Harleyman
Registrierter Benutzer
Hallo zusammen,
hat von den erfahreneren Gitarristen hier im Board auch schon mal jemand vor der Frage gestanden, sich bewußt eine "schlechtere" Zweitgitarre zuzulegen?
Hintergrund meiner Anfrage ist, dass ich kürzlich bei einem Bekannten auf seiner A-Gitarre im Grunde keinen einzigen vernüftigen Ton rausbekommen habe, weil mir die Saitenlage zu hoch und das Griffbrett zu stumpf war. Ich habe vor knapp einem Jahr nach 30 Jahren Spielpause mit dem Gitarrespielen wieder angefangen und bin mit meinen Fortschritten eigentlich sehr zufrieden. D.h. an unsauberer Grifftechnik oder anderen groben handwerklichen Mängeln hat´s nicht vorrangig gelegen, dass mein "Vorspielen" so desaströs ausfiel und ich nach 5 Minuten, etwas peinlich berührt, die Gitarre wieder wegstellte . Ich selbst besitze nur eine einzige akustische Gitarre, eine TAKAMINE von 1984, mit sehr schön bespielbarem Griffbrett und sehr angenehmer Saitenlage, die übrigens auch damals schon im vierstelligen Preisbereich lag. Insofern bin ich natürlich vom Handwerkszeug etwas verwöhnt und als Wiederanfänger nichts Schlechteres gewohnt.
Frage ist nun: macht es Sinn, sich als Zweitgitarre auch evtl. mal eine schlechtere, schwerer bespielbare Gitarre zuzulegen, um ggf. auch mal in bestimmten Situationen auf so etwas anderswo halbwegs gescheit spielen zu können? Hat das jemand von euch schon mal bewußt so gemacht?
Da ich seit einiger Zeit eh mit dem Gedanken spiele, mir als Zweitgitarre ein Dreadnought-Modell mit etwas mehr Resonanz als meine TAKAMINE Bühnengitarre zu kaufen, stellt sich mir nun als "Sekt-oder-Selters-Typ" die Frage: billig oder teuer?
Billig, weil ich die Gitarre dann auch mal sorglos irgendwo hin mitschleppen könnte, ohne sie permanent im Auge behalten zu müssen.
Billig, weil ich nach einer gewissen Gewöhnungsphase dann auch mal auf einer etwas schlechter bespielbaren Gitarre zumindest halbwegs vernünftigt was hinkriege.
Billig, weil´s den Kauf einer hochwertigeren Gitarre zu irgendeinem späteren Zeitpunkt ja nicht ausschließt.....
Teuer, weil mir das Spielen darauf mit Sicherheit von Beginn an viel mehr Spaß machen würde.
Es geht mir jetzt nicht darum, dass auch eine mittelpreisige Gitarre hervorragend bespielbar sein kann usw. Zu den Begriffen wie billig/teuer, gut/schlecht will ich hier gar keine Diskussion lostreten. Es geht mir nur darum, ob es Sinn macht, sich bewußt eine "billige, schwer bespielbare Gitarre" zu kaufen, damit man spieltechnisch etwas flexibler wird.
Mini Review ROSEDALE DG-20-NT und ROSEDALE DG-30-NT
Wollte zum Zwecke meiner eigenen Meinungsbildung mal eine Gitarre im absoluten Low Budget Bereich ausprobieren und bin am letzten WE mal nach Krefeld zu einem START-MUSIC Shop gefahren, um dort die ROSEDALE Modelle DG-20-NT (Fichtendecke, 89,00 €) und ROSEDALE DG-30-NT (massive Zederndecke, 99,00 €) anzuspielen. (War übrigens der Tipp bzw. Hinweis eines Board-Members aus dem Thread "Wieviel darf eine Gitarre kosten?")
DG-20-NT
DG-30-NT
Um es kurz zu machen:
beide Modelle waren echte Leichtgewichte, sahen optisch aber durchaus ansprechend aus. Jedenfalls nicht nach 89,00 bzw. 99,00 Euro.
