Sound abhängig vom Transistortyp und Elektronikbauteieln?

maj7
maj7
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
17.03.24
Registriert
30.04.08
Beiträge
481
Kekse
79
Ort
webcam user

Ausgelagert aus dem PA Fotos der Geräte!



bin heute Nacht über diesen alten thread gestolpert. Früher hatte man noch die kleinen silbrigen Transistoren, heute sind sind sie schwarz und viereckig https://de.wikipedia.org/wiki/Transistor
Ich habe gerade eine neue Red Rock Endstufe hier https://www.rockshop.de/red-rock-modus "Class H Technologie mit bipolaren Endtransistoren". Ich gehe mal davon aus das es gut ist. Klingen tut sie hervorragend und wegen der angeblich lauten Lüfter hätte ich sie fast nicht bestellt. Mein PC mit meinen Papst-Lüftern ist lauter. Eingeschaltet und erleichtert gewesen, das die Lüfter leise ihre Arbeit machen. Ich habe mir die eingestellten Bilder von euren Endstufen angesehen und viele haben noch die silbrigen Transistoren, manche aber auch schon die schwarzen. Macht das einen Unterschied im sound oder ist Transistor gleich Transistor? Genauso wenig kann ich mit "bipolaren Endtransistoren" was anfangen oder mit irgendwelchen komplexen elektronischen Formeln. Bei der EV-Q1212 habe ich nicht herausgefunden mit welchen Transistoren die bestückt ist. Beide haben aber einen Ringkerntrafo und kein Schaltnetzteil. Wie die EV klingt weiß ich aber noch nicht.
Die neue Live-Sound-Serie von Dynacord http://www.dynacord.com/product-type.php?id[]=190&title=Live Sound Amplifiers muss ja auch irgendwie ein richtiger Soundknaller sein, allerdings ist das Innenleben noch unbekannt. Das sollte vielleicht in der Zukunft jemand was sagen, der sich auskennt. Dynacord klingt ja eigentlich immer super. Software habe ich installiert und habe großen Respekt vor diesem Gerät. In mir kam das Gefühl hoch, das es zu hoch gegriffen ist für mich. Jetzt bin ich aber ausgeschweift vom eigentlichen Thema, ob die Transistoren einen Einfluss auf den sound haben.

maj7
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der Sound hängt vom Schaltungskonzept ab und eigentlich gar nicht vom Transistortyp. Bipolare Transistoren sind NPN und PNP Transistoren. Dann gibt es noch die Feldeffekttransistoren (die auch als unipolar bezeichnet sind). Bipolare Transistoren verhalten sich wie stromgesteuerte Stromquellen (Basisstrom steuert Kollektorstrom) und Feldeffekttransistoren sind Spannungsgestuerte Widerstände (je nach Schalung auch Stromquellen).
Mit beiden Arten von Transistoren lassen sich gute und schlechte Schaltungsprinzipien erstellen und verwirklichen.
Heute werden zunehmend Class D Endstufen verwendet. Da sind die Transistoren im Schaltbetrieb und es kommt eher darauf an, dass die schnell genug schalten können und die Leistung abkönnen.

Vom Transistortyp auf das klangliche Verhalten zu schließen ist Vodoo.
 
Vom Transistortyp auf das klangliche Verhalten zu schließen ist Vodoo.

Super, danke. Schaltungskonzept ist dann Class A, Class B, Class A/B, Class D und Class H. Die Endstufen mit der größen Leistung sind aber alle Class H, womöglich weil sie mit dieser Schaltung am wenigsten Abwärme produzieren.

Woher kommt dann bei euch die Affinität zu diesen alten Endstufen? Der Klang kann es ja nicht sein. Ist es die Technik, das Schaltungsprinzip oder reine Nostalgie? Vielleicht sind sie aber auch nur extrem ausfallsicher und zuverlässig. Es ist ja auch nicht mehr möglich sich so was neu zu kaufen. Der größte Nachteil ist auch das Gewicht, da es heute rückenschonendere Modelle gibt. Als Außenstehender frage ich mich schon, wieso ihr diese alten, schweren Endstufen nicht einfach entsorgt :redface: ?
 
