Puh, die Frage ist nicht gerade trivial. Nicht umsonst gibt es tausende Buecher zum Thema Songwriting
Ich schreib einfach mal ein paar Dinge auf, die mir spontan dazu einfallen.
1.) Harmonielehre: Kurz gesagt - benutz sie. Keine Ahnung wie gross dein Wissen in dem Bereich derzeit ist, aber ein gewissen Grundwissen sollte man sich zum effektiven Songwriting auf jeden Fall aneignen. Nimm dir einfach einen Part, der dir besonders gut gefaellt, finde raus, in welcher Skala und versuch in eben der Skala den Song zu vervollstaendigen. (womit ich nicht sagen will, dass du alle Songs "nach Buch" schreiben sollst. Regeln sind dafuer da, um sie zu brechen. Nutz Harmonielehre als Mittel, deine Moeglichkeiten erstmal einzuschraenken und Ideen zu sammeln.)
2.) "Chorus first": Der Refrain ist im Allgeimeinen der wichtigste Part des Songs, und eine weitverbreitete Methodik in Sachen Songwriting ist eben aus diesem Grund, den Verse als ersten zu schreiben. Wenn du dann deine Hookline hast, und die Botschaft die du ueberbringen willst, versuch den Rest des Songs stimmig drumrum zu bauen.
3.) Songwritingtheorie: Ebenso wie die Harmonielehre, ist auch die Songwritingtheorie ein wichtiges, hilfreiches Mittel Songs zu schreiben. Wobei auch hier gilt: Es sollte eine Hilfe sein, keine Einschraenkung. So haben zum Beispiel Verse, Chorus, Bridge, Intro eine feste Rolle. Ueberleg dir, was du willst. Willst du im Refrain Spannung abbauen, so musst du sie logischerweise im Verse erzeugen. Klingt trivial, sollte man sich aber trotzdem immer wieder klar machen. Ferner sollte sich der Chorus natuerlich abheben, sollte der Part sein, der in Erinnerung bleibt, etc.
4.) Variere deine Herangehensweise: Wie schreibst du Songs? Jammst du erst auf der Gitarre, und versuchst dann dazu einen Text zu finden? Dann probier es doch mal umgekehrt.
5.) Schreibe Songs, keine Parts: Es gibt immer einen Part, mit dem man anfaengt. Wenn du den gefunden hast, versuch darauf aufzubauen. Versuch erstmal im Kopf ein Bild zu erstellen, wie genau dein Song am Ende aussehen soll, ehe du weitere Parts schreibst, die sich dann letzten endes als zu "inhomogen" herauszustellen.
6.) Es kommt mit der Zeit: als ich vor einem Jahr effektiv mit dem Songwriting angefangen hab, bekam ich oft als Kritik, dass meine Songs zu "Patchwork"-maessig klingen. Mittlerweile behauptet das niemand mehr. Es gilt also wie auch sonst ueberall: uebung macht den Meister.
7.) Vervollstaendige deine Songs: Ein ganz, ganz wichtiger Punkt. Wenn du immer nur Snippets schreibst, wirst du nie weiterkommen. Wenn du immerwieder neue Ideen anfaengst, wirst du nie weiter kommen. Fange
einen Song an, und bring ihn zu ende. Er mag vielleicht nicht sonderlich gut sein, aber je mehr Songs du wirklich zu Ende bringst, desto besser werden sie. Und wenn du in einem Jahr oder so dir mal wieder deine ersten Gehversuche anschaust, wirst du deine Fortschritte sehen.
8.) "Hoere" Musik: jeder der irgendwann mit dem Songwriting anfaengt wird feststellen, dass er Musik "anders" wahr nimmt. Dass er sich fragt: "Was macht der Bass hier", "Was passiert mit den Drums", etc. Das kann man aber auch forcieren. Such dir deine Lieblingslieder, hoere sieh und versuch herauszufinden, was sie so gut macht. "Warum der Chorus in dem Song soviel Druck hat", warum der Verse soviel Spannung aufbaut, etc. Wag dich auch mal in fremde Genres und versuch Lieder nach dem Songwriting zu beurteilen, und nicht nach dem eigenen Geschmack.
War jetzt nur ein kurzes Brainstorming und kA ob dir ueberhaupt irgendwas davon hilft, und es funktioniert natuerlich nicht alles bei jedem Genre (im Post-rock gibt es ja zB idr keine Verse/Chorus struktur). Aber vllt findest du ja wenigstens ein paar Impulse, mit denen du was anfangen kannst