Beide Modelle klangen beim Spielen von Akkorden überraschend transparent, klar und "laut" . Eine 99 € Gitarre aus dem Laden eines Bekannten, die ich vor einigen Wochen mal in der Hand hatte, klang dagegen wirklich wie ´ne Gitarre aus dem Kaugummiautomaten! Ich hätte wirklich eine von diesen beiden Gitarren gekauft, wenn nicht, tja, wenn nicht die Saitenlage bei beiden Modellen so hoch gewesen wäre.... Jedenfalls war es mir nicht möglich, auf Anhieb irgendeinen Akkord zu spielen, wo nicht irgendein Finger irgendeine Saite ungewollt abdämpfte . Da ich auch viel Fingerpicking-Übungen mache, bin ich eigentlich sauberes Greifen gewohnt. Aber auf beiden Modellen hab´ ich´s zumindest auf Anhieb nicht hingekriegt.
Während bei der preiswertere DG-20-NT die Griffbrettstruktur noch einigermaßen akzeptabel für mich war, kam mir bei das Griffbrett der DG-30-NT wie eine unbehandelte Sperrholzlatte vor . Leider. Für´s Benden völlig ungeeignet. Mir tat die Haut unter den Fingernägeln jedenfalls noch bis zum Sonntag weh, obwohl ich diesbezüglich eigentlich schon ziemlich abgehärtet bin....
Hatte zwischendurch übrigens noch ein nettes, kurzes Gespräch mit dem überraschenderweise sehr kompeteten und sympathischen Verkäufer (Blues-Spieler ), der natürlich auf die breite Qualitätsstreuung bei solchen Billigmodellen hinwies, mir bei meinen Bemängelungen allerdings uneingeschränkt Recht gab. Da ich für 89,- bzw. 99,- Euro nun nicht den gesamten Lagerbestand durchprobieren wollte, hab´ ich es für dieses Mal beim Anspielen belassen und keine der beiden Gitarren gekauft. Vorerst.
Stattdessen die oben gestellte Frage mal in die Runde .
hat von den erfahreneren Gitarristen hier im Board auch schon mal jemand vor der Frage gestanden, sich bewußt eine "schlechtere" Zweitgitarre zuzulegen?
Hintergrund meiner Anfrage ist, dass ich kürzlich bei einem Bekannten auf seiner A-Gitarre im Grunde keinen einzigen vernüftigen Ton rausbekommen habe, weil mir die Saitenlage zu hoch und das Griffbrett zu stumpf war. Ich habe vor knapp einem Jahr nach 30 Jahren Spielpause mit dem Gitarrespielen wieder angefangen und bin mit meinen Fortschritten eigentlich sehr zufrieden. D.h. an unsauberer Grifftechnik oder anderen groben handwerklichen Mängeln hat´s nicht vorrangig gelegen, dass mein "Vorspielen" so desaströs ausfiel und ich nach 5 Minuten, etwas peinlich berührt, die Gitarre wieder wegstellte . Ich selbst besitze nur eine einzige akustische Gitarre, eine TAKAMINE von 1984, mit sehr schön bespielbarem Griffbrett und sehr angenehmer Saitenlage, die übrigens auch damals schon im vierstelligen Preisbereich lag. Insofern bin ich natürlich vom Handwerkszeug etwas verwöhnt und als Wiederanfänger nichts Schlechteres gewohnt.
Frage ist nun: macht es Sinn, sich als Zweitgitarre auch evtl. mal eine schlechtere, schwerer bespielbare Gitarre zuzulegen, um ggf. auch mal in bestimmten Situationen auf so etwas anderswo halbwegs gescheit spielen zu können? Hat das jemand von euch schon mal bewußt so gemacht?
Da ich seit einiger Zeit eh mit dem Gedanken spiele, mir als Zweitgitarre ein Dreadnought-Modell mit etwas mehr Resonanz als meine TAKAMINE Bühnengitarre zu kaufen, stellt sich mir nun als "Sekt-oder-Selters-Typ" die Frage: billig oder teuer?
