Soundverbesserung bei einer preiswerten Ibanez Gitarre

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weno
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Hallo,

ich bin neu hier im Forum. Bevor ich zum Thema und meiner Frage komme, kurz zu meiner Person. Auch wenn der Beitrag dadurch länger wird.

Nach 25 jähriger Gitarrenabstinenz bekam ich nach einem Konzert von URIAH HEEP und NAZARETH wieder Lust.

Zu meinem 58. Geburtstag habe ich mir also eine neue E-Gitarre geschenkt. Eine preiswerte Ibanez Gio. Dazu einen kleinen Roland-Cube Übungsverstärker. Auch wenn ich nicht mehr ganz frisch bin, sind meine finanziellen Möglichkeiten für die Musik leider eingeschränkt.

Damit glaubte ich mich fürs Erste zum Wiedereinstieg versorgt. Außerdem habe ich mir Native Instuments Guitar Rig heruntergeladen (die kostenlose Version). Eine hervorragende Fire-Wire Soundcard Terratec Producer FW Phase 24 habe ich noch aus meinen zurückliegenden Traktor DJ Zeiten. Zur Wiedergabe habe ich ein kleines aber sehr gutes aktives Syrincs Studio Monitor System.

Ich war der Ansicht, die Gitarre ist bei der Verwendung des GuitarRigs zweitrangig. Nur die Bespielbarkeit sei wichtig. Die Gitarre wäre nur ein reines Eingabe Gerät (etwa wie ein Master-Keyboard) der Sound würde komplett im Rechner produziert. Wie ich feststellen konnte ist das absolut nicht der Fall.

Die Ibanez ist sehr gut bespielbar (nach modifizierter Grundeinstellung), aber der Sound, .. der Sound, mhm; für meine Ohren wirklich nicht sehr angenehm um nicht zu sagen wirklich mies.

Sowohl beim Übungsverstärker als auch beim GuitarRig. Blechern, drahtig, - einfach nicht schön. Hab die Gitarre sozusagen blind, im Versand gekauft. Wollte sie schon zurückgeben. Dachte dann aber, für das Geld gibts wohl nichts wirklich besseres was den Klang angeht. Vieles andere in der Preisklasse gibt es schon, aber wirklich besser?

Bin auch in der tiefen Provinz. Der nächste Gitarrenladen mit Auswahl ist mehr als 100 km entfernt

Hab das Teil also behalten. So, jetzt zum Thema. Was mich ander Ibanez von ersten Augenblick an störte, war die miese Qualtät der Mechaniken. Das Stimmen ging eher leicht stufig als gleichmäßig und kontinuirlich.

Nun hatte ich aber auf dem Dachboden noch eine Schrott-Klampfe, die ich seinerzeit ca. 1983 etwas gepimpt hatte. Da waren feine Schaller Mechaniken drauf. Die hab ich heute abgebaut, sorgfältig poliert (mit einer Politur die für Handy Display gedacht ist) und auf die Ibanez gesetzt.

Anschließend dachte ich eine andere Gitarre zu hören. Sehr viel angenehmeres Klangbild, - besseres Sustain. Über alle Saiten. Ich hätte nicht geglaubt mit dieser kleinen Maßnahme so eine deutliche Verbesserung zu erreichen.

Meine "physikalische Theorie" dazu: Schlechte Mechaniken schwingen selbst , und schlucken so (dämpfen) einen Teil der von den Saiten produzierten Schwingungsenergie. (ich meine, diesen aufrechten Pin, in dem die Seite eingefädelt ist. Der ist möglicherweise bei billigen Mechaniken nicht ausreichend stabil gelagert ) Wie dem auch sei. Das Ergebnis ist überzeugend.

Auf der Schrottklampfe ist auch noch eine massive Bridge. Da hat der Chrom allerdings schon "Sommersprossen" angesetzt und es fehlt ein kleines Schräubchen. Wenn meine Theorie vom dämpfen der Schwingungsenergie auf Grund minderwertiger Bauteile stimmt, wird der Austausch (gegen das aktuell verbaute Blechteil) eine weitere Verbesserung bringen.

Die Brigde muss aber noch gesandstrahlt und lackiert werden. Den Umbau sollte ich vielleicht von einem Fachmann machen lassen, damit ich die eigentlich neue Gitarre nicht beschädige.

So, letztendlich zu meiner Frage. Können Pickups altern und an Qualität verlieren? In einer Wühlkiste fand ich einen Seymour Duncan59N-D Humbucker (sieht äußerlich nicht mehr so gut aus, hab ihn noch nicht gesäubert).

