• Bitte beachten! Dies ist ein Forum, in dem es keine professionelle und auch keine verbindliche Rechtsberatung gibt. Es werden lediglich persönliche Meinungen und Erfahrungen wiedergegeben. Diskussionen bitte möglichst mit allgemeinen Beispielen und nicht mit speziellen Fällen führen.

Songtextveröffentlichung - GEMA-Meldung

M
Mucki
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
09.07.23
Registriert
08.08.06
Beiträge
72
Kekse
0
hallo!

demnächst wird ein songtext von mir veröffentlicht, so richtig über plattenfirma. es ist mein erster.

nun kostet die gema-aufnahmegebühr an die 90 euro. der jahresbeitrag nochmal 25 euro. der titel wird vielleicht gar nicht oft im radio eingesetzt. erfahrungsgemäß ist es sehr (!) schwer, sich im rundfunk unter all den massen durchzusetzen, erst recht, wenn der bekanntheitsgrad in deutschland zu wünschen übrig lässt.

daher überlege ich, ob es sich wirklich lohnt, sich extra anzumelden. ich könnte über den verlag gehen, aber denen ist das lieber, wenn sie sich um die tantiemenverteilung nicht kümmern müssen. besser wäre es ja auch für mich wegen der transparenz. aber es ist für mich sehr viel kohle.

sich als songtexter zu etablieren ist nicht so einfach. wirklich einfallsreich bin ich nicht, dass ich mir da einen tollen namen machen könnte. obwohl mir das gebiet durchaus sehr gefallen würde. auch texten die meisten künstler selber, wegen der authentizität und auch wegen der gema-tantiemen. und songtexte, die nicht im rundfunk gespielt werden, bringen eh keine kohle und machen eine gema-meldung ja auch nicht nötig. was ich damit sagen möchte ist, dass die wahrscheinlichkeit öfter songtexte über rundfunk veröffentlichen zu können gering ist. allerdings kann man so was ja auch nie wissen.

mein mann ist bereits als songtexter gemeldet. allerdings wäre es insbesondere im falle einer trennung nicht besonders geistreich, den text auf seinen namen zu schreiben.

wie seht ihr das? wäre es für mich sinnvoll, mich selbst als songtexter anzumelden, auch wenn vielleicht nach der veröffentlichung des titels nur ca. 40 euro erlös für mich drin wären und der titel danach vielleicht komplett in der versenkung verschwindet oder ich die 25 euro jahresbeitrag nicht reinkriegen kann? gibt es andere möglichkeiten, sich die rechte am songtext und damit die gema-tantiemen zu sichern?

liebe grüße

mucki
 
Eigenschaft
 
wie seht ihr das? wäre es für mich sinnvoll, mich selbst als songtexter anzumelden, auch wenn vielleicht nach der veröffentlichung des titels nur ca. 40 euro erlös für mich drin wären und der titel danach vielleicht komplett in der versenkung verschwindet oder ich die 25 euro jahresbeitrag nicht reinkriegen kann? gibt es andere möglichkeiten, sich die rechte am songtext und damit die gema-tantiemen zu sichern?

Wenn es sich im Moment nicht lohnt, würde ich einfach drauf verzichten. Vielleicht kommen ja später noch ein zwei Songs dazu, dann kannst Du immer noch Mitglied werden, das greift dann auch für einen gewissen Zeitraum rückwirkend, so dass Dein erster Song miterfasst wird.

Die "Rechte am Songtext" musst Du Dir nicht "sichern", die hast Du. Eine CD-Veröffentlichung durch eine Plattenfirma im Sommer 2010 mit Deinem Namen im Booklet ist ein perfekter Beweis, dass Du den Text im Sommer 2010 schon geschrieben hast. Schweirig wird's theoretisch, wenn einer ankommt und sagt, er hätte den früher geschrieben, aber da hilft Dir dann auch die GEMA nicht.
 
Hi Mucki,

tja - hmmm - das ist eine knifflige Situation.
Rein finanziell kann es tatsächlich sein, dass Du draufzahlst und wenn es keine anderen, sozusagen nichtmateriellen Vorteile gibt - wie etwa die, dass es Dich mit Stolz erfüllt, als songtexterin bei der GEMA zu sein und das auf Deine Visitenkarte schreiben willst, dann bleiben halt nur finanzielle Überlegungen.

Mir persönlich wäre das zu heikel, vielleicht etwas Geld für eine GEMA-Anmeldung und einen GEMA-Beitrag zu sparen, aber leer auszugehen, wenn´s vielleicht halt doch ein beliebter bzw. vielgespielter song wird. Aber das soll jede/r für sich selbst einschätzen.

Rein rechtlich wäre - mal so allgemein gesprochen, denn individuelle Rechtsberatung darf hier nicht geleistet werden - meines Erachtens folgendes Konstrukt möglich:
Person A, die einen song geschrieben hat, der demnächst veröffentlicht wird, aber nicht bei der GEMA ist, macht mit Person B, der bei der GEMA gemeldet ist, einene Vertrag, dessen Inhalt darin besteht, dass Person B den song von Person A kauft und damit unter seinem Namen verwerten kann. Als Kaufpreis wird entweder ein fester Kaufpreis genannt oder was die wahrscheinlich sinnvollere Lösung wäre, die hereinkommenden GEMA-Tantiemen minus eines noch zu verhandelnden, aber in einer sehr niedrigen bis symbolischen Summe liegt und die in etwa so etwas wie einer "Bearbeitungsgebühr" entspräche und auch in Form von Prozenten der hereinkommenden Tantiemen ausgedrückt werden könnten. Letzteres wäre wahrscheinlich sinnvoll, da ansonsten nicht plausibel darzustellen wäre, was der Käufer denn ansonsten davon haben sollte.

