Also ich selbst bin auch großer Fan von Izotope Ozone. Die Jungs von Izotope machen wirklich sehr nützliche Tools die sehr gut klingen und auch chic aussehen.
Generell finde ich es aber gerade am Anfang auch sinnvoll einfach ein wenig auszuprobieren was man mit "einfacheren" Standardtools schon bewerkstelligen kann. Es gab mal beim Youtube Kanal Musotalk ein Video zu Mastering mit Cubase-Eigenen Plugins. Ich habe damals ein paar Master nach diesem Prinzip erstellt und war danach sehr dankbar darüber.
Mittlerweile benutze ich im Homesetup eine etwas andere Pluginkette da ich nach einigen Jahren auch etwas investieren konnte. Alle Plugins die ich benutze sind von Waves.
SSL Channel (benutzte ich auch im Mix sehr gerne und er funktioniert sehr effektiv und bei fast allen Instrumenten, kostet allerdings alleine auch schon 99 Dollar, also das teuerste Element in meiner Kette), du kannst natürlich auch andere Channelstrips verwenden oder eben einen "neutralen" EQ. Ich mag am SSL seine Soundfärbung und finde ihn stellenweise auch in einer leichten Kompressionsrate mit einer Ratio von 1,6 sehr nett.
Danach kommt gerne eine Tapesättigung in Form des "J37" (39 Dollar). Im Anschluss kommt der "Infected Mushroom Pusher" (hier ist etwas Vorsicht geboten, da einige Regler erstmal nicht ganz klar sind. Ich bin kein wirklicher Freund von dieser künstlichen Stereoverbreiterung. Beim "IMP" ist weniger oftmals mehr und ich stelle auch bei den Reglern "Magic" oder "Punch" gerne mal etwas weniger ein, als im ersten Moment gut klingt. Am Ende meiner Kette steht dann der "L2 Ultramaximizer", ein Brickwalllimiter der am Ende auf jeden Fall Sicherheit gibt.
Ich stelle gerne die Regler so ein, dass der "IMP" und der "L2" gleichermaßen den Song lauter machen um nicht mit Vollgas in einen Einzigen Limiter zu fahren, der dir möglicherweise dann die Transienten veschluckt.
Hier wärst du jetzt alles in allem bei 260. Eventuell könnte da natürlich das ein oder andere Waves Bundle interessant sein. Manchmal haben die am Black Friday auch sehr gute Angebote.
Abschließend waren für mich aber nicht die besseren Plugins der größte Sprung nach vorne, sondern der bessere Workflow durch besseres KnowHow. Ich habe früher immer gerne in den Masterkanal reingmischt und dann am Ende einfach da ein bischen rumgedreht bis mir der Sound gefiel. Das wichtigste ich aber auf jeden Fall immer wieder den direkten Vergleich zu deinem ungemasterten Mix zu ziehen und zwar so, dass beide Tracks in der Lautstärke angeglichen sind und du dich nicht von lauter=besser in die Irre führen lassen wirst. Du schulst damit auch dein Ohr und kanst besser hören was im Limiter wirklich passiert, wann Transienten und Transparenz verloren gehen etc. und wirst sicherlich ein musikalisch besseres Master erstellen!
Vielleicht bist du hier auch schon so weit und machst nicht die gleichen Fehler wie ich früher, aber ich kenne eben sehr viele Leute die genau das machen.
Ein ebenfalls wertvoller Tip: Viele Plugins (vor allem natürlich auch die Izotope-Kandidaten) bieten eine M-S-Funktion an. Man kann also Mitten und Seitensignal getrennt voneinander bearbeiten. (Sehr sinnvoll, da du so sehr viel mehr Eingriffmöglichkeiten hast als im "normalen" Stereobetrieb).
Die von mir genannten können das nicht. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit innerhalb deiner DAW das Signal in Mitte/Seite zu splitten.
Summierst du beide Stereosignale, als L+R erhälst du das Mittensignal (das ist übrigens auch genau das was ein Monogerät abspielt wenn es mit einem Stereosignal gefüttert wird, du hörst also auch schon wie dein Track in Mono klingt und ob er auch so funktioniert). Drehst du bei der Summierung bei einer Seite die Phase erhälst du das Seitensignal. Somit erhälst du nur den Seitenanteil. Summierst du am Ende beides erhälst du wieder dein Stereosignal.
Mit dieser Methode kannst du übrigens auch ganz einfach deinen Song breiter machen indem du dein Seitensignal beispielsweise am Ende einfach um 1,5 dB lauter machst.
Das finde ich persönlich transparenter als diese ganzen Stereoverbreiterungsplugins, wobei diese im Grundsatz natürlich intern genau so funktionieren.
Ich schaue bei Gelegenheit nochmal nach einer ausführlichen und guten Anleitung mit Video in einer DAW, das Ganze scheint nämlich in der Theorie immer ein wenig kompliziert.
Hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen!
