Soundkarte messen

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Hi,
ich möchte die Soundkarte eines Rechners durchmessen (Frequenzgang, Phasengang, THD, Rauschen). Der Rechner hat aber keinen Audioeingang, ich kann also z.B. kein Matlab Loop laufen lassen (mal abgesehen davon, dass er für Matlab viiiieeel zu schwach ist).
Kennt jemand ein zuverlässiges Programm/Methode wie ich meine Messung am besten machen kann?
Am Rechner läuft übrigens Linux (ist ein Raspberry Pi).
Ich würde die Messung wenn's geht gerne mit exponentiellen Sweeps machen, d.h. ich könnte z.B. ein Wave mit einem Sweep abspielen und dann auf einem potenteren Rechner aufnehmen/analysieren. Die Matlab Programme die ich so habe basieren aber alle darauf, dass ein Loop möglich sein muss weshalb die leider weg fallen.
Bzw. gleich die nächste frage:
Wenn ich beim Analysieren mit dem inversen Sweep falte, muss ich die beiden dann Sample-genau übereinander legen, also müssen beide Sweeps gleichzeitig z.B. bei 0 beginnen? Bin mir da unsicher weil Kreuzkorrelation ja eigentlich ohnehin zirkulär verläuft, also würde ich sagen es muss nicht samplegenau sein, oder?
Fragen über Fragen...
Aber wie gesagt ich würde mich schon über eine Programmempfehlung (am liebsten OSX) freuen.. .:)
Danke,
lg Drug
 
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Hi,

mir wurde für solche Aktionen die Software RMAA empfohlen:
http://audio.rightmark.org/index_new.shtml

Habe es allerdings selbst noch nicht ausprobiert. Und wenn ich es auf den ersten Blick sehe, nur Windows Executables.


Du willst mit einem Mac(book) + Interface von außen messen?
Ohne Input wird die Messung aber schwierig, egal wie. Irgendwo brauchst du einen Kreis. Temporär eine USB-Soundkarte dran oder so? Was du natürlich beachten musst: Die Kette der Komponenten bestimmt das Gesamtergebnis. Also macht es Sinn, mehrere Messungen, auch über Kreuz, zu machen.

MfG, livebox
 
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Hi,

mir wurde für solche Aktionen die Software RMAA empfohlen:
http://audio.rightmark.org/index_new.shtml

Habe es allerdings selbst noch nicht ausprobiert. Und wenn ich es auf den ersten Blick sehe, nur Windows Executables.

Windows ist auch ok. Danke, ich werde mir das mal ansehen.

Du willst mit einem Mac(book) + Interface von außen messen?
Ohne Input wird die Messung aber schwierig, egal wie. Irgendwo brauchst du einen Kreis. Temporär eine USB-Soundkarte dran oder so? Was du natürlich beachten musst: Die Kette der Komponenten bestimmt das Gesamtergebnis. Also macht es Sinn, mehrere Messungen, auch über Kreuz, zu machen.

MfG, livebox

Ja, genau. Wobei auch ein Windows Rechner kein großes Problem wäre.
Ja, das mit dem Kreis ist auch mein großes Problem zur Zeit. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das ein k.o. Kriterium ist.
Mann, auf das mit der USB Soundkarte hätte ich auch selbst kommen können...
Wobei meine Kette dann schon recht umfangreich (und verfälschend) wird:
"Messrechner" Output->Raspberry Input->Raspberry Output-> Messrechner Input. Viel Wandlung... :( Aber wenn sonst nichts mehr geht sollte es zumindest funktionieren.
Eigentlich war meine Idee so:
Ich habe ein Matlab Skript, dass mit Sweep misst und wie du gesagt hast einen Kreis benötigt. Also Sweep erzeugen-> Ausgang der Soundkarte -> Eingang-> Sweep aufnehmen und mit dem inversen falten.
Es müsste doch möglich sein, dass ich den Sweep am Raspberry als Wav abspiele und dann am Messrechner aufnehme. Und dann den aufgenommenen Sweep wieder mit dem inversen Falten.
Das wäre das gleiche Prinzip nur umständlicher.
Aber ich bin mir nicht sicher wie es dann eben bei der Faltung aussieht, da ich ja keine Samplegenaue Aufnahme des Sweeps dann habe. Oder ist das egal und ich kann auch vor und nach dem aufgenommenen Sweep noch "Platz" haben und trotzdem einfach falten. Ich weiß nicht ob ich das Problem verständlich erklären kann... :D
Danke jedenfalls...
 
