Spannungschutz live für Keyboard & Rack

FZiegler
FZiegler
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
06.11.24
Registriert
20.07.09
Beiträge
1.445
Kekse
7.519
Ort
Region Rhein-Neckar
Je mehr ich im Netz dazu lese, desto schwieriger wird es, Info und Verwirrungs auseinander zu kriegen. Und ich wundere mich, dass anscheinend beste Lösungen zumindest in Threads vor 10 Jahren noch aus Bastelideen für Elektrotechniker bestanden!?

Meine Keyboards sind digital und teilweise teuer. Weiteres Equipment aus versch. Kästchen - Bodentreter und Digitalmixer - ist hinzu gekommen. Die Stromaufnahme ist teils zwei-, teils dreiadrig. Zusammen mit den Monitorboxen (2x QSC K8.2, ebenfalls digital) geht es um max. 600-700 Watt, aber es könnte minimal auch schonmal auf 50 W herunter gehen (Nord Stage + InEar-Monitoring).

Ich bin im Aufbau meines Setups begriffen und würde gern eine eigene sichere Stromversorgung einrichten - sei es in einem Rack verbaut oder variabel einsetzbar als Basis für jedes Setting mit und ohne Rack. Das hätte konkret den Zweck, dass ich mich bei Auftritten vorwiegend bei Dorffesten (oft ohne prof. Techniker) sicherer fühle, was a) Blitzschlag, b) falsche Installationen mit Überspannung, c) evtl. auch Probleme mit wildwerdenden Generatoren betrifft.
Unterbrechungsfreie Versorgung ist nicht das, worum ich ringe: Aus (Blackout) ist aus, und mein Setup ist in 15 Sekunden wieder einsatzbereit. Ob ich mir mit Brownouts, also schwankender Unterversorgung Gedanken machen müsste, weiß ich nicht - wie reagiert das digitale Zeugs da? Aber dass ich mit mehreren Fritteusen zusammen an einer Sicherung hängen werde, halte ich für eine reine Frage der Zeit.

Ich vermute verstanden zu haben, dass Überspannung nicht gleich Überspannung ist, wenn sie in Transienten- oder Dauerform auftritt. Aber ist es wirklich so, dass es nicht einen einzelnen Gerätetyp gibt, mit dem ich zugleich gegen alle Probleme absichern kann? Blitzschutz-Steckerleiste? Spannungsstabilisator (Furman)? Auf eine USV (APS) dachte ich bisher verzichten zu können, aber das könnte eine günstige Lösung sein - was sagen die Praktiker, die Jahrzehnte getingelt sind? Nach meiner bisherigen Lektüre klingt es nicht so, als müsse man für Live-Events partout noch einen Power-Conditioner haben (außer vielleicht bei Generatoren, die nicht für Veranstaltungstechnik gemacht sind). Aber tatsächlich ist mir schonmal die Programmierung eines MIDI-Konverters (EEPROM) verloren gegangen (durch Überspannungsstoß beim Einschalten?). Die kann ich im Bühnenzusammenhang bisher nicht wiederherstellen. Was ist von Vorschlägen zu halten, die mir als Musiker erst einmal freakig vorkommen: Netzspannungsüberwachung, Varistor...?

Mir würde es erst einmal um die Lebensversicherung für meine Geräte gehen (investiere in ein Hobby, verdiene damit kein Geld), etwas weniger relevant die Einsatzsicherheit (wenn was vorübergehend ausfällt, ist es nicht ideal, aber zu überleben - gibt notfalls noch andere Bandmitglieder) oder die Rauschminderung. Ob die Band sich für die bandeigene PA noch eine USV anschaffen will, wäre eine andere Frage.