Auf der Seymor-Duncon Seite fand ich den Hinweis, das dies ein Brücken-Modell ist. Gertigt 1983-84. Auf der Schrottklampfe war es am Hals eingebaut! :) Na ja, 1983 gab es noch kein Internet wo man sowas checken konnte. Was mein Ihr, kann das Teil noch eingebaut werden. Oder ist es nach fast 30 Jahren Wühlkiste hin. Den Umbau müsste dann auch ein Fachmann machen. Ich kann nicht mit dem Lötkolben umgehen. Hab auch keine Ahnung wie das Teil verdrahtet wird.

Es hat ein dickeres gedrilltes, nicht isoliertes Kupferkabel. Außerdem drei dünne isolierte, braun weiß und grün. Die Ibanez hab ich noch nicht geöffnet um zu sehen obs da drin genauso aussieht. Wenns so wäre, wärs ja kein Problem.

O.k. das war mein erster Betrag hier im Forum. Und jetzt Gute Nacht
 
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Lange Fragen - kurze Antwort:

Alles, was an einer Gitarre dran ist, schwingt und dämpft. Deshalb haben auch billige Bleche an Mechaniken Ihre "Wirkung", mehr noch Materialsubstanz der Bridge. Dass auf Modellen wie Gio o.ä. rundum nichts als das Billigste verbaut werden kann, dürfte Dir der Preis eigentlich schon sagen ...

Wo Du den Duncan einbaust, ist eigentlich egal. Und Deine Fragen nach den Kabeln ist irgenwie hinfällig, wenn Du gleichzeitig sagst, dass Du ihn eh nicht selbst einbauen wirst. Wenn er nicht erkennbar verrostet ist o.ä., sollte er noch funktionieren.

Ansonsten sei gesagt: Was kaum kostet, klingt auch kaum. Glück, wenn Du noch gute Alt-Teile hast. Andernfalls (Zukauf) gibst Du viel Geld aus und hast dann immer noch eine Gitarre aus Zufallsproduktion, die nur halb so gut/wert ist, wie Sie an Geld verschlungen hat.
 
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Du hast wie Hans schon sagte relativ viel Glück, dass Du aus Altbeständen vernünftige Ersatzteile hast, denn eine Gio aufzuwerten und dafür Teile einzukaufen, ist ökonomischer Wahnsinn. Die Gio selbst klingt halt nun idR nicht besonders gut, halt im Gegenwert von 220 Euro, wobei es durchaus schlimmere Hölzer gibt, auch in der Preisklasse.

Bau den SD mal ein und schaue, ob sich am Sound was tut. Generell hast Du ja schon selber beobachtet, dass nur, weil ein PC als Vorverstärker agiert, die Gitarre immer noch genauso am Soundgeschehen beteiligt ist, wie bei jedem anderen Verstärker auch, ein Denkfehler, den viele machen, weil sie glauben, dass der Computer den Sound macht, aber tatsächlich macht der im Endeffekt dasselbe wie eine Verstärkervorstufe.

Mechaniken austauschen verbessert den Sound, zumindest unter bestimmten Umständen. Wenn Du nicht löten kannst, kannst Du den SD auch nicht selber einbauen, dann musst Du ihn einlöten lassen, kostet ca. 30-40 Euro. Soweit ich weiss, steht das N aber für Neck, sodaß der schon richtig eingebaut war.
 
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Der Duncan war offenbar mal irgendwann mit Tape überklebt. Es waren Klebstoffreste obendrauf die ihn nicht so gut aussehen ließen. Nachdem er gesäubert ist, macht er einen guten Eindruck. In der Tat ist es ein Neck Modell. Habs nochmal auf der SD Seite nachgeschlagen. Ich werd ihn einbauen (lassen).

Mit Freude habe ich nun festgestellt, dass es sich bei der Brigde um einen SCHALLER Einteiler mit Feinstimmern handelt. So wie es ihn heute noch unverändert für € 85,00 gibt.

Der SD-Pickup ist ein splitbares Teil, das den Einbau eines Pushpotis erfordert. Wenn dann noch die Plastik Potiknöpfe gegen schöne aus Metall ausgetauscht sind, habe ich für kleines Geld ein Instrument, dass meinen Ansprüchen genügen wird. Wohl dem der einen Dachboden hat! :)



Danke für die Antworten.
 
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Ich weiß nicht, was dagegen spricht die GIO aufzuwerten, denn das habe ich mit meiner auch gemacht.
Ja, es ist nur eine günstige Gitarre, sicherlich ist da nicht das beste Holz verbaut und sicherlich nicht die besten Tonabnehmer und Mechanikenn, aber fakt ist doch:

Gut ist, was gefällt.

Wenn mir persönlich der Sound zusagt und das Ding gut in der Han liegt, dann ist es doch egal ob die gute 200, 500 oder 2000 Euro gekostet hat.

Ich muss sagen, dass ich meine GIO und meine Pacifica umgebaut habe und beides nicht wirklich teure Gitarren sind. Beides Gitarren die in der selben Preisklasse liegen und trotzdem spiele ich sie lieber als meine andere 600,- Gitarre, die steht in letzter Zeit meistens in der Ecke.