Im Grunde ist dies ein Binnenvertrag zwischen Person A und Person B, die die GEMA nicht tangiert.
Damit wäre auch im Falle eines privaten oder sonstigen Zerwürfnisses zwischen Person A und B das Ganze vertraglich geregelt.

Um das wasserdicht zu machen, wäre es wohl zweckmäßig, das Ganze notariell oder mit Hilfe einer Rechtsberatung abzusichern. Das kostet leider auch etwas, so dass nicht sicher ist, ob man insgesamt wirklich viel Geld spart - falls der song aber halt doch nicht so einschlägt, würde man wohl um die ansonsten fälligen jährlichen Beiträge an die GEMA kommen.

Das Ganze ist natürlich eine Art Hilfskonstruktion und es müßte geprüft werden, ob das so geht und wie man das aufsetzt - aber es ist erst mal ein Vorschlag, den man sich durch den Kopf gehen lassen könnte.

x-Riff
 
danke ihr beiden!

das mit dem rückwirkend klingt interessant. da müsste ich mich mal bei der gema erkundigen.

text gegen geld verkaufen und rechte abtreten - das möchte ich wohl lieber nicht. ist wohl wie lotto spielen. wenn's vielleicht mal irgendjemand covert und erfolg damit hat, würde ich mich schwarz ärgern... außerdem war das auch gar nicht so abgemacht.

wird wohl das sinnvollste sein, mich bei der gema anzumelden und hoffen, dass es sich lohnt :)

liebe grüße


mucki
 
text gegen geld verkaufen und rechte abtreten - das möchte ich wohl lieber nicht.
Es geht ja nicht nur um das. Wenn du mal Musik für einen Amateurfilm (oder sonstwie cooles Projekt) machen willst, wenn du mal deine eigene Musik zum runterladen anbieten willst, wenn du deine Musik mal in einem Podcast oder Internetradio hören willst dann ist die GEMA eine echt Hürde, den jedesmal muss von dir oder jemand anderen Geld abgedrückt werden. In den meisten Fällen endet das dann in einem "geht halt nicht"

Du trittst halt die Verwertungsrechte aller deiner Songs an den Verein ab. Das kann sich lohnen, aber es nimmt dir auch Freiheit.
 
Das Ganze ist natürlich eine Art Hilfskonstruktion und es müßte geprüft werden, ob das so geht und wie man das aufsetzt - aber es ist erst mal ein Vorschlag, den man sich durch den Kopf gehen lassen könnte.

x-Riff

Das geht so keinesfalls. Man kann nur als Urheber direkt die GEMA "beauftragen" die Rechte wahrzunehmen. Man kann auch nicht einem GEMA-Mitglied seine Urheberschaft "verkaufen" (oder überhaupt irgendwie abgeben), damit der das Werk als "seines" anmeldet. Also nicht nur, dass das rechtlich schlicht nicht geht, man kann sich vermutlich sogar noch Ärger einhandeln, v.a. das GEMA-Mitglied...

Natürlich KÖNNTE man in der Praxis und im gegenseitigen Einvernehmen alles mögliche machen, aber von so krummen Touren würde ich dringendst abraten.

Es geht ja nicht nur um das. Wenn du mal Musik für einen Amateurfilm (oder sonstwie cooles Projekt) machen willst, wenn du mal deine eigene Musik zum runterladen anbieten willst, wenn du deine Musik mal in einem Podcast oder Internetradio hören willst dann ist die GEMA eine echt Hürde, den jedesmal muss von dir oder jemand anderen Geld abgedrückt werden. In den meisten Fällen endet das dann in einem "geht halt nicht"

Du trittst halt die Verwertungsrechte aller deiner Songs an den Verein ab. Das kann sich lohnen, aber es nimmt dir auch Freiheit.

Das stimmt und ist die eine Seite die Medaille. Die andere ist, dass es ab einem gewissen professionellen Level andererseits nicht mehr OHNE GEMA-Mitgliedschaft geht. Beispiel: Ein Radiosender muss sich von jedem Urheber, der nicht GEMA-Mitglied ist, eine schriftliche Einwilligung holen, dass er das Werk senden darf. Ich denke, da wird schnell klar, dass das "Massengeschäft" ohne eine Institution wie die GEMA nicht funktionieren kann.

Man muss halt abwägen wo man hin will und auf welchem Weg...

Die GEMA-Mitglieds- und -aufnahmegebühren sind sicherlich das geringste Übel. Problematischer ist, dass man nicht mehr frei über seine eigenen Werke verfügen kann und z.B. seine Texte einer befreundeten Band kostenlos überlassen.
 
Ich bin seit vielen Jahren GEMA-Mitglied. Da gibts eine ganz klare Ansage: Wenn Du Dir nicht sicher bist, dass da in Zukunft noch was passiert und damit meine ich nicht 1 Text im Jahr, sondern eine gewisse Kontinuität und auch eine bestimmte zu erwartene Anzahl von Veröffentlichungen (wichtig CD, digital kann man fast knicken), hat das alles wenig Sinn. Andernfalls wird sich das nicht rentieren.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben