Song ist in D angegeben, es kommen aber ganz andere Akkorde darin vor?

Jojo22
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Halli Hallo liebes Forum! :hat:

Ich habe eine Frage zum Thema "Tonarten".

Und zwar möchte ich einen Song spielen, der mit der Tonart "D" angegeben ist.

Bei einem Song in der Tonart "D" gehe ich davon aus, dass ich in der Regel auf folgende Akkorde treffen werde:

(I.) D
(II.) Em
(III.) F#m
(IV.) G
(V.) A
(VI.) Hm
(VII.) C# verm.

In dem oben angesprochenen Song kommen aber folgende Akkorde vor:

D Am7 C G (genau in dieser Reihenfolge, das ganze Lied durch.)

Klar kann es mal vorkommen, dass ein Akkord in einer Tonart vorkommt, der eigentlich eher untypisch für diese Tonart erscheint, aber hier kommen gleich zwei von vier Akkorde vor, die sich eigentlich nicht in der angegebenen Tonart befinden.

Wenn die Tonart "D" nicht angegeben wäre (was sie aber ganz offiziell ist), würde ich sagen, ist der Song in der Tonart "G", weil die Tonart "G" all diese Akkorde enthält und die Akkordabfolge auch auf "G" endet.

Kann sich jemand erklären, warum dieser Song hier dann in der Tonart "D" beschrieben ist? Liegt das vielleicht mit den Stufen und deren verschiedenen Funktionen zusammen?

Und noch eine zusätzliche Frage:
Angenommen, ich möchte zu diesem Song ganz Stur mit einer Pentatonik improvisieren, würde dann die "D-Dur"-Pentatonik überhaupt passen?

Im Vorraus bedanke ich mich schonmal für eure Zeit und eure Hilfe!

Liebe Grüße,
Garfield
 
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D mixolydisch. Dass der Song auf G endet, ist zwar bemerkenswert, aber es ist nicht verboten. Es ist sogar sehr leicht möglich, da zu G eine Zwischendominante vorhanden ist, aber keine Dominante zu D. Evtl. hat der Schreiber "zwischendurch" den Bezug zur Ausgangstonart verloren und wollte ihn mit A7 partout nicht wieder herstellen.
 
RMACD, danke schon mal für deine Antwort. Ich freue mich über weitere Antworten und Meinungen zur Tonartbestimmung. :)

Beim Improvisieren würden mir verschiedene Möglichkeiten einfallen:

1.
Ich improvisiere einfach nur mit der G-Dur Pentatonik

2. Ich umspiele jeden Akkord einzeln:

D → D-Dur-Pentatonik
Am7 → A-Moll-Pentatonik
C → C-Dur-Pentatonik
G → G-Dur-Pentatonik

3. Weil meine Tonart in D angegeben ist, nehme ich die D-Dur Pentatonik zum Improvisieren. (Ich denke nicht, dass das passend wäre, oder?)

Was haltet ihr von 1., 2. und 3. ?

Und vor allem: Wie würdet es ihr machen bzw. wie würdet ihr mir raten am besten vorzugehen, wenn ich zu dem oben angesprochenen Song ↑ improvisieren möchte?

Danke für eure Antworten! :)
 
Ich habe zwar keine Ahnung, aber ich vermute mal so:

Wenn der Songschreiber "D-Dur" angibt, dann will er D-Dur haben. Also sollte die Tonika eine Chance haben, sich zu etablieren. Andererseits, zu jedem Akkord die Pentatonik zu wechseln, kann es ja nicht sein (man wiederholt nur den Grundakkord mit 6 und add9, bzw. bei Moll kl. 7 und 4). Als "üblicher Verdächtiger" für deine Aufgabe käme mir die D-moll Pentatonik in den Sinn. Wenn D-Dur kommt, dann zwischen D-Dur und D-moll Pentatonik wechseln. Für die anderen Akkorde sollte die D-moll Pentatonik auch passen.

