_Natha_
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Spector Legend 4 Classic - 4-Saiter Aktivbass
Obwohl der Bass nun schon einige Jahre bei mir rumsteht, möchte ich jetzt mal ein Review zu diesem tollen Instrument abgeben.
Als ich auf der Suche nach einem neuen Bass war (der "Übergangsbass" von Stagg war mehr eine Gurke als ein Bass ), hat mein Basslehrer bei einem Kollegen, der einen Musikladen hat, diesen Spector zu einem Sonderpreis ergattert. Ich hab ihn nicht angespielt oder so, er wurde mir einfach "in die Hand gedrückt". Mein Lehrer sagte aber, dass das ein gutes Teil für einen guten Preis ist. Damals hatte ich aber praktisch noch keine Ahnung was einen guten Bass ausmacht.
Material und Verarbeitung
Der Hals besteht aus dreiteiligem Ahorn und einem Rosenholz-Griffbrett mit einer Mensur von 34" und 24 Bünden. Er wird durch fünf Schrauben am Korpus gehalten. Der Korpus besteht aus zwei Schichten Ahorn mit einer kirschroten Farbe und einem spiegelnden Finish. Farbe und Finish umhüllen den gesamten Korpus. Auf der Vorderseite ist ein Furnier aufgesetzt, auf der Rückseite kann man unter der Farbe das Muster vom Holz sehen. Die Kopfplatte ist in einem satten Schwarz gehalten. Der Halsstab wird durch eine abschraubbare Platte versteckt. Die Potiknöpfe sind aus sehr massivem Metall.
Die Verarbeitung ist sehr qualitativ, alles passt sehr genau aneinander.
Elektronik
Die Pickups sind zwei EMG SSDs, deren Klang über einen Spector TunePump Jr. Preamp verstärkt wird. Es gibt für jeden PU ein Volumepoti sowie jeweils eines für Bässe und Höhen. Die Frequenzen kann man bis zu 12db boosten und cutten.
Da die Buchse stereo ist (um die Batterie zu schalten), kann man auch eine externe Stromversorgung über Stereo-Klinke realisieren. Leider bringen SilentPlug-Stecker keinen Vorteil, da die Batterie (oder vielmehr der Preamp) beim Einschalten einen lauten Rumms erklingen lässt.
Die Batterie sitzt hinten im Elektrofach in einer festen Halterung, sie wackelt also nicht rum. Aus dem E-Fach schallen keinerlei Geräusche, da sitzt alles fest. Um an die Elektronik zu kommen, muss man sechs Schrauben aufdrehen, was etwas zu viel ist. Drei oder vier hätten locker gereicht.
Ich hätte mir eventuell noch eine Möglichkeit zur Umschaltung zwischen aktiv und passiv gewünscht.
Aussehen
Der Kontrast zwischen Korpus, Elektronik (PUs, Potis), Griffbrett und Kopfplatte ist sehr schön, aber vielleicht etwas dunkel. Leider ist die Kofplatte etwas eng und klein, durch den langen Hals wirkt sie noch kleiner. Ich hätte sie gern etwas größer gehabt (z.B. mehr Platz zwischen den Mechaniken). Besonders da ich bald einen D-Tuner montieren möchte.
Ein Pickguard ist nicht vorhanden, was mich aber nicht wirklich stört, da mit Pickguard die Ästhetik leiden würde.
Handhabung
Wenn man den Bass in die Hand nimmt, fällt als Erstes das verhältnismäßig große Gewicht (5kg) auf. Ich glaube eher nicht dass das nur durch die aktive Elektronik so schwer ist. Auf jeden Fall sollte man einen ordentlichen (Leder-)Gurt parat haben.
Um das Instrument einzustellen braucht man zwei verschiedene Inbusschlüssel. Für die Brücke und die Saitenreiter einen 2mm-Schlüssel, für den Halsstab benutze ich 4mm, der ist aber etwas zu klein. Ich habe schon verschiedene metrische und zöllige Größen probiert, keiner hat wirklich gepasst. Womöglich werden aber beim Kauf des Basses zwei Inbusschlüssel mitgeliefert.
Die Buchse macht leider keinen wirklich hochwertigen Eindruck. Sie ist nur durch zwei Schrauben befestigt, die bei mir am Anfang gewackelt haben. Da sie versenkt im Bass sitzt, kann man leider auch keine Winkelstecker verwenden.
Die Potis lassen sich leicht drehen, bei den Volumepotis merkt man leicht, dass sie etwas schaben (auch wenn die Knöpfe ab sind). Bei beiden ist noch eine Unterlegscheibe dazwischen, die das Schaben verursacht, mal sehen ob ich die wegbekomme. Leider fehlt eine Skalierung, besonders bei den EQ-Potis. Bis vor Kurzem dachte ich noch, dass die Frequenzen nur geboostet werden können. Ich hab mir die Potiknöpfe jetzt so angeordnet, dass die Mitte (0db) direkt nach unten zeigt. Aber wahrscheinlich werde ich das (zumindest bei den EQ-Potis) umkehren, weil ich so nicht sehen kann wann das Ding wirklich in der Mitte ist.
Sound
Der Sound ist typisch für einen Jazzbass, meiner Meinung nach hat der etwas zu viele Höhen (oder zu wenig Bässe) drin. Mit den Potis selbst kann man aber eine Reihe unterschiedlicher Sounds kreieren.
Fazit
Für relativ "normales" Geld (600€ - klar, es gibt auch billige gute aber genauso auch schlechte teure) bekommt man ein sehr hochwertiges Instrument.
Leider gibt es den Bass nicht bei Thomann zu kaufen.