Billig, weil ich die Gitarre dann auch mal sorglos irgendwo hin mitschleppen könnte, ohne sie permanent im Auge behalten zu müssen.
Billig, weil ich nach einer gewissen Gewöhnungsphase dann auch mal auf einer etwas schlechter bespielbaren Gitarre zumindest halbwegs vernünftigt was hinkriege.
Billig, weil´s den Kauf einer hochwertigeren Gitarre zu irgendeinem späteren Zeitpunkt ja nicht ausschließt.....
Teuer, weil mir das Spielen darauf mit Sicherheit von Beginn an viel mehr Spaß machen würde.
Es geht mir jetzt nicht darum, dass auch eine mittelpreisige Gitarre hervorragend bespielbar sein kann usw. Zu den Begriffen wie billig/teuer, gut/schlecht will ich hier gar keine Diskussion lostreten. Es geht mir nur darum, ob es Sinn macht, sich bewußt eine "billige, schwer bespielbare Gitarre" zu kaufen, damit man spieltechnisch etwas flexibler wird.
Mini Review ROSEDALE DG-20-NT und ROSEDALE DG-30-NT
Wollte zum Zwecke meiner eigenen Meinungsbildung mal eine Gitarre im absoluten Low Budget Bereich ausprobieren und bin am letzten WE mal nach Krefeld zu einem START-MUSIC Shop gefahren, um dort die ROSEDALE Modelle DG-20-NT (Fichtendecke, 89,00 €) und ROSEDALE DG-30-NT (massive Zederndecke, 99,00 €) anzuspielen. (War übrigens der Tipp bzw. Hinweis eines Board-Members aus dem Thread "Wieviel darf eine Gitarre kosten?")
DG-20-NT
DG-30-NT
Um es kurz zu machen:
beide Modelle waren echte Leichtgewichte, sahen optisch aber durchaus ansprechend aus. Jedenfalls nicht nach 89,00 bzw. 99,00 Euro.
Beide Modelle klangen beim Spielen von Akkorden überraschend transparent, klar und "laut" . Eine 99 € Gitarre aus dem Laden eines Bekannten, die ich vor einigen Wochen mal in der Hand hatte, klang dagegen wirklich wie ´ne Gitarre aus dem Kaugummiautomaten! Ich hätte wirklich eine von diesen beiden Gitarren gekauft, wenn nicht, tja, wenn nicht die Saitenlage bei beiden Modellen so hoch gewesen wäre.... Jedenfalls war es mir nicht möglich, auf Anhieb irgendeinen Akkord zu spielen, wo nicht irgendein Finger irgendeine Saite ungewollt abdämpfte . Da ich auch viel Fingerpicking-Übungen mache, bin ich eigentlich sauberes Greifen gewohnt. Aber auf beiden Modellen hab´ ich´s zumindest auf Anhieb nicht hingekriegt.
Während bei der preiswertere DG-20-NT die Griffbrettstruktur noch einigermaßen akzeptabel für mich war, kam mir bei das Griffbrett der DG-30-NT wie eine unbehandelte Sperrholzlatte vor . Leider. Für´s Benden völlig ungeeignet. Mir tat die Haut unter den Fingernägeln jedenfalls noch bis zum Sonntag weh, obwohl ich diesbezüglich eigentlich schon ziemlich abgehärtet bin....
Hatte zwischendurch übrigens noch ein nettes, kurzes Gespräch mit dem überraschenderweise sehr kompeteten und sympathischen Verkäufer (Blues-Spieler ), der natürlich auf die breite Qualitätsstreuung bei solchen Billigmodellen hinwies, mir bei meinen Bemängelungen allerdings uneingeschränkt Recht gab. Da ich für 89,- bzw. 99,- Euro nun nicht den gesamten Lagerbestand durchprobieren wollte, hab´ ich es für dieses Mal beim Anspielen belassen und keine der beiden Gitarren gekauft. Vorerst.
Stattdessen die oben gestellte Frage mal in die Runde .
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