Sinnvolle Übungen im Alltag - was brachte euch Fortschritt?

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Bullred15
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Hallo zusammen,

da ich mir das Spielen weitestgehend selbst beibringe, würde ich gerne mal in die Runde fragen, welche Übungen (Pentatonik hoch/runter, etc.) euch wirklich spielerisch vorangebracht haben. so dass ihr wirklich gemerkt habt, dass ihr bei Songs oder einfach rumnudeln egal was flüssiger, fehlerfreier, sauberer oder schneller spielen könnt. Klar, gibt es hierzu verschiedene Übungen. Mich würde es nur mal interessieren von erfahrenen Spielern zu hören was sie weitergebracht hat :)
Ich spiele sehr viele Klassiker aus den 60/70er Jahren (Cream, Sabbath, Zeppelin, etc.). Demzufolge macht es natürlich Sinn mir Übungen anzueignen, die mir hier beim Spielen helfen ;)

Dazu: wie viel übt ihr denn in der Woche? (Jeder hat sein Tempo, es geht mir nur ums Interesse).

Liebe Grüße
 
auch wenn es abgedroschen klingt, such dir Leute mit denen du die Stücke zusammen spielen kannst.
Schau den Gitarristen auf die Finger, live oder YT, wie auch immer, was sie da machen und wie es sich anhört.
Die 2 Punkte haben mich weitergebracht. Ausserdem, achte nicht so sehr auf das, was die Finger machen, sondern "hör" dir selber richtig zu.
Die entsprechende Fingerfertigkeit kommt mit der Zeit von selbst, da braucht es eben auch etwas Geduld mit sich selbst.
Wichtig ist auch die Rhythmik, lieber langsamer und weniger Töne, dafür aber auf den Punkt spielen (timing).
 
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1+ für alles was @rmb aufgezählt hat. Und Versuche dich beim Spielen von Songs aufzunehmen. Da merkt man viel besser wo es technisch und rhythmisch unrund ist.

Überhaupt ist ein gutes Rhythmusgefühl DER Schlüssel dazu cool zu klingen !!!
Rhythmusübungen sind also nie verkehrt.
 
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Mich hat es weitergebracht Songs "durchzuspielen". Das bringt einige Vorteile: hab dann z.B. gemerkt, dass es nicht reicht ein fancy solo zu könnten, sondern dass der "langweilige/lästige" (stimmt nicht, ist aber oft so gesehen, vor allem an Anfang) Rhythmus auch 5-10 Minuten lang sauber durchgehalten werden muss.

Wie ist es aktuell bei dir?
Ich spiele sehr viele Klassiker aus den 60/70er Jahren (Cream, Sabbath, Zeppelin, etc.).
Wie viele spielst du tatsächlich von Anfang bis Ende in einem Rutsch? (Ist keine Kritik oder Unterstellung: ich frage aus Interesse :))
 
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Hi,

bei vielen Gitarristen hapert es am Rhythmus und am Timing.
Eine gute Übung, die ich selber regelmäßig durchführe bringt Rhythmus, Taktgefühl und Technik zusammen.

1) nimm Dir einen Lauf (kann auch Tonleiter o.ä. sein) der möglichst alle Saiten involviert
2) Stell Dein Metronom auf 40 bpm ein
3) Spiel den Lauf langsam, möglichst genau auf den Metronom mit Wechselschlag und lass die Noten ausklingen.
4) mit ganzen Noten (4 Schläge)
5) mit halben Noten (2 Schläge)
6) mit viertel Noten (1 Schlag)
7) mit achtel Noten (zwei Anschläge pro Metronomschlag 1 und; 2 und, 3 und 4 und..)
8) mit punktierten achtel Noten (zwei Anschläge pro Metronomschlag 1 und die; 2 und die; 3 und die, 4 und die..)
9) mit Triolen (drei Anschläge pro Metronomschlag 1 und die, 2 und die, 3 und die..)
10) mit sechzehntel Noten (1 ne und die, zwei e und die, drei e und die vier e..)
11) mit Quintolen (5 Schläge pro Metronomschlag)
12) mit Sextolen (6 Schläge pro Metronomschlag)

Das Ganze in der Ausführung und vom Takt so genau wie möglich.
 
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Was mich wirklich weiter gebracht hat war einfach mal `ne richtig lange Pause zu machen, also ruhig mal `ne ganze Woche nicht zu üben. Danach fallen einem falsche Routinen viel besser auf...

Ich übe schon seit Jahren überhaupt nicht mehr.

*
 
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Bei mir was es raushöhren und ausnotieren von Soli und Licks. Das gibt gute Tools, die die Stellen verlangsamen
 
Seit ich wieder in Bands spiele, geht es auch wieder voran. Ist tatsächlich so.
Daraus ergeben sich dann auch die Notwendigkeiten, wo, was zu tun ist.
Da sind Soloparts auszuarbeiten, Intros und Anschlagmuster rhythmisch richtig zu beherrschen und wenn man Solo Parts auch improvisieren möchte, kümmert man sich auch gezielt darum.
Das sind dann immer Dinge, die man auch wirklich braucht und die nächste Probe stellt dann auch einen gewissen Druck her, auch dann daran zu arbeiten, wenn man den Hintern sonst nicht hoch bekommen würde.

Extrem hilfreich dafür, ist eine Möglichkeit zu schaffen, zu den Original Songs oder Bachingtracks spielen zu können. Es gibt da auch spezielle Player Apps für Musiker, wo man Geschwindigkeit und/oder Pitch verändern kann und auch Schleifen über bestimmte Parts. (z.B Anytune für die Apple Welt).

Am Ende lernt man doch viel nur über Wiederholung. Das möglichst effizient zu gestallten (also z.B. nicht immer das komplette Solo zu wiederholen, sondern auch nur die besonders problematischen Passagen) hilft, die Übungszeit zielführend zu nutzen. Die Möglichkeit , die Geschwindigkeit langsam zu steigern, beschleunigt ebenfalls den Fortschritt.

Dadurch wird man automatisch auch rein technisch besser.
 
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Wie schon vorher gesagt, in der Band spielen war und ist auch für mich eine harte aber effektive Schule.
Ansonsten hat mich am meisten weitergbracht die Dreiklänge (Triads) in den Umkehrungen auf allen Saiten zu lernen (Dur, Moll etc.) dadurch habe ich die Noten auf dem Griffbrett gelernt und weiss beim Solo, wo die Akkordtöne sind. Dazu gibts auch gute Truefire Kurse.
 
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Hab mal einem die Grundlagen klargemacht, der voll der Mathe-Crack war, aber sich gerade sein erstes Instrument gekauft hat. Physik hat der auch geliebt und wie wir dann schon am Anfang darüber diskutiert haben, was da mathemathisch passiert, wenn man Saiten durch Drücken verkürzt und warum das dann so klingt, hat mich selber viel sicherer gemacht. Ich hab bis da hin immer mit Leuten und zum Radio und MTV/VIVA gespielt und konnte dadurch überall irgendwie halbwegs sinnvoll mitspielen und mein eigenes Zeug schreiben. Seit mir aber halbwegs klar ist, wie der ganze Quatsch mit den Intervallen und so auf dem Griffbrett aussieht, kann ich das natürlich auch besser in andere Tonarten verschieben und muss mich nicht nur auf mein Bewegungs-Gedächtnis in den Fingern verlassen. Das macht halt sicherer und auch kreativer, weil ich weiß, wie das klingt, was ich die nächsten paar Takte vorhab zu spielen.
Bis da hin hab ich seit der ersten Klasse 20 Jahre einfach nur gespielt, so zur Einordnung. Man kommt lange ohne Theorie aus und es ist vielleicht Lernerei, aber mir hat so bisschen Begreifen da echt viel gebracht.
 
Grundsätzlich erstmal herzlichen Dank an alle für die Antworten!

Wie viele spielst du tatsächlich von Anfang bis Ende in einem Rutsch? (Ist keine Kritik oder Unterstellung: ich frage aus Interesse :))
Das habe ich früher nie gemacht, aber mache ich seit ca. einem Jahr. Nicht nur das coole Solo ;)

Ansonsten habe ich wohl gar nicht so die schlechten Ansätze. Ich spiele einfach viele Songs und drossele das Tempo über meine Tab App auf dem Tablet. Dann lerne ich von Anfang an (manchmal ziehe ich das Solo auch etwas vor ;)).

Zu meiner Erfahrung: die meisten Fortschritte hatte ich gemacht seit ich regelmäßig spiele. Also nahezu täglich. Unabhängig, ob ich "strukturiert übe" oder einfach über Looper etwas einspiele und improvisiere. Ich höre auch viel genauer hin und nehme mich ab und an auf. Leider sind noch viel zu viel unsaubere Töne drin, da ich zu ungeduldig bin... aber auch das wird besser. Ist noch kein Meister vom Himmel gefallen (wenn man Hendrix außer Acht lässt :hail:)

Wie viel übt ihr denn so?
 
Wie viel übt ihr denn so?
für mich ist spielen=üben. In dem Sinne übe ich gar nicht, sondern spiele nur (schon immer). Das nach Lust und Laune, aber mehr oder weniger täglich. Es hängt aber auch viel davon ab, was man spielen will. Wer komplexe Stücke anderer nachspielen will, muß die sich dann Stück für Stück erarbeiten, aber eben, meine Sache nicht. Obschon ich auch schon Stücke im Laufe der Zeit nachgespielt habe, waren die dann oft eigentlich recht simpel (im Blues- und Rockbereich) und man hat sich ja auch immer Interpretationsspielraum gegeben. Gibt natürlich auch recht knifflige Sachen, aber das macht für mich im Grunde dann alles auch nur Sinn im Bandkontext und da ist auch vieles kompromissbehaftet. Wir haben aber immer hauptsächlich eigene Sachen gespielt:rolleyes:.
 
