Hätte jemand eine Analyse dieses Stückes verfügbar? (Dominantenverkettungen,
welche Skalen für Improvisation usw.).
Vielen Dank im voraus.
Das Stück ist ein Blues, fast ein waschechter Blues in F...
Sämtliche Akkorde werden in der Regel als 7/9er-Akkorde gespielt. Die Wahl der Voicings erschwert das Hören der Kadenzen, sie sind aber durch die Bank typisch:
z.B. F7/9 wird als Cm6-Variante mit F im Bass gespielt, wenn ich das mal so ausdrücken kann...
Ich würde vorschlagen, du hörst dir das Stück mal "funktional" an, mit F als (Blues-)Tonika, Bb als (Blues-)Subdominante und den Dominanten (C7 Dominante, G7 Doppeldominante, D7 Trippeldominante, A7... also Dominanten von Dominanten), dann erkennst du sofort die einfachen musikalischen Zusammenhänge. Der ganze Effekt kommt also nur durch die Wahl der Akkorderweiterungstöne zustande...
Zwischendurch kommen ein paar "chromatic approachs" rein, das sind Durchgangsakkorde, die einen Halbtton unter dem Zielton ansetzen und sozusagen in den Zielakkord gleiten (H7/9 nach C7/9, gleiches Voicing!!!), eine Art Gegenstück zur Tritonussubstitution sozusagen.
Die Dominantverkettungen sind auch alle relativ einfach: Meist wird der Quintenzirkel abwärts gespielt, wobei eine Dominantkette im Quintfall entsteht. Das macht den Bezug zur Tonika schwerer, klingt aber super Bluestypisch.
Einige Male wird die Dominantkette dadurch "unterbrochen", indem eine Tritonussubstitution eingesetzt wird, z.B. die Doppeldominante G7 durch Db7 ersetzt wird (oder war´s die Trippeldominante, die ersetzt wurde...? Egal. Du wirst schon wissen, was ich meine...).
Da alle Akkorde des Stückes quasi Dominantseptakkorde sind, kannst du die typischen Skalen, natürlich auch pentatonische Skalen, über die Akkorde spielen, auch über die Tonika und die Subdominante.
Bei der Improvisation kann man natürlich die Skalen auch um Leittöne ergänzen.
Übrigens: Coltrane hat gerne Ganztonleitern über Dominanten gespielt...