So was wie der Boss Bluesdriver, aber mehr Höhen + Originalsignal

[Gast284307]

Hallo,

ich schloss den Boss Bluesdriver vor meinen High Gain Kanal an und dachte das ist es. Nach dem dritten Einsatz finde ich ihn immer noch gut, aber 2 Dinge stören mich.

1. Er hat einen schönen warmen Sound, einen richtig Body. Aber es fehlen mir ein wenig Höhen.

2. Das Originalsignal ist gänzlich weg. Der Vorteil ist, daß man, ohne einen agressiven Sound (der hier auch fehlt) ein leichtes Spiel bei vollem Klang ohne Schwächen auf dem Griffbrett bekommt, sich also weniger anstrengen muß. Aber es klingt auch etwas weniger nach Gitarre.

Gibt es ein Pedal, welches dem Bluesdriver nahekommt, aber diese beiden Nachteile meidet?

 

[JesusCrisp]

Zu wenige Infos!

Was ist der Amp, die Speaker, die Gitarre, die Pickups, die Einstellungen an Amp und Blues Driver, das Genre, der gewünschte Sound in etwa?

Grundsätzlich will man mit dem Boosten ja den Sound verändern und andicken, bestimmte Frequenzen schneiden oder verstärken und mehr Gain und Sustain geben.

Der Blues Driver hat eigentlich den Ruf gegenüber den klassischen Tube Screamer Varianten eher auf der transparenten Seite zu sein. Daher wundert mich, was du hier beschreibst natürlich etwas.

Solltest du einfach mehr Gain brauchen, ohne den Sound verändern zu wollen, schau nach einem Clean Booster, z.B. EHX LBP-1, TC Electronic Spark, MXR CAE Line Driver, etc.

 

[Gast284307]

Signalkette: LP Studio (mit guten Bässen, satten Mitten, breiten und keinen spitzen Höhen, minimal dezifizitären Obertönen) - 57er Humbucker - Vox NT 15 G2 Amp (nutze für diesen einen Sound nur den High Gain Kanal) - Celestion 70th Anniversary Speaker (ist Clean mieser als der Greenback, verzerrt klingt er besser mit mehr Höhen).

In der Vorstufe ist die Zerre so wenig wie möglich, bisweilen 12 h, dafür die Volume weit auf, 15h.

Der Einsatz eines Boosters ist seit längerem mein Favorit. Ein Boss FB2 obsiegte im Vergleich mit einem Clean Booster (Vox Flat4, der nur noch rumliegt). Der FB2 hat zwar eine (willkommene) Klangfärbung, aber ein definierter, natürlicher, nach Gitarre klingender Sound scheint mir dominat.

Spiele ich über den Booster, kann ich den Halspickup etwas schwächer zum Bridge Pickup dazu regeln. Mit dem Bluesdriver matscht mir das, ich muß den Bridgepickup alleine schalten.

 

[JesusCrisp]

Wie hast du es mit dem Lötkolben so? Gibt ein paar einfache Mods für den BD-2, die du ausprobieren könntest.

https://www.premierguitar.com/articles/boss-bd-2-mods-1

 

[Spanish Tony]

oder die Kiste mal zum Tonehunter schicken

 

[Dietlaib]

Der Blues Driver hat eigentlich den Ruf gegenüber den klassischen Tube Screamer Varianten eher auf der transparenten Seite zu sein. Daher wundert mich, was du hier beschreibst natürlich etwas.

Nach meiner Wahrnehmung ist der Bluesdriver eher ein Pedal, bei dem man mit den Höhen vorsichtig sein sollte, damit es nicht harsch klingt.

Er hat einen schönen warmen Sound, einen richtig Body. Aber es fehlen mir ein wenig Höhen.

