wolbai
R.I.P.
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Meine Geschichte mit diesem Coversong beginnt Anfang der 80er Jahre als ich mit meiner damaligen TOP 40 – Band häufig auch in Clubs von US-amerikanischen Militäreinrichtungen gespielt habe.
Wir spielten hauptsächlich freitags und samstags. Und samstags mussten wir unsere Show pünktlich um 8 Uhr beginnen und hatten 5 Sets mit jeweils 45 Minuten und einer 15-minütigen Pause zu spielen. Tja, und gelegentlich spielten wir von 8 Uhr bis 1 Uhr auch nur für den Barkeeper
Und dennoch: Dies war wohl meine beste (und einzige) Musikschule, die ich jemals besucht habe Ich habe in dieser Zeit musikalische Routine und Stehvermögen gelernt.
Und in unserer damaligen Setliste war da auch der Song „Spooky“ in der Version von Atlanta Rhythm Section. Seit dieser Zeit bin ich nun Fan dieser, aus meiner Sicht, zu wenig geschätzten Southern Rock Band, die immer im Schatten von namhaften Bands wie Lynyrd Skynyrd stand.
Da ich aktuell „The Atlanta Rhythm Section – The authorized History“ lese, könnte ich nun Stunden über die bewegende Geschichte der Band und deren Musiker erzählen. Sie berührt mich sehr und das Buch gibt einen tiefen Einblick in die damalige Musikszene der US-Südstaaten, Ende der 60er und den 70er Jahren.
Ein paar kurze Infos zur Band kann ich mir dennoch nicht verkneifen.
Die ursprüngliche Studioband des Studio One in Doraville mit Studiobesitzer, Manager und Produzent Buddy Buie, hatte Anfang der 70er Jahre eine schwierige Anlaufphase mit mehreren, eher erfolglosen Alben. Das Blatt wendete sich jedoch mit ihrem Album „A Rock and Roll Alternative“, deren Singleauskoppelung „So Into You“ den kommerziellen Durchbruch für die Band brachte. Es war gleichsam auch ihr größter Hit, der es damals auf Platz 7 der US Billboard Hot 100 schaffte. Weitere Hits der Band waren u.a. „Spooky“, „Imaginary Lover“, „Do It Or Die“ und “Champagne Jam”.
Die Band hat auch heute noch eine solide US-Fanbase, inbesondere in Georgia. Die Band tourt auch heute noch mit Keyboarder Dean „OX“ Daughtry aus der Urbesetzung.
Ich mag den Song sehr. Einerseits wegen der Erinnerungen an mein „erstes Musiker-Leben“ (als Basser ) in den 80er Jahren. Andererseits auch von seiner musikalischen Seite und da insbesondere wegen der geschmackvollen (Harmonie-)-Gitarrenparts von J.R. Cobb und Barry Bailey mit seinem epischen Outro-Solo.
Der Coversong ist somit auch eine Huldigung an diese großartige und meines Erachtens zu wenig wertgeschätzte Southern Rock Band der 70er Jahre. Alben wie „A Rock and Roll Alternative“ und „Champagne Jam” sind meines Erachtens musikalisch sehr hörenswert. Ihre Hochphase war dann allerdings leider auch schon ca. Ende der 70er Jahre / Anfang der 80er Jahre vorbei.
Barry Bailey war ein großartiger Gitarrist. Er schied 2006 leider wegen einer fortgeschrittenen MS-Krankheit aus der Band aus. In diesem Song spielt er ein paar sehr hörenswerte und erstaunliche Rhythmik-Elemente im Outro-Solo. So spielt er z.B. ein ¾ Takt -Lick im 4/4 Takt, das nach 4 Wiederholungen wieder auf der 1 des 4/4 Song-Taktes landet.
Barry Bailey spielte als Hauptgitarre immer eine Goldtop Gibson Les Paul Deluxe mit den Mini-Humbuckern. Ich mag seinen Sound. Er ist sehr offen und wenig komprimiert. Bei ARS-Fans hat seine Les Paul Deluxe (Baujahr 1969; es gab sie zuerst wohl nur in Goldtop) mit dem Spitznamen „Reb“ echten Kultstatus.
Ich finde es immer wieder eine Herausforderung bei einem Cover, das jeweils richtige Maß der eigenen Interpretation zu finden. Das muss man Song für Song entscheiden und hat mehrere Perspektiven, die man sich dabei vorab überlegen sollte. Ansonsten kann das auch bzgl. der Reaktionen in die Hose gehen. Bei dem Song bin ich eher näher am Original geblieben, weil er mir halt auch so sehr gefällt.
Dennoch ist es eben auch kein Note-für-Note Cover. So ist der Beat ca. 5 bpm schneller als das Original und etwas mehr funky, weil das mir mehr zusagt. Im Outrosolo habe ich ein paar Signature-Licks von Barry Bailey verwendet und diese um mein eigenes Geraffel ergänzt.
Alle Instrumente und die Vocals habe ich als „One-Man-Show“ selbst eingespielt.
Und am Ende bekommt der Coversong halt auch durch meine Stimme eine andere Note, und diese ist zugebenermaßen längst nicht so schön wie die des langjährigen und leider verstorbenen Lead Sängers Ronnie Hammond.
Aber einer muss den Vocal-Job ja halt machen
Die Gitarrenaufnahme habe ich mit meiner Gibson Les Paul Deluxe aus 2010 gemacht. Sicherlich nicht identisch mit einer 70er Deluxe, aber die am passenste in meiner Sammlung.
Als Amp habe ich meinen "kleinen Home Recording Marshall JVM410" verwendet. Die Gitarrenspuren sind im Crunch Kanal (Orange Mode) mit sehr wenig Gain (4/10) aufgenommen. Davor hängt noch ein Treble Booster und ein Tube Screamer aus meinem MultiFX FX-8.
Die Bluguitar Blubox Boxen-Simulation kam ebenfalls wieder zum Einsatz. Ich habe aus ihr zwei Speakersimulationen (für etwas differenziertere Voicings in den Gitarrenspuren) ausgewählt. Offen gestanden benötige ich keine Sammlung von hunderten von Software IR-Profilen. Mir reichen ein paar wenige und dafür sehr gute.
Für umsonst und drinnen. Über Feedback freue ich mich!
Link zur Audioaufnahme: https://www.soundclick.com/music/songInfo.cfm?songID=14022756
Link zur Videoaufnahme:
Grüße aus Franken - wolbai
Wir spielten hauptsächlich freitags und samstags. Und samstags mussten wir unsere Show pünktlich um 8 Uhr beginnen und hatten 5 Sets mit jeweils 45 Minuten und einer 15-minütigen Pause zu spielen. Tja, und gelegentlich spielten wir von 8 Uhr bis 1 Uhr auch nur für den Barkeeper
Und dennoch: Dies war wohl meine beste (und einzige) Musikschule, die ich jemals besucht habe Ich habe in dieser Zeit musikalische Routine und Stehvermögen gelernt.
Und in unserer damaligen Setliste war da auch der Song „Spooky“ in der Version von Atlanta Rhythm Section. Seit dieser Zeit bin ich nun Fan dieser, aus meiner Sicht, zu wenig geschätzten Southern Rock Band, die immer im Schatten von namhaften Bands wie Lynyrd Skynyrd stand.
Da ich aktuell „The Atlanta Rhythm Section – The authorized History“ lese, könnte ich nun Stunden über die bewegende Geschichte der Band und deren Musiker erzählen. Sie berührt mich sehr und das Buch gibt einen tiefen Einblick in die damalige Musikszene der US-Südstaaten, Ende der 60er und den 70er Jahren.
Ein paar kurze Infos zur Band kann ich mir dennoch nicht verkneifen.
Die ursprüngliche Studioband des Studio One in Doraville mit Studiobesitzer, Manager und Produzent Buddy Buie, hatte Anfang der 70er Jahre eine schwierige Anlaufphase mit mehreren, eher erfolglosen Alben. Das Blatt wendete sich jedoch mit ihrem Album „A Rock and Roll Alternative“, deren Singleauskoppelung „So Into You“ den kommerziellen Durchbruch für die Band brachte. Es war gleichsam auch ihr größter Hit, der es damals auf Platz 7 der US Billboard Hot 100 schaffte. Weitere Hits der Band waren u.a. „Spooky“, „Imaginary Lover“, „Do It Or Die“ und “Champagne Jam”.
Die Band hat auch heute noch eine solide US-Fanbase, inbesondere in Georgia. Die Band tourt auch heute noch mit Keyboarder Dean „OX“ Daughtry aus der Urbesetzung.
Ich mag den Song sehr. Einerseits wegen der Erinnerungen an mein „erstes Musiker-Leben“ (als Basser ) in den 80er Jahren. Andererseits auch von seiner musikalischen Seite und da insbesondere wegen der geschmackvollen (Harmonie-)-Gitarrenparts von J.R. Cobb und Barry Bailey mit seinem epischen Outro-Solo.
Der Coversong ist somit auch eine Huldigung an diese großartige und meines Erachtens zu wenig wertgeschätzte Southern Rock Band der 70er Jahre. Alben wie „A Rock and Roll Alternative“ und „Champagne Jam” sind meines Erachtens musikalisch sehr hörenswert. Ihre Hochphase war dann allerdings leider auch schon ca. Ende der 70er Jahre / Anfang der 80er Jahre vorbei.
Barry Bailey war ein großartiger Gitarrist. Er schied 2006 leider wegen einer fortgeschrittenen MS-Krankheit aus der Band aus. In diesem Song spielt er ein paar sehr hörenswerte und erstaunliche Rhythmik-Elemente im Outro-Solo. So spielt er z.B. ein ¾ Takt -Lick im 4/4 Takt, das nach 4 Wiederholungen wieder auf der 1 des 4/4 Song-Taktes landet.
Barry Bailey spielte als Hauptgitarre immer eine Goldtop Gibson Les Paul Deluxe mit den Mini-Humbuckern. Ich mag seinen Sound. Er ist sehr offen und wenig komprimiert. Bei ARS-Fans hat seine Les Paul Deluxe (Baujahr 1969; es gab sie zuerst wohl nur in Goldtop) mit dem Spitznamen „Reb“ echten Kultstatus.
Ich finde es immer wieder eine Herausforderung bei einem Cover, das jeweils richtige Maß der eigenen Interpretation zu finden. Das muss man Song für Song entscheiden und hat mehrere Perspektiven, die man sich dabei vorab überlegen sollte. Ansonsten kann das auch bzgl. der Reaktionen in die Hose gehen. Bei dem Song bin ich eher näher am Original geblieben, weil er mir halt auch so sehr gefällt.
Dennoch ist es eben auch kein Note-für-Note Cover. So ist der Beat ca. 5 bpm schneller als das Original und etwas mehr funky, weil das mir mehr zusagt. Im Outrosolo habe ich ein paar Signature-Licks von Barry Bailey verwendet und diese um mein eigenes Geraffel ergänzt.
Alle Instrumente und die Vocals habe ich als „One-Man-Show“ selbst eingespielt.
Und am Ende bekommt der Coversong halt auch durch meine Stimme eine andere Note, und diese ist zugebenermaßen längst nicht so schön wie die des langjährigen und leider verstorbenen Lead Sängers Ronnie Hammond.
Aber einer muss den Vocal-Job ja halt machen
Die Gitarrenaufnahme habe ich mit meiner Gibson Les Paul Deluxe aus 2010 gemacht. Sicherlich nicht identisch mit einer 70er Deluxe, aber die am passenste in meiner Sammlung.
Als Amp habe ich meinen "kleinen Home Recording Marshall JVM410" verwendet. Die Gitarrenspuren sind im Crunch Kanal (Orange Mode) mit sehr wenig Gain (4/10) aufgenommen. Davor hängt noch ein Treble Booster und ein Tube Screamer aus meinem MultiFX FX-8.
Die Bluguitar Blubox Boxen-Simulation kam ebenfalls wieder zum Einsatz. Ich habe aus ihr zwei Speakersimulationen (für etwas differenziertere Voicings in den Gitarrenspuren) ausgewählt. Offen gestanden benötige ich keine Sammlung von hunderten von Software IR-Profilen. Mir reichen ein paar wenige und dafür sehr gute.
Für umsonst und drinnen. Über Feedback freue ich mich!
Link zur Audioaufnahme: https://www.soundclick.com/music/songInfo.cfm?songID=14022756
Link zur Videoaufnahme:
Grüße aus Franken - wolbai
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