Soundprobleme Keyboard im Live Einsatz

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omo_2002
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Hallo,

Ich habe zwei Keyboard, ein Yamaha MM8 Stage Piano und einen Korg m50 für Orgel, Streicher Sounds, Brass, etc.
Diese zwei Keyboards führe ich in einem Behringer Rackmixer zusammen, Main geht dann an PA, am Monitorausgang
hängt eine Monitorbox (für mich).
Wir spielen recht unterschiedliche Cover Stücke von Nothing else Matters (Streicher) über Jump (fetter Synthi) bis
Blues Brothers (Brass), wo ich auch mit dem m50 unterschiedliche Sounds produziere.

folgende Problemstellung:
Ich hab mir bei den meisten Stücken irgendwelche Programme auf den Synthies vorgefertigt, bei denen ich versucht
habe die Lautstärken der unterschiedlichen Sounds auf unser Gesamtsetup anzugleichen. Allein das gelingt live fast nie.
Die Einstellungen in den Proben passen oft einfach nicht, der Probenraum ist klein, die Drums sind LAUT.
Entweder ich höre meine Keyboards nicht gescheit, oder die anderen hören es nicht oder es ist zu laut.
Wenn ich ich lauter oder leiser regle, beeinflußt das auch immer den Main Ausgang, (Außerdem hab ich beim Spielen
keine Hände zum Lautstärkeregeln frei). Wenn ich mich selber nicht gescheit oder zu laut höre, werde ich unsicher,
weil ich auch nicht weiß, was die Leute über Main hören.

Wie macht ihr das ? Gibt's da Tipps, z.B. Keyboard mit In Ear spielen und Umgebung ignorieren ? Wie wäre dann
das Setup ?

Danke für Eure Kommentare.
 
Eigenschaft
 
Vernünftiger Monitorsound ist das A und O in so einer Situation - sowohl bei den Proben als auch live. Ob das Inear oder "klassisch" ist, ist zweitrangig bzw. Geschmackssache. Allerdings ist Inear was die Einschätzbarkeit der eigenen Lautstärke angeht, für "unerfahrene" nicht unbedingt einfacher - da muss das Inear-Monitoring an sich schon sehr gut erprobt sein und funktionieren.
Du musst dich gescheit hören - anders wirst du live die Lautstärken nicht kontrollieren können. Ob du dich insgesamt genauso hörst im Verhältnis wie draussen die Leute im Mix, oder etwas lauter (oder sogar leiser) - das ist auch sekundär. Wichtig ist, eine Referenz zu haben, wie man sich selbst im Mix hört, wenn "draussen" alles stimmt. Und dann diese Referenz immer wieder anpeilen.

Noch einfacher ist es natürlich, wenn sich ein Mischer für die Front um die Anpassungen kümmert. Dann bleibt nur noch die Aufgabe, sich selbst gut genug zu hören und den Rest der Band nicht zuzumüllen im Monitor.
 
Vielleicht kannst du euern Drummer überzeugen auf ein E-Drum umzusteigen. Ab diesem Zeitpunkt hat sich für mich damals die Welt verändert. Gerade wenn man als Keyboarder oft in zweiter Reihe neben den Drums steht, ist eigenes Abhören schwer. Bei uns auf der Bühne ist immer ein Sound wie im Wohnzimmer, alles klar abgemischt.
 
Vielleicht kannst du euern Drummer überzeugen auf ein E-Drum umzusteigen. Ab diesem Zeitpunkt hat sich für mich damals die Welt verändert. Gerade wenn man als Keyboarder oft in zweiter Reihe neben den Drums steht, ist eigenes Abhören schwer. Bei uns auf der Bühne ist immer ein Sound wie im Wohnzimmer, alles klar abgemischt.
hm... das wird kompliziert, v.a. deswegen, weil wir ohne festen Drummer spielen.

Hast Du einen eigenen Keyboard-Monitor, wo nur Dein Sound rauskommt ?

Wie pegelst Du denn die Sounds bei unterschiedlichen Songs ein, Jens hat oben gesagt, man muss eine "Referenz" haben ?
Regelst Du während den Songs auch mal nach ? Wenn ja, wie kriegt das der Front-Mixer auf die Reihe ?
 
Wir haben keinen Techniker und den Mixer auf der Bühne. Dort stehen rechts und links zwei gute Fullrange Boxen die das gleiche Signal wie vorn raus haben. Einen eigenen Amp hat nur der Basser (leider ;-) ) . Auch der Gitarrist geht ohne Amp in den Mixer. Dafür hat er ein Röhreneffektgerät. So klingt alles auf der Bühne wie vor der Bühne und man kann durch das E-Drum den Sound pegeln wie man will. Wichtig ist auch, dass deine Sounds auf Durchsetzungsvermögen programmiert sind. Allein durch Lautstärke gegen den Rest der Band sich besser zu behaupten wird wohl nicht funktionieren. Ebenso ist wichtig, dass jeder Musiker sich als Bandmusiker fühlt und nicht alles Solisten sind. Die Summenregler meiner Keyboards bleiben auf einer Einstellung am Abend. Natürlich nutze ich ein Expansion Pedal für das obere Board um mich dem Gesamtsound anzupassen.
 