Meine neueren Aktivboxen haben alle Class D (Gewicht). Die älteren Class H (= AB mit zusätzlicher Schaltung zur Reduzierung der Verlustleistung). Die habe ich aber nicht nach Endstufentyp ausgesucht sondern nach Klang.

Alte Endstufen werden nicht so einfach entsorgt, wenn sie noch einwandfrei funktionieren und tun, was sie sollen.
 
..ich behaupte auch mal, der Sound kommt nicht vom Transistortyp (meinst Du in der Endstufe?), sondern vom Gesamtkonzept der Schaltung.
Treiber und Endstufe müssen (intern) zusammenpassen und da steckt schon eine Menge know how dahinter. Das Teil soll ja nicht nur gut funktionieren, es soll auch bestriebssicher sien und langzeitstabil.

Daneben gibt es aber noch andere Bauteile die sehr wohl den Sound beeinflussen können (Widerstände, Kondensatoren in Filtern usw.).

Ich für meinen Teil habe zu Hause und in meiner nicht mehr "ganz" neuen kleinen PA-Anlage eine m.M.n. hochwertige Endstufe mit ganz konventionellem Netzteil, ebenso meine Musikerkollegen.
z.T. schon Ü25J alt, nie repariert und klanglich absolut Klasse.

Neuere Amps haben eben aufgrund Gewichts- u. Kostenersparnis andere Konzepte, die man z.T. auch bei genauem Hinhören "hören" kann.

So nun steinigt mich

Norbert
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Nun, es ist zwar schon 35 Jahre her, wo ich mir im Halbleiterwerk als Vorstudiumpraktikant meine eigenen Vorverstärkertransistoren selbst gebaut habe und dadurch unendlich viele Erfahrungen sammeln konnte im Bereich der Halbleitertechnologie, aber ich habe mir ausschließlich die Chips rausgesucht, die am Ende einem SC239F entsprachen und der stand für höchsten Verstärkungsfaktor bei geringstem Eigenrauschen. Natürlich funktionierten die anderen auch, aber brachten in Verstärkern ein erhebliches Rauschen hervor. Also denke ich schon, dass es nicht ganz unerheblich ist, welche Transistortypen verbaut werden.
 
Also denke ich schon, dass es nicht ganz unerheblich ist, welche Transistortypen verbaut werden.
Für rein analoge Verstärker ist der Aspekt sicher richtig. Für heutige "digitale" Hochleistungsverstärker, meinetwegen mit PWM oder Delta-Sigma, gelten ganz andere Kriterien. Und da gibt es auch ganz eigene Probleme, Stichwort: Quantisierungsrauschen z.B., die man auch ganz anders lösen muss.
 
Also denke ich schon, dass es nicht ganz unerheblich ist, welche Transistortypen verbaut werden.
Die Ausgangsfrage war allerdings eher zu den Endstufentransistoren, und bei denen ist das Signal/Rauschverhältnis ziemlich egal, weil die vor allem Treiber sind, die eigentlich keine Spannungsverstärkung mehr machen, sondern nur noch (viel) Strom zur Verfügung stellen.

Die Stellen, wo die rauscharmen Typen gefragt sind, sind die, wo viel Spannungsverstärkung gemacht wird, und das ist in den Vorstufen.

Der größte Rauschbeitrag der gesamten Übertragungsstrecke einer PA Anlage ist im Eingangsverstärker der Mischpulte (Verstärkung 100 oder mehr). Dort muss man sehr darauf achten. Und dann noch (an 2. Stelle) in den Stufen mit großer Spannungsverstärkung in den Endstufen (Verstärkung über alles 20 - 50).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben