So long - kein Pardon für nichts!

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Jongleur
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Selbst für meinen Unternehmungsgeist ein recht komplexes Experiment. Für Komponisten: Als Reimschema der Strophe ist im Prinzip ABAAB gedacht. Weniger ein Lied oder Chanson, sondern eher ein sich sehnsüchtig steigernder Rocksong! Ein Lied, das nicht agitieren will, sondern eher den Wunsch hegt, sich von eingleisigem Zweifel und Hass zu befreien!

So long kein Pardon für nichts

Der Sommer vergeht, dreht unbewegt ab
So long kein Pardon für nichts
Der Wind summt im Dunkelwald
das Hoffen - bald wird es kalt
So long kein Pardon für nichts

So long kein Pardon für nichts
was immer geschieht
So long kein Pardon für nichts
und dieses Lied


Zu heiß heißt zu heiẞ - viel zu wenig warm
So long kein Pardon für nichts
das Land & der Boden - ärmer als arm
Das Funkeln der Augen - Alarm, Alarm
So long kein Pardon für nichts

So long kein Pardon für nichts
was immer geschieht
So long kein Pardon für nichts
und dieses Lied


mein Lied ist nur Reim so rein wie du
So long kein Pardon für nichts
So leicht wie ein Kinderspiel
Nur Bote für mein Gefühl
So long kein Pardon für nichts

So long kein Pardon für nichts
was immer geschieht
So long kein Pardon für nichts
und dieses Lied


ZWISCHENSPIEL

So long kein Pardon für nichts
was immer geschieht
So long kein Pardon für nichts
und dieses Lied

Der Sommer vergeht, dreht unbewegt ab
So long kein Pardon für nichts
Der Wind summt im Dunkelwald
die Hoffnung - bald wird es kalt
So long kein Pardon für nichts
Kein Pardon..,
 
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Herzlichen Dank? Lieber @Derik für deinen⭐ unter meinem📝! :)

Es fällt uns Menschen sicher leichter, verständlich zu schreiben, irgendeiner Logik und Vernunft zu folgen, statt unserem Gefühls-Wirrwarr. Lassen sich Gedanken leichter verbiegen als Gefühle?

Wer spricht aus uns, wenn wir logisch und vernünftig schreiben?!? Unsere Gene? unsere Seele? Unsere Lehrer? Unsere Produzenten? Die eingetrichterten Grenzen des angeblich Machbaren?

Wieviel Schöpfer-Freiheit und Authentizität bleibt von uns übrig. wenn wir mit Worten diplomatisch auf dem Seil „tanzen“ ? Oder nüchterner gefragt: Warum verstecken viele deutsche Autoren ihre Vorliebe für verbale Klänge und Rhythmen lieber hinter englischer Wörtern?

Gefühle sind nicht cool und clever. Sie sind kurz mal da… und verschwinden wieder. Wie eine Welle, die sich im nächsten Moment in einer anderen Wellen wieder verliert. Gefühle kommen und gehen spontan wie musikalische Einfälle. Gefühle sind wie Wellen,

Darf man auch Worte wie Wellen behandeln? Stärker von flüchtigen Klängen und Rhythmen geprägt als von stabilen Gedanken? Auch diese Art zu schreiben ist nicht einfach. - Aber sie beschenkt mich mit kindischer Neugier und Selbstfindung. Und der Rest meiner Fähigkeit zur Logik und Vernunft wird darüber hoffentlich nicht allzu früh verkümmern...;)

Ich freue ich mich über jeden ⭐, der Wellenspiele mag.:hat:
 
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Nimm es doch mal selber auf, im Sprechstil, Rapstil oder hingerotzt wie Punk. Ich habe das vorhin getan und fand es gut (nicht mich, aber die Wirkung des Textes). Hör dir Such a Surge an und sing dann deinen eigenen Text. Bombe!


