Song meiner Band - Bitte um Feedback zur Gitarre

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Hallo zusammen,

meine Band hat im Frühjahr ihr erstes Album rausgebracht. Produziert ist es komplett alleine und ohne Tonstudio, was man auch hört, auch wenn wir insgesamt sehr zufrieden mit dem Resultat sind. Da es für mich die erste CD-Produktion war und mir bei der akribischen Arbeit am optimalen Take meine handwerklichen Grenzen doch sehr spürbar geworden sind, wollte ich gerne mal das Fachpublikum nach seiner Meinung fragen.

Hier ist der komplette Song. Es kommt mir auf die Leadgitarre an (ab ca. 2:20), der Song dauert insgesamt aber nicht lange und natürlich sind mir die Rhythmusparts auch wichtig. (Das Video dazu ist nicht live aufgenommen, es kommt mir aber hier auch nur auf den Ton an).



Mich würde mal interessieren, wie ihr mein Spiel musikalisch und handwerklich einschätzt. Also ob ihr es gut im Sinne von ansprechend findet und ob ihr konkrete Verbesserungsvorschläge habt.

Ich bin selbst gerade bei dieser Nummer (insgesamt haben wir 10 Tracks auf der CD, bei manchen ist es auch besser) sehr kritisch mir selbst gegenüber, was die technische Seite angeht. Es sind zwar keine Fehler und nach etwas Nachbearbeitung auch keine rhythmischen Ungenauigkeiten mehr drin, aber in den Details höre ich einfach selbst viele kleine Unsauberkeiten, die den musikalischen Ausdruck irgendwie nicht optimal rauskommen lassen. Andererseits wurde ich jetzt schon von mehreren ziemlich guten Gitarristen ausdrücklich gelobt. Daher meine Neugierde auf euer Urteil.

Außerdem würde mich aber auch das musikalische Urteil zu dem Solo interessieren. Ich habe relativ viel Zeit und Arbeit investiert, damit ich an der Stelle nicht nur etwas zusammen jamme sondern etwas musikalisch möglichst Sinnvolles und Songdienliches spiele. Ist mir das geglückt oder findet ihr es als (hoffentlich) Fans von Gitarrensoli konzeptionell unbefriedigend?

So, genug getippt. Danke schon mal für euer ehrliches Feedback :)
 
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Moin,
also die Grundidee des Solos finde ich schon sehr passend zum Song. Kritisieren würde ich den weiteren Aufbau, bzw. die kleineren "schmankerl", Vibratos, Tremolos und vor allem die Stelle mitm Tapping!
Ich finde das mit dem Tapping passt da nicht rein und der Schlußton ist nicht gut gebendet. Der klingt sehr schief. Den hättest Du mit mehr Biß ziehen müssen.

Viele Stellen im Solo kommen mir, für einen fertigen Song, zu ungenau. Da sind paar läufe, oder auch nur Ausschnitte davon, die Du "verschluckst". Man hört den Anfang eines Laufs, das Ende und dazwischen spielstDu die Töne zu ungenau. Daran würde ich arbeiten.

Also im Grunde ist es schon ein schönes Solo, ist ja auch immer sehr subjektiv sowas, aber man könnte es noch mit mehr Dynamik, Timing und vor allem Genauigkeit spielen. Und wie geschrieben, das Anfangs-/Grundthema das Solos finde ich schon sehr gut.

Meine Frage wäre jetzt, wie lange sitzt Du an diesem Solo. Wie oft hast Du es schon gespielt?
Ich würde Dir raten, spiele es noch 1-2 Hundert mal und dann wirds richtig knallen, wenn jede einzelne Facette Deines Solos Dir in den Fingern sitzt und Du es dann dynamisch schön aufbauend, mit jedem einzelnen schönen Ton betonend, zum klingen bringst.

Gruß wannenkind. ...
 
Hi und danke für die Antwort. Ja, das ist auch in etwa das, was ich selbst denke. Das mit dem Tapping ist natürlich Geschmackssache, dass wollte ich tonal tatsächlich genau so. Aber gerade bei den Läufen geb ich dir absolut recht. Wie du richtig vermutest, musste die Aufnahme in einem ziemlich engen Zeitfenster über die Bühne gehen und es war von meiner Seite aus nicht alles so gut eingeübt, wie das der Fall sein sollte. Mittlerweile läuft einiges auch flüssiger. Aber wie du richtigerweise sagst, ist der rhythmische Ausdruck bei der Nummer sehr wichtig und dafür ist es an ein paar Stellen einfach ein bißchen zu schludrig gespielt, finde ich.
 
Hi

Also ich sehe das ähnlich wie wannenkind. Grundidee für das Solo ist schon ok.
Trotzdem kommt es bei mir so rüber das, neben den erwähnten Ungenauigkeiten
und den etwas verschluckten Tönen , du dich irgentwie nicht richtig wohl gefühlt
hast beim Spielen. Irgentwie muss das für meinen Geschmack, nen Tick
abgehangener, etwas relaxter rüberkommen. Das ist nicht unbedingt eine
Frage von richtig oder falsch, sondern eine Feelingfrage. Für mich
ist die Gitarre irgentwie zu weit vorne und etwas unruhig ........
Das 100x für dich zu spielen ist der richtige Weg daran zu arbeiten.

Überhaupt klingt mir der Song aber etwas zu brav und clean.
Könnte ruhig etwas mehr abgehen und etwas mehr sexyness ausstrahlen.
Und warum gibt es null Backing Gesang ....?