Es ists chon richtig, dass Qualität seinen Preis hat, das möchte ich nicht leugnen, aber mit etwas Basteltrieb und Spaß bei der Sache kriegt man auch eine GIO verbessert und den eigenen Soundvorstellungen angepasst. Ich denke, ein Umbau lohnt sich allemale!
 
Ihr könnt natürlich mit euren GIOs machen, was ihr wollt, sind ja eure :)

Ob sich das lohnt ist eine andere Sache. Eine GIO kostet 225 Euro, wenn ich nun gescheite Tonabnehmer kaufe, kommen noch mal 280 Euro dazu, dazu neue Mechaniken für 50 Euro, ein neuer Sattel für 10 Euro (denn die sind meistens echt übel bei billigen Gitarren) dann sollte man, wenn man gerade dabei ist, auch die Brücke wechseln, wobei man wieder 50 Euro los ist und hat - ohne die Zeit für Einkauf, Umbau und Einstellarbeiten nicht mitgerechnet hat man damit für seine Custom-Gio ungefähr 615 Euro hingelegt und damit die Holzbasis nicht verbessert. Es kommt dazu, dass im höherpreisigen Segment hochqualitativerer Bunddraht verwendet wird und die Bundierung deutlich sauberer ist als bei einer preiswerten Gitarre, was eventuell Folgekosten im dreistelligen Bereich nach sich zieht. Eine Charvel San Dimas Style mit Original Floyd Rose und SD-Tonabnehmern aus guten Hölzern kommt da mit 679 Euro nur unwesentlich teuerer und ist nicht durch Basteln entstanden, sondern von einem Gitarrenbauer mit abgestimmten Komponenten zusammengebaut worden.

Aufrüsten lohnt sich nur für das geliebte Altinstrument, was man aus ideellen Gründen hat, oder für das Arbeitsinstrument, dem man mal eine andere Klangfarbe entlocken will. Bei GItarren im Billigsegment kriegt man hier schlechten Gegenwert für Geld.
 
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Also grad was die Bundierung angeht sind die Gios in ihrer Preisklasse spitze. Bei der Brücke kommts aufs Modell an (gibt ja glaube 6 oder 7 verschiedene Reihen mit GIO Modellen). Wenn die Brücke der Schrottklampfe passt, warum nicht - einen Versuch sollts wert sein (ich würde sie übrigens so gealtert lassen, wie sie ist. Lackieren ist sicher nicht klangfördernd).
Eventuell noch den Sattel tauschen (hier ist einiges an Sound zu bekommen) und den Pickup montieren lassen. Dann sollte das Gerät schon nach was klingen (wobei die Pickups auch nicht zu überschätzen sind). Eventuell hilft es schon die Höhe des Pickups anzupassen.

Hast Du über den PC schon mal mit Kopfhörern gespielt?
 
Es ist mir fast peinlich hier nochmal etwas anzufügen. Die Gio kam ja krachneu von einem großen Versender. Ausgepackt, Saiten gewechselt, angeschlossen und maßlos enttäuscht .

Vieles probiert, aber das Wesentliche nicht erkannt. Da kommt man in seiner Hilflosigleit auf die merkwürdigsten Ideen :confused: Letztendendlich hat etwas mehr als eine viertel Umdrehung am Halsstab nach rechts, mich aller meiner Sound-Sorgen entledigt:)

Das kann passieren, wenn man keinen Plan hat und auch niemand mit Plan in der Nähe ist, der mal einen Blick drauf werfen könnte.

Ich muss mich also korrigieren. Die Gio ist doch ein ordentliches Instrument für den Preis, vorrausgesetzt sie ist korrekt eingestellt. Aber diese Vorraussetzung um ordentlich klingen zu können gilt ja wohl für jede Gitarre.
 
Freut mich, dass Du doch Freude damit hast!
 
... noch eine Anmerkung. Ich bin mehr als erstaunt welch deutliche Verbesserung durch den Austausch des Sattels zu Stande kam. Eine wirkliche bemerkenswerte Verbesserung an Brillianz, Klarheit und längerem Sustain konnte ich zu meiner großen Freude festellen.

Da der Sattel (aus obigen Link) bereits gekerbt ist und ohne nachträgliches Bearbeiten genau passt, gestaltet sich der Austausch absolut problemlos. Die überschaubare Investition in Höhe von € 6,50 kann ich jedem Gio Besitzer wärmstens empfehlen :great:
 
Ja, ich hab meiner Performer einen Maß-Knochensattel vom Gitarrenbauer gegönnt (wir haben gemeinsam meine gewünschte Saitenlage erarbeitet) und was soll ich sagen: ein Traum!
 

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