besser auszudrücken...beats..takt... sch*** Autodidaktik :D)

Aber die Bremse steckt wohl wirklich links. Wenn ich diese Spinne nämlich mit "Quartiolen" mach (heißt dass so?), also jeden Ton im Wechselschlag 4 mal anspiele, dann hakts erst bei 160bpm also ca. 10 Anschläge pro Sekunde. Potential in der rechten Hand ist wohl noch vorhanden. Linke Hand + L/R-Koordination sind also das Problem. Dann werde ich demnächst wohl mal Sequenzen statt Skalen üben.

Ist ein Umstieg von 1.14 / 1.20mm auf 3mm Pics ratsam, oder wäre erstmal so`n Mittelding angebracht?

ChriZ
 
Das mit den Pics musst einfach ausprobieren. Gibt ja auch Gitarristen mit weichen Picks die flott sind.

Ansonsten hilft nur üben. Dabei immer drauf achten, dass sowohl linke und rechte Hand immer schön locker sind.
Probier mal nachdem du dich warmgespielt hast die Übungen einfach auf 120bpm zu spielen auch wenn sie dann unsauber klingen. Danach stellst dann auf 112 - das hat mir zumindest mal geholfen.

Oder such dir mal tatsächlich einen Song, der auf ca 120 bpm liegt und in dem viele schzehntelparts drinne sind und versuch den zu lernen. Natürlich erst langsam anfangen!

Also bei 112 ist noch lange nicht Schluss - bei keinem - solange man regelmäßig übt.

mfg
Shape
 
quartiolen gibts nicht.. das is dann einfach die 4fache.. wären bei 4teln also einfach die 16tel.. ;)

Aber das mit der Lektüre ist dann ein Problem. Da ich aus dem klassischen komme, habe ich gerade gar nichts da, das nicht mit Standart-Notation funktioniert.. Aber ich kann dir nur raten, dies vor dem nächsten Fingerbruch zu lernen. du verzehnfachst deinen Möglichkeiten-Pool.. uuuungefähre Schätzung... :D

Ausserdem wäre dieses Buch (War seit gestern noch nicht zu Hause, werde deshalb heut Abend posten) ev. sogar ne gute Möglichkeit dazu, denn vor allem zu Beginn sind die Noten halt konkret auf die Saiten bezogen und gaanz einfach.. wenn du also nicht nur auf die Technik achtest, sondern ein Bisschen bewusst übst, lernste die Noten gerade so nebenbei. :)

Die Methode mit zu schnell üben und dann langsamer is auch sinnvoll, da du dann ungefähr abschätzen kannst, wo die momentanen Grenzen sind.
Auch ansonsten: Dito Shapeshifter

mfGLue
 
Hi,

Greif und Pick Hand erstmal getrennt üben.

Wahrscheinlich braucht die Pick Hand auch bei dir extra Zuwendung.
Bei durchgehendem Alternate Picking gibt es übrigens nur eine begrenzte Anzahl an Pick und Saitenwechsel Kombinationen und nur die muss man eigentlich üben.
Also z. B.:
1.) DS dann Saitenwechsel und US, DS, ..
2.) DS, US, Saitenwechsel, DS, US, ..
3.) DS, US, DS Saitenwechsel, US, DS, .. (ist eigentlich das gleiche wie 1)
Saitenwechsel kann nach oben und unten stattfinden. (DS/US= Down/Up-stroke)

Probiers mal aus, du wirst sehen das du mit einer Hand (Picken oder Greifen) deutlich schneller bist. Und das bedeutet, du musst erstmal nur die Koordination der langsameren Hand verbessern.

Danach wieder beide Hände kombinieren.

Gruß
 
Hallo,
kann es sein, dass dein Wechselschlag "einzelne" ups and downs sind? Ich wills mal unverständlich so formulieren: Du kannst mit dem Plek unten bleiben und lediglich hin und her drücken oder du kannst jeden Schlag einzeln ausholen (so wie du es bei Downstrokes immer machst und bei den Ups dann ebenso). Wenn man jeden Schlag einzeln ausholt, kommt man nämlich bei 16teln maximal 115 bis 120 bpm!
Probier mal Wechselschlag auf einem Ton so schnell es geht. Scheiß auf Sauberkeit und Regelmäßigkeit, sondern einfach superschnelles Tremolopicking. Ist dieser Anschlag genau der selbe, den du unter 100bpm spielst? Senke dann dein Tremolopickingtempo, bis du auf 135-120 runter kommst. Hakt es/fühlt es sich komisch an?
Wenn du 89% der obigen Fragen mit Ja! beantworten kannst, dann hast du das Problem isoliert und musst deine Technik umstellen und auf deine bisherigen Wechselschlag verzichten. Das machst du zum Beispiel folgendermaßen: Du spielst schnelles Tremolopicking und senkst dein Tempo, tastest dich also von oben her an dein richtiges Tempo heran und konzentrierst dich voll darauf, dass du deine Technik 0.0 änderst. Fühlt sich anfangs ungewohnt an und du wirst Timingprobleme haben, aber das gibt sich.
Die gute Nachricht: Wenn die Technik sitzt, sind die 200 nicht mehr fern :great: Beachte dann, dass du Tempo damit machst, indem du den Anschlagweg verkürzst: Mehr als von einem Saitenrand zum anderen ist nicht nötig.

Grüße
 
Hi thomas.h,

das mit dem "Tremolopicking" ist richtig.

Aber was ich dabei bisher nicht gscheit' hinkriege, ist der Saitenwechsel.
Wie wechselst du die Saiten beim "Tremolopicking" ohne den Fluss des Pickings zu unterbrechen?
Und wie übst du die verschiedenen Möglichkeiten (bei Up oder Down) des Saitenwechsel?
Oder wie kann ich das Tremolopicking so kontrollieren, dass ich zum richtigen Zeitpunkt die Saite wechsle?

Gruß
 
Hallo,
kann es sein, dass dein Wechselschlag "einzelne" ups and downs sind? Ich wills mal unverständlich so formulieren: Du kannst mit dem Plek unten bleiben und lediglich hin und her drücken oder du kannst jeden Schlag einzeln ausholen (so wie du es bei Downstrokes immer machst und bei den Ups dann ebenso). Wenn man jeden Schlag einzeln ausholt, kommt man nämlich bei 16teln maximal 115 bis 120 bpm!

Hi

Wenn ich dich richtig verstanden habe, fragst du, ob ich die einzelnen Anschläge eher flach zur Saitenebene oder halbkreisförmig "um die Saitenebene herum" ausführe?! Also die Saiten (übertrieben gesagt) "auslöffel".

Das mache ich nämlich tatsächlich!
Ist natürlich logisch, dass bei dieser Spielweise dann für die zusätzliche Hoch-Runter-Kreis-Bewegung einiges an Zeit drauf geht. Wenn ich mich jedoch zu einem sehr flachen Wechselschlag zwinge (wie von dir beschrieben), dann habe ich den subjektiven Eindruck, dass der Ton einiges an Ausdruck und Dynamik verliert und irgendwie statisch daher kommt. Ist dies eine Gewöhnungssache und gibt sich mit der Zeit?
Klar, bei diesen Tempi ist die Dynamik natürlich eher zweitrangig. Wenn ich mir aber nun diese Technik draufschaffe, kann ich bei Bedarf (langsameres Spiel) denn dann auch wieder auf das alte Muster zurückswitchen?
Der Körper ist ja bekanntlich nicht dumm sondern faul und alles was mit Bewegungsökonomie zu tun hat, wird früher oder später natürlich dankend in Empfang genommen.

greetZ


p.s.:

@Lue

..dann immer her mit dem Titel! Bin für alle "Schandtaten" bereit. Verzehnfachung der Möglichkeit klingt nämlich irgendwie verlockend.
 
Achja, nochwas vergessen. (Übersichtlichkeitshalber als neues Posting)

Wenn ich die Pickingtechnik umstelle, habe ich festgestellt, dass ich das Plektrum ganz anders anpacke als vorher.

