gibt es irgendwie bestimmte arten von singele coils die vom klang her als humbucker gut zusammen passen und welche bei denen man es lassen sollte?
Diese Frage läßt sich relativ einfach beantworten:
Wenn Du weißt, welche Induktivität Dein "Wunsch-Humbucker" hat, dann benötigst Du zwei identische Single-Coils mit der halben Induktivität. Werden diese dann in Reihe geschaltet, dann addieren sich die Induktivitäten.
Single-Coils mit sechs Stabmagneten haben in aller Regel eine größere Güte, was sich in einer stärkeren Ausprägung der Resonanz äußert. Die Eisenkerne der gängigen Humbucker lassen recht große Wirbelströme zu, die sich dämpfend auf die Güte auswirken.
Dummerweise geben nur sehr wenige Hersteller verläßliche elektrische Daten zu ihren Tonabnehmern an. So einfach ist es dann also doch nicht.
Die immer zu findende Angabe des Gleichstromwiderstandes erlaubt so gut wie keine vernünftige Aussage über die klanglichen Eigenschaften des Tonabnehmers!
Wenn die Güte zweier in Reihe geschalteter Single-Coils zu groß ist, kann man diese mit einem Parallewiderstand etwas dämpfen.
Wichtig ist, wie schon erwähnt wurde, daß die beiden Single-Coils die gleiche Windungszahl haben, sonst ist die Störkompensation nur unvollständig. So dramatisch ist eine Unsymetrie jedoch nicht, denn Gibson verkauft ja mit großem Erfolg die sogenannten Burstbucker, bei denen leicht unterschiedliche Windungszahlen verwendet werden.
Für die Güte der Störkompensation ist nur die Windungszahl ausschlaggebend. Alle anderen elektrischen Größen, wie Induktivität und Wicklungskapazität spielen da eher eine untergeordnete Rolle.
Wenn unten ein Magnet ist, dann hat sich ja das Herausnehmen der Polepieces auch (hoffentlich) erübrigt ... Ist ja dann "nur" Eisen. Sicherheitshalber dreht man die mit um - sofern das aus o.g. Gründen geht - da sie sicher mit der Zeit magnetisiert werden.
Die Eisenpole braucht man nicht umzudrehen, da Eisen ein magnetisch sehr weicher Stoff ist. Wenn man den Balkenmagneten abgelöst hat (ist normalerweise verklebt) und ihn dann umgedreht wieder befestigt, werden die Eisenkerne sofort ummagnetisiert.
Apfelkrautwurst schrieb:
Die Singlecoils, die Onkel meint sind die, die magnetische Polepieces haben,im schlimmsten falle haben die nämlich keinen wickelkörper.
Jeder magnetische Tonabnehmer hat einen Wickelkörper. Beim Strat-PU nach Fender sind das die beiden Pappstücke und die Magnete. Bei Gibson ist es ein Kunststoffteil mit sechs Schächten für die Pole.
Apfelkrautwurst schrieb:
Wenn von unten ein Magnet am Singlecoil ist kann man sich ziemlich sicher sein das er einen Wickelkörper hat
Das ist keinesfalls so! Ich habe hier einen Strat-PU von einer Cimar mit Balkenmagnet und sechs Eisenpolen. Wenn man sich den Magneten wegdenkt, ist das exakt die Fenderkonstruktion! Ein Wickelkörper ala Gibson ist in der Produktion mit Sicherheit teurer (auch wenn es ein Pfennigartikel ist), als die zwei Pappstücke
Kann man von außen sehen, wie ein Single Coil innen konstruiert ist?
Eine gute Frage! Ich habe solche Single-Coils bisher noch nicht gesehen. Aber Ray hat bestätigt, daß es Single-Coils mit einem Wickelkörper wie beim Gibson-Humbucker gibt. Ich denke nicht, daß man das von Außen sicher sagen kann.
Ulf