Bin gespannt, was die Experten meinen :)
 
Ich freue mich über weitere Antworten und Meinungen zur Tonartbestimmung. :)

Zur Tonartbestimmung kann mir kein richtiges Bild machen. Mir fehlen dazu ein Songtitel und/oder Youtube-Link bei einem veröffentlichten Song bzw. ein Leadsheet (Melodie und zugeordnete Akkordsymbole) bei einer Eigenkomposition, umd einmal das Original hören zu können. Als Akkordfolge ohne Melodie und harmonischen Rhythmus bleiben Aussagen zur Tonalität für mich etwas spekulativ.

Ich halte mich im Folgenden an die Vorgabe aus dem ersten Beitrag "ganz offiziell D Dur".

Die Akkordfolge klingt für mich nicht so sehr wie ein Song, sondern eher wie ein Refrain bzw Formteil am Song-Ende, z.B. als Unterlage für ein Solo.

Für D Mixolydisch wäre der Akkord D F# A [C E], die D Dur Pentatonik enthält mit D E F# A H also nur einen unterschiedlichen Ton. Rocktypisch wäre der Einsatz des Moll Modus der Pentatonik: H D E F# A oder deren Erweiterung zur Blues Scale H D E F F# A. Allgemein formuliert, man nimmt häufig die Moll Pentatonik der Paralleltonart (C Dur - A Moll Pentatonik, D Dur, H Moll Pentatonik usw.).

Mit jedem Akkordwechsel die Pentatonik zu wechseln fände ich ungewöhnlich. Im folgenden Beispiel bleibe ich mit der Pentatonik im "Key Center", beziehe mich also nur auf die Tonalität statt auf einzelne Akkorde.

Zum Kennenlernen und Ausprobieren mache ich zunächst ganz gerne technische Akkord- und Skalenübungen, wie sie unter anderem bei Peter Fischer (Rock) oder Jamey Aebersold (Jazz) empfohlen werden.

Mein Beispiel ist am Computer mit Band In A Box konstruiert worden und soll diese ersten Schritte nur ein wenig verdeutlichen.
Wenn Du gleich Licks oder eigene Ideen angepasst an Akkordverbindungen spielen kannst - umso besser.

Bis Takt 7 kommen die Töne aus "D Mixolydisch" (7 = C), die Solo Töne zum Gmaj7 Akkord in Takt 8 sind G lydisch (4 = C#, maj7 = F#) und bilden die Überleitung zum folgenden D ionisch (maj7 = C#) in Takt 9. Dieses C# hört man allerdings nicht, denn ab Takt 9 sind die Skalentöne für die Solo Line aus der H Moll Pentatonik.
Auf der "4 und" in Takt 9 klingt ein F, das kann man als Erweiterung der Moll Pentatonik zur Blues Scale sehen oder als chromatischen Durchgangston. In Takt 12 bildet ein "G lydisches" C# den chromatischen Durchgangston, der die Moll Pentatonik erweitert.

https://soundcloud.com/hobbyhuperclaus/four-chords-progression-scales

fourchordexqt56kw4b10.png


Gruß Claus
 
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Vielen Dank Claus aka zonquer für deine umfassende, gut erklärte Antwort, die werde ich in den nächsten Tagen erarbeiten! :great:

Zur Tonartbestimmung kann mir kein richtiges Bild machen. Mir fehlen dazu ein Songtitel und/oder Youtube-Link bei einem veröffentlichten Song

Sorry, ich werde in Zukunft bei Fragen zu einem Song, immer gleich einen Link mit anfügen, falls ich einen finde.
Das ist der besagte Song. ↓ Das ist ein Worshipsong. Vielleicht bringt das etwas Licht ins Dunkle, wenn ihr es euch anhören könnt. :) :hat:

http://www.youtube.com/watch?v=4D3BdWEfV20
 
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