Wenn ich "normal" zocke, dann guckt die Spitze des Pic etwa 5mm zwischen Daumen und Zeigefinger hervor.
Bei flachem Picking verlängert sich diese dann automatisch auf ca. 9mm, da ich ansonsten keinen anständigen Ton rauskriege, da das "Daumenfleisch" im Weg zu sein scheint.
4mm mehr klingt natürlich wenig, hat aber in Bezug auf Spielgefühl große Auswirkungen.
Ist dies erwünscht? Oder lieber wieder versuchen, so kurz wie möglich zu packen und so irgendwie weiter üben?
Das Plektrum fühlt sich (wenns länger rausguckt) nämlich etwas labberig an. Oder kommt hier die Pickdicke ins Spiel? (Wie gesagt, derzeit 1.20mm Zellu. Schon relativ hart.)

Fragen über Fragen... Aber vielen Dank fürs rege Helfen. Hab bis jetzt schon viel neues gelernt! :great:
 
Als ich angefangen habe mich intensiv mit Technik zu beschäftigen hat mir die Spinne sehr weiter geholfen. Ich habe bei 70 Bpm angefangen aber nicht als Sechszehntel sondern als Viertel :eek:. Also so langsam wie möglich. Ich musste anfangen zu elrnen jeden Figner liegen zu lassen der gerade nicht benötigt wird und dieses Verfahren hatm ir sehr geholfen sauberer zu spielen bei großer Geschwindigkeit. Ich habe dann angefangen 16tel zu spielen und nun spiele ich 16tel bei so 135 - 140 bpm . Wobei 140 bpm echt maximum ist da muss ich mcih auch in biss lwarm spielen, alles andere wird unsauber und da ist auch der Punkt. Beim Üben geht es nicht darum sich selbst was zu beweisen, sondern wirklich zu Üben und sauberer im Spiel zu werden. Live kann es sein das ich viel schneller spiele, auch mal unsauberer, da ist es egal da kommt es auf die Show an, aber beim Üben mussm an auf sauberkeit achten und sich auch seine eigenen Grenzen eingestehen.

Es ist gut das du so sauber und gewissenhafts übst, viele tuen das nicht. Übe weier und erhöhe deine Beatzahl immer um ein bisschen. Achte darauf, dass jeder Ton klingt, das du jeden Ton fühlst, jeder Ton sauber kommt und das deine Finger immer schön liegen bleiben und nicht in der Luft rumbaumeln wenn sie nicht gebraucht werden. Deine Bewegung sollte aussehen als würdest du kaum die Finger hochheben. Finger in der Luft kostet Zeit. Die Spinne ist dafür ne tolle Übung, aber sie ist wenig Praxisnah. Auch 3np String Scales so wie ganz normale Tonleiern rauf und runter können helfen. Weiterhin empfehle ich die Unabhängigkeit der Finger zu einander zu trainiert z.B. so


------------------------------------------------------------------
-----------------------------------------------------------------
------------------------------------------------------------------
-----------------------------------------------------------------
-----------5------------5-6----------5-6-7-------------5-6-7-8
-5-6-7-8 ----5-6-7-8------5-6-7-8----------5-6-7-8----------

Diese Übung hat wenig mit der Praxis zu tun und lässt sich auch schwer mit Metronom spielen ,aber sie hilft meiner Meinung nach
 
@ thomas.h: Vielen Dank für deinen Tip! Ich bin mir ziemlich sicher, dass genau dieses Problem auch bei mir vorhanden ist. (Dass ich die Saiten quasi auslöffel) . Wenn ich die Hand nur ganz wenig aus dem Handgelenk bewege, komme ich ohne Probleme an das "Tremolo-Feeling" - allerdings komplett aus dem Takt. Ich denke, dass sich das, wie du beschrieben hast, üben lässt.. danke! :)

Gruß
 
Hi

Wenn ich dich richtig verstanden habe, fragst du, ob ich die einzelnen Anschläge eher flach zur Saitenebene oder halbkreisförmig "um die Saitenebene herum" ausführe?! Also die Saiten (übertrieben gesagt) "auslöffel".