View: https://www.youtube.com/watch?v=ywuvmc9FvBc
 
Grund: Ergänzung
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Lieber @Derick, doppelten Dank :love: Dein Song ist mit den Klängen verwandt, die ich beim Schreiben innerlich hörte, Mein Tag fand also einen guten Ausklang!
 
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Das freut mich. Finde ich super, dass ist diese Verbindung gespürt habe.
 
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Ja, finde ich auch! Besonders die unterschiedlichen Sounds und Grooves in Strophe und Refrain gefallen mir und machen mE die Ähnlichkeit.

Aber auch einen weicheren Stil ala Sting oder Pink Floyd könnte ich mir vorstellen. Hauptsache ist, auch die Musik hat neben dem Text etwas mehrschichtiges.
 
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Ich habe morgen eine lange Besprechung. Ich würde die Zeit nutzen, wenn du gestattest, dann mal ein paar mehr explizite Zeilen einbringen. Das kann dem Text etwas mehr Würze und Wechsel geben.
 
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Ich würde die Zeit nutzen, wenn du gestattest, dann mal ein paar mehr explizite Zeilen einbringen. Das kann dem Text etwas mehr Würze und Wechsel geben.
Wozu ist ein Forum da?! Und wenn das zu dem auch noch die Diskussionen im Forum wieder belebt, würde mich das um so mehr interessieren! Bis denne :)
 
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Ein toller Text!
Ich finde ihn sehr musikalisch, rhythmisch. Klasse, die Binnenreime.
Und (wie Du es so gern und so gut schaffst): vielschichtig und auf der einen Seite klar, auf der anderen Seite mit breitem Interpretationsspielraum.

Und ein wenig schmunzel ich, dass auch (für mich) die Hauptzeile klar ist. Logisch(er) wäre "kein Pardon für alles" oder "für nichts ein Pardon" bzw. bedeutet die Zeile im Grund "pardon für alles". Aber seit "keine Macht für niemand" klingt es als Verstärkung. :)
 
Herzlichen Dank , lieber @Frank_de_Blijen für dein positives Feedback! :) Ich liebe (und vermisse) den Gedankenaustausch über die Schreiberei sehr! Er scheint immer seltener zu werden! Kennst du Stephen Kings über das „ Das Leben und das Schreiben“ ?
Ich finde ihn sehr musikalisch, rhythmisch. Klasse, die Binnenreime.
Es gibt für mich einen entscheidenden Unterschied zwischen Lyrik und Lyrics! Beim Songtexten steht mit der Musik ein extrem wichtiger zweiter Partner neben mir auf dem Tennisrasen! Wer den entscheidenden Punch schlägt, ist unwichtig. Hauptsache, beide Partner vertrauen sich blind und stehen sich nicht im Weg ! Eine oft unterschätzte Basis! Es freut mich, dass du meinen Mitspieler, die Musik, beim Lesen spürst! :hat:

Und (wie Du es so gern und so gut schaffst): vielschichtig und auf der einen Seite klar, auf der anderen Seite mit breitem Interpretationsspielraum.
Danke für dein Vertrauen! Im Gegensatz zu manchen Produzenten vermute ich bei meinem Publikum eine große Lust, vom Text eher zum Mitdenken angetriggert zu werden. Und der Komponist braucht ja schließlich auch noch Spielraum für seine momentanen Gefühle. Viele Songs finde ich langweilig, wenn der Texter Inhalt und Gefühl zugleich präsentieren will wie in einem Werbeslogan. - Aber das sieht wohl jeder auf seine Weise…:unsure:

Und ein wenig schmunzel ich, dass auch (für mich) die Hauptzeile klar ist. Logisch(er) wäre "kein Pardon für alles" oder "für nichts ein Pardon" bzw. bedeutet die Zeile im Grund "pardon für alles". Aber seit "keine Macht für niemand" klingt es als Verstärkung.
Stimmt :facepalm1:, da bin ich ja dem Rio auf den Versen. :) Ich habe mal für eine seiner Folgebands geschrieben. Und war völlig verblüfft, wie experimentierfreudig der Reiser gewesen sein soll. So habe er sich und seinem Komponisten manchmal genau 1 Stunde fürs Kreieren gegeben. Dann musste der Song fertig sein. Mit dieser unbekümmerten Schreibe hätten es angeblich sogar Songs auf die Schreibe geschafft. Diese Spontanität hat mich echt beeindruckt und später spürbar etwas geprägt!
 
