Kann die oben verlinkte Methode auf Dauer zum verziehen des selbigen führen?
Hallo Salty,
da
@trommla vor allem mit Erfahrung und dem berüchtigten gesunden Menschenverstand argumentiert hat, möchte ich noch ein wenig die physikalische Seite erläutern.
Also: wirklich nur ein wenig, denn eine exakte Berechnung bzw. Simulation wäre ziemlich aufwendig.
Spoiler: wir gelangen zum gleichen Ergebnis: höchstwahrscheinlich unkritisch!
Ich erwarte nicht, dass die Masshoff-Methode Snares "entrundet"
Ich auch nicht, denn um den gesamten Kessel zu deformieren, braucht es nicht nur ausreichende Kräfte, sondern diese müssen auch an den geeigenten Stellen angreifen:
zumal der Zug der Rods ja entlang der Kesselwand zum gegenüber liegenden Fell wirkt.
Bei der vorliegenden Konstruktion würde ich dem widersprechen:
Vor allem wird die Kraft relativ nahe am Rand in den Kessel geleitet.
Der Kessel ist also nicht wie in einem Schraubstock zwischen den beiden Fellen eingespannt.
Sonst wäre es auch nicht möglich, wie von Masshoff gezeigt, zuerst das Resonanzfell extrem zu spannen, während gleichzeitig die gegenüberliegenden Stimmschrauben am Schlagfell komplett gelockert werden können.
Das ist in etwa wie bei Baron Münchhausen, der sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zieht.
Belastet wird vor allem der Haaransatz
und der restliche Münchhausen bleibt unbehelligt.
anders ausgedrückt: man könnte den Kessel in der Mitte wie ein Brötchen auseinanderschneiden und die Felle wären immer noch gespannt.
Um den gesamten Kessel zu deformieren, braucht es mehr als vor allem lokal wirkende Kräfte. Da müsste von außen an den entsprechenden Stellen verwindende Kräfte angreifen, was man durch das verschieden starke Anziehen von Stimmschrauben aber nicht hinbekommt.
Es könnte höchstens der Kessel zwischen der rot markierten Umkringelung und der Stimmschaube zusammengedrückt werden, da würde sich im ungünstigsten Fall der Kessel in diesem Bereich nach innen wölben , das ist aber selbst bei der relativ dünnen Wand von 1 mm Stahl sicherlich vernachlässigbar.
Falls tatsächlich der Kessel selbst Schaden nähme, dann eher im Verlauf der Gratung.
Ja. Da aber trotz ungleichmäßigem Anzugmoment der Schrauben durch den Ring der Druck verteilt wird und eine Beschädigung der Gratung eher punktuell (an der Schraube) wäre, ist es viel schlimmer, das Resonanzfell fast bis zum Zerreißen zu spannen. Ungleichmäßige Spannung sollte kein Problem sein.
Ich sehe also auch nicht, warum der Kessel Schaden nehmen sollte. Wenn, dann eher die Felle.
Viele Grüße
Torsten