Spannungstabilisator Ja/Nein?

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Hi Leute

Hab mir mal einen Spannungsstabilisator im 19" Rackformat angeschaut:

https://www.thomann.de/de/the_tracks_pc_200.htm

Und wollt mich jetzt informieren wann so ein Gerät notwendig ist und was es im Endeffekt bringt? und ob jemand schon Erfahrung damit gemacht hat .

Danke schonmal im vorraus

Gruss Vince
 
Eigenschaft
 
Dazu gab es kürzlich schon einen Thread und davor wahrscheinlich auch schon.

Vorteile: Neben der Spannungsstabilisierung ist gleich noch eine Mehrfach-Stromversorgung integriert und es lassen sich soundso viele Geräte gleichzeitig ein-/ausschalten.

Weitere Vorteile: Je nach Bauform sind noch Spannungsanzeige, Stimmgerät und/oder Beleuchtung eingebaut.

Nachteile: Es sind halt keine UPS-Geräte (uninterrupted power supply) und es kann auch nur eine zu hohe Spannung reduziert, nicht aber eine zu niedrige hochgeregelt werden.

In den amtlichen Studios sieht man doch fast in jedem Rack einen Furman sitzen - ich mache es genauso.
 
Genau - es kommt darauf an, was du von so einem Gerät erwartest?
Einfach mal kaufen und reinbauen und gucken was passiert bzw. was NICHT passiert ist ja nicht so spannend......

Arky hats genau beschrieben: es schützt vor Überspannungen aus dem Netz - was natürlich fallweise dein Equipment retten kann. Kommt auch auf die Gegend an wo gespielt wird - da gibts derzeit immer mehr ziemlich üble Meldungen über die Stromqualität im Netz.
Aber wirklich schützen (Überspannung/Unterspannung/Stromausfall) tut dann nur eine je nach Leistungsbedarf wesentlich teurere (und auch wesentlich schwerere) USV-Anlage.
 
Das verlinkte Gerät verrät nicht, was es denn kann (keine Spezifikation).
Tatsächlich gibt es sogenannte "Konstanter", die sogar eine Unterspannung kompensieren können, z.B. guckst du hier: http://www.stahl-prueftechnik.com/konstanter.0.html
Aber natürlich können die Geräte keinen Spannungsausfall überbrücken.

Ob das sinnvoll ist, hängt davon ab, was dahinter hängt. Moderne Geräte mit Schaltnetzteil können oft 90V .. 240V und brauchen so einen Spannungsstabilisator wie ein Fisch ein Fahrrad.

Wenn du einen XYZ Esoterik - Röhrenvorverstärker hast, der die Netzspannung auf 1/2 % genau braucht, kann es sein, daß er was nützt.

Ansonsten schließe ich mich meinen Vorrednern an.

Gruß
Christoph

Edit:
Das hat mir jetzt keine Ruhe gelassen, ich wollte wissen wie das funktioniert. Ich hatte was im Kopf mit einer passiven Schaltung und Trnasformatoren/Spulen. Dem ist auch so.
Hier ein Link zur Funktion: http://www.voltage-stabilizer-sb.com/downloads/magspako.pdf (Seite 2)
und eine weitere Erklärung: http://www.radiomuseum.org/forum/firma_shr.html ganz unten auf der Seite
 
Vielen Dank für die schnellen antworten :)

Jetzt les ich mir erstmal das pdf file in ruhe durch

Greetz
 
Das Teil ist nichts anderes wie ein Netzfilter. Überspannungen werden abgefangen, das war es dann auch schon bald. Dasselbe gibt es Bsp. von Furman, einfach etwas teurer.

Die Beschreibung ist etwas irreführend.
 
Einen Konstanter für 10A bekommt man nicht auf 1HE unter. ich hab einen daheim, und der hat keine 2400VA, dafür aber mehr als 20kg.
Das Ding ist nicht mehr als ein bisschen LED-geblinke als Spannungsanzeige, die auch ein beliebiges Multimeter macht, eine Stromanzeige die dir vielleicht ein Indiz gibt, wie lange die Sicherung noch mitmacht (aber was bringt es, wenn das Ding mit seinen 10A zuerst schlapp macht), ein Netzfilter, wobei Netzfilter erst bei einigen kHz erst wirklich anfangen zu arbeiten (also auch begrenzt nützlich sind) und einen Varistor als Überspannungsschutz. Aber dieser Überspannungsschutz kann nur kurzzeitige Spitzen z.B. bei Blitzschlag etwas abdämpfen, aber bei dauerhafter Überspannung kannst du nur Glück haben und die Sicherung fliegt bevor der Varistor sich in Wohlgefallen auflöst. Einem wildgewordenen Aggregat ist das Ding vermutlich nicht gewachsen.