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Sami Yli-Sirniö, Gittarist von KREATOR, hat mal in einem Interview die Frage beantworten müssen, wie er die "Gitarren-Duelle" mit seinem Gegenspieler Mille empfindet. Er sagte etwa, dass Mille nicht sein Gegner, sondern er dessen Mitspieler sei. Hat mir sehr gut gefallen, diese Antwort und ich musste an sie denken, als ich Dein Tennis-Bild las. Lass doch die beiden als Doppel antreten :) dann spielen Musik und Text gemeinsam ... gegen was auch immer, die Zeit, die kreative Schlapp-Phase, die Eintönigkeit.. Den Mitspieler nennst Du ja auch!

Das King-Buch kenne ich nicht - seine üblichen Romane spielen in einem Genre, das mir nicht so zusagt. Hab mich einmal durch "Carrie" gequält und danach hatte ich keine Lust mehr auf King. Ist"Das Leben und das Schreiben" ein anderes Buch, also kein Horror? Dann würde ich das mal auf meine Lese-Liste setzen.

Rio Reiser konnte Songtexte schreiben! Und bei den Guten kann ich mir schon gut vorstellen, dass auch nach einer Stunde schon etwas Tolles entsteht, gerade wenn zwei kreative Köpfe gemeinsam arbeiten.

Manchmal ist es nur eine einzige Zeile in einem Song, die mich packt. Könnte man dann fast als "Slogan" bezeichnen. Dein Satz zu Inhalt und Gefühl hallt in mir noch nach. Das will ich mal ausloten, inweiweit sich Gefühl und Inhalt loslösen lassen. Spontan: Inhalte ohne Gefühle wird funktionieren, Gefühle völlig ohne Inhalte - das könnte dann auch schnell seelenlos in der Luft hängen. Freu mich über genau diesen Impuls!
 
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Ist"Das Leben und das Schreiben" ein anderes Buch, also kein Horror? Dann würde ich das mal auf meine Lese-Liste setzen.
Reines Buch über das Schreiben. Horror wird überhaupt nicht erwähnt. In diesem Buch schreibt King über die Rolle des Schreibens in seinem Leben. Er beschreibt anschaulich, praktisch und detailliert, mit welchen handwerklichen Mitteln und welchem Zeitaufwand er seinen sagenhaften Output realisiert. Eines der interessantesten Lehrbücher über das Schreiben. Und ich kenne viele.

Es geht bei King natürlich um Prosa. Aber letztlich weicht der Umgang mit Sprache bei anderen Sprach-Genres nicht sonderlich ab. Ich hole mir, was die Syntax betrifft, mal bei Rilke und mal bei Tarantino Anregungen. Manchmal spiele ich stundenlang Pingpong zwischen beiden.
 
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danke für die Zusatz-Info. Setz ich also mal auf meine Liste!
 
danke für die Zusatz-Info. Setz ich also mal auf meine Liste!
Ein Hinweis noch: Wie du sicher längst weist, bin ich ein fanatischer Liebhaber aller Sprachformen. Neuerdings schlafe ich selig beim Hörbuch hören ein, in dem ich mich nicht auf den Inhalt, sondern ausschließlich (!) auf die Abfolge der Syntax konzentriere… ;)

Kein Wunder, also, dass ich Kings Gedanken wie Geschwister im Geist wahrnehme und behandel. Aber was ich zusätzlich toll finde : Die meisten Kritiken waren ähnlich positiv wie meine.
 

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