Ich würde mal sagen zwischen 1 und 14 Jahren.
Offensichtlich hast du noch keine eigenen Kinder großgezogen
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Die Altersgruppe von 1 bis 3 würde ich mal ausklammern - da sind Kindern musikalisch noch so flexibel, dass du ihnen selbst die "Kindertotenlieder" von Mahler in einer Version für Betonmischer und Kreissäge vorsetzen kannst, ohne bleibende seelische Schäden befürchten zu müssen. Und spätestens ab 12 werden Erzeugnisse des VEB "Kinderlied & Blasmusik" zunehmend als uncool empfunden.
Bleiben also noch die Altersgruppen der Kategorie "Kindergarten bis Einschulung" (bei denen man beim Textverständnis noch den sprachlichen Entwicklungsstand berücksichtigen sollte), und die Gruppe bis zum Ende des Grundschulalters, die sich heute sowohl in der sprachlichen Reife, als auch vom kulturellen Hintergrund her kaum noch unter einen musikalischen Hut bringen läßt.
"Musik für Kinder" ist ohnehin ein schwieriges Thema, weil Erwachsene dazu neigen, die lieben Kleinen zu unterschätzen, und "kindgerechte" mit "kindischer" Musik zu verwechseln.
Wenn man sich nämlich mal an die eigene Kindheit und an die Stücke zu erinnert, die aus dieser Zeit wirklich hängen geblieben sind, wird das in den wenigsten Fällen der Kinderkram sein, der unter der Kategorie "pädagogisch wertvoll" geführt wird.
Mit dem "Bibabutzemann" verbinde ich eher irgendwelche Kindheitstraumata, aber z.B. die nicht unbedingt jugend- und gewaltfreien Songs aus der "Dreigroschenoper" konnte ich als Achtjähriger vorwärts und rückwärts (
"Und das Schiff mit acht Segeln und mit fünfzig Kanonen wird beschießen die Stadt.") - das war für mich einfach "ganz großes Kino"!
Kinder durchschauen sehr schnell, ob man sie durch die musikalische Hintertür belehren will, für geistig leicht unterbemittelt hält, oder aber, ob man sich ernsthaft auf sie einläßt. Letzteres erklärt wahrscheinlich auch den Erfolg von Rolf Zuckowski, von dem man halten mag, was man will, dem man aber sicherlich nicht unterstellen kann, dass er seine Zielgruppe nicht ernst nimmt.
Um das Problem der Liedauswahl auf den Punkt zu bringen: Einem Fünfjährigen kann man durchaus "richtige Kunst" vorsetzen (die sind in dem Alter noch in alle Richtungen offen), z.B. thematisch einfachere Schubert-Lieder (es muss ja nicht gleich ein tiefenpsychologischer Schocker, wie der "Doppelgänger" sein), ein Zehnjähriger wird das präferieren, was die Eltern zu Hause hören, ein Dreizehnjähriger bereits eher das, was die Eltern abgrundtief hassen.
Solange allerdings nicht wirklich klar ist, für welchen konkreten Zweck die Stücke gedacht sind, bleibt das hier ein Stochern im Nebel.