Und eine USV würde ich auch nur meinem Feind empfehlen. Überall diskutiert man, dass das Schaltnetzteil von einem Notebook einem Dreck in die Anlage haut und ihr wollt alle Geräte an ein 20x so großes Schaltnetzteil hängen? Meint ihr, das macht weniger Dreck? Also meine Computer USV haut so viel Dreck auf den Trafo, das ich es schon am Gehäuse hören kann...

Das Ding ist also nur begrenzt sinnvoll.
 
und einen Varistor als Überspannungsschutz. Aber dieser Überspannungsschutz kann nur kurzzeitige Spitzen z.B. bei Blitzschlag etwas abdämpfen, aber bei dauerhafter Überspannung kannst du nur Glück haben und die Sicherung fliegt bevor der Varistor sich in Wohlgefallen auflöst.

Ich kann (mittlerweile) den Einsatz von Überspannungsschutz nur empfehlen.
Idealerweise in Form von 3 Varistoren und Gasableitern.

Wenn so eine Kiste (Furman z.B.) auch nur in einem Fall ein Siderack vor dem sicheren Tod durch "Bauerndrehstrom" oder plötzlichen Nullleiterabriss schützt, hat sie sich schon bezahlt gemacht.
Ich erinnere mich da an ein Open Air in Österreich, bei dem es nicht nur sämtliche Moving Heads im Rigg, sondern auch eine Licon, ein Siderack voll mit BSS und eine GB8 gegrillt hat, weil kurz vor dem Soundcheck der Nullleiter abgerissen ist.
Mein damaliges M2000 hat es Gott sei Dank überlebt und der Rest aus meinem "Notrack" war noch nicht am Netz, aber die VA war damit zumindest für die Band gelaufen...

Der Vorteil bei der Verwendung von (passenden!) Varistoren ist der ziemlich sichere Fall der Automaten in der Verteilung durch Kurzschluß zwischen N, L und PE bei deutlicher Überspannung. Gasableiter sind gegen "leichte" Überspannung (400V statt 230) nicht hilfreich, sorgen aber z.B. bei Blitzschlag halbwegs zuverlässig für eine Ableitung und damit das Überleben wichtiger Geräte.

Ach ja: Varistoren altern! Einem Furman, der 10 Jahre im Dauerbetrieb war würde ich deshalb nicht mehr so wirklich trauen.
 
Kann den so ein Thoman Teil gegen "falschen Bauerndrehstrom" und Nullleiterabriss helfen?

Ich denke dabei auch an die Erweiterung des Band Riders und ggf. weitere Haftungsgeschichten.

Topo :cool:
 
Kann den so ein Thoman Teil gegen "falschen Bauerndrehstrom" und Nullleiterabriss helfen?

Das ist eine gute Frage.
Die sicherste Methode ist immernoch messen und vor dem Aufstecken weiterer Geräte der Anschluß einer PAR-Kanne oder eines Bauscheinwerfers an jede Phase gegen Null.

Bei exakt gleich belasteten Phasen passiert bei fehlendem Null noch nichtmal viel, allerdings knallt es dann um so schöner, wenn sich die Belastung ändert bzw. diese auf einer Phase weit zurück geht.
In dem Fall werden hoffentlich die verbauten Varistoren niederohmig und schließen L gegen N und beide gegen PE kurz, was im Allgemeinen zum Auslösen von Leitungsschutz bzw. RCD führt.
Das setzt natürlich voraus, dass der PE auch angeklemmt ist und der RCD funktioniert...
 
Der Vorteil bei der Verwendung von (passenden!) Varistoren ist der ziemlich sichere Fall der Automaten in der Verteilung durch Kurzschluß zwischen N, L und PE bei deutlicher Überspannung.


Und das ist der springende Punkt: Wenn wir mal ansehen, welche Varistoren denn z.B. in einem Furman Conditioner drin sind, dann wage ich angesichts deren Verlustleistung stark zu bezweifeln, daß der Fall der Automaten da so sicher ist. Die Schaltung ist für kurze Überspannungsimpulse gedacht und nicht für den Fall, daß mal 400V auf der Schukodose liegen...


domg
 
Und das ist der springende Punkt: Wenn wir mal ansehen, welche Varistoren denn z.B. in einem Furman Conditioner drin sind, dann wage ich angesichts deren Verlustleistung stark zu bezweifeln, daß der Fall der Automaten da so sicher ist. Die Schaltung ist für kurze Überspannungsimpulse gedacht und nicht für den Fall, daß mal 400V auf der Schukodose liegen...

Einen anderen Sinn hat ein Varistor aber eigentlich nicht: Überspannung -> Niederohmiger Varistor -> Kurzschluß -> Sicherung löst aus.
 
Einen anderen Sinn hat ein Varistor aber eigentlich nicht: Überspannung -> Niederohmiger Varistor -> Kurzschluß -> Sicherung löst aus.