Das mache ich nämlich tatsächlich!
Ist natürlich logisch, dass bei dieser Spielweise dann für die zusätzliche Hoch-Runter-Kreis-Bewegung einiges an Zeit drauf geht. Wenn ich mich jedoch zu einem sehr flachen Wechselschlag zwinge (wie von dir beschrieben), dann habe ich den subjektiven Eindruck, dass der Ton einiges an Ausdruck und Dynamik verliert und irgendwie statisch daher kommt. Ist dies eine Gewöhnungssache und gibt sich mit der Zeit?
Klar, bei diesen Tempi ist die Dynamik natürlich eher zweitrangig. Wenn ich mir aber nun diese Technik draufschaffe, kann ich bei Bedarf (langsameres Spiel) denn dann auch wieder auf das alte Muster zurückswitchen?
Der Körper ist ja bekanntlich nicht dumm sondern faul und alles was mit Bewegungsökonomie zu tun hat, wird früher oder später natürlich dankend in Empfang genommen.

Hallo,
das Umstellen ist wirklich eine Übungssache. Anfangs fühlt es sich fürchterlich an, man spielt sehr unpräzise und neigt im Prinzip immer dazu, schneller zu werden. Aber das gibt sich. Logischerweise kann man damit nicht volle Kanne reinhacken, aber Dynamik ist trotzdem gut möglich. Und verlernen wirst du die alte Technik sicher nicht, also die hast du immer noch zur Auswahl.
Zum Plek-Halten: Versuche die Hand etwas aufzudrehen, sodass das Plek etwas schief steht (Daumenballen von den Saiten wegdrehen). Damit hast du nicht nur weniger Nebengeräusche, du wirst auch schneller. Problem: Leider anfangs wieder etwas ungewohnt.
Zum Wann-wechsle-ich-die-Saiten: Übe von langsam an. Um ein Gefühl zu kriegen, kannst du natürlich auch mal über deinem Tempo spielen, aber wenn du von langsam an spielst, spielst du schnell auch präzise. Du haust also nicht rrrrrrrrrrrrrrr rein, sondern fühlt schnelle Einzeltöne. Und damit sind Wechsel kein Thema mehr (und wie immer: beim Wechsel unbedingt das up-down beibehalten!)

Grüße, Thomas
 
Alles klar und vielen Dank. Fühle mich sehr geholfen ;)

Hab mal den Rat beherzigt und die Übungen einfach auf Teufel komm raus beschleunigt. Mit dem Resultat, dass ich dann ganz automatisch zu diesem Tremolo-Picking übergehen muss. Ist zwar im ersten Moment wirklich unsauber und ungewohnt, wird aber mit der Zeit immer besser.
Meine Plektrumhaltung ist glaube ich so ziemlich richtig. (Habe mich nach dem bedenkenswerten Fussballspiel mal durch die betreffenden Themen im Forum gewühlt.) Eindrehen mach ich sowieso schon intuitiv. Gibt nen besseren Ton!

Sollte man eigentlich auch beim Skalen-Zocken irgendwann zum "Economy-Picking" übergehen, oder den Wechselschlag beibehalten.
(Economy-Picking war mir bis heute nie ein Begriff. Ich habe aber festgestellt, dass ich das trotzdem beim Improvisieren eigentlich immer dann anwende, wenns stilistisch angebracht ist. Aber eben nicht konsequent immer dann, wenns möglich ist.)

Nochwas:

Bei 3nps-Skalen die Finger liegen zu lassen, finde ich in den unteren Lagen (ca. bis zum 5.) mitunter gar nicht machbar. Darüber gehts, aber weiter unten ists fast immer der kleine Finger, der frühzeitig "abhebt".
Sollte man das unbedingt trainieren? Oder ist das zu vernachlässigen? Eigentlich hab ich relativ große und gelenkige Hände?

ChriZ
 
Alles klar und vielen Dank. Fühle mich sehr geholfen ;)

Hab mal den Rat beherzigt und die Übungen einfach auf Teufel komm raus beschleunigt. Mit dem Resultat, dass ich dann ganz automatisch zu diesem Tremolo-Picking übergehen muss. Ist zwar im ersten Moment wirklich unsauber und ungewohnt, wird aber mit der Zeit immer besser.
Meine Plektrumhaltung ist glaube ich so ziemlich richtig. (Habe mich nach dem bedenkenswerten Fussballspiel mal durch die betreffenden Themen im Forum gewühlt.) Eindrehen mach ich sowieso schon intuitiv. Gibt nen besseren Ton!

Sollte man eigentlich auch beim Skalen-Zocken irgendwann zum "Economy-Picking" übergehen, oder den Wechselschlag beibehalten.
(Economy-Picking war mir bis heute nie ein Begriff. Ich habe aber festgestellt, dass ich das trotzdem beim Improvisieren eigentlich immer dann anwende, wenns stilistisch angebracht ist. Aber eben nicht konsequent immer dann, wenns möglich ist.)

Nochwas:

Bei 3nps-Skalen die Finger liegen zu lassen, finde ich in den unteren Lagen (ca. bis zum 5.) mitunter gar nicht machbar. Darüber gehts, aber weiter unten ists fast immer der kleine Finger, der frühzeitig "abhebt".
Sollte man das unbedingt trainieren? Oder ist das zu vernachlässigen? Eigentlich hab ich relativ große und gelenkige Hände?

ChriZ

Hallo,
aber spiele jetzt bitte nicht nur auf diesem hohen Tempo, wo die Technik "stimmt". Taste dich nach unten, und übe aber unten (!) bis du unten sicher bist (also 110-120bpm). Schnell reindreschen nur kurz fürs Ego oder damit du die Technik dir wieder bewusst machst. Wenn das sitzt, bist du in windeseile fähig, auf hohen Tempi zu spielen (wie gesagt, Tempo durch sehr kurzen Anschlagweg) - hast aber die Präzision und Sauberkeit mitgenommen.

Economy Picking... Da hatte ich schon heiße Diskussionen im Forum. Economy hat manchmal vielleicht seine Berechtigung (kommt auf den Geschmack an), ersetzt aber NIEMALS Alternate Picking, da Economy nicht alle Situationen abdeckt und du immer Alternate zusätzlich können musst. Daneben ist gutes Economy (wo der Sweepton nicht unbetont verschluckt wird) richtig schwer und definitiv keine Zeitersparnis zu Alternate-Lernen. Economy wird wirklich sehr gerne sich als Ausrede vorgegaukelt, man bildet sich ein, schneller spielen zu können, als man kann, man merkt die Unsauberkeiten schwerer. Man kanns alternate nicht und wurschgelt sich die Saitenwechsel irgendwie per Economy zurecht. Hab ich auch gemacht, bis man es irgendwann merkt und dann vor einem richtig großen Berg Arbeit steckt, das ganze wieder abzutrainieren.
Also mein Fazit ist: Economy Picking ok, nur niemals STATT gutem Alternatepicking (das ja Saitenwechsel mit einschließt) immer nur als stilistische Variation zusätzlich.

Zum Fingerliegenlassen: Nein, das ist nicht nötig. Mit Übung ist zwar auch unterm 5. Bund das machbar, aber selten sinnvoll. Was meinst du mit "der kleine Finger hebt vorzeitig ab?
Sinn macht es, wenn du rauf und wieder runter spielst ( also 5-6-8-6-5 zB), weil du dir viel an Bewegung sparst, wie gesagt, auch unten spielbar, wenn du die Gitarre nicht bei den Knien hängen hast und den Daumen hinterm Hals hältst. Spielst du anstelle des Wiederholungspattern auf der nächsten Saite weiter, bremst dich das Liegen-lassen, da sonst den Finger schon in Richtung neuen Bund bewegen kannst, bevor der letzte Ton gespielt ist. In hohen Tempi muss das sein.
Grüße, Thomas
 
Ich glaube das kann jetzt zu ner endlos Diskussion führen. Aber das liegen lassen bremst dich nicht, es ist eine wirklich gute Hilfe sauber zu spielen und nicht schon mit dem finger auf dem nächsten Ton zu liegen, obwohl der Ton davor noch nicht mal angespielt wurde. Somit kommt jeder Ton schön nacheinander und es hört sich wunderbar sauber an. Man kann immer die Finger liegen lassen mit etwas übung. Das brauch viel Zeit aber ich habe die ERfahrung gemacht es rentiert sich. Ich habe auch immer gedacht, es müsste ja eigentlich theoretisch einen bremsen, aber es ist irgendwie der beste weg sauber und schnell zu spielen zu glaich. Bei großen Spreadlicks, also wo ich die Finger weit auseinander machen muss, da kann man das liegen lassen mal vernachlässigen, da man sonst echt hammer viel üben muss und es sehr schwer hat die wirklich liegen zu lassen (aber wer das machen will, macht bestimmt nichts falsch). Mit dem hohen Tempo um Tremolo Picking zu üben bin ich irgendwie zwei geteilter Meinung. Ich war selber mal so das ich auf Teufel komm raus super schnell gespielt habe, dadurch habe ich vielleicht ein GEfühl für die Geschwindigkeit bekommen, aber später musste ich trotzdem wieder bei 70 Bpm anfangen um mir eine saubere Technik anzueignen und das war sau frustrierend. Glücklicherweise habe ich vielleicht schneller fortschritte gemacht, weil ich schon ein Gefühl für Alternate Picking hatte und es jetzt nur noch in ein synchrones System meienr beiden Hände bringen musste. Ich würde es an deienr Stelle so machen, dass du konsequent und langsam mit Metronom zum warm werden so Übungen machst wie die Spinne und dich versuchst immer zu steigern ( das brauch seine Zeit bis man da schnell ist ). Als zweiten Schritt würde ich dann ein bissl jammen und Improvisieren und dir gar keinen Kopf über TEchnik und so machen. Danach übst noch ein paar coole Licks und zum Schluss nochmal in bissl Technik Übung. Wäre so ein sinnvoller Lernplan glaube ich . Weil man sollte niemals das Improvisieren und jammen vergessen, dass ist auch sehr wichtig um ein Feeling zu bekommen und nicht nur stupide scalen rauf und runter geshredder.

Aber jeder Mensch ist natürlich anders. Ich kann auch sehr gute Gitarristen, die sich mit TEchnik Übungen sehr wenig beschäftigt haben, vielleicht ist es Talent oder einfach das üben der einzelnen Licks. Sogar einer meiner Lieblingsgitarristen hält von Skalentraining und Technik Übungen sehr wenig. Gut er ist auch Blueser. Wenn ich Blues spiele mache ich mri auch keine GEdanken um Technik. Aucb beim Legato spiel mit Hammer ons und Pull offs ist das liegen lassen der Finger zu vernachlässigen, weil man ja sosnt nicht Legato wirklich spielen kann ;-)

Also das muss man alles für sich entscheiden, aber ich finde es lohnt sich sie zu üben, auch wenn sie einen echt fertig machen können
 
Mit dem hohen Tempo um Tremolo Picking zu üben bin ich irgendwie zwei geteilter Meinung.

Hallo,
du hast mich nicht richtig verstanden. Ich sage nicht, er soll auf hohen Tempi üben. Ich sage, er soll die Anschlagtechnik des hohen Tempos verwenden (sein Problem ist ja das "Löffeln" und sich die immer wieder bewusst machen, indem er schnell spielt. Geübt wird langsam.
Und wie ich beispielsweise schnelle wiederholende 2-Fingerlicks spielen soll, wenn ich den ersten Finger erst weggebe, wenn der 2. Ton schon fertig ist, müsstest du mir bitte noch genauer erklären.

Grüße, Thomas
 
Hallo,
du hast mich nicht richtig verstanden. Ich sage nicht, er soll auf hohen Tempi üben. Ich sage, er soll die Anschlagtechnik des hohen Tempos verwenden (sein Problem ist ja das "Löffeln" und sich die immer wieder bewusst machen, indem er schnell spielt. Geübt wird langsam.
Und wie ich beispielsweise schnelle wiederholende 2-Fingerlicks spielen soll, wenn ich den ersten Finger erst weggebe, wenn der 2. Ton schon fertig ist, müsstest du mir bitte noch genauer erklären.

Grüße, Thomas

Bei 2 Finger licks ist es egal weil du ja schlecht einen Ton unterschlagen kannst. Aber ab 3 Finger bzw. 3 notes per String nimmt das ganze an Bedeutung an, weil der mittlere Ton sehr leicht unterschlagen wird oder nicht richtig zu hören ist, weil bereits der 3. Fingerl iegt, wevor der 2. überhaupt klingen konnte. Deshalb das liegen lassen. Bei 2 ist es natürlich ziemlich egal, aber auch hier kann man natürlich den 2. Finger erstmal auf der vorigen Saite liegen lassen bis man den Zeigefinger auf der nächsten Saite auch platziert hat.
 
