Beim Walking Bass spielt der Bass (in der Anfangszeit wars auch gerne mal das Piano) duchgehende, gerade, ,,straighte" Viertelnoten, dadurch entsteht dieses ,,gehende" Feeling. Manchmal findet man diese Technik auch unter dem Namen Four on the Floor.
Was das Tonmaterial angeht, sollte man sich gerade als Anfänger an den Grundharmonien, bzw. an deren wichtigsten Tönen orientieren (gleich vorab: es gibt - gerade bei Walking Bass - keine festen Regeln, nach denen man eine Bassline aufbauen sollte. Erlaubt ist, was gut klingt).Als Beispiel:
Man hat vier Töne im Takt zur Verfügung. Es liegt nahe, als ersten Ton den Grundton der Harmonie zu verwenden, da weiß man gleich wos langgeht
d.h. wenn der Gitarrero meinetwegen D-Dur spielt, kann man als Bassist mit einem D nicht viel falsch machen.
Oft ist es so, dass die verbleibenden starken Töne einer Harmonie (idR Terz und Quint, evtl. Septime) auf die anderen Zählzeiten aufgeteilt werden.
um beim Beispiel zu bleiben, wären das in D-Dur Fis(gr. Terz) und A(Quinte).
D - Fis - A - Fis
Wäre zB eine einfache, gängige Walking Bassline (bzw ein kleiner Teil davon).
So (oder ähnlich oder ganz anders, wie gesagt es gibt kein Patentrezept) könnte man taktweise eine Basslinie aufbauen. Es klingt allerdings etwas flüssiger und schöner, wenn man beim Akkordwechsel zur nächsten Harmonie überleitet. Dafür bietet sich der vierte Ton im Takt an. Geeignete Intervalle (bezogen auf den Grundton des Folgetaktes) sind Quinten, Terzen, Sekunden bzw. chromatische Durchgangstöne.
Aalso... einfacher 0815-Akkordwechsel D - G - D - A (I - IV - I - V in D-Dur)
Erster Takt: Hier könnte man den oben beschriebenen Lauf benutzen, denn das Fis auf dem vierten Ton liegt einen Halbton unter G und leitet daher gut über.
D - Fis - A - Fis
Zweiter Takt: Jetzt haben wir die Harmonie G-Dur. Verwendbare Töne: Alles aus der G-Dur-Tonleiter, insbesondere G, H, und D (in beliebiger Reihenfolge)
Also beispielsweise
G - D - H - A
(A ist in der G-Dur-Tonleiter enthalten, aber ist gleichzeitig auch die Quinte über dem Grundton des folgenden Akkords D-Dur)
Dritter Takt: wieder D-Dur
D - Fis - G - Gis
(Gis ist nicht in der D-Dur-Tonleiter enthalten, aber solche chromatischen(=in Halbtonschritten) Aufgänge klingen ziemlich toll
)
Vierter Takt: A-Dur, gleiches Schema, alle Töne aus der A-Dur Tonleiter verwendbar. (Auch gut käme an dieser Stelle A-Mixolydisch bzw. A7-Arpeggio, weiß nicht inwieweit du dich da auskennst^^) Also zB
A - E - Cis - A
(A ist die Quinte über D, leitet also bei einer Wiederholung des Akkordwechsels gut über)
Sooooo
Ich hoffe, ich bin hier nicht übers Ziel hinausgeschossen, indem ich für dich Triviales erzählt habe, ich habe versucht, mein Halbwissen über Walking Basslines einigermaßen anfängergerecht und praxisnah anzubringen, wobei alle meine Vorschläge wirklich nichts mehr als Vorschläge und außerdem noch recht einfach gehalten sind.
Abschließend möchte ich sagen, dass es bei Walking Bass wie immer auf den Groove ankommt. Und wenns groovt, kann man auch nur Grundtöne spielen
Hoffe ich konnte helfen, schöne Grüße, Mo