rusher
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Liebes Musikerboard,
wir sind Soundescape aus Köln/Aachen/Bonn und haben uns als Gesangsensemble seit der Gründung Ende Dezember 2014 der a Cappella Musik verschrieben. Das heißt wir verzichten live wie auch im Studio auf Instrumentalbegleitung. Ich bin als festes Bandmitglied für das Sounddesign am FOH und im Studio verantwortlich. Die a Cappella Szene ist eine recht enge Gemeinde, in der man bei jedem Konzert auf viele bekannte Gesichter auf oder vor der Bühne trifft. Auch wenn a Cappella per se kein Genre, sondern eine Instrumentierung darstellt, haben viele musikalisch sehr unterschiedliche Ensembles durchaus große Überschneidungen im Fankreis. In der Szene gibt es grundsätzlich zwei Strömungen. Zum einen den Comedy-Strang, zu dem Bands mit primär eigenen, unterhaltsamen Songs (oftmals mit deutschen Texten) gehören (wie etwa die Wise Guys). Zum anderen Teil der Szene zählen Ensembles, die sich der Covermusik verschreiben und bestehende Songs in neue Gewänder packen. Das lässt sich natürlich nicht pauschalisieren, aber diese Tendenz ist klar erkennbar.
Unser Programm umfasst diverse Coverversionen von Songs aus verschiedenen Jahrzehnten der Popmusik, vor Allem aber bekannte und unbekanntere aktuelle Hits. Die allermeisten Arrangements stammen dabei aus eigener Feder. Ich bin immer dann bei den Proben anwesend, wenn die Songs einstudiert sind und es an die klangliche Gestaltung geht. Oftmals aber auch bei musikalischen Proben (solche ohne technischen Schwerpunkt) um Soundideen einzustreuen, die das Arrangement beeinflussen. Ich arbeite also mit den Sängerinnen und Sängern auch auf musikalischer Eben.
Die Band besteht aus fünf Musikern (Bass, Bariton, Tenor, Alt und Sopran) und mir an den Reglern. A Cappella fasziniert mich deshalb, weil das klangliche Gestaltungspotenzial enorm ist. Jedes wenigstens semiprofessionelle Ensemble arbeitet mit einem eigenen Techniker (wobei ich in diesem Zusammenhang eher von Sounddesignern spreche), der die Songs kennen und aktiv in das Sound Design eingebunden ist.
Gut ein Jahr nach der Gründung des Ensembles präsentieren wir jetzt unseren ersten Videoclip des Songs "Phantasie". Der Track ist aus verschiedenen Gründen ungewöhnlich für die Band: Es handelt sich um einen Titel, die unser Tenor mit seiner früheren a Cappella Gruppe ("Mit ohne Alles" aus Aachen) geschrieben hat, um einen eigenen Song also. Der Text umfasst eine Passage aus Goethes "Faust", die musikalisch vertont wurde. Damit ist der Text natürlicherweise deutschsprachig, während der Rest unseres Programms überwiegend englischsprachige Titel beinhaltet.
Entstehung des Videos:
Wir haben Frühsommer 2015 den Beschluss gefasst ein Musikvideo zu produzieren. Der Song "Phantasie" schien uns geeignet zu sein, weil er wegen des Textinhaltes viel Interpretationsspielraum zulässt und wir mit dem Video eine Geschichte erzählen wollten. Wir haben also Arbeitsgruppen gebildet, uns für Texinterpretationen getroffen, ein Drehbuch geschrieben und eine Shotlist für das Video entworfen. Wie in den meisten Fällen sind auch hier die Audioaufnahmen zuerst entstanden. Dafür habe ich einen Backing-Track gebastelt (Klavier + Click), zu dem die Sänger nacheinander eingesungen haben. Als Mikrofon kam ein AKG C414 XLS (Superniere) zum Einsatz. Das lief direkt über ein RME Fireface UFX. Da ich den Mix gerne in Bezug auf das Video formen wollte, habe ich vor dem Videodreh lediglich die Spuren gesäubert und das Editing übernommen, also quasi das Grundgerüst erstellt. Diese Version wurde mit einem Click unterlegt und diente als Referenz für den Videodreh. Der fand an zwei Tagen statt. Die Stadtszenen sind an einem Sonntag in aller Frühe in der Kölner U-Bahn Entstanden. Bei der Haltestelle handelt es sich um die UBahnstation Heumarkt. Der Dreh für die Naturszenen fand Leichlingen (Rheinland) an der Wupper statt. Für das Video kam eine Blackmagic Cinema Kamera und für die Bearbeitung DaVinci Resolve 12 zum Einsatz. Den beinahe fertigen Videoschnitt habe ich dann erhalten und dahingehend den Song produziert. Mix und Master sind unter Cubase 8 und vor allem mit Plugins von FabFilter (Pro-Q2, Pro-C2, Pro-L, Timeless 2, Saturn, Volcano 2), Valhalla (Room, Vintageverb, Plate, Shimmer) und Slate Digital (VCC, Tape) entstanden.