Hallo!


Deine Grenze hast du sicher nicht erreicht; Geschwindigkeit ist etwas, das man ganz einfach trainieren kann und kein besonderes Talent erfordert (falls du das von dir selbst geglaubt hast).
Schnell spielen kann jeder lernen.

Die meisten Leute üben einfach falsch bzw. ineffizient.

Wichtig ist v.a., daß du dir über deine Schwächen bewusst wirst.
Vor einigen Jahren dachte ich immer, daß meine linke Hand meine Geschwindigkeit zurückhält, aber im Grunde war es nur meine rechte Hand.

Wenn du z.B. die Petrucci-Übung übst, dann trainierst du damit hauptsächlich deine Pickinggeschwindigkeit.
Wenn du die Petrucci-Übung mit 16teln bei 150 bpm spielen kannst, dann bedeutet das nicht, daß du alles mit 16teln bei 150 bpm spielen kannst, diese Geschwindigkeit mit deiner rechten Hand allerdings prinzipiell immer erreichen kannst.

Dann rückt natürlich wieder das Zusammenspiel beider Hände in den Mittelpunkt, also musst du im Prinzip wieder bei einer niedrigen Geschwindigkeit anfangen, wenn du ein neues Lick o.ä. lernen willst.
Es ist also unsinnig zu sagen: "Ich kann 16tel bei 150 bpm spielen"; je nachdem, was die linke Hand machen muss, wird auch die Geschwindigkeit variieren.

Also vielleicht nimmst du zuerst eine einfache Übung wie z.B. die "Spinne" (Chromatik) und übst diese Übung bis du eine bestimmte Geschwindigkeit erreicht hast (Konkrete Ziele setzen ist wichtig!), damit du weißt, daß du auch schneller kannst. :)

Und dann kannst du schwierigere Fingersätze trainieren...bei Geschwindigkeit gibt es ein paar grundsätzliche Dinge, die beim Üben von vielen immer falsch gemacht bzw. vergessen werden:

-Übe mit Metronom
-Langsam steigern
-Tempo erst erhöhen, wenn man die Übung auf der jetzigen Geschwindigkeit wirklich sauber spielen kann
-Die Pickinghand sollte auch bei höheren Geschwindigkeiten nicht verkrampfen/angespannt sein
-Keine (oder zumindest nur sehr wenig) Verzerrung und andere Effekte.
-Ziele setzen
-Mehrere versch. Licks üben; nach einer gewissen Anzahl von Wiederholungen der gleichen Übung nimmt der Lerneffekt ab
 
Wichtig ist vor Allem anderen: Übe immer langsam. Also das ist ein Tip der bei mir sehr gut funktioniert hat, ist keine Universallösung, obwohl ich das im Unterricht auch so weitergebe.

Es gibt neben "langsam üben" einen entscheidenden Punkt (sorry wenn ich was schreiben, was bereits irgendwo steht, hab nicht alles gelesen):

Wenn Du Läufe langsam übst ist deine Pickingtechnik (Winkel des Plecs, Eintauchtiefe, Abstützen, Muting, Druck, Bewegung) anders als wenn Du schenll spielst und hier lag bei mir und liegt bei all meinen Schülern das größte Problem. Schau Dir genau an wie Du pickst, wenn Du deine maximale Speed erreicht hast, dann probiere verschiedene Techniken aus. Ich für meinen Teil stütze den kleinen Finger unten leicht ab. Hat meinen Wechselschlag viel kontrollierter gemacht und präzise.

Du hast ja schon hundert Tips bekommen. Es gibt einen Tip und der ist der wichtigste "ÜBEN". Speedentwicklung ist pure Übung. Minimal ist motorische Veranlagung dabei.

Ich rate dazu, D-Shape-Arpeggios (und alles was man sonst noch so in die Finger bekommt) stur im Wechselschlag zu üben. Akkorde, Läufe, Arpeggios, etc. Hilft der Koordination undgemein.

MFG
 

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