Sparkle Refinish Projekt

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Hallo,

da ich mit dem Shortscale Spaßbass sehr viel Freude im Tieftonbereich erlebe, wollte ich noch einen Bass mit Standard Mensur haben. Kürzlich habe ich beim stöbern in den Kleinanzeigen einen gebrauchten Yamaha Bass gefunden. Sah schon etwas abgerockt aus, aber für mich interessant:
- Yamaha hat auch im günstigen Segment einen guten Ruf, mindestens der Hals sollte eine solide Basis für ein Aufbauprojekt bieten.
- 1 xPreci Tonabnehmer ohne Schlagbrett
- "moderne" Mechaniken

Hingefahren, ansgeschaut, für 60 EUR mitgenommen.

Zurück im Bastelkeller:
- das Ding ist mega dreckig
- die Elektronik / PUs zerfallen beim ausbauen
- das Korpusdesign ist sehr gefällig
- Hals abgebaut, das blanke Bodyholz begutachtet: Erle!

Also fiel die Entscheidung: Aufpolieren + brauchbare Tonabnehmer + massive Brücke (ich mag die Fender Style Blechwinkel nicht)

Zuerst dachte ich mit Polieren auf ein ansehnliches Ergebnis zu kommen. Leider hat man nach dem Polieren noch viel mehr Dings und Dongs gesehen.

Nach etwas stöbern im www scheint mir eine Sparkle Lackierung die richtige Wahl. Sieht gut aus und ist ideal und kann direkt auf die Macken aufgetragen werden.

Flakes bestellten: http://stores.ebay.de/Flip-Flop-Lack-Sh ... r-Flakes-/
Ich habe je 20 Gramm Holographie Blue-green / blue / silver gewählt (16,- EUR)

Nach Für den Farbton habe ich Blaugrün mit Blau 2:1 gemischt und für die Tiefenwirkung noch ein wenig Silber zugegeben.




Korpus angeschliffen




Mipa 2K Klarlack angerührt, mit Pinsel aufgetragen und die Flakes mit dem "Salzstreuer" deckend verteilt:







Kurz entschlossen wurde auch die Kopfplatte entsprechend behandelt




Wer schon mal sparkle lackiert hat weiss, dass die Fotos nur wenig von der funkelnden Tiefe wiedergeben. Alle anderen müssen es mir einfach so glauben

Als Tonabnehmer habe ich die Entwistle PBXN Neodymium PUs gewählt ( 35,- EUR). Bin gespannt ob sich beim mir die gleiche Begeisterung einstellt, die man in diversen Foren findet.

Kosten bisher:
Bass: 60,-
Flakes: 16,-
PU: 35,-
SUMME:111,-

Es fehlen noch Saiten und ein massiver Steg.

Bei den Saiten bin ich mir unschlüssig. Es sollen Flatwounds werden ahnlich den GHS Brite FLats, die ich auf dem Shortscale verwende. Allerdings würde ich gern eine BEAD Stimmung ausprobieren. Gibt es so fette 4er Saitensätze? Alternaive wäre ein 5er Satz und nur die 4 tieferen Saiten zu verwenden.
 
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ich hab bis dato immer mit der Pistole es gamacht die Flakes zu spritzen..bezw. mit dem Klarlack gemischt.
Aber dies mit dem Salzstreuer macht mich jetzt neugierig!

du hast noch auf den feuchten Lack die Flakes gestreut ?

bist dann nochmals mit Klarlack drauf ? Flakes schlucken echt ne menge Lack..

Das mit dem Fotografieren kenne ich leider nur zu gut. Hab ein Bass den ich noch nicht ins richtige Licht hab rücken können.
donJBMM4k.jpg
 
ich hab bis dato immer mit der Pistole es gemacht die Flakes zu spritzen... bzw. mit dem Klarlack gemischt.
Aber dies mit dem Salzstreuer macht mich jetzt neugierig!

du hast noch auf den feuchten Lack die Flakes gestreut ?

bist dann nochmals mit Klarlack drauf ? Flakes schlucken echt ne menge Lack..

Das mit dem Fotografieren kenne ich leider nur zu gut. Hab ein Bass den ich noch nicht ins richtige Licht hab rücken können.

Genau so habe ich es gemacht. Klarlack und Pinsel nach deiner Anleitung, und auch für die Idee der Flakes bist du verantwortlich. Der Lack zieht relativ schnell an, deshalb auch zügig streuen. Ich hab den Korpus komplett lackiert und anschließend bestreut. Der Deckel des Glases hat mehrere 2 mm Löcher. Die würde ich beim nächsten mal etwas kleiner machen und mehr verteilen. Wenn man den Streuer beim streuen höher über den Korpus hält, ist die Verteilung auch besser. Da muss man einfach genau hinschauen und mit Gefühl arbeiten.