Die hörbaren Alltagsgeräusche (Foleys) kamen ganz am Ende nach dem finalen Videoschnitt hinzu. Für die Aufnahmen diente ein Roland R-26 Recorder, primär mit den verbauten Mikrofonen. Einmal war ich auch mit zwei Oktava MK012 unterwegs, wobei die Aufnahmen nur teilweise zum Einsatz kamen, weil ich auch mit Schaumstoffschutz nicht Herr über die Windgeräusche vor Ort wurde... Die im Video sichtbaren Quellen entsprechen hier auch in den meisten Fällen den Quellen der Audioaufzeichnung. Fluss- und Naturgeräusche wurden vor Ort aufgezeichnet. Für die Stadtszenen habe ich mich in die Kölner UBahn eingenistet und diverse Rolltreppengeräusche gelayert, die Fußschritte aufgenommen . Ein paar wenige Kleidungsgeräusche wurden dann zuhause im Studio recorded.
Insgesamt war die Produktion des Videoclips, die komplett in Eigenregie entstanden ist, ein riesiger Haufen Arbeit im dreistelligen Stundenbereich und ich hoffe sehr, dass der Funke überspringt. Nun genug der Worte.
Hier gehts zum Video:
Text:
Wenn Phantasie sich sonst mit kühnem Flug
Und hoffnungsvoll zum Ewigen erweitert,
So ist ein kleiner Raum ihr genug,
Wenn Glück auf Glück im Zeitenstrudel scheitert.
Die Sorge nistet gleich im tiefen Herzen,
Dort wirket sie geheime Schmerzen,
Unruhig wiegt sie sich und störet Luft und Ruh;
Sie deckt sich stets mit neuen Masken zu,
Sie mag als Haus und Hof, als Weib und Kind erscheinen,
Als Feuer, Wasser, Dolch und Gift;
Du bebst vor allem, was nicht trifft,
Und was du nie verlierst, das mußt du stets beweinen.
Den Göttern gleich ich nicht! zu tief ist es gefühlt;
Dem Wurme gleich ich, der den Staub durchwühlt,
Den, wie er sich im Staube nährend lebt,
Des Wandrers Tritt vernichtet und begräbt.
Webseite: http://www.soundescape-acappella.de
Facebook: www.facebook.com/Soundescape.acappella
Produktion: www.facebook.com/Julius.Gass.Tontechnik
Video: http://www.yansfotos.de
wir sind Soundescape aus Köln/Aachen/Bonn und haben uns als Gesangsensemble seit der Gründung Ende Dezember 2014 der a Cappella Musik verschrieben. Das heißt wir verzichten live wie auch im Studio auf Instrumentalbegleitung. Ich bin als festes Bandmitglied für das Sounddesign am FOH und im Studio verantwortlich. Die a Cappella Szene ist eine recht enge Gemeinde, in der man bei jedem Konzert auf viele bekannte Gesichter auf oder vor der Bühne trifft. Auch wenn a Cappella per se kein Genre, sondern eine Instrumentierung darstellt, haben viele musikalisch sehr unterschiedliche Ensembles durchaus große Überschneidungen im Fankreis. In der Szene gibt es grundsätzlich zwei Strömungen. Zum einen den Comedy-Strang, zu dem Bands mit primär eigenen, unterhaltsamen Songs (oftmals mit deutschen Texten) gehören (wie etwa die Wise Guys). Zum anderen Teil der Szene zählen Ensembles, die sich der Covermusik verschreiben und bestehende Songs in neue Gewänder packen. Das lässt sich natürlich nicht pauschalisieren, aber diese Tendenz ist klar erkennbar.
Unser Programm umfasst diverse Coverversionen von Songs aus verschiedenen Jahrzehnten der Popmusik, vor Allem aber bekannte und unbekanntere aktuelle Hits. Die allermeisten Arrangements stammen dabei aus eigener Feder. Ich bin immer dann bei den Proben anwesend, wenn die Songs einstudiert sind und es an die klangliche Gestaltung geht. Oftmals aber auch bei musikalischen Proben (solche ohne technischen Schwerpunkt) um Soundideen einzustreuen, die das Arrangement beeinflussen. Ich arbeite also mit den Sängerinnen und Sängern auch auf musikalischer Eben.
Die Band besteht aus fünf Musikern (Bass, Bariton, Tenor, Alt und Sopran) und mir an den Reglern. A Cappella fasziniert mich deshalb, weil das klangliche Gestaltungspotenzial enorm ist. Jedes wenigstens semiprofessionelle Ensemble arbeitet mit einem eigenen Techniker (wobei ich in diesem Zusammenhang eher von Sounddesignern spreche), der die Songs kennen und aktiv in das Sound Design eingebunden ist.
