SP oder lieber Tastatur und Software?

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Tag allerseits,
wusste nicht, ob das Thema eher zu den Digi-Pianos oder in die Midi-Ecke soll, deshalb gleich hier rein...

Ich bin dabei, mir das Geld für ein ordentliches StagePiano zusammenzusparen. Insgesamt will ich eigentlich nicht sehr viel mehr als 1.200€ für ausgeben. Vielleicht noch nen Hunni mehr, wenn mich was wirklich überzeugt. Grade tendiere ich so in die Richtung Roland, konkret FP-4 oder RD-300SX. Konnte beide leider noch nicht anspielen, aber andere Roland-Tastaturen (zB 700SX, leider außerhalb meines Budgets) haben mir sehr gut gefallen.
Dann kam mir aber die Idee, meinen Laptop in die Sache mit reinzuziehen und da die Software den Sound machen zu lassen. Allerdings hab ich auf dem Gebiet echt absolut keine Erfahrung, das ist der Grund für diesen Thread.

Die Gründe, warum ich ein Digi-Piano will:
- Portabilität
- nicht nur Klavier-Sounds
- andere nicht stören (auch mal um halb 2 nachts spielen... ;) )
Diese 3 Punkte sind mir wichtig. Dann noch weitere Vorteile, die ich in einer digitalen Lösung sehe:
- ich hab DPs gespielt, deren Tastaturen mir besser gefallen haben als die des Klaviers, das zu Hause steht
- schnell mal ne Aufnahme machen, ohne Mischpult und Mikro hertragen zu müssen
- Noten einfacher schreiben


Warum ich daran denke, die Midi-Lösung zu nehmen: Hauptsächlich wegen dem Geld. Der Laptop ist wie gesagt schon vorhanden. Könnte ich da bei ungefähr gleicher Leistung günstiger wegkommen als zB mit dem 300SX? Hab leider keinen Plan, was eine ordentliche Tastatur kostet... das gleiche auch bei der Software. Ich hab hier irgendwo gelesen, die Motu Ethno sei ganz gut... aber hab halt echt keinen Vergleich!

Warum ich bedenken hab: Wie stark nervt es, dass man erst mal den Computer anschließt und startet, bevor man spielen kann? Und - bei welchem Preis fangen "gute" Software-Samples an? Ja, ich weiß, gut ist ein sehr relativer Begriff... :redface:
Wichtig wären mir Sounds wie Flügel, ein paar brauchbare E-Pianos, Strings, evtl Rhodes. Und der Rest wäre dann eher Spielzeug. Wenn s noch ein paar schöne Drums drin hätte, wäre das auch nicht schlecht.


Und wenn ich grad schon beim Schreiben bin: Ich hab demletzt gesehen, wie einer beim RD-700SX während dem Spiel den Anteil seiner Sounds von Part zu Part gewechselt hat. Ich glaub es war mit nem Fader... aber bin nimmer sicher. Als Beispiel: Ich spiele E-Piano, von Strings untermalt. Jetzt will ich im Refrain die Strings etwas mehr hervorheben. Geht das auch am 300SX (zur Zeit eigentlich mein Favorit) so einfach? Und wäre das bei der Software-Lösung möglich, die Regler / Fader so zu programmieren, dass diese Funktion schnell verfügbar ist?


Noch mal zusammenfassend: Die wichtigsten Fragen wären eigentlich der Preis für ne brauchbare Tastatur und eine ordentliche Software.

Vielen Dank für s Lesen! :)

MfG, livebox
 
Eigenschaft
 
Ein Vorteil, der mir noch zur Software-Lösung eingefallen ist: Da kann ich dann normalerweise auch beliebig den Sound bearbeiten / Effekte drauflegen, ohne dass ich Probleme mit der Polyphonie bekomme, ist das richtig?

BTW die 1.200 beziehen sich auf Klangerzeugung und Tasten, ich würde mir wahrscheinlich auf beim FP-4 noch ein Paar LS dazukaufen. Nicht sooo total teuer, vielleicht 200,- für s Paar. Aber egal - wollte nur sagen, dass die im Preis nicht drin sein müssen.

Schönen Sonntag noch!
 
zunächst mal musst du überlegen, ob dein laptop überhaupt leistungsfähig genug für derartige anwendungen ist, denn so ein softwareflügel frisst ne menge speicher, sowohl auf der festplatte, als auch im ram... und eine nicht unerhebliche cpu-belastung gibts natürlich auch...

außerdem musst du beachten, dass du ja auch noch ein audio- und/oder midi-interface brauchst (sonst gibts zu hohe latenzen, die das ganze unspielbar machen), was auch nicht unbedingt ganz billig ist...

was die frage mit der polyphonie angeht: das ist bei hardware und software exakt das gleiche: sound bearbeiten zieht nichts von der polyphonie (außer du legst mehrere sounds übereinander, dann natürlich schon!) und effekte sowieso nicht.
bei der softwarelösung brauchst du die effekte aber natürlich auch erstmal, denn je nachdem was du fürne pianosoftware kaufst, sind da nicht unbedingt soo viele drin...

grundsätzlich halte ich in deinem falle die laptop-variante für nicht so sinnvoll, da du damit eigentlich alles einschränkst: portabilität, einfach-und-schnell-aufzubauen-faktor, soundauswahl, effektauswahl...
außerdem wird es sicherlich nicht günstiger dadurch, wenn du so viele unterschiedliche sounds benötigst... müsstest du nur einen software-flügel und sonst nichts kaufen, würde es vielleicht klappen, aber so wird das ganze eher teurer als das stagepiano, wenn du vernünftige software kaufst...
andererseits klingt das endergebnis dann wahrscheinlich besser...
wobei auch dann wieder die frage ist: brauchst dus?
wenn du zum beispiel mit band auf der bühne stehst hört über PA keine sau, ob das jetzt eine 10GB Steinway-bibliothek ist, oder ein 4MB kurzweilsound... ganz im gegenteil, hier ist es häufig so, dass die sounds von hardwaregeräten sich merklich besser im bandkontext durchsetzen (was allerdings natürlich auch eine sache der einstellung ist)

achja, was deine frage zu den preisen angeht: halbwegs vernünftige 88er-boards wie z.b. das CME UF8 kriegt man ab 500€, also schon fast der hälfte deines budgets...
(zur software kann ich leider nicht viel sagen, da kenn ich mich nicht so aus)
 
'n Abend und erst mal herzlichen Dank für die ausführliche Antwort! :great:

Im Grunde hast du mir gesagt, was ich wissen will - und deine Meinung fällt so aus, dass es nichts für mich ist. Ja, war eigentlich nur ne relativ kurzfristige Idee, nach dem ich den Thread gelesen hab. Ich bin davon ausgegangen, dass Software-Sampler im mittleren Preisbereich vielleicht mehrere brauchbare Instrumente an Bord hätten... aber egal, war wie gesagt nur ne schnelle Idee.

Meine Frage zum RD-300SX wäre noch aktuell, kann da jemand was zu sagen? (während dem Spiel schnell mal den Anteil der verschienenen Sounds ändern)
Ich hab mir die Bedienungsanleitungen vom 700SX und 300SX von rolandmusik.de runtergeladen, aber leider waren die nur auf Englisch. Und das musik-technische Englisch ist mir noch nicht ganz so geläufig... würde mich freuen, wenn jemand mir die Info geben könnte, dann müsste ich mich nicht auf gut Glück durch s ganze Manual quälen... :rolleyes: Denn so wie ich in den letzten paar Minuten gelesen hab, gibts von Roland keine deutschen Bedienungsanleitungen zum Download, sondern nur auf Nachfrage beim Händler meines geringsten Misstrauens. Und das noch auf Papier und wahrscheinlich bloß bei Kauf...

MfG, livebox
 
Also zum RD300SX:

Ja, das ist bei dem Gerät auch möglich. Das RD300SX besitzt 2 Fader im Gegensatz zum 700er, welches 4 Fader hat. Du kannst das ganze splitten. Dann dienen die Fader für die Lautstärke der beiden Split-Felder. Oder du kannst das layern. D.h. wie in deinem Beispiel. Ein Klaviersound wird mit Streichern hinterlegt. Dann kannst du diese beiden Sounds von der Lautstärke her steuern.
Das ist wirklich praktisch auf Bühne, sollte aber eigentlich jedes neueres Key haben.

Zu deiner Software-Idee: Ich hatte mir das ganze schonmal zugelegt. Also eine ordentliche Klaviersoftware und ein MIDI-Interface. Als Tastatur habe ich mein Kurzweil PC2x genommen (btw. die Software habe ich mir geliehen, da mir die Anschaffung da zu teuer war und ich es nur mal probieren wollte). Also soundmäßig: Klar, das ganze klingt sehr studioreif und wirklich sehr gut. Nunja, man muss bedenken, dass hier vielleicht 10GB am Werk sind, während im Keyboard vielleicht 128MB arbeiten. Aber wie DiStAnCe schon sagte: Das hört man im Bandkontext sicherlich nicht.
Außerdem hat es mich sehr gestört immer erst den Laptop und die Software anzuwerfen, bevor ich spielen konnte. Wenn ich spielen will, möchte ich mein Key anschalten 5sec. warten und los legen. Das hat mir da wirklich gefehlt.

Bei weiteren Fragen: Frag! :)
 
Ah, jetzt ist mir das klar! Ich hab grade den Teil in der Bedienungsanleitung gefunden (S.21), aber war noch nicht ganz durch mit der Logik... Dankeschön! :)

Ja, Fragen werden noch genug kommen. Aber wahrscheinlich mach ich dann bei Gelegenheit nen neuen Thread auf... (wird vermutlich was in die Richtung, ob das 300SX dem FP-4 vorzuziehen ist. Wenn ich nicht noch mehr dazu finde, was sowieso schon geschrieben ist) Und bis das Geld zusammen ist, werde ich auch noch ein paar mal beim Händler vorbeischauen und vergleichen.

MfG, livebox
 
Na, die Frage ist, wie anspruchsvoll du in deinen Sounderwartungen bist. Mir gehen zum Zuhause üben die dynamisch meist doch recht eingeschränkten Digitalpianos manchmal schon aufn Wecker. Ich habe momentan beides - ein P120 zum schnell mal eben anschalten und spielen und meinen Laptop mit Terratec Phase 26 USB SE (nur 130 € beim Music Store!) mit The Grand - wobei ich sagen muß, daß erstens die Performance noch nicht das wahre ist (==> deswegen wird bald aufgerüstet) und zweitens mir The Grand zu steril klingt (==> deswegen werde ich mich mal bei den Low-Budget-Geschichten von Sampletekk umsehen). Wie gesagt, da ist noch einiges optimierungsbedürftig - sollte ich irgendwann eine lauffähige Lösung damit auf die Beine kriegen, werde ich hier noch mal ausführlich Bericht erstatten. ;)

Allein schon ein prinzipieller Grund, wieso mir der Laptop sympathischer ist - man ist nicht immer zu den ewig gleichen ROM-Sounds verdammt, sondern kann sich auch mal ne neue Piano-Bibliothek kaufen, falls einem die alte langweilig wird - ohne gleich das ganze Instrument neu kaufen zu müssen. Diesen Vorteil bieten zwar auch Rack-Lösungen, aber hier gibt es momentan gerade mal zwei ernstzunehmende Piano-Expander. (GEM RPX und Roland XV2020 + SRX 11)

Für Bandgeschichten: es ist immer noch ein Unterschied (wird oft gerne ignoriert), mit was für einer Band man spielt. Für meine Funkband z.B. wäre der Laptop wohl übertrieben - da tuts auch das Stagepiano, zumal da keine sooo riesige dynamische Bandbreite nötig ist - für Jazzgeschichten (so denn kein Flügel/Klavier/Rhodes vorhanden ist) möchte ich es aber doch gerne mal ausprobieren, da ich den begründeten Verdacht habe, daß hier die wunderschön hergerichteten Sampletekk-Bibliotheken doch einiges mehr Wärme und Komplexität im Klang mit sich bringen.

Wie gesagt, ich halte euch auf dem Laufenden. ;)

Btw: die Laptoplösung sollte voll in deinem Budget liegen - 130 € Terratec Phase USB SE, 500 € CME UF 8, dann hast du noch gut 500 - 600 € für Hostsoftware, Plugin(s) und eventuelle Aufrüstungen (mehr RAM, externe Festplatte).
 
Ja, deine Argumente sind sicher nicht von der Hand zu weisen. Ich hab mir das ganze grade auch nochmal überlegt. Von der Laptop-Leistung her hab ich jetzt weniger Bedenken, der ist eigentlich ganz gut (außer der Grafikkarte). Aber ich hab die Idee jetzt ganz fallen gelassen aus folgenden simplen Gründen:
- Der Laptop gehört nicht mir alleine, sondern auch noch meinem Bruder. Ist der mal für 3 Tage weg und hat das Ding mit, kann ich nicht spielen. Oder muss das ganze Zeug zum PC rüber räumen.
- Wenn ich mal mit dem Piano unterwegs bin, muss ich das ganze Zeugs auch noch mitschleppen. Beim 300SX wären es zwar auch noch die Boxen, welche aber zB beim FP-4 nicht zwingend nötig wären.
- Wenn ich Lust zum Spielen hab, will ich nicht erst noch 2 Minuten oder so warten.

--> Lieber nehm ich ein Stagepiano, bei dem ich nicht so viele Komponenten mittragen muss, auf dem ich immer spielen kann und das schneller einsatzbereit ist, wenn mir die Softwarelösung doch preislich eh keinen Vorteil bringt. Die Sounds der Mittelklasse-Pianos reichen für mich aus (kommt ja sowieso auch noch auf die Form der Abhöre an) und auch da habe ich ja beim Kauf genug Auswahl.

Danke für deine Mühe!

MfG, livebox
 
OK, in dem Falle sinnvolle Entscheidung, das mit dem Laptop kann man sich ja immer noch irgendwann mal zusätzlich gönnen, mit dem Stagepiano als Masterkey.

Ich kann übrigens das FP7 empfehlen. Liegt zwar 150 € über deinem Budget, ist aber deutlich besser als das RD300SX. Das FP4 hab ich leider noch nicht probespielen können, hat das eigentlich dieselbe Tastatur wie das FP7?
 
lucjesuistonpere schrieb:
OK, in dem Falle sinnvolle Entscheidung, das mit dem Laptop kann man sich ja immer noch irgendwann mal zusätzlich gönnen, mit dem Stagepiano als Masterkey.
Genau, hab ich mir auch gedacht. Sollte irgendwann mal der Überfluss ausbrechen... :rolleyes:

der MS-Seite schrieb:
Neue PHA alpha II-Tastatur mit sensibler Ansprache 88 Tasten (noch etwas besser ist die FP-7 Tastatur)
der MS-Seite schrieb:
Neue PHA II (Progressive Hammer Action II)-Tastatur mit sensibler Ansprache von Pianissimo bis Fortissimo; die Anschlagdynamik kann in 100 Stufen eingestellt werden
Ob's da jetzt rein um die Anschlagsdynamik geht... kein Plan. Aber so steht's geschrieben :p

Ja, das FP-7 war auch schon in meiner Überlegung. Werde mal danach schauen, wenn ich den großen Test mach. Vielleicht schreib ich danach auch mal ne kleine Zusammenfassung über letzteren... wird sich zeigen.

MfG, livebox
 

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