Hi,
die aktuellen Duncans haben eine fest vergossene Kappe, auf den Dimarzio dagegen passt meines Wissens (wenn nichts verändert wurde) eine herkömmliche Strat-Kappe. Aufgrund der hervorstehenden Rails müsste man ein paar Kompromisse machen, man kann halt insgesamt nicht ganz so nahe an die Saiten. Auch müsste man den Zwischenraum etwas füllen, zB mit Knetmasse, und dann wären halt noch die Löcher für die Magnete. Auch da könnte man optisch was machen, zB Holzstücke reinsetzen und die silberfarben lackieren.
Es gibt übrigens tatsächlich PUs, die aussehen wie SCs, aber tatsächlich Rails-HB sind, und zwar die Guitarfetish Neovin. Die "Einzelmagnete" sind hier keine, sondern ein Metallteil mit 6 Noppen, das auf den beiden Spulen sitzt. Das Teil ist anscheinend auch nicht aus magnetisierbarem Metall:
http://www.strat-talk.com/forum/pickup-forum/149692-gfs-noiseless-pickup-uncovered.html
Trotzdem sollen Neovins der Aussage des Herstellers nach eher nach Strat klingen. Ich habe sie bisher nur in Videos gehört, die für mich eher nach "irgendwo zwischen SC und HB" klingen.
Ich persönlich bin aber auch mit herkömmlichen Rails nicht richtig warm geworden. Du wirst sicher auch richtig gute Sounds finden, aber ich habe halt noch keinen gehört, der wirklich wie ein "echter" Fullsize-HB klingt. Da muss einfach zu viel geändert werden, vom Magneten (Keramik, weil das kleine Ding sonst nicht genugf Power hat) über den feineren Wickeldraht bis hin zum schmaleren Abstand der Abnahmepunkte beider Spulen. Das Resultat ist ein "engerer" Sound mit etwas weniger Dynamik und Farbe. Geht es Dir hauptsächlich um singende HiGain-Soli, kann das super funktionieren, aber den Breitwandsound eines Eddie Van Halen erreicht man damit mMn nie.
Eine Alternative könnte es übrigens auch sein, den Steg- und MittelPU per Pushpoti in Serie zu schalten. Wenn Du dann noch etwas mit dem Tonregler arbeitest, bekommst Du einen für meine Ohren ziemlich guten Solo-Sound mit mehr Druck und Output hin.
In meiner Strat habe ich die Möglichkeit auch, wobei ich aber schon einen ziemlich heißen Virtual Vintage Heavy Blues 2 am Steg spiele. Meistens brauche ich also den Extra-Output gar nicht und biege ich mir einen HB-ähnlichen Sound mittels Tonregler hin. Allerdings verwende ich da einen sehr kleinen Kondensator, der wirklich nur die obersten Spitzemn abschneidet. Ganzu zugedreht wirds nicht mufig, sondern bekommt eine Resonanzspitze in den oberen Mitten, die schon recht überzeugend einen HB markiert. Bei zwei Tonpotis wäre es ja durchaus praktikabel, eines nur für den StegPU zu reservieren. Der StegPU sollte dann aber wie gesagt schon etwas lauter und am Besten brummfrei sein. Die heißeste Version dafür wäre wohl der Dimarzio Virtual Solo, der schon etwa die Power eines PAF hat.
Gruß, bagotrix