Sonate f-moll "Winterfantasie"

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Hi,
ich möchte euch meine neuste Komposition nicht vorenthalten. Ich arbeite schon etwas länger daran und der erste Satz ist nun fertig.
Meinungen und Vorschläge sind allesamt willkommen:)

Hackt nicht auf der Aufnahmequaslität oder meinen Klavierkünsten rum, meine Lehrerin lacht sich schon immer darüber kaputt, dass ich der einzige Komponist bin, der seine eigenen Stücke nicht spielen kann:D Aber für einen Eindruck sollte es reichen, ich arbeite gerade an der Notation, damit tu ich mich immer schwer. Dann kann man sich das ganze besser vorstellen, dauert aber noch ein bischen.

Winterfantasie

Grüße

Armin
 
Eigenschaft
 
Hi,
ist ganz nice.

Ich bin aber kein Klaviergedudel-Fan, daher wie gehwohnt kritisch :D
Eigentlich kann ich nur einen großen Kritikpunkt geben:
Wir leben im 21 Jahhundert! ;)

Wage doch mal etwas mehr! Hast Du mit Deiner Klavierlehrerin auch mal was modernes gespielt? Für mich ist das alles zu konservativ.
Aber jeder Komponist reift mit der Zeit. Nur glaube ich, dass Du (man kennt sich in diesem UFO ja schon länger ;) ) lange nicht wirklich Fortschritte gemacht hast... also etwas, das man von Dir noch nicht gehört hat. Vielleicht brauchst Du ein paar neue Inspirationsquellen?

Ach ja, bitte doch einen Mod das hier in die Komponistenecke zu verschieben, denn konkrete Kompositionsarbeiten von anderen an deinem Stück wären wohl nicht so doll. Da bekommst Du auch mehr Fachfeedback.

Greets
 
Na solche Diskussionen habe ich schon öfters geführt:D
Einmal kurz mein Standpunkt: Qualität der Musik hängt nicht von ihrer "Neuheit" ab.
Ich hab auch an der Uni viel mit Klang rumexperimentiert und durfte mich da austoben, aber meine Liebe gilt nunmal klassischer Musik. Wenn du das Stück als keinen Fortschritt siehst, finde ich das schade, du übersiehst/überhörst die Liebe und die Arbeit mit der hier die Harmonik und Melodik ausgearbeitet ist, im Gegensatz zu meinen früheren Stücken, die einfach aus dem Bauch raus entstanden sind.

Also mein größter Kritikpunkt an deiner Kritik: Wir leben im 21 Jahrhundert! Heutzutage darf man bereits wieder komponieren was man will und muss nicht zwanghaft neue Klänge produzieren ;)

In dem Sinne :)
 
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Jaja, ich habe ja auch gesagt, dass dies keine Fachkritik ist sondern eine höchst geschmacksgefärbte. Letztendlich will ich Dich nur ermutigen mehr zu wagen. Ich kann mir immer gar nicht vorstellen wie man so in der Klassik bleiben will :D
Aber das ist Deine Sache.

Das mit der "Neuheit" sollte man nicht überbewerten. Man muss ja keinen Katzenjammer schreiben. Es gibt auch keinen Zwang - von Henze gibts ein gutes Zitat:
Bald werden die Clusters, die seriellen Rezitative und die Happenings sich endgültig erschöpft haben, und der junge Komponist wird sich vergebens in solchem Ödland nach Nahrung für seine hungrige Seele umsehen.
Aber den Klassiker oder Romantiker nachzumachen kann heute nur noch als eine kompositions-Übung angesehen werden. Die ist Dir gelungen. Willst Du Dich aus der Masse hervorheben fehlt noch etwas, das im Ganzen aneckt, an dem man sich reibt.

Letztendlich fragst Du ja nach Meinungen zur Komposition und ich wollte Dir nur begründen, warum ich das fachlich als solides Handwerk (also über dem Mittelmaß an dem was man sonst so bekommt), aber im Ganzen als wenig bedeutsam bezeichne. Ich schrieb ja: "nur ein Kritikpunkt".
Das kannst Du also als Kompliment nehmen, vor allem wenn Du selbst zufrieden bist mit dem Charakter Deines Stückes.
Das mit der Weiterentwicklung war etwas vorschnell von mir. Auf jeden Fall bist Du auf eine neue Stufe geklettert. Ich kenne Deine Stücke nicht auswendig - aber ja da hat sich einiges getan und ich hoffe, dass Du bald gefallen an solcher Musik findest:
http://www.youtube.com/watch?v=5tGA6bpscj8
(das würde man noch nichtmal als "neue Musik" bezeichnen)

