Singen in der Kirche mit oder ohne Mikro?

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Herztöne
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Hallo!

Ich bin absolut neu hier, habe aber schon einige Beiträge von euch gelesen und bin begeistert von eurer Expertise! Musste mich gleich anmelden, weil ich gleich eure Erfahrung brauche: Ich singe schon seit meiner Jugend, habe im Schulchor angefangen, in diversen Chören weiter gesungen und mich dann einfach weiter entwickelt und hatte mit einem Chor nicht mehr genug. Ich wollte einfach die Freiheit haben, die Songs so zu singen wie sie mir auf dem Herzen liegen. So habe ich sofort zugesagt, als ich im Freundeskreis als Sängerin für ein paar Taufen angefragt wurde und zuletzt auch für eine Trauung. Nun habe ich aber Blut geleckt und möchte das gerne weiter verfolgen. Mein Bruder, seines Zeichens Schlagzeuger in einer Cover Band, hat mir empfohlen, mich gleich mit Mikrofon und PA-Lautsprecher auszustatten, wenn ich vorhabe, das nun öfter zu machen. Schön und gut. Aber jetzt habe ich hier immer wieder gelesen, dass ihr in einer Kirche sozusagen „unplugged“ singt, weil die Akustik dort ja meist super ist. Da ich aber leider kein Instrument beherrsche, mit dem ich mich selbst begleiten kann, bin ich auf ein Halbplayback angewiesen. Das muss ich ja über irgendeine Anlage abspielen. Und dann muss ich mit einem Mikrofon singen, damit das Verhältnis Stimme zu Begleitmusik passt, oder? Bitte erklärt mir in einfachen Worten, wie ihr das macht. Wie gesagt, ich bin absolut neu hier. Ich denke, dass ich schon ganz gut singen kann, aber ich habe noch keine Erfahrung mit der Technik diesbezüglich. Ich habe bisher mit einem Gitarristen gesungen, der aber nie Zeit hat und einmal musste ich mich mangels Musiker mit einer stinknormalen Box begleiten, die ich eigentlich zu Hause habe, um Musik zu hören. Hat auch geklappt, war aber bestimmt nicht besonders professionell anzusehen. Meiner besten Freundin damals, war es egal 😅

Danke schon mal jetzt!
 
Ich mache es mal so mal so, je nach Größe der Kirche und nach Art der Lieder. Ich finde es aber sehr angenehm mit Mikrofon zu singen. Ne Bekannte von mir hat sich so ne kleine PA mit Funkmikrofon gekauft, ich hatte bis jetzt immer Glück, dass die Pastoren mich auf dem Klavier begleitet haben, oder ein Kumpel mit der Gitarre.
 
Aber jetzt habe ich hier immer wieder gelesen, dass ihr in einer Kirche sozusagen „unplugged“ singt, weil die Akustik dort ja meist super ist.
Ja, das reicht in der Regel und klingt gut und man muss sich nicht mit irgendwelcher Technik beschäftigen.
Da ich aber leider kein Instrument beherrsche, mit dem ich mich selbst begleiten kann, bin ich auf ein Halbplayback angewiesen.
Schade auch. Weil:
Das muss ich ja über irgendeine Anlage abspielen.
richtig
Und dann muss ich mit einem Mikrofon singen, damit das Verhältnis Stimme zu Begleitmusik passt, oder?
Hmm, ausprobieren. Von der Lautstärke allein kann die Stimme reichen, man kann das Playback ja herunterregeln.
Allerdings wirkt der Klang meist homogener, wenn alles über eine Anlage geht.

Kannst du ein Instrument soweit erlernen (nicht "beherrschen"), dass es für die Zwecke reicht?
 
Es gibt immer auch mal Kirchen / freie Gemeinden mit trockener Akustik, da braucht man dann Verstärkung.

Ich kenne eine, die nimmt nur a capella an für Kirchen mit Hall und singt dann ohne Aufwand Halleluja und Amazing grace.

Für open air dann am besten eine akkutaugliche Anlage, es gibt so ghettoblaster mit Mikroeingang.
 
Die Kirche gibt es nicht. Jeder Bau ist anders und auch jede Stimme ist anders. Nicht zuletzt hängt es davon ab wie voll die Kirche ist.

Oft haben Kirchen auch entsprechende PA-Anlagen, teilweise mobil, teilweise fest installiert. Ich würde erstmal nichts kaufen und vor jedem Einsatz absprechen was vor Ort ist und ggfs. Material anmieten.
 
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Kommt auch ein wenig auf Deine Stimme an. Wenn sie von Natur aus schon recht laut ist dann ist das in der klassischen Kirche (meist) kein Problem ohne Mikrofon.
Ich singe z.B. gerne von der Orgelempore. Als Minimallösung für Playback habe ich einen Bluetooth Akkulautsprecher.
Die Leute sind ja auch ruhig.

