Slash-Akkorde mit Stufentheorie darstellen?

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Sarah M.
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Hallo,

Wenn ich zum Beispiel in C-Dur den Akkord G/C habe, also einen G-Dur Akkord mit C im Bass, wie stelle ich das mit der Stufenbezeichnung dar?
Es handelt sich ja um die 5. Stufe. Unter einen G-Dur Akkord gehört also eine V, weil es sich um die Dominante handelt, das hab ich verstanden.
Aber wenn jetzt C im Bass ist, schreibe ich das dann einfach mit Slash dazu, also V/I ? Oder muss ich vielleicht (wie in der Funktionstheorie üblich) den Bass als Ziffer darunter setzen, also V und darunter eine 4?

Oder ist das in der Stufentheorie etwa gar keine V, sondern eine I, weil ja das C im Bass liegt, und ich hätte dann I ^2^5^7 (2 für's d, 5 für's g und 7 für's h) oder so ähnlich?

Bitte um Hilfe!!!
 
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Ich meine, man orientiert sich einmal daran, welche Funktion der Akkord harmonisch erfüllt.
Ein G/C ist ja einfach ein Cmaj7-Akkord, also kommt für mich nichts anderes als I als Stufenbezeichnung in Frage, vorausgesetzt, es handelt sich auch wirklich um den tonikalen Klang.

Die Slash-Bezeichnung G/C ist ja nur eine Voicinganweisung, von der man sich nicht verwirren lassen sollte.

Thomas
 
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Es könnte aber auch eine Dominante über einem Pedalton sein, z.B. in einer Kadenz:

| C | F/C | G/C | C |

Dann würde ich schreiben:
| I | IV/I | V/I | I |

Dafür muß man aber den harmonischen Zusammenhang kennen, in dem der Akkord auftaucht.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Dafür muß man aber den harmonischen Zusammenhang kennen, in dem der Akkord auftaucht.
@McCoy hat es hier auf den Punkt gebracht: Da die Stufenbezeichnungen im Prinzip mehr interpretierend gedacht sind als rein beschreibend, ist es schwierig bis müßig, sie auf einen einzeln zu betrachtenden Akkord anzuwenden. Noch viel mehr gilt das für die Funktionsbezeichnungen, die ausschließlich interpretierend sind, da sie dem Akkord/der Akkordstruktur ja explizit eine Funktion zuweisen - und Funktion ´funktioniert´ nur im Kontext.
Als Beispiel soll ein isoliert betrachteter G-Dur-Akkord stehen: G kann z.B. sowohl I, III, IV als auch V sein (alternativ T, tP, S oder D).
I in G-Dur, III in G-Moll, IV in D-Dur und V in C-Dur. Sogar in F-Dur ist ein G-Dur-Akkord einfach zu integrieren - als Doppeldominante.

Dagegen steht "G" als Akkordbezeichnung"G" sozusagen als absolute Bezeichnung konkret für "G-Dur-Akkord". Und wie @turko schon anmerkte, gibt G/C ausdrücklich, einen Hinweis auf das "Voicing" des Akkords, indem nämlich C der Basston sein soll.

Will man Stufen- oder Funktionsbezeichnungen sinnvoll einsetzen, ist die Kenntnis des harmonischen Kontextes, und dabei ganz grundlegend der Tonart, unumgänglich.
 
@McCoy hat es hier auf den Punkt gebracht: Da die Stufenbezeichnungen im Prinzip mehr interpretierend gedacht sind als rein beschreibend, ist es schwierig bis müßig, sie auf einen einzeln zu betrachtenden Akkord anzuwenden. Noch viel mehr gilt das für die Funktionsbezeichnungen, die ausschließlich interpretierend sind, da sie dem Akkord/der Akkordstruktur ja explizit eine Funktion zuweisen - und Funktion ´funktioniert´ nur im Kontext.
Als Beispiel soll ein isoliert betrachteter G-Dur-Akkord stehen: G kann z.B. sowohl I, III, IV als auch V sein (alternativ T, tP, S oder D).
I in G-Dur, III in G-Moll, IV in D-Dur und V in C-Dur. Sogar in F-Dur ist ein G-Dur-Akkord einfach zu integrieren - als Doppeldominante.

Dagegen steht "G" als Akkordbezeichnung"G" sozusagen als absolute Bezeichnung konkret für "G-Dur-Akkord". Und wie @turko schon anmerkte, gibt G/C ausdrücklich, einen Hinweis auf das "Voicing" des Akkords, indem nämlich C der Basston sein soll.

Will man Stufen- oder Funktionsbezeichnungen sinnvoll einsetzen, ist die Kenntnis des harmonischen Kontextes, und dabei ganz grundlegend der Tonart, unumgänglich.
Wie gesagt ging es um einen G/C-Akkord in C-Dur :)
Aber du hast natürlich recht, danke!
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Danke für die vielen Antworten! Ich dachte tatsächlich am ehesten an eine Situation wie sie McCoy jetzt beschrieben hat, das hat mir perfekt weitergeholfen!
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Es könnte aber auch eine Dominante über einem Pedalton sein, z.B. in einer Kadenz:

| C | F/C | G/C | C |

Dann würde ich schreiben:
| I | IV/I | V/I | I |

Dafür muß man aber den harmonischen Zusammenhang kennen, in dem der Akkord auftaucht.

Viele Grüße,
McCoy
Aber darf ich das wirklich einfach mit einem Slash danebenschreiben? Ich hab mal irgendwo gelesen, dass in der klassischen Stufentheorie (es geht um die Analyse eines hochromantischen Werkes) ein Slash heißt, dass sich die Stufe vor dem Slash auf die Stufe nach dem Slash bezieht. Dann würde z.B. IV/V in C-Dur nicht F/G, sondern die 4. Stufe der 5. Stufe von C-Dur, also einfach wieder C-Dur sein (ich hoffe, man weiß, was ich meine xD). Ist das nicht so?
 
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Ist das nicht so?
Die Schreibweise und Begriffe der Jazz/Rock/Pop-Harmonielehre verwenden Konzepte der klassischen Harmonielehre, aber falls sinnvoll für ihre eigenen Zwecke abgewandelt.
Die Stufenschreibweise soll dann oft einfach den Bezug auf ein (möglicherweise auch wechselndes) harmonisches Zentrum anzeigen, im Beispiel von McCoy eben C-Dur mit der tonikalen I.

Gruß Claus
 
Alles klar, vielen Dank an alle!
 

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