Das kommt mit der Zeit... war bei mir auch so ;)
Wobei sich bei mir kompositionstechnisch auch nicht mehr viel getan hat :D
 
Hallo Meister Hubert,

ich bin sehr beeindruckt :great:
Ich freue mich riesig über Komponisten von Klaviersonaten, die auch mal viel Technik und tolle Läufe einbauen.
Wahnsinn! Super! Wirklich ganz ganz toll. Du hast Dir auch viel Mühe gegeben.... (psst: vielmehr Mühe als ich mir so geben
würde. Ich achte eher sehr auf Technik, die aber bei Dir nicht zu kurz kommt)

Das Wort "Meister" ist verdient.
Mach weiter so, Meister Hubert.

Ich habe nur eine Kritik, ... eigentlich keine echte Kritik, nur eine Bitte:
Stell das mal als youtube-Film rein. Es ist - nach meinem Geschmack - noch viel faszinierender das auch zu sehen :)

PS:

Ach Meister Hubert, .. ich habe mal gelesen, dass Joseph Haydn auch mit manchen seiner eigenen Klaviersonaten
Schwierigkeiten hatte. Das lag daran, dass er eher mit der Violine versöhnt war. Bei Liszt sah es natürlich ganz anders
aus. In übrigen bist Du zu bescheiden. Es ist von den Klavierwerken meines Erachtens eines der sehr Guten Werke,
die ich hier so gehört habe.
Andere werden sich jetzt ärgern, was ich schreibe: Das Werk von Meister Hubert ist auf jeden Fall anspruchsvoller
als der langweilige 1. Satz der Mondscheinsonate von Beethoven und auch weitaus schwieriger zu spielen.

(Meister Hubert, lasse Dich übrigens von meinem komischen Avantar und vom "DJ" nicht negativ stimmen bzw.
mein Urteil nicht deswegen wertlos erscheinen. Ich bin ein "gespaltene" Persönlichkeit. Ich liebe klassische
Klaviersonaten.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Na jetzt hat deine Kritik ja auch einen ganz anderen Charakter bekommen:D Ich kann das so, wie du schreibst sehr gut nachvollziehen. Ich liebe übrigens Stravinski, bzw vor allem seine Musik:evil: Aber solche Musik hat einen ganz anderen Schwierigkeitsgrad beim Komponieren, da bin ich noch nicht.
Ich werde sicherlich Schritt für Schritt mehr wagen, aber ich sehe neue Musik trotzdem eher als konsequente Erweiterung von "klassischer Musik" (also jetzt nicht die Epoche..) und nicht als Negierung und radikale Neuentwicklung.
Ich würde dir trotzdem wieder in einem Punkt wiedersprechen: Ich hab nicht die Klassiker und Romantiker nachgemacht, denn ich habe nie auch nur einen Moment gedacht: Wie hätte das jetzt der und der geschrieben, wie wäre das stiltypisch, etc. Ich hab vielmehr meinen eigenen Stil auskomponiert:)


Hallo DJ_TGE_MHG
es freut mich, dass dir das Stück so gut gefällt! Ich werde das Stück nächste Woche auf einem Konzert vorspielen, eine Kamera aufstellen und das dann hochladen.
Mit dem langweiligen 1. Satz der Mondscheinsonate musst du vorsichtig sein, den so zu spielen, dass er spannend und herzzerreißend gleichzeitig ist, ist extrem schwierig! Und dann folgt ja schließlich auch noch der 3. Satz indem man sich austoben darf :)
Danke für die netten Worte und es ist beruhigend zu wissen, dass ich wohl anscheinend nicht der einzige Komponist bin, ders nicht so mit dem selber aufführen hat...:D

Grüße
Armin
 
Ich hab noch eine Videoaufnahme, leider schlecht gespielt, ich war aufgeregt:D
Dafür halt mit Video und schönem Steinway D Sound

Winterfantasie
 
Hi Meister Hubert,

habe mir das Video angesehen.
Meine Liebingsstelle beginnt ab 4:47. :D
Sehr interessant finde ich auch ab 3:23. Meines Erachtens erhöht sich da die musikalische Komplexität als auch die virtuose pianistische Leistung
nimmt zu.
Ich finde es sehr gelungen. :great: Die Aufnahmequalität ist auch sehr gut. ... Wohl dadurch, dass Mikros professionell reingestellt wurden.
Was ist das genau für ein Lauf ab 6:21? (Habe leider kein absolutes Gehör) Ich meine welche gebrochenen Akkorde bedient sich dieser Lauf?
Es steckt auf jeden Fall eine Menge an Arbeit hinter dieser Komposition.
 
Ist da bei 03:15 ein Schnitt drin? :D ;)

Ich fänd ein Raummikro besser / ausgewogener.

Gut gespielt. Mir sah man die Nervosität beim Vorspielen mehr an... :redface:
 
Jaja, ich habe ja auch gesagt, dass dies keine Fachkritik ist sondern eine höchst geschmacksgefärbte. Letztendlich will ich Dich nur ermutigen mehr zu wagen. Ich kann mir immer gar nicht vorstellen wie man so in der Klassik bleiben will :D
Aber das ist Deine Sache.

Das mit der "Neuheit" sollte man nicht überbewerten. Man muss ja keinen Katzenjammer schreiben. Es gibt auch keinen Zwang - von Henze gibts ein gutes Zitat:

Aber den Klassiker oder Romantiker nachzumachen kann heute nur noch als eine kompositions-Übung angesehen werden. Die ist Dir gelungen. Willst Du Dich aus der Masse hervorheben fehlt noch etwas, das im Ganzen aneckt, an dem man sich reibt.

Letztendlich fragst Du ja nach Meinungen zur Komposition und ich wollte Dir nur begründen, warum ich das fachlich als solides Handwerk (also über dem Mittelmaß an dem was man sonst so bekommt), aber im Ganzen als wenig bedeutsam bezeichne.

Naja, es kommt aus den Maßstab an, den ich ansetze bei einer Kritik. Will ich einen Popsong bewerten, so beziehe ich mich in erster Linie auf den Grad, wie er emotionalen Eindruck durch die Verwendung erschlossener, allgemein empfundener Konnotationen in der Musik durchzusetzen weiß. Eine gute klassische Sonate als Stilübung wiederum muss sich tonalen und formalen Kriterien stellen, die durch epochale Statute festgelegt wurden. Zeitgenössische Kunstmusik hingegen untersuchen wir auf den schöpferischen Eigenwert hin, mit dem sie das bisherige Kunstgeschehen um etwas bereichert, was vorher noch nicht da war: sagt sie uns etwas, was wir vorher noch nicht wussten?

Nicht jede gute Musik muss sich dem Anspruch stellen, gleichzeitig ein künstlerisches Statement ihrer Zeit abzugeben. Ich habe meine Freude daran gehabt, meister huberts Stück anzuhören.

Edit: Ich sehe erst jetzt, dass der letzte Beitrag mehr als einen Monat her ist. Okay, da es hier keinen Löschbutton gibt, lass ich das mal stehen...
 
Och passt schon, schön, dass sie dir gefällt!:)

Jetzt hast du ganz lange geschrieben, wie dein Maßstab aussieht, aber nicht, ob sie die Kriterien erfüllt:D

Grüße
Armin
 
Aber für einen Eindruck sollte es reichen, ich arbeite gerade an der Notation, damit tu ich mich immer schwer. Dann kann man sich das ganze besser vorstellen, dauert aber noch ein bischen.

Das liegt schon alles ein Jahr zurück, aber ich stoße erst jetzt drauf. Armin, ich hab da eine Frage: Wie hast Du denn das Stück ohne Notation für Dich. Kannst Du es auswendig spielen und hast du es dadurch für Dich im Kopf oder machst du von einzelnen Phrasen Aufnahmen? Wie kommst Du zu einer Komposition ohne Notation? Oder habe ich Dich falsch verstanden
Gruß
Erich
 
Hallo Erich,

ja ich kann meine Kompositionen eigentlich immer auswendig spielen. Das liegt daran, dass wenn ich am Klavier komponiere das Ding meist hunderte von malen spielen, bis mir die Komposition gefällt. Und wenn ich dann fertig komponiert habe, will ich mich eigentlich nicht mit dem lästigen Aufschreiben rumärgern (das dauert bei einem längeren Stück halt schonmal ordentlich Zeit), sondern will natürlich sofort weiter Neues komponieren :)