Der ganze Prozess scheint mir recht gutmütig. Nach dem trocknen kurz abstauben / ausklopfen / vorsichtig bürsten und dann Schicht für Schicht Klarlack auftragen. Beim ersten Klarlack auftragen hatte ich noch ein paar Stellen, die noch nicht deckend mit Flakes belegt waren. Dort habe ich einfach nachgestreut, ohne dass irgendwelche Übergänge erkennbar waren.

Wenn man eine saubere Unterlage verwendet, kann man sogar die Flakes aufsammeln und wiederverwenden, die beim streuen daneben rieseln. Dann aber aufpassen dass kein Lack rein tropft.

Ich haben mit der Methode jetzt für den Korpus und Kopfplatte ca 30 g Flakes verbraucht. Wie ist der Verbrauch beim Sprühen?
 
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ich find das cool das "meine" Pinselmethode so gut auch bei anderen Funktioniert! Danke!

ich brauch auch in etwa 30g Flakes... das passt auch. Mit der Pistole ist es einfach etwas einfacher da du gleich den ganzen Korpus machen kannst.
Aber eben für alles gibt es ne Lösung .. und wenn man bedenkt das diese Methode kaum stinkt ist dies doch ein recht gute sache!

mhh vielleicht wäre ein sieb auch ne gute Sache für die Flakes ? .. aber ich glaube ich mach auch mal ein Test bei mir mit dem Pinsel!
 
Kleines Video um den Effekt zu zeigen:

 
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sieht klasse aus ! Glückwunsch:)
 
Lack einebnen mit "Ziehklinge":




Korpus geschliffen mit Abralon:




Anschließend polieren. Danach habe ich gleichmäßig verteilte Kratzer auf der Vorder- und Rückseite entdeckt. Vermutlich sind sie beim einebnen mit der Messerklinge entstanden, waren aber vor dem polieren nicht zu sehen
think.gif
. Also noch mal mit 500er Abralon anschleifen und eine neue Schicht Lack aufgetragen.

Noch ein Nachtrag zum Lackieren mit Pinsel:

Es lohnt sich, zum Anrühren des Lackes eine Feinwaage zu benutzen. Gibts auf ebay <10 EUR.

Für den ersten, satten Auftrag zum Einstreuen der Flakes und auch die Lackierung der rauhen, pigmentierten Fläche habe ich ca 30 g angerührt und hatte davon immer etwas über.

Wenn die Oberfläche nach einem Zwischenschliff glatter ist, benötigt man deutlich weniger Lack. Für den letzten Durchgang haben ich nur noch 20 g angerührt und auch das war noch zuviel.

Je dünner der Lackauftrag, um so schneller zieht der Lack an. Der satte Auftrag zum Einstreuen (mit der Tendenz zu Läufern) hatte eine offene Zeit von ca. 10 min. Der Letzte dünne Auftrag zog innerhalb von 5 min an. Wenn man mit Gefühl arbeitet, kann man den Übergang gut spüren.

Der Lack ist anfangs beinahe wässrig und nimmt dann nach und nach die Konsistenz von Honig an. Man kann während dieser Zeit evtl vorhandene Läufer immer wieder verstreichen. Irgendwann bleiben die Pinselspuren länger stehen und es treten keine Läufer mehr auf. Dann ist Schluss und höchste Zeit, den teuren Lackierpinsel mit Verdünnung auszuwaschen.

WICHTIG: Verdünnung für 2K Lacke! Kein Pinselreiniger(Aceton).

Weil ich mir den Weg in den Baumarkt sparen wollte, habe ich ein ganzes Pinselset entsorgen können. Dann fiel mir ein, dass ich beim letzten Mal Verdünnung benutzt habe, diesmal aber "Pinselreiniger"

Und noch kleines Rechenspiel:
Bei einem Durchschnittsverbrauch von ~25g kann man mit 2 Liter (1L Härter + 1L Lack) ca 80 Lackiergänge anrühren. Das sollte für 8 - 10 Gitarren genügen. Also keine 10 EUR pro Gitarre.
 
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Toll!!

Übrigens ich hab keine Küchenwaage .. Nehme dafür meist kleine Schnapsgläser welche ich mit einer Markierung versehe .. Mischen tue ich dies dann in einem Konfitüreglas oder ähnliches!