Gut ein Jahr nach der Gründung des Ensembles präsentieren wir jetzt unseren ersten Videoclip des Songs "Phantasie". Der Track ist aus verschiedenen Gründen ungewöhnlich für die Band: Es handelt sich um einen Titel, die unser Tenor mit seiner früheren a Cappella Gruppe ("Mit ohne Alles" aus Aachen) geschrieben hat, um einen eigenen Song also. Der Text umfasst eine Passage aus Goethes "Faust", die musikalisch vertont wurde. Damit ist der Text natürlicherweise deutschsprachig, während der Rest unseres Programms überwiegend englischsprachige Titel beinhaltet.
Entstehung des Videos:
Wir haben Frühsommer 2015 den Beschluss gefasst ein Musikvideo zu produzieren. Der Song "Phantasie" schien uns geeignet zu sein, weil er wegen des Textinhaltes viel Interpretationsspielraum zulässt und wir mit dem Video eine Geschichte erzählen wollten. Wir haben also Arbeitsgruppen gebildet, uns für Texinterpretationen getroffen, ein Drehbuch geschrieben und eine Shotlist für das Video entworfen. Wie in den meisten Fällen sind auch hier die Audioaufnahmen zuerst entstanden. Dafür habe ich einen Backing-Track gebastelt (Klavier + Click), zu dem die Sänger nacheinander eingesungen haben. Als Mikrofon kam ein AKG C414 XLS (Superniere) zum Einsatz. Das lief direkt über ein RME Fireface UFX. Da ich den Mix gerne in Bezug auf das Video formen wollte, habe ich vor dem Videodreh lediglich die Spuren gesäubert und das Editing übernommen, also quasi das Grundgerüst erstellt. Diese Version wurde mit einem Click unterlegt und diente als Referenz für den Videodreh. Der fand an zwei Tagen statt. Die Stadtszenen sind an einem Sonntag in aller Frühe in der Kölner U-Bahn Entstanden. Bei der Haltestelle handelt es sich um die UBahnstation Heumarkt. Der Dreh für die Naturszenen fand Leichlingen (Rheinland) an der Wupper statt. Für das Video kam eine Blackmagic Cinema Kamera und für die Bearbeitung DaVinci Resolve 12 zum Einsatz. Den beinahe fertigen Videoschnitt habe ich dann erhalten und dahingehend den Song produziert. Mix und Master sind unter Cubase 8 und vor allem mit Plugins von FabFilter (Pro-Q2, Pro-C2, Pro-L, Timeless 2, Saturn, Volcano 2), Valhalla (Room, Vintageverb, Plate, Shimmer) und Slate Digital (VCC, Tape) entstanden.
Die hörbaren Alltagsgeräusche (Foleys) kamen ganz am Ende nach dem finalen Videoschnitt hinzu. Für die Aufnahmen diente ein Roland R-26 Recorder, primär mit den verbauten Mikrofonen. Einmal war ich auch mit zwei Oktava MK012 unterwegs, wobei die Aufnahmen nur teilweise zum Einsatz kamen, weil ich auch mit Schaumstoffschutz nicht Herr über die Windgeräusche vor Ort wurde... Die im Video sichtbaren Quellen entsprechen hier auch in den meisten Fällen den Quellen der Audioaufzeichnung. Fluss- und Naturgeräusche wurden vor Ort aufgezeichnet. Für die Stadtszenen habe ich mich in die Kölner UBahn eingenistet und diverse Rolltreppengeräusche gelayert, die Fußschritte aufgenommen . Ein paar wenige Kleidungsgeräusche wurden dann zuhause im Studio recorded.
Insgesamt war die Produktion des Videoclips, die komplett in Eigenregie entstanden ist, ein riesiger Haufen Arbeit im dreistelligen Stundenbereich und ich hoffe sehr, dass der Funke überspringt. Nun genug der Worte.
Hier gehts zum Video:
Text:
Wenn Phantasie sich sonst mit kühnem Flug
Und hoffnungsvoll zum Ewigen erweitert,
So ist ein kleiner Raum ihr genug,
Wenn Glück auf Glück im Zeitenstrudel scheitert.
Die Sorge nistet gleich im tiefen Herzen,
Dort wirket sie geheime Schmerzen,
Unruhig wiegt sie sich und störet Luft und Ruh;
Sie deckt sich stets mit neuen Masken zu,
Sie mag als Haus und Hof, als Weib und Kind erscheinen,
Als Feuer, Wasser, Dolch und Gift;
Du bebst vor allem, was nicht trifft,
Und was du nie verlierst, das mußt du stets beweinen.
Den Göttern gleich ich nicht! zu tief ist es gefühlt;
Dem Wurme gleich ich, der den Staub durchwühlt,
Den, wie er sich im Staube nährend lebt,
Des Wandrers Tritt vernichtet und begräbt.
Webseite: http://www.soundescape-acappella.de
Facebook: www.facebook.com/Soundescape.acappella
Produktion: www.facebook.com/Julius.Gass.Tontechnik
Video: http://www.yansfotos.de
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