Möglicherweise ergibt sich das aus dem Zusammenspiel aller beteiligten Komponenten. Mehr Höhen bekommt man vermutlich mit einem Treblebooster. Das sind durchaus interessante Geräte, die den Klang auf ganz eigene Weise verändern.

ein leichtes Spiel bei vollem Klang ohne Schwächen auf dem Griffbrett bekommt, sich also weniger anstrengen muß.

Sowas hätte ich auch gern.

 

[paulfender]

Es könnte sich lohnen mal einen Nobels ODR 1 anzutesten der klingt auch sehr warm, man kann aber mit dem Spectrum Regler den Sound sehr gut auf das vorhandene Equipment abstimmen

 

[InTune]

Der Boss Bluesdriver ist nun nicht gerade bekannt dafür, um Highgain Sound anzuschieben. Dafür habe ich mal (in Zusammenarbeit mit einem JCM800 Derivat) eher einen Boss OD-3 oder SD-1 genutzt. Tubescreamer gab es da auch schon aber schon; aber schon damals fehlt mir da "Grid".
Hilfreich wäre hier letztlich ein Overdrive Pedal, das einer komplette TMB-Klangregelung hat.
Den T-Rex Möller gibt beim Thomann für kleines Geld, da soll sogar ein bisschen King of Tone drin stecken.

 

[BeWo]

Ich hab statt dem Bluesdriver einen JHS Morning Glory, ist ein Klon vom Bluesbreaker mit mehr Dampf, Boostmöglichkeit und ein paar andere Spielereien. Ich verwende ihn allerdings nicht zum boosten, dafür ist er fast zu schade. Der Preis tut aber fast schon weh.
Ansehen kannst du dir auch noch das T Rex Diva. Ist klanlich irgendwo zwischen Tubescreamer und Klon, mit etwas mehr Mitten bei dem du das Originalsignal mit dem Diva natlos mischen kannst. Leider hat das gerade kaum noch einer.
Das von @InTune genannte Möller ist auch so in die Richtung aber mehr Tubescreamer und hat auch den Mix Regler fürs Originalsignal.
Die T Rex sind total unterbewertet und kosten nichts mehr seit die Produktion verlagert wurde.

 

[peerteer]

Ich habe den Digitech Screaming Blues, der sich am Bluesdriver orientiert, aber selber kein Bluesdriver zum Vergleich, um sagen zu können, ob die zusätzliche Regelbarkeit dir entgegenkommen könnte...
Hier ist aber eine Video dazu:

 

[Gast284307]

Gestern empfand ich den Sound wieder ok, hatte zum Schluss die beste Einstellung, als ich am Amp die Vorstufe bei Volume und Gain in Mittelstellung auf 12 h hatte. Ohne Pedal klang das nicht tragfähig. Aber mit. Mußte mich um 24h zwingen aufzuhören. Habe halt nur einen Sound damit. Ich mache mit dem Ding jetzt erst mal eine gewisse Zeit und endlich auch wieder Aufnahmen. Vielleicht kriege ich es ja auch noch hin, mit dem Volumeregler der Gitarre Einfluss zu nehmen. Muß ich halten einen linearen einlöten. Habe einen solchen nur für den Hals Pickup...

Gibt ein paar einfache Mods für den BD-2, die du ausprobieren könntest.

Bin da skeptisch. Eine Mod könnte ich allderings selber machen. Den Tonnpoti per Schalter überbrücken, auf daß er keine hohen Frequenzen mehr an Masse abgibt. Aber da teste ich dann doch lieber andere Pedale.

oder die Kiste mal zum Tonehunter schicken

Kostet so viel wie ein Pedal. Hast Du Erfahrungen damit?

Nach meiner Wahrnehmung ist der Bluesdriver eher ein Pedal, bei dem man mit den Höhen vorsichtig sein sollte, damit es nicht harsch klingt.

Villeicht liegt es daran:

Möglicherweise ergibt sich das aus dem Zusammenspiel aller beteiligten Komponenten.

Treble Booster kann ich beim Boss FB 2 einstellen, verliere aber zu viel Bässe dabei.

Sowas hätte ich auch gern.

Dann hol Dir eins. Mit dem Booster ist es etwas antrengender, dafür transparenter und natürlicher. Aber der Blues Driver hat ganz klar seine Vorteile.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---

TMB-Klangregelung

Was heißt das ausgeschrieben?

 

[Dietlaib]

'Edit: Zitat entfernt, damit das kein Moderator machen muss.

Treble, Middle, Bass

 

[Gast284307]

Treble, Middle, Bass

Danke. Gepennt, bin nicht drauf gekommen.

 

[Gast288554]

Mad Professor Swet Honey Deluxe. Da hast pre- und post- tone

 

[Gast284307]

Und einen Boss GE 7 Equalizer dahinter schalten?

 

[Benson]

Der King of Tone ist hier ja schon genannt worden. Ich habe einen Clone davon, und deine Beschreibung klingt so, als ob du mit dem was anfangen könntest.
Wenn du löten kannst : https://clonewerk.com/King-of-Clone-Overdrive-9V-18V-Bausatz
Gibt's aber auch schon aufgebaut.
Bei dem Pedal hast du die Wahl zwischen linearem Boost, Soft- und Hardclipping, sowie Tone und Treble (!) Poti. Ich hab das daheim und nutze es zum Boosten eines ancrunchenden Laney Lionheart und VOX AC15.

Ein EQ (wie der GE7) kann natürlich nachträglich Höhen hinzufügen, allerdings bin ich mit meinem graphischen EQ-Pedal nie wirklich zufrieden gewesen. Bei diesen Pedalen bist du auf die vorgegebenen Frequenzbereiche der Bänder festgelegt. Vielleicht wäre ein parametrischer EQ besser, da kannst du die Boostfrequenz stufenlos einstellen.

Zur Optimierung der Gitarre: Ich würde dir ein 50s-Wiring empfehlen (kein großer Aufwand), da dir beim Zurückdrehen des Volumepotis weniger Höhen verloren gehen und der Sound nicht "dumpfer", sondern "schlanker" wird. Damit wird die Nutzung des Volumes und Tones an der Gitarre deutlich aufgewertet.

 

[Gast284307]

Ich würde dir ein 50s-Wiring empfehlen

Habe den Bridgepickup immer voll auf und noch einen logarithmischen Poti drin. Für den Halspickup, den ich gern dazu misch(t)e, verbaute ich testweise einen linearen Volumepoti (500, nicht 300 kOhm). Der regelt nun schön gleichmäßig runter. Habe also schon vor, ganz auf 50er Wiring umzusteigen.

King of Clone werde ich vielleicht mal testen.

parametrischer EQ - Woran denkst Du dabei?

 

[Benson]

parametrischer EQ - Woran denkst Du dabei?

z.B. https://www.thomann.de/de/artec_parametric_eq.htm Lies da mal die Beschreibung.

Der Nachteil der 6-10 Band EQs ist halt, dass die Bänder fest gewählt sind (Frequenz und Breite). Wenn das dann zufällig für dich passt, ist es gut. Wenn nicht, kannst du nicht den Sound erreichen, den du suchst.
Die Studio/Rack EQs haben deshalb oft 15 - 30 Bänder zur Wahl...

 

[Dr_Martin]

Boss Bluesdriver mit zu wenig Höhen?
Hab bisher nur das Gegenteil gehört und auch aus eigener Erfahrung fehlen dem am wenigsten die Höhen.
ich denke das liegt daran, dass du den HiGain-Kanal damit fütterst, das kann dann nicht funktionieren, das matscht nur noch mehr.

 

[JesusCrisp]

ich denke das liegt daran, dass du den HiGain-Kanal damit fütterst, das kann dann nicht funktionieren, das matscht nur noch mehr.

So verallgemeinern würde ich das nicht. Als Booster, wie man z. B. Tube Screamer benutzt, taugt der BD2 ja tatsächlich was!