Ja, das mit dem Kreis ist auch mein großes Problem zur Zeit. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das ein k.o. Kriterium ist.

Soweit ich weiß, sind solche Messungen generell zeitkritisch. Soll heißen: Für eine Auswertung muss bekannt sein, wann das Signal raus ging, damit das was rein kommt richtig interpretiert werden kann. Wolltest du das mit mehreren Rechner machen müssten die zeitsynchron sein, und zwar in Echtzeit-Größenordnung (sprich, wenige Mikrosekunden). Und du brauchst Software die es hergibt, nur zu senden und nur aufzunehmen und das ganze dann noch miteinander zu verknuddeln...

Ist theoretisch möglich, praktisch auch, aber nicht für Otto Normalo.

MfG, livebox
 
Wieso braucht man einen Kreislauf?

Mit RMAA die entsprechende Testdatei generieren, auf den raspberry pi kopieren, dessen Ausgang mit Eingang des Mess-PCs verbinden, auf dem Mess-PC aufnehmen und am raspberry pi die Testdatei abspielen, Aufnahme mit RMAA auswerten.

Genauso geht es auch mit Sweeps, MLS ... und abschließender Dekonvolution.
 
guter Punkt... und Sinn macht die ganze Messgeschichte in imho nur für 1 speziellen Fall:
man hat eigene Audiohardware entwickelt und möchte wissen, 'wo die steht...'
Ansonsten reicht der Hörvergleich mit einem Referenzsystem ob Details und Klang dem eigenen Ideal entsprechen.
Das Endergebnis einer Audiobearbeitung wird ja heute nicht mehr am Analogeingang aufgezeichnet, sondern ist ein rein digital generiertes Produkt.
Wenn es auf einer 0815 Hardware nicht wirklich gut klingt, wird es mit einer high-end Wiedergabe dennoch seinen vollen Inhalt zeigen.
Was wirklich an hörbarem Klang zählt, kann man imo sowieso nicht messen.
Da werden ein paar Zahlen herausgegriffen um Qualität zu suggerieren, die schlicht nicht vorhanden ist.
Die Sache ist in der Praxis subtiler...

cheers, Tom
 
guter Punkt... und Sinn macht die ganze Messgeschichte in imho nur für 1 speziellen Fall:
man hat eigene Audiohardware entwickelt und möchte wissen, 'wo die steht...'
Ansonsten reicht der Hörvergleich mit einem Referenzsystem ob Details und Klang dem eigenen Ideal entsprechen.
Sicher reicht auch ein Hörvergleich um "grobe" Probleme zu identifizieren, aber alleine einen richtigen Blindtest durchzuführen ist abhängig von der Hardware die man hat vielleicht gar nicht so einfach.

Das Endergebnis einer Audiobearbeitung wird ja heute nicht mehr am Analogeingang aufgezeichnet, sondern ist ein rein digital generiertes Produkt.
Wenn es auf einer 0815 Hardware nicht wirklich gut klingt, wird es mit einer high-end Wiedergabe dennoch seinen vollen Inhalt zeigen.
Ich glaube Perfect Drug möchte den raspberry pi als Quelle in einer Hifi-Kette verwenden und möchte daher testen ob die Wandler und deren Implementierung "gut genug" sind.

Was wirklich an hörbarem Klang zählt, kann man imo sowieso nicht messen.
Da werden ein paar Zahlen herausgegriffen um Qualität zu suggerieren, die schlicht nicht vorhanden ist.
Die Sache ist in der Praxis subtiler...
Ich stimme zu, dass in der Praxis vieles was gemessen wird absolut irrelevant ist da unser Gehör und die Aufnahmen limitierende Faktoren sind, aber das ist kein Grund zu sagen, dass man Hörbares nicht messen kann.
 