Bei den meisten Markenprodukten, die mir begegnen, soll ich jedenfalls anscheinend dem Namen und den Marketingsprüchen vertrauen - kein Hersteller erklärt verständlich, was sie eigentlich tun, wo sie helfen und wo nicht.
Ich wär schon dankbar, wenn ich mit 500 EUR auskomme - abgesichert werden ca. 5-6000 EUR. Und es muss nicht unbedingt 15 kg wiegen - aber die bringen mich auch nicht um (mich würde an einer USV eher der regelmäßige Austausch des Akkus stören - das rentiert nicht unbedingt bei max. 10 Auftritten im Jahr). Viel Platz habe ich für mich allerdings nicht auf der Bühne.

Ich traue mir schon zu, technisch versierte Antworten zu entschlüsseln, aber insgesamt fühle ich mich 'lost'. Und halte es auch angesichts des begrenzten Angebots bei den bekannten Musikalienversendern (entweder bieten sie fast nichts oder vor allem eine Marke) für keine gute Idee, mich allein dort beraten zu lassen.
 
ich habe hier u. a. eine Versicherung als Equipmentversicherung abgeschlossen incl. Überspannungsschäden. Das geht aber nur mit 250 € SB bzw. 500 € SB

www.vdmv.de Versorgungswerk Veranstaltungswirtschaft Herr Preuß

Es gibt Steckdosen mit Überspannungsschutz. Auch als 6er Leiste z. B. über Sommer Cable oder 19" Geräte wie Nowsonic mit einer LED Anzeige. Das ist aber mit 6 IEC Kaltgerätebuchsen beschränkt auf ca. 2000 Watt

Relativ bekannt in der Branche ist hier Furman PL +

https://www.delamar.de/test/furman-pl-plus-c-e-testbericht/
 
Überspannung ist schon mal kein Blitzschutz. Das sollte man wissen um zu verstehen, dass eine Steckdosenleiste (alleine) nicht gegen Spannungsspitzen auf Grund eines Blitzeinschlages hilft. Dazu muss schon im Hausanschluss bzw im Versorgungsanschluss der Veranstaltungsstelle ein Transientenschutz installiert sein, der die dicken Dinger abfängt. Blitzschutz ist immer Mehrstufig zu installieren. Eine Stufe nutzt im Regelfall nichts.
Über-/Unterspannung kann durch kurzfristige Laständerungen im Netz entstehen, sowas können viele USVen abfedern. Ebenso einen Stromausfall. Bei einem längern Ausfall sollte die Anlage nur noch gezielt runtergefahren werden, denn eine USV hält nicht ewig und ist nicht für einen fortdauernden Betrieb vorgesehen. Dafür wären wieder Nottsromaggregate zuständig.
 
Also ich bin Gitarrist und habe, außer ein paar 19" Effektprozessoren, keine elektronischen Geräte (Amps sind Röhrentechnik). Gleichwohl habe ich mich um Schutz bemüht. Ich weiß nicht ob Dir das etwas hilft, aber ich schalte vor meine Anlage einen FI-Schalter.
Z.B. den hier:
https://www.amazon.de/REV-Ritter-05...01&hvtargid=pla-421631095911&psc=1&th=1&psc=1

Ob es was nutzt? Keine Ahnung, er musste noch nie auslösen.

Gruß
 
@FZiegler,

guck' Dir bitte mal die Rackstromversorgungen von Furman (nicht ganz billig) an. Die findest Du bei Thomann oder Session usw..

Da gibt es sehr unterschiedliche Ausführungen, die Dir sicherlich weiterhelfen. Ich liebäugele gerade mit dem Furman P-1800AR für mein Studio Rack.
Das Ding kann eigentlich alles, wobei ich wegen des Kommentares weiter oben nicht weiß, wie es sich bei einem Blitzeinschlag verhalten würde. Da muss ich noch recherchieren. Ansonsten:

Multi Stage Protection
Linear Filtering
Extrem Voltage Shutdown

Viele Grüße
Ray
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Einen kleinen Furman hab ich als Netzfilter auch im Rack. Ich hab schon den Eindruck, dass der den einen oder anderen Knackser aus dem Netz filtert.
Aber Blitzeinschlag ist halt nicht gleich Blitzeinschlag. Wenn der relativ weit weg ist und sich die Überspannung halbwegs in Grenzen hält, sollte der eigentlich auch noch helfen. Einen direkten Treffer packt der aber sicherlich auch nicht.