Gruß
 
Ist zwar eigentlich klar aber trotzdem manchmal sehr sinnvoll, wenn man nochmal gesagt kriegt, dass der Schlüssel in der Regel ist, etwas sehr lange zu üben ;)

Ja, relaxter sollte es sicher auch klingen und ich bin auch mit dem Sound an sich nicht zufrieden.

Den Song an sich wollte ich hier eigentlich ungern diskutieren, sonst schweift man direkt wieder vom eigentlichen Thema ab. Aber wo du so konkret fragst: Unsere Songs haben zum Teil Background-Gesang, bei diesem hier hat es sich aber für uns nicht angeboten, weil gerade der Refrain ja ruhiger und chilliger ist. Empfindest du das anders? Fehlt er an einer bestimmten Stelle deiner Meinung nach?
 
dass der Schlüssel in der Regel ist, etwas sehr lange zu üben ;)

Ja, relaxter sollte es sicher auch klingen

Den Song an sich wollte ich hier eigentlich ungern diskutieren,
Fehlt er an einer bestimmten Stelle deiner Meinung nach?

Ja aber es geht nicht allein um das Üben, mehr um das aufsaugen eines bestimmten
Feelings. FÜR MICH klingt das eben etwas zu brav, zu exakt, zuwenig R&B mässig.
Eben etwas zu sehr Jazzfunk als denn funky. Wenn das aber genau eure Intention
war, vergiss meine Geschmacksäusserung. Wenn du selber etwas mehr R&B
Feeling drin haben willst ,dann mMn R&B hören, spielen, hören, spielen ......
je mehr desdo besser.

Zu dem Song will ich nur noch sagen das mir der Gesang am wenigsten zusagt.
Mit etwas Backing Gesang kann man das etwas übertünchen. Aber auch hier
geht es um ein Geschmacksurteil.
 
Nein, du hast schon recht. Und ich würde da auch keinen Unterschied zwischen R&B und Jazz machen.

Aber letztendlich kommt die Lockerheit eben auch vom Üben. Es ist eben bekanntermaßen sehr schwierig, schwierige Sachen so zu spielen, dass sie nicht schwierig klingen ;)
 
Aber letztendlich kommt die Lockerheit eben auch vom Üben. Es ist eben bekanntermaßen sehr schwierig, schwierige Sachen so zu spielen, dass sie nicht schwierig klingen ;)

Lockerheit kommt bei mir daher, das das Gerüst und noch wichtiger das Feeling des Songs
zu 100% sitzt. Also das ich ihn spielen kann ohne irgentwie groß nachdenken zu müssen.

Ich versuche aber auch nie schwierige Sachen einfach klingen zu lassen.
Obwohl ich durchaus Interesse an interessanten Rhythmen und Harmoniefolgen
habe, versuche es zu vermeiden schwierige Songs zu spielen.
Denn solange sie für mich, oder andere in der Band, schwierig sind,
wird es mEn einfach nicht locker und cool klingen.
:gruebel:
 
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Genausoistdas!
 
Die Rhythmus-Gitarre gefällt mir nach dem ersten Hören richtig gut. Da gibt's nichts zu meckern.

Das Problem mit dem Solo wurde ja schon benannt. Von mir noch dazu: Das Wesentliche hast du völlig richtig gemacht - und das besteht darin, dass das Solo erkennbar Struktur hat (Hinarbeiten auf sinnvolle Zieltöne, gewisse Spannungsbögen etc.). Diese Substanz hat man oder nicht - man kann sie nicht so üben wie technische Perfektion und ist deshalb erstmal wertvoller zu haben, als 1A Technik ohne musikalischen Gehalt.

Das dann hörbare Problem besteht darin, dass die Ideen technisch anspruchsvoller sind, als Du sie spielen kannst. Mal eben 1 Takt voller 16tel in den Zusammenhang einstruen, mit Lagenwechseln und bei Tempo 124 das ist schon 'ne Hausnummer, wenn es am Ende alles selbstverständlich, mühelos und nicht wie am Limit klingen soll. Hernach dann der Tapping-Teil ... da hast Du insgesamt Konzentration und Koordination einfach überfordert. Und das hört man dann halt auch.

Da ihr das Stück ja sicher öfter noch spielen werdet, Ich schlage ich Dir vor, das Grundgerüst des Solos zu behalten. Das passt nämlich. UNd dabei einfach alles, was Dich ans Limit bringt, so zu vereinfachen, dass Du nicht nur unfallfrei sondern wirklich souverän durchkommst. Im Grunde sind es nur 3 oder 4 Stellen, die Du auf diese Weise geradeziehen = luftiger machen müsstest.
 
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Nach dem Break, der dem eigentlichen Solo vorangeht könnte ein gezogenes screaming Bending als Solobeginn etwas lockerer wirken. Das hätte etwas die Hektig rausgenommen und etwas mehr Feeling reingebracht. Danach hättest Du ja dann mit dem sportlichen Teil Loslegen können. Diese schnellen, stolpernden Läufe sind zwar recht beeindruckend, klingen aber irgendwie zu ähnlich. Vor allem, weil Du sie teilweise gleich nochmal wiederholst und dann nur am Ende etwas unterschiedlich auflöst. Außerdem könnten dem Sänger und Dir ein ganz klein wenig Reverb nicht schaden. Aber da kann man ja auch unterschiedlicher Auffassung sein.
Ansonsten finde ich die Nummer sehr gut. Gefällt mir.
 
Danke :)

Und nochmal vielen Dank für die vielen Kommentare. Echt interessant, was verschiedene Gitarristen für unterschiedliche Kritiken und Anregungen haben.
 

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