Grüße
Armin
 
Hallo Armin,

erstaunlich finde ich, wie weit Du mit Deiner Arbeitsweise kommst! Mir gefallen Deine musikalischen Einfälle, es mangelt Dir nicht an Fantasie. Wenn Du dem Einwand widersprichst, dass Du Dich nicht danach fragst, wie dieser oder jener bedeutende Komponist, es wohl eingerichtet hätte, so wirst Du doch nicht behaupten können, frei davon, was Dir musikalisch begegnet ist. Ich habe mir einige Deiner Stücke angehört: dabei verstärkte sich bei mir der Eindruck und Deine Antwort bestätigt mich darin, dass Dein kompositorischer Wille nicht über eine Reihung von Einfällen hinausführt. Ich kann nicht glauben, dass man ohne schriftliche Darlegung, also ohne Notenschreiben, eine kompositorische Struktur von größerer Komplexität erschaffen kann; ganz abgesehen davon, dass ich es auch für wenig rationell halte, alles im Kopf durchgestallten zu wollen.
Deine Winterfantasie ist doch eine gute Materialsammlung für eine weitere Durchgestaltung. Ich hatte darauf gewartet, dass du das Eingangsthema wieder aufnimmst; Du führst jedoch nach dem anschließenden Lauf auf eine neue Figur, die Du dann weiter verwendest und vergisst, was Du anfangs vorgetragen hattest.
Ich könnte mir vorstellen, wenn Du die Winterfantasie zu Papier gebracht hast, dass Du dann mit der eigentlichen kompositorischen Arbeit beginnen kannst. Ich würde mich freuen, wenn Du dazu die Kraft hast; an Fantasie fehlt es Dir jedenfalls nicht.

Gruß
Erich
 
Sorry, nimm das nicht persönlich, aber das ist schon irgendwie ganz schöner Stuss :D

Mozart hat auch im Kopf komponiert und das Stück dann aufgeschrieben. Muss ja nicht jeder sein wie Beethoven, zehn alternative Enden erfinden, verwerfen, basteln und wieder verwerfen.
Ob du das im Kopf machst und am Klavier gegenprüfst oder auf Papier Stück für Stück und Dich totradierst spielt meiner Meinung nach keine Rolle.
Das ganze Stück hat klassische Sonatenhauptsatzform - ja mit einem Einschub, der allerdings in der Durchführung harmonisch vorbereitet wird. Daher weiß ich ehrlich gesagt nicht von welchen neuen Figuren du redest, vielleicht kannst du ja mal ein paar Beispiele geben.

Grüße
Armin
 
Mozart hat auch im Kopf komponiert und das Stück dann aufgeschrieben

Hallo Armin, ohne deine Erwiderung von 05.06.13 allzu persönlich zu nehmen, möchte ich dich doch auf folgende Feststellung aus Wikipedia zum Generalbass hinweisen:
In der Tradition des Generalbasses wird eine Bassstimme mit Ziffern versehen, aus denen sich der über dem Basston zu spielende Akkord ableiten lässt. Viele Komponisten benutzten die Bezifferung aber auch, um rasch den harmonischen Verlauf eines Werkes skizzieren zu können. So konnte sich Franz Xaver Süßmayr bei seiner Vollendung von Mozarts Requiem auf einige bezifferte Bässe stützen, die Mozart noch selbst notiert hatte.
Vielleicht durchdenkst du deinen Beitrag nochmal im Lichte dieser Tatsachen.

Grüße
Erich
 
Mozart hat auch im Kopf komponiert und das Stück dann aufgeschrieben.
Eben. Wie Du sagst: "Und das Stück dann aufgeschrieben."
Ich kann sehr gut (besser, als mir lieb ist) nachvollziehen, daß, nachdem die Lösung gefunden wurde, das lästige und extrem aufwendige Aufschreiben nur widerwillig oder überhaupt nicht mehr erfolgt... :redface:

Ich gebe aber zu Bedenken (Deine eigenen Worte):
meine Lehrerin lacht sich schon immer darüber kaputt, dass ich der einzige Komponist bin, der seine eigenen Stücke nicht spielen kann:D
Eben. Und wenn Du sie nicht spielen kannst, kann sie leider überhaupt niemand spielen, weil es ja keine Noten gibt bzw. diese nur in Deinem Kopf existieren.
Eigentlich schade.

Viele Grüße
Torsten
 

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