Gegen "Bauerndrehstrom" (400V auf der Schuko-Dose) hilft eigentlich nur vor dem Anstecken der Anlage ein kurzes Messen mit einem passenden Messgerät (z. B. Duspol). Mach ich mittlerweile bei allen Steckdosen, an denen ich mein Zeug anstöpsel.

Ein Pesonenschutzschalter (FI bzw. Rcd) ist für was anderes gedacht. Der soll dich vor Gefahren durch falsche oder defekte Elektroinstallationen schützen und nicht deine Anlage
 
Grund: Satz ergänzt
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo!

Also ich habe auch nen Furmann im Rack.
Das ist gut angelegtes Geld. Wenn da mal eben auf einen Schlag mehrere 1000 Euro abfackeln, dann ist der Schaden weitaus größer als das was ein Furmann kostet.
Das schöne ist ja, das man damit auch gleich ne schöne Spannungsversorgung und Verteilung im Rack hat.
Ganz nebenbei bringt der Furmann noch eine Beleuchtung des Racks mit.
Und mittels LEDs. hat man ein Voltmeter. Dann sieht man direkt welche Spannung anliegt.

Gruß
sven
 
Vielen Dank für alle Beiträge! Da kommen einige Meinungen zusammen.

Grob gesagt habe ich verstanden: Gitarre + Tonabnehmer ≙ Fön + Badewanne. Also wundere ich mich da nicht über einen FI-Schalter beim Gitarren-Rig. Unsere Tasten sind nicht aus Metall.

Einfach eine Geräteversicherung abschließen: Gute Frage, warum ich da nicht selbst drauf komme, schließlich ist das Blasinstrument eines Kindes auch versichert.

"Furman" wurde mehrfach genannt. Ist mir auch aufgefallen, dass die weit verbreitet scheinen. Mit einem echten Nutzen? Ist anscheinend eine besondere Gerätekategorie mit Mischung versch. Schutzmechanismen? EDIT: Danke für den Link zum Test!

Ein Furman würde sich bei "Bauerndrehstrom" abschalten, wenn ich das richtig verstanden habe. Dann brauch ich auch nicht regelmäßig zu messen und meine Aufbauzeit in die Länge ziehen. Brauche eh 25 schweißtreibende Minuten, wenn alles glatt geht. Bräuchte dafür allein auch nicht die Anzeige-Option am Furman.

Heißt das also: Ideal wäre Versicherung abschließen + Furman PL-8 E? Oder ist eine 'line-interactive' USV ebenso gut? Wie gesagt: Ich brauch keine Strom-Überbrückung, aus ist eben aus.

Mir wäre natürlich ein Tipp à la "als der schöne Röhrenverstärker des Gitarristen abgeraucht ist, bin ich mit den Keyboards wegen XYZ verschont geblieben" ganz recht. Oder vielleicht noch evidenter: "In 25 Bühnenjahren (ich rede bei meiner eigenen Erfahrung lieber mal von Tagen) ist meinem Equipment wegen XYZ nie etwas passiert." Gibt's solche Evidenzen?
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Da gibt es sehr unterschiedliche Ausführungen, die Dir sicherlich weiterhelfen. Ich liebäugele gerade mit dem Furman P-1800AR für mein Studio Rack.
Bist du in den USA bzw. hast 120 V? Sonst nützt dir dieses Modell wohl nichts - für Europa (230 V) sehe ich sonst nur P-1400AR E oder P-2300IT E.
 
Zuletzt bearbeitet:

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben