Sinnvoller/Richtiger Pedaleinsatz

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Christian_Hofmann
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Hallo zusammen,

vielleicht könnt ihr mir bei einer Frage zum Thema Pedaleinsatz helfen. Ich selbst komme von der Orgel/Harmonium und habe nie einen echten Klavierunterricht gehabt, da die meisten Dinge ja soweit klar sind. Nur das Pedal stellt mich noch immer vor einige Probleme. Es ist zwar praktisch aber auch undurchsichtig zugleich. Bei Literatur die das Pedal notiert hat ist das alles klar, aber wie verhält es sich bei Stücken die diese Information nicht haben? Ich spiele vor allem auf dem Klavier dreistimmige Choralsätze. Bei einem Vierstimmigen ist das ganze ja klar. Akkord spielen, halten und nächsten greifen und von vorne.

Bei einem Dreistimmigen Satz ist das ganze schon etwas schwieriger. Gibt es da eine Grundregel die man recht sicher befolgen kann? Ich habe mal drei Takte eines Stücks angehängt und mit einem roten Punkt markiert wo ich in diesem Fall das Pedal nutzen würde. Also immer von Punkt zu Punkt in diesem Fall. Wäre das so sinnvoll oder gibt es da andere Dinge die ich noch beachten sollte oder wo ich mich dazu einmal einlesen kann? Ich habe das Gefühl das da jeder eine andere Meinung hat und solche pauschalen Aussagen wie "Nach Gefühl" helfen ja nicht sonderlich gut dabei etwas richtig zu machen :)

Noten.jpg
 
Ich würde das Pedal in so einem Satz fast gar nicht benutzen.

Als Organist bist Du ja Meister im polyphonen Legatospiel. Überall da, wo Fingerlegato geht, gar kein Pedal verwenden. In der Mittelstimme muss der rechte Daumen manchmal zwei Töne hintereinander spielen. Hier benutze ich dann ein ultrakurzes Bindepedal am Ende des ersten der beiden Töne, das ich mit Beginn des zweiten Tones sofort wieder loslasse. Damit kann ich ein Legato erzeugen, das mit den Fingern nicht geht. Das ist aber nur ein ganz, ganz kurzes Antippen des Pedals.

Also: Wenn das Pedal nicht für's Legato nötig ist, einfach komplett weglassen.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Als Organist bist Du ja Meister im polyphonen Legatospiel.
Wobei das ja inzwischen nicht mehr so streng praktiziert wird. Bei den Vierstimmigen Sätzen ist das auch kein so großes Problem, aber die Dreistimmigen spielt man ja nun nicht so streng gebunden, schon alleine deshalb weil man es mit gesunder Anatomie nicht könnte :) Nur die Zwischenräume sollten gleichmäßig sein. Wenn ich Legato spiele, dann muss ich das konsequent machen, wenn ich es nicht mache, dann muss ich es konsequent anders machen.

Vielleicht noch eine kurze Ausführung zu dem Legatospiel an der Orgel: Im Grunde kommt es auf den Raum an wie Legato man spielt. In einer Konzertkirche mit sehr sauberer Akustik und kleiner Orgel kann man nicht gebunden genug spielen, in einem großen Gewölbe mit großer Orgel hört sich Legato schnell nach zu viel an. Vor allem wenn der eine Akkord noch im Raum ist und man bereits den zweiten spielt, dann wird das ein disharmonischer Brei. Daher sollte man das dann etwas voneinander absetzen. Zumal die Pausen zwischen den Tönen an der Orgel ja die einzige Artikulationsmöglichkeit ist.
 
Wenn Du den obigen Ausschnitt nochmal mit Deinem Fingersatz versehen und ohne die roten Pedalpunkte postest, mache ich Dir einen konkreten Pedalvorschlag.

Viele Grüße,
McCoy
 

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