Glückwunsch zum Schleifer.. Der ist echt sein Geld wert! Auch wenn sich das velcro gerne lösst.. Daher immer sehr sorgsam die Pads Wechslen.. Hab jedoch das teil schon 2mal mit Kontaktkleber wieder befestigt! Der polierer ist auch gut von denen .. Wobei ich diese doch eher für die cutaways nutz.. Da er für die Fläche zu klein ist ..


Übrigens.. Beim polieren den pad auch immer mit Wasser anfeuchten!! Hält ihn geschmeidiger
 
Ist fertig. Fotos muss ich noch machen.
 
Nach mehreren trüben Wochen und wenig Zeit hat heute alles gepasst. Die Fotos zu den inzwischen mehrfach bespielten Instrumenten:
























Und eine goldene Tele ist nebenbei ebenfalls fertig geworden:









Die Bilder wurde alle intensiv nachbearbeitet, um den Sparkle Effekt etwas besser zu vermitteln.
Dabei sind die Innenaufnahmen fast noch besser als draußen in der Sonne.
 
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Sehr gut geworden und prima beschrieben, es ist immer wieder erstaunlich, wie handwerkliches Geschick trotz Minimalausrüstung zu tollen Ergebnissen kommt. Hätte nicht erwartet, daß die Lackoberfläche so glatt und glossy wird!
 
bin beeindruckt!
Sauber.. jetzt hast du mich wohl gleich inspiriert mit dem Gold SParkle!
Ich plane noch eine Les Paul .. und war mir noch etwas unsicher mit dem Finish .. und war schon bei der Gold Top .. aber Sparkle hätte auch was :D

Geil!! Glückwunsch zur arbeit!
 
Sehr gute Wahl (wo ist der Daumen-hoch-Icon?) Ich spiele die seit +/- 3 Jahren auf 4 verschiedenen Bässen von Blues bis knallhartem 160BPM-Hardrock, Plektrum und gezupft. Ich hatte bisher an "Ausreißern" 1 D-Saite die mir beim Ab- und wieder draufmachen gerissen ist, ansonsten spiel ich immer noch den jeweils ersten Satz.
Aber ich dachte du wolltest etwas dickere Saiten probieren?
Ich spiele auf einem meiner Precis die Fender 90505 für 5-Saiter. Da ich die G-Saite bei den Bands irgendwo zwischen garnicht und nie benutze, hab ich den 4-Saiter mit 125 (A) - 105 (D) - 085 - (F) - 065 (C) bestückt. Ich musste zwar den (Graphtech) Sattel mit ein paar Feilenstrichen bearbeiten, um die Saitenlage anzupassen, aber das hat sich zumindest was brachialen Sound angeht gelohnt.

Wegen Pickups: Ich hatte mal die Entwistle PBX (ohne N) drauf und finde sie fast so brachial wie die Seymour Duncan SPB-3 Quarterpounder. Wie sind deine Erfahrungen ?
 
Ich habe den Bass mit den genannten Saiten auf D-G-C-F gestimmt und komme damit super klar. Zupfen, Plek, bringt jeweils einen schönen aber unterschiedlichen Sound zustande, der sehr brauchbar ist.

Zu den Entwistle Neodym kann ich nur sagen, das ich damit sehr zufrieden bin. Sie haben jede Menge Output, sprechen sehr dynamisch an, klingen hochauflösend und haben ordentlich Druck. Verarbeitung ist auch Top. Bauform und Position definieren an sich schon die Preci Richtung. Mit etwas Feintuning am Tone Poti kommt man schnell in den wärmeren "Vintage" Bereich, da aber auch noch mit ordentlich Dampf. Wobei sie auch mit aufgedrehtem Tone Poti niemals kühl oder steril klingen, sondern einfach sehr detailreich bis in die Höhen. Dem Vintage Puristen könnte das schon zuviel sein. Ich empfinde das im Bandkontext einfach als "durchsetzungsstark"

Ich fühl mich wohl mit dem Klang und sehe keine Notwendigkeit, das 3fache für PUs der großen Marken auszugeben. Einen direkten vergleich kann ich daher auch nicht bieten.

Grundsätzlich muss ich noch anmerken, dass ich bei Bass und auch bei Gitarren auf High Output PUs stehe und bewusst mit Volume und Tone Potis arbeite.
Wie beim Autofahren: Angenehemer Drehzahlbereich als Reisegeschwindigkeit, bei Bedarf Luft nach oben, und wenn es wirklich sein muss, kann man auch mal bremsen.
Ich finde es schade, wenn selbst sehr gute Spieler an ihren Instrumenten immer nur "Vollgas" kennen...
 
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