Wie viel übt ihr denn so?
Hi,
während des Lockdowns hab ich wirklich viel geübt. Während dieser Zeit hab ich sogar einen Onlinekurs mitgemacht und während der Laufzeit viel an Übezeit reingesteckt.
Seitdem es nach der Coronazeit wieder mit Veranstaltungen aufwärts geht bin ich dabei für meine verschiedenen Formationen neues Repertoire zu lernen, sowohl auf der Gitarre, als auch Texte. Wenn ich bei neuem Repertoire auf technische Schwierigkeiten stoße, dann übe ich natürlich so lange bis ich es akzeptabel hinbekomme. (Aber ohne! Verbissenheit)
An meinen freien Tagen hab ich eine kleine Übungsroutine zu der auch meine oben beschriebene Übung gehört.
Damit der Spaß nicht verloren geht und um mich zu entspannen spiele ich auch viel zu anderer Musik dazu.

Ich bin derzeit auf einem Stand der mir erlaubt, das zu spielen, was mir Spaß macht und was ich immer schon wollte. Deshalb besteht auch kein Grund für Verbissenheit und übertriebenen Ehrgeiz. Mir ist es vor allem wichtig, dass ich nicht vor lauter Überei den Spaß an der Sache verliere. Ich hab mein Leben lang viel Gitarre gespielt aber glücklicherweise hat es mir immer Spaß gemacht und ich musste mich auch nie zum Üben zwingen. (Nicht ganz richtig, einmal hab ich mich bereit erklärt für Freunde auf der Hochzeit etwas von Sportfreunde Stiller und Xavier Naidoo zu spielen und zu singen. Das hat mich dann schon Überwindung gekostet :D)
 
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um mich zu entspannen spiele ich auch viel zu anderer Musik dazu.
(y), hab ich auch immer gemacht und mache ich noch. Da lernt man auch, sich relativ schnell an ungeliebten Tonarten zu erproben:redface:, und darin eine gewisse Sicherheit zu erlangen.
 
Also aktuell übe ich täglich, bis auf Samstags. Sofern mein Job mich lässt, komme ich auf eine Stunde üben und eine halbe Stunde Songs spielen oder zu Jamtracks Jammen. Manchmal muss dann berufsbedingt auch eine deutlich kürzere Zeit reichen.
Meine Übungszeit besteht aus ca. 15 Minuten technischen Übungen (alternate picking, economy picking, Legato Läufe, manchmal etwas sweep picking) und 45 Minuten einer Lerneinheit, meist Online Masterclasses. Aktuell arbeite ich noch an Blue Highways von Josh Smith und schreite vermutlich bald zur nächsten. Blue Highways kann ich übrigens wärmstens empfehlen.

was mich nach ein paar Jahren des Dödelns mal wieder richtig voran gebracht hat, ist ein Curriculum zu haben. Die Master Classes helfen mir, meine Übungszeit deutlich zielgerichteter zu gestalten und ich lerne dabei viel technischen skill, aber auch extrem viel neues Tonmaterial und wie man es anwendet. Und ein wenig Theorie hier und da.

Ich hätte nicht gedacht dass ich mit 40 und nach 24 Jahren Gitarre spielen noch so große Fortschritte machen kann. Ist für mich definitiv besser als nur vor mich hin zu daddeln oder nur Songs zu lernen.
 
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Die Übung nannte sich Eine Band gründen. Keine andere „Übung" hat bei mir jemals so große Fortschritte hervorgebracht wie diese.

Auf einmal konnte ich Dinge wirklich. Als es dann zu den Live-Auftritten kam, musste ich sie dann sogar wirklich können.
 
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Die Übung nannte sich Eine Band gründen.

Und bist du allein durch das Band gründen besser geworden oder hat die Band nur dazu geführt, dass du zu Hause mehr geübt hast, weil du dinge nun wirklich können mussest?
 
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Und bist du allein durch das Band gründen besser geworden oder hat die Band nur dazu geführt,
es geht doch darum, daß man in einer Band wesentlich vielseitiger aufgestellt sein muß. Ich will das jetzt nicht im Einzelnen hier aufführen.
Das man seinen Part können muß, ist ja klar. Jedenfalls ist das für `s Vorankommen wesentlich anspruchsvoller und zielgerichteter als alles Üben daheim in seiner Musikecke.
 
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Und bist du allein durch das Band gründen besser geworden oder hat die Band nur dazu geführt, dass du zu Hause mehr geübt hast, weil du dinge nun wirklich können mussest?

Naja, das Erste führt zum Zweiten.

Aber es ist jedenfall nicht nur das Mehr-Üben, wo mir die Band geholfen hat.

Bei der allgemeinen Ratlosigkeit was man üben sollte, und bei dem wie tief man etwas beherrschen muss, hat mir die Band extrem geholfen. Auch auf der Motivationsebene hat es Wunder gewirkt. Zumindest bei mir.
 
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