Schön und gut.
Es stellt sich lediglich die Frage, ob der so entstandene Kurzschluß lange genug vorliegt, bis der Automat auslöst, bevor der Varistor das Zeitliche segnet. Ich postuliere mal, daß es nur ganz kurz ganz hell wird, der Varistor dann astrein aus der Schaltung entfernt ist und der Automat das garnicht mitbekommt. :D
 
Es stellt sich lediglich die Frage, ob der so entstandene Kurzschluß lange genug vorliegt, bis der Automat auslöst, bevor der Varistor das Zeitliche segnet. Ich postuliere mal, daß es nur ganz kurz ganz hell wird, der Varistor dann astrein aus der Schaltung entfernt ist und der Automat das garnicht mitbekommt. :D

Kommt ganz drauf an, wie die Dinger dimensioniert sind. Es gibt durchaus Varistoren, die einige kA aushalten...
 
Kommt ganz drauf an, wie die Dinger dimensioniert sind. Es gibt durchaus Varistoren, die einige kA aushalten...

Das mag sein; da fehlt es mir an Marktüberblick.
Was allerdings an Varistoren in den Furman Conditionern sitzt, lebt bei "gängigen" Sternpunktverschiebungen wohl höchsens so im Millisekunden-Bereich...
 
Kommt ganz drauf an, wie die Dinger dimensioniert sind. Es gibt durchaus Varistoren, die einige kA aushalten...

Das hilft dir einen Blumentopf...
Ein Varistor für Nennspannung 240V macht bei Bauerndrehstrom noch nicht viel.
Und die kA kann er für µS, denn entscheidend ist die Energieaufnahmefähigkeit in Joule.
Die Frage ist auch, was machst du dann? Ein Varistor ist nach einmaligem Auslösen eine akute Brandgefahr. Fährst du dann heim und lässt den Auftritt sausen, oder hast du dann einen Reserve-Furman dabei?

Das einzig richtige ist ein dicker Schütz, der bei Überspannung auslöst und dahinter Varistoren, die einem aber ohne ein dickes EMI Filter dahinter auch nichts helfen.
 
Ich stell meine Frage noch mal anders:

Was muss (welche Gerät/Typ) ich in einen Ryder z.b. Open Airs schreiben, wenn ich "Bauernstrom" usw. erwarten könnte und das Equipment der Band schützen möchte?


Topo :cool:
 
Was muss (welche Gerät/Typ) ich in einen Ryder z.b. Open Airs schreiben, wenn ich "Bauernstrom" usw. erwarten könnte und das Equipment der Band schützen möchte?

Einen Elektromeister, der Ahnung von dem hat, was er tut, Multimeter und wenigstens eine Kanne mitnehmen, messen.
Und einen Stromverteiler mit "erweitertem Phasenwächter".
Null weg -> Aus isses.
 
Ich habe so ein Ding noch nie aufgemacht. Hast Du mal einen Typ?

Dachte jetzt an sowas:
https://www.distrelec.de/ishopWebFr...and/node/is/acababacaaaf/and/series/is/1.html

Das ist eine Funkenstrecke, kein Varistor.
Und jetzt lese mal Seite 13, 14 und 20 des Datenblattes:
-> Für Telekommunikationseinrichtungen gedacht (Klingeldrähte)
-> Wenn du 230V schützen willst, musst du den 350V Typ nehmen
-> Der spricht in einer µs (Blitzschlag, Ader + Trafoinduktivität) dann erst bei 900V an
-> Hält 10kA bei dem klassischen genormten Test mit einem 8µs/20µs Puls
-> Kann nach so einem Stoß für max. 3 Sinushalbwellen innerhalb von 30 sec. 10A

Das Ding ist echt süß, aber fliegt dir bestenfalls um die Ohren oder tut einfach nichts...

Ich stell meine Frage noch mal anders:

Was muss (welche Gerät/Typ) ich in einen Ryder z.b. Open Airs schreiben, wenn ich "Bauernstrom" usw. erwarten könnte und das Equipment der Band schützen möchte?

Ich würde eher sagen welche Versicherung / Garantie;)

Lass dir doch garantieren, dass die die Verantwortung übernehmen. Du hast irgendeinen Furman drin, hast deine Schuldigkeit getan und wenn denen die Null abreißt, dann lässt du das über einen Gutachter feststellen und klagst...

Das technisch zu überwachen ist sicherlich möglich aber aufwändig.

Aber wir sind anscheinend nicht die ersten, die das Thema interessiert:
http://www.pa-forum.de/phpBB/viewtopic.php?p=601478&sid=a382f5f45f711d141b5b66f7e403f6ed

Edit:
Sowas gibt's http://www.revalco.de/1-Ueberwachungsrelais.pdf (S.5) und ein dicker Schütz dahinter. Hilft aber Topo nicht, weil dahinter immer noch im nächsten Kabel die Null abbrechen kann, außer er trennt direkt dahinter die Phasen auf...
 

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