Mit diesem Problem müssen wohl alle Keyboarder kämpfen. Du bereitest zu Hause Deine Sounds vor, passt die Lautstärken an, kommst in den Proberaum und nichts passt mehr. Die Ursache liegt zum einen darin, dass Du zu Hause über Kopfhörer oder kleine Aktivboxen spielst, wo der Sound ganz anders rüberkommt, als über eine PA-Box, wie ihr sie vielleicht im Proberaum nutzt. Das liegt nicht allein an der gefühlten Lautstärke der Sounds, sondern möglicherweise daran, dass die verwendeten Sounds (Korg ist da bekannt für) soundmäßig völlig überladen sind, sprich übertriebenes EQing, zu viele Effekte - alles Dinge, die mancher Hersteller in den Presets verwendet, um dem Käufer beim Antesten im Laden über Kopfhörer möglichst gleich etwas Kompromisloses auf die Ohren gibt, das leider im Bandkontext bzw. über eine PA gespielt völlig ungeeignet ist.
Weniger ist mehr: Speck erst einmal die Sounds in Deinem M50 ab. Ansonsten hättest Du ja auch noch die Möglichkeit, Dich auf Deinem Monitor anders abzumischen als FOH. Sprich, wenn die Sounds des M50 vorne zu heftig kommen, mach sie auf dem Main leiser und regel sie dafür auf dem Monitor lauter. Falls Du den RX1602 nutzt, da ist der Monitormix Pre-Fade, also unabhängig vom Level, den Du auf den Main Out schickst.

Es ist aber grundsätzlich so, wie Jens schon geschrieben hat: Der "richtige" Mix ist eine reine Erfahrungssache. Irgendwann hast Du es raus, wie laut bestimmte Sounds sein müssen, damit sie "unten" so kommen, wie sie kommen sollen, auch wenn Dein Gefühl, von dem was Du über Deinen Monitor (auch InEar) wahrnimmst, anders ist.
 
Eine eigene Monitorbox ist natürlich das Optimum - wobei "eigen" nicht im Sinne von "Eigentum" zu sehen sein muss, sondern im Sinne von "eigener Monitorweg", d.h. keine Kompromisse bei den Monitorlautstärken machen zu müssen.

Es muss aber je nach Bühne und Besetzung nicht unbedingt ein eigener Monitor sein - entscheidend ist nur, dass sich jeder (und in diesem Fall du) gut hören können. Das kann auch mal mit nur zwei Wegen/Boxen für 5 Leute funktionieren - mehr Wege und Boxen machen es aber einfacher.
 
Danke für die Rückmeldungen. Aktuell kann ich die Argumentation von Jens gut nachvollziehen, daheim mit Kopfhörer und PiPaPo ist alles super, und schon im Probenraum ist es anders.
Ich denke, dass ich soundmäßig etwas abspecken werde, z.B. die sehr anschlagdynamischen Streicher sind im Live Betrieb für mich zumindest schwierig zu spielen.
 
Das Problem Zuhause mit Kopfhörer vieles bis ins kleinste Detail zu hören - was im Bandkontext völlig untergeht kenne ich auch sehr gut!

Ich mache die beste Erfahrung damit, nach meinem eigentlich Mix die Sounds "knackiger" zu machen oder solche zu verwenden.
Also beispiel Klavier, wenn es nicht gerade eine Ballade ist, verwende ich immer mehr auch mal ein Tacky, Brite/Rock-Piano - was zuhause im ersten moment viel zu hochtönig erscheint....aber im Bandkontext viel besser klingt als ein über den Kopfhörer perfekt klingender, relativ dumpfer Flügel.
Vor allem bei den Streichern und vielen anderen Sounds schraube ich zudem die Velocity-Kurve hoch und erhöhe (verringere) den Attack, damit die Sounds direkter und somit besser ankommen und durchdringen.
 
Ja, man muss schon viel schrauben, muss vor allem Erfahrungen machen, wie sich Sounds im Bandkontext verhalten. Es gilt den Kompromiss zwischen Authentizität und Nutzen zu finden.
Es gibt hier viele Diskussionen dazu, z.B. auch für das Erstellen von Brass-Sounds. Eine authentisch klingende Trompete oder Saxofon am Keyboard gespielt, ist live oft unbrauchbar. Meistens hilft es schon, wenn man den Sound mit einem synthetischen Brass-Sound mischt. Ähnlich mit Piano-Sounds. Da haben viele Workstations Gigabyte verschlingende Samples, die alleine gespielt sehr echt klingen, im Bandkontext gehen sie völlig unter. Hier bewähren sich immer noch die Kurzweil Pianos, die für Recordingzwecke eher ungeeignet sind, weil sie dort old-school-mäßig klingen.
 

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