Der Legend 4 Classic auf spectorbass.com
Obwohl der Bass nun schon einige Jahre bei mir rumsteht, möchte ich jetzt mal ein Review zu diesem tollen Instrument abgeben.
Als ich auf der Suche nach einem neuen Bass war (der "Übergangsbass" von Stagg war mehr eine Gurke als ein Bass ), hat mein Basslehrer bei einem Kollegen, der einen Musikladen hat, diesen Spector zu einem Sonderpreis ergattert. Ich hab ihn nicht angespielt oder so, er wurde mir einfach "in die Hand gedrückt". Mein Lehrer sagte aber, dass das ein gutes Teil für einen guten Preis ist. Damals hatte ich aber praktisch noch keine Ahnung was einen guten Bass ausmacht.
Material und Verarbeitung
Der Hals besteht aus dreiteiligem Ahorn und einem Rosenholz-Griffbrett mit einer Mensur von 34" und 24 Bünden. Er wird durch fünf Schrauben am Korpus gehalten. Der Korpus besteht aus zwei Schichten Ahorn mit einer kirschroten Farbe und einem spiegelnden Finish. Farbe und Finish umhüllen den gesamten Korpus. Auf der Vorderseite ist ein Furnier aufgesetzt, auf der Rückseite kann man unter der Farbe das Muster vom Holz sehen. Die Kopfplatte ist in einem satten Schwarz gehalten. Der Halsstab wird durch eine abschraubbare Platte versteckt. Die Potiknöpfe sind aus sehr massivem Metall.
Die Verarbeitung ist sehr qualitativ, alles passt sehr genau aneinander.
Elektronik
Die Pickups sind zwei EMG SSDs, deren Klang über einen Spector TunePump Jr. Preamp verstärkt wird. Es gibt für jeden PU ein Volumepoti sowie jeweils eines für Bässe und Höhen. Die Frequenzen kann man bis zu 12db boosten und cutten.
Da die Buchse stereo ist (um die Batterie zu schalten), kann man auch eine externe Stromversorgung über Stereo-Klinke realisieren. Leider bringen SilentPlug-Stecker keinen Vorteil, da die Batterie (oder vielmehr der Preamp) beim Einschalten einen lauten Rumms erklingen lässt.
Die Batterie sitzt hinten im Elektrofach in einer festen Halterung, sie wackelt also nicht rum. Aus dem E-Fach schallen keinerlei Geräusche, da sitzt alles fest. Um an die Elektronik zu kommen, muss man sechs Schrauben aufdrehen, was etwas zu viel ist. Drei oder vier hätten locker gereicht.
Ich hätte mir eventuell noch eine Möglichkeit zur Umschaltung zwischen aktiv und passiv gewünscht.
Aussehen
Der Kontrast zwischen Korpus, Elektronik (PUs, Potis), Griffbrett und Kopfplatte ist sehr schön, aber vielleicht etwas dunkel. Leider ist die Kofplatte etwas eng und klein, durch den langen Hals wirkt sie noch kleiner. Ich hätte sie gern etwas größer gehabt (z.B. mehr Platz zwischen den Mechaniken). Besonders da ich bald einen D-Tuner montieren möchte.
Ein Pickguard ist nicht vorhanden, was mich aber nicht wirklich stört, da mit Pickguard die Ästhetik leiden würde.
Handhabung
Wenn man den Bass in die Hand nimmt, fällt als Erstes das verhältnismäßig große Gewicht (5kg) auf. Ich glaube eher nicht dass das nur durch die aktive Elektronik so schwer ist. Auf jeden Fall sollte man einen ordentlichen (Leder-)Gurt parat haben.
Um das Instrument einzustellen braucht man zwei verschiedene Inbusschlüssel. Für die Brücke und die Saitenreiter einen 2mm-Schlüssel, für den Halsstab benutze ich 4mm, der ist aber etwas zu klein. Ich habe schon verschiedene metrische und zöllige Größen probiert, keiner hat wirklich gepasst. Womöglich werden aber beim Kauf des Basses zwei Inbusschlüssel mitgeliefert.
Die Buchse macht leider keinen wirklich hochwertigen Eindruck. Sie ist nur durch zwei Schrauben befestigt, die bei mir am Anfang gewackelt haben. Da sie versenkt im Bass sitzt, kann man leider auch keine Winkelstecker verwenden.
Die Potis lassen sich leicht drehen, bei den Volumepotis merkt man leicht, dass sie etwas schaben (auch wenn die Knöpfe ab sind). Bei beiden ist noch eine Unterlegscheibe dazwischen, die das Schaben verursacht, mal sehen ob ich die wegbekomme. Leider fehlt eine Skalierung, besonders bei den EQ-Potis. Bis vor Kurzem dachte ich noch, dass die Frequenzen nur geboostet werden können. Ich hab mir die Potiknöpfe jetzt so angeordnet, dass die Mitte (0db) direkt nach unten zeigt. Aber wahrscheinlich werde ich das (zumindest bei den EQ-Potis) umkehren, weil ich so nicht sehen kann wann das Ding wirklich in der Mitte ist.
Sound
Der Sound ist typisch für einen Jazzbass, meiner Meinung nach hat der etwas zu viele Höhen (oder zu wenig Bässe) drin. Mit den Potis selbst kann man aber eine Reihe unterschiedlicher Sounds kreieren.
Fazit
Für relativ "normales" Geld (600€ - klar, es gibt auch billige gute aber genauso auch schlechte teure) bekommt man ein sehr hochwertiges Instrument.
Leider gibt es den Bass nicht bei Thomann zu kaufen.
Der Legend 4 Classic auf spectorbass.com
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