doch, das kann man (schreiben)...
die technischen Daten meiner Vorstufen aus Rundfunktechnik der 60er Jahre sind in nahezu allen Punkten um Zehnerpotenzen 'schlechter' als praktisch jede aktuelle 'Soundhardware'.
Oder ein diskret aufgebauter hifi Mixer der 70er im Vergleich zu einem 100 Euro Behringer Pult.
Trotzdem klingen die alten Teile 'besser' ... :gruebel:

cheers, Tom
 
Hi,
erstmal danke für eure Beiträge! :great:
Wofür brauche ich die Messung?
Ich untersuche den Raspberry Pi im Rahmen meiner Bachelorarbeit auf seine Eignung für Audio-Anwendungen. Ich brauche also schon "harte Fakten" und nicht nicht nur einen schwammigen Vergleich (und mehr wäre rein vom Aufwand her nicht möglich). Dass die Messdaten natürlich nicht unbedingt die Realität widerspiegeln ist klar, aber für meine Zwecke sollte es ausreichen. Ich will ja ohnehin nur zeigen dass der Output Schrott ist... ;)
Btw.: Ich bekomme RMAA 6.2.4 nicht zum Laufen- schon beim Starten steht dass das Programm beendet werden muss. Kennt jemand eine Lösung? Ich nutze Windows XP.
Danke!
 
Kurzes Update:
Ich kann zwar die neueste RMAA Version nicht starten, die ältere (5.5) funktioniert aber.
Und man kann tatsächlich so testen wie ich mir das gewünscht habe (ein Rechner spielt ab, der andere misst).
Sehr schön! Und danke für die Tipps!
lg Drug
 
Trotzdem klingen die alten Teile 'besser' ... :gruebel:
Rein subjektiv gesehen vielleicht und genau deswegen haben wir Messungen. Des einen "besser" ist des anderen "schlechter".


@Perfect Drug: Komisch, bei mir crasht RMAA nur ab und zu aber noch nie ist es direkt beim Start abgeschmiert.
 
es gibt sicher die eine oder andere geschmackliche Abweichung, aber quantitativ liegt die Aussage eher neben der Realität.
Sonst würden solche Dinge weder Höchstpreise erzielen, noch nachgebaut werden oder als omnipräsente Plugins mit 'vintage Ton' der sogenannten 'digitalen Härte' entgegentreten.
Und dort die Werte sogar nachmessbar und in voller Absicht verfälschen ;)
Messungen sind ein Marketingwerkzeug - viel hilft immer viel... und beruhigt aufkeimende Zweifel.

cheers, Tom
 
Du vergleichst jetzt aber Äpfel und Birnen. Transparenz vs. Schönfärberei -- von einer Soundkarte zur Wiedergabe wird ersteres erwartet.

Du sprichst von Messungen als Marketingwerkzeug aber einige (viele?) Hersteller präsentieren in den Spezifikationen Werte, die sich nicht mit tatsächlichen Messwerten decken. Auch wird dort meistens nicht erwähnt wie gemessen wurde, mit welchem Gerät und unter welchen Bedingungen.. also kann man das meiner Meinung nach nicht als Messung bezeichnen. Kurz: Marketing-Specs ungleich richtigen Messungen.

Fast Track USB: 96 dB(A) Rauschabstand aber tatsäliche Messwerte liegen im 80er Bereich
Focusrite VRM Box: 108 dB(A) dynamic range vs. <70 bis 90 abhängig vom Treiber

Das schöne ist ja, dass solche Teile oft als 24-Bit fähig vermarktet werden, aber nichtmal 16 Bit Performance erreichen.
 
ich hätte den letzten Satz abtrennen sollen, der ist unabhängig vom Rest (Imitieren der 'alten' Standards).

die Frage nach dem Rauschabstand (ohne es nachzurechnen):
bei den Angaben wird von einem bis ins letzte bit gültigen 24bit Wort ausgegangen und auf analogen Pegel umgerechnet
dann kommen diese phantastischen Werte heraus - die bereits ein Blick auf's VU-Meter als Unsinn entlarvt (wie du ja schreibst).

ich hatte da eher an Klirrfaktor und Frequenzgang gedacht, die 'Signaltreue' auf dem Papier vorgaukeln
... und falls es wirklich 'sauber' aufgenommen war, wird am Ende doch alles durch die Plugin-Mühle gedreht für 'vintage sound' :D

cheers, Tom
 

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