reisbrei
HCA Vocals / -Equipment
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Sodele. Nun geht's also an's Eingemachte.
Zuerst danke ich recht artig für die Tipps, die ich in meinem "Entchromen eines Kessels"-Thread bekommen hab'. Jetzt aber zum Hintergrund:
Ich habe vor einer Weile einen Sonor Phonic (evtl. Plus) Kessel geschenkt bekommen. Der Vorbesitzer, ein wahrer Flohmarkt-Freak sollte mir eigentlich nur 10 Phonic Plus Snaredrum-Böckchen besorgen, die für meinen neuen Woofer bestimmt waren. Es gibt ein komplettes Phonic Plus Set, das ich restauriert und umgebaut habe - ist noch in Arbeit, evtl. breite ich das auch mal hier im Forum aus.
Jedenfalls mußte er, um die Böckchen zu kriegen, eine ganze Snare kaufen - bzw. er kaufte für sich eine Phonic Snare und bekam eine zweite quasi gratis dazu Die erste (guter Zustand) hat er behalten und die zweite komplett zerlegt, weil er die Abhebung brauchte und ich die Böckchen wollte. Der Kessel war im Gegensatz zur Hardware in einem lausigen Zustand, sodaß Herr Flohmarkt der Meinung war, damit kann man nix mehr machen - und wenn ich ihn wollte, würde er ihn mir schenken. So kam ich also zum Kessel
Es ist ein verchromter Stahlkessel in 14" x 6,5", der Standard eben. Als ich ihn bekam, war er reichlich versaut, das Chrom teilweise abgeplatzt, teilweise zerkratzt und er fing schon an, zu rosten Die Gratungen und Snarebeds sind allerdings nach wie vor top - Schwein gehabt!
Nun habe ich einen Verwandten in der metallbearbeitenden Industrie, also hingefahren, Kessel in die Hand gedrückt und abgesprochen, daß er mal kuckt, ob und wie man die Verchromung abbekommt. Er meinte, sandstrahlen wäre gut und er bringt ihn mir in einer Woche wieder.
So weit, so gut. Als ich den Kessel jedoch zurückbekam - SCHOCK ! - war er nicht sandgestrahlt, sondern poliert worden Naja, ich muß zugeben, es hat reichlich geglänzt und war sicher gut gemeint - aber die Verchromung war eben nicht mehr in Ordnung und somit war das Polieren eher für die Füße.
Wie dem auch sei, ich hab' mich bedankt, mich zu Hause vor den Rechner gesetzt und nach Möglichkeiten gesucht, das glänzende Teufelszeug selbst loszuwerden. Nach ein paar abenteuerlichen Ideen (z.B. galvanisches Element selbst herstellen - Wanne mit Wasser, Salz rein, Kessel und Blech rein, Autobatterie anschließen et voilá ), die ich lieber nicht ausprobieren wollte hab' ich hier im Forum nachgefragt, sowie bei einem mir bekannten Autolackierer angefragt und weiß jetzt, wie's weitergeht. Er sagte übrigens das gleiche wie Herr Twighter hier im Forum und genau das werde ich jetzt machen:
Also, die Verchromung bleibt dran. Ich schleife sie ordentlich an und werde dann einen Grundierfüller (oder wie man das Zeugs auch nennen mag...) auftragen, später lackieren, mich dann über das Endergebnis grün und blau ärgern und den Kessel vom nächstgelegenen Viadukt in eine Schlucht schmeißen - aber erstmal der Reihe nach.
Dummerweise hab' ich keine Fotos vom ursprünglichen Zustand des ringförmigen Gesellen. Und noch dümmerer Weise, hab' ich vergessen welche zu schießen, bevor die Ära des Schleifens begann. Ich kann also lediglich welche vom aktuellen Zustand vorzeigen:
Hier der Kessel nach der ersten Schleifsession. Diese dauerte 3 Stunden (!) und ich muß sagen, Hut ab vor der Sonor-Verchromung! Das Zeug ist nahezu unverwüstlich. Ich mußte mit 60er Schleifpapier ran (das ist so, als würde man einen Schotterstein auf ein Din A4 Baltt legen...) - war also eher ein Raspeln oder Kratzen, mit Schleifen hatte das nicht mehr viel zu tun. Rohe Gewalt und schwitzende Männerarme, sowas in der Art. Übrigens alles Handarbeit. Ich hab' die Schleifmaschine im Schrank gelassen, ein relativ großes Ding, eher für richtige Flächen geeignet. Also Schleifklotz und Schleifhandschuh ausgepackt und ab ging die wilde Luzie. Mit 120er konnte ich nun wirklich gar nix reißen und fühlte mich vom Kessel verspottet. Also schweres Geschütz, 60er Körnung und mehr Gewalt. Das hat dann funktioniert. Übrigens hat man nicht gelebt, ehe man auf diese Weise mal eine Handvoll Sicken angerauht hat. Für diejenigen von Euch, die zuweilen mit störrischem Nachswuchs zu kämpfen haben: Wenn die Brut mal wieder ungezogen ist, einfach zum Sickenschleifen bei Onkel sing-it verdonnern - das wünscht man seinem ärgsten Feind nicht.
Der Daumen war hinterher für zwei Tage nicht benutzbar, weil ich eine fette Blase gezüchtet hatte, die sich halb an der Daumenspitzenseite und halb unter (!) dem Daumennagel befand. Fragt mich nicht, wie ich das hinbekommen hab' - probiert lieber mal, ohne Daumen Socken und Schuhe anzuziehen.......während das Weibchen sich daneben vor Lachen kullert
Gestern nun gab's die zweite Schleifsession, diesmal wesentlich lockerer. Ist das Zeug erstmal angekratzt geht's eigentlich ganz gut:
So sieht der Kessel also jetzt aus, nach dem 2. Schleifgang mit 120er Körnung.
Ich hab' mittlerweile eine Quelle für das Wunderzeug Glasurit 2K-Epoxidharz aufgetrieben, welches laut kompetenten Fachratschlägen (siehe oben) auf dem geschliffenen Chrom für eine gute Lackierbasis sorgen soll. Übrigens haben mir mittlerweile mehrere Fachleute unabhängig voneinander bestätigt, daß das von Glasurit das einzige gescheite ist, nur mal so als Tipp am Rande für diejenigen, denen sowas auch mal ins Haus steht. Ich krieg' vom Bekannten eines Bekannten was abgefüllt (als Normalsterblicher kommt man da nicht wirklich ran - oder ich war zu dämlich ), das wird aber ein paar Tage dauern, je nachdem, wann ich ihn wieder sehe. Bis dahin werd' ich noch diverse Schleifereien veranstalten und dann geht's an's Rumpanschen. Ich muß dazusagen, mit Schleifen kenn' ich mich aus, da ich eine ganze Weile in 'ner Schreinerei gearbeitet hab'. Aber was das Lackieren/Grundieren/Füllern etc. - also mit bunter Plörre rumspritzen - angeht, bin ich bisher die jungräulichste Nulpe, die die Welt je gesehen hat. Man darf also gespannt sein, das könnte ausgeprochen lustig werden.........also für Euch.
Übrigens hab' ich noch keine Ahnung, was es für eine Lackierung wird und neue Hardware ist ja auch fällig. Die endgültige Optik steht demnach noch in den Sternen - lassen wir uns überraschen...
Zuerst danke ich recht artig für die Tipps, die ich in meinem "Entchromen eines Kessels"-Thread bekommen hab'. Jetzt aber zum Hintergrund:
Ich habe vor einer Weile einen Sonor Phonic (evtl. Plus) Kessel geschenkt bekommen. Der Vorbesitzer, ein wahrer Flohmarkt-Freak sollte mir eigentlich nur 10 Phonic Plus Snaredrum-Böckchen besorgen, die für meinen neuen Woofer bestimmt waren. Es gibt ein komplettes Phonic Plus Set, das ich restauriert und umgebaut habe - ist noch in Arbeit, evtl. breite ich das auch mal hier im Forum aus.
Jedenfalls mußte er, um die Böckchen zu kriegen, eine ganze Snare kaufen - bzw. er kaufte für sich eine Phonic Snare und bekam eine zweite quasi gratis dazu Die erste (guter Zustand) hat er behalten und die zweite komplett zerlegt, weil er die Abhebung brauchte und ich die Böckchen wollte. Der Kessel war im Gegensatz zur Hardware in einem lausigen Zustand, sodaß Herr Flohmarkt der Meinung war, damit kann man nix mehr machen - und wenn ich ihn wollte, würde er ihn mir schenken. So kam ich also zum Kessel
Es ist ein verchromter Stahlkessel in 14" x 6,5", der Standard eben. Als ich ihn bekam, war er reichlich versaut, das Chrom teilweise abgeplatzt, teilweise zerkratzt und er fing schon an, zu rosten Die Gratungen und Snarebeds sind allerdings nach wie vor top - Schwein gehabt!
Nun habe ich einen Verwandten in der metallbearbeitenden Industrie, also hingefahren, Kessel in die Hand gedrückt und abgesprochen, daß er mal kuckt, ob und wie man die Verchromung abbekommt. Er meinte, sandstrahlen wäre gut und er bringt ihn mir in einer Woche wieder.
So weit, so gut. Als ich den Kessel jedoch zurückbekam - SCHOCK ! - war er nicht sandgestrahlt, sondern poliert worden Naja, ich muß zugeben, es hat reichlich geglänzt und war sicher gut gemeint - aber die Verchromung war eben nicht mehr in Ordnung und somit war das Polieren eher für die Füße.
Wie dem auch sei, ich hab' mich bedankt, mich zu Hause vor den Rechner gesetzt und nach Möglichkeiten gesucht, das glänzende Teufelszeug selbst loszuwerden. Nach ein paar abenteuerlichen Ideen (z.B. galvanisches Element selbst herstellen - Wanne mit Wasser, Salz rein, Kessel und Blech rein, Autobatterie anschließen et voilá ), die ich lieber nicht ausprobieren wollte hab' ich hier im Forum nachgefragt, sowie bei einem mir bekannten Autolackierer angefragt und weiß jetzt, wie's weitergeht. Er sagte übrigens das gleiche wie Herr Twighter hier im Forum und genau das werde ich jetzt machen:
Also, die Verchromung bleibt dran. Ich schleife sie ordentlich an und werde dann einen Grundierfüller (oder wie man das Zeugs auch nennen mag...) auftragen, später lackieren, mich dann über das Endergebnis grün und blau ärgern und den Kessel vom nächstgelegenen Viadukt in eine Schlucht schmeißen - aber erstmal der Reihe nach.
Dummerweise hab' ich keine Fotos vom ursprünglichen Zustand des ringförmigen Gesellen. Und noch dümmerer Weise, hab' ich vergessen welche zu schießen, bevor die Ära des Schleifens begann. Ich kann also lediglich welche vom aktuellen Zustand vorzeigen:
Hier der Kessel nach der ersten Schleifsession. Diese dauerte 3 Stunden (!) und ich muß sagen, Hut ab vor der Sonor-Verchromung! Das Zeug ist nahezu unverwüstlich. Ich mußte mit 60er Schleifpapier ran (das ist so, als würde man einen Schotterstein auf ein Din A4 Baltt legen...) - war also eher ein Raspeln oder Kratzen, mit Schleifen hatte das nicht mehr viel zu tun. Rohe Gewalt und schwitzende Männerarme, sowas in der Art. Übrigens alles Handarbeit. Ich hab' die Schleifmaschine im Schrank gelassen, ein relativ großes Ding, eher für richtige Flächen geeignet. Also Schleifklotz und Schleifhandschuh ausgepackt und ab ging die wilde Luzie. Mit 120er konnte ich nun wirklich gar nix reißen und fühlte mich vom Kessel verspottet. Also schweres Geschütz, 60er Körnung und mehr Gewalt. Das hat dann funktioniert. Übrigens hat man nicht gelebt, ehe man auf diese Weise mal eine Handvoll Sicken angerauht hat. Für diejenigen von Euch, die zuweilen mit störrischem Nachswuchs zu kämpfen haben: Wenn die Brut mal wieder ungezogen ist, einfach zum Sickenschleifen bei Onkel sing-it verdonnern - das wünscht man seinem ärgsten Feind nicht.
Der Daumen war hinterher für zwei Tage nicht benutzbar, weil ich eine fette Blase gezüchtet hatte, die sich halb an der Daumenspitzenseite und halb unter (!) dem Daumennagel befand. Fragt mich nicht, wie ich das hinbekommen hab' - probiert lieber mal, ohne Daumen Socken und Schuhe anzuziehen.......während das Weibchen sich daneben vor Lachen kullert
Gestern nun gab's die zweite Schleifsession, diesmal wesentlich lockerer. Ist das Zeug erstmal angekratzt geht's eigentlich ganz gut:
So sieht der Kessel also jetzt aus, nach dem 2. Schleifgang mit 120er Körnung.
Ich hab' mittlerweile eine Quelle für das Wunderzeug Glasurit 2K-Epoxidharz aufgetrieben, welches laut kompetenten Fachratschlägen (siehe oben) auf dem geschliffenen Chrom für eine gute Lackierbasis sorgen soll. Übrigens haben mir mittlerweile mehrere Fachleute unabhängig voneinander bestätigt, daß das von Glasurit das einzige gescheite ist, nur mal so als Tipp am Rande für diejenigen, denen sowas auch mal ins Haus steht. Ich krieg' vom Bekannten eines Bekannten was abgefüllt (als Normalsterblicher kommt man da nicht wirklich ran - oder ich war zu dämlich ), das wird aber ein paar Tage dauern, je nachdem, wann ich ihn wieder sehe. Bis dahin werd' ich noch diverse Schleifereien veranstalten und dann geht's an's Rumpanschen. Ich muß dazusagen, mit Schleifen kenn' ich mich aus, da ich eine ganze Weile in 'ner Schreinerei gearbeitet hab'. Aber was das Lackieren/Grundieren/Füllern etc. - also mit bunter Plörre rumspritzen - angeht, bin ich bisher die jungräulichste Nulpe, die die Welt je gesehen hat. Man darf also gespannt sein, das könnte ausgeprochen lustig werden.........also für Euch.
Übrigens hab' ich noch keine Ahnung, was es für eine Lackierung wird und neue Hardware ist ja auch fällig. Die endgültige Optik steht demnach noch in den Sternen - lassen wir uns überraschen...
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