Wichtig ist die Räumlichkeiten zu kennen. Wie schon geschrieben gibt es auch Kirchen, meist modernere, die recht Schalltot sind.
 
Es gibt immer auch mal Kirchen / freie Gemeinden mit trockener Akustik, da braucht man dann Verstärkung.
Das kann ich absolut bestätigen: Ich spiele seit über 15 Jahren mit verschiedenen Sängerinnen bei zahlreichen kirchlichen, freien und standesamtlichen Trauungen und hätte ohne eine (zumindest kleine) Anlage ein ungutes Gefühl - bei mir ist eine HK Nano 608i immer zumindest im Kofferraum, man weiß ja nie was kommt.
Die Hintergründe hierfür wurden schon genannt: Jede Kirche ist akustisch anders. Hinzu kommt, dass auch die Positionierung der Musizierenden sehr variabel ist: Vom Altar direkt beim Brautpaar bis hin zur Empore bei der Orgel. Und auch die Größe der Kirchen sind sehr unterschiedlich.
Oft haben Kirchen auch entsprechende PA-Anlagen, teilweise mobil, teilweise fest installiert. Ich würde erstmal nichts kaufen und vor jedem Einsatz absprechen was vor Ort ist und ggfs. Material anmieten.
Das ist auf jeden Fall eine kurzfristige Notlösung. Allerdings kann man da auch reinfallen (vor allem, wenn es nur telefonische Absprachen ohne die Möglichkeit einer Besichtigung gibt), da die Festinstallationen meist doch sehr auf Sprache spezialisiert sind. Viele Kirchen haben auch mobile (Klein)PAs, das kann eine Lösung sein. Aber spätestens, wenn man Gage verlangt, sollte die Qualität (zumindest meiner Meinung nach), auch die Klangqualität, immer gleichbleibend sein. Und da stellen fremde Systeme natürlich erstmal grundsätzlich eine gewisse Unsicherheit dar.
Die Leute sind ja auch ruhig.
Zumindest meistens - das hängt auch von der Anzahl von Kindern <10 Jahre und der Dauer des Gottesdienstes ab :D
 
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Oder unbekannte Musiker / Instrumente.

Hatte mal einen spontanen Anruf von einer befreundeten und sehr stimmkräftigen Sängerin:
Sängerin: "Hast Du gerade zeit und hast Du eine Anlage für mich? Bin in der Kirche und Probe gerade mit dem Geigenspieler für die Hochzeit in 2 Stunden. Der ist zu laut!"
Ich: "Kann ich so nicht glauben, Du singst doch auch laut!"
Sängerin: "Wenn ich es sag..."

Bin dann mit Aktivbox, Stativ, kleinem Mischer Mikrofon und Kabel hingefahren.
Hab mir das ganze mal angehört.
Ich weis bis heute nicht was für eine Geige das war. Aber die war sowas von laut!

Ok. "PA"chen aufgebaut und gut war.
 
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Ich hab auch schon mal von meinem Chorleiter gehört, dass ich besser kein Mikrofon bekomme, weil die Leute dann einen Tinitus bekommen, aber es gibt einfach Gelegenheiten da reicht selbst eine relativ laute Stimme nicht und schreien klingt auch nicht schön.
 
Es gibt einen ganz entscheidenden Unterschied zwischen "laut und Kräftig" und "Schreien"!

mit Mikrofon und PA-Lautsprecher auszustatten, wenn ich vorhabe, das nun öfter zu machen. Schön und gut. Aber jetzt habe ich hier immer wieder gelesen, dass ihr in einer Kirche sozusagen „unplugged“ singt, weil die Akustik dort ja meist super ist.

Bitte erklärt mir in einfachen Worten, wie ihr das macht.
Eigentlich ganz einfach:
Wenn ich die Kirche, evtl. Mitmusiker und Veranstaltung kenne und weis das ich keine Verstärkung brauche lasse ich die Aktivbox und Mischer Zuhause.

Wenn ich den geringsten Zweifel habe lade ich mal alles (ist ja nicht viel) in den Kofferraum. Dabeihaben und nicht brauchen ist besser als nicht dabeihaben und brauchen.
 
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Man kann eine Stimme auch moderat verstärken und zumischen. Das soll ja oft nur unterstützen.

Es reicht mitunter auch, nur einen Frequenzanteil zu nutzen und per Lautsprecher nach hinten zu werfen, z.B. die Höhen, um die Sprachverständlichkeit zu verbessern. Gerade beim Gesang ist es ja so, dass die Höhen (blau) stark gebündelt aus dem Mund kommen und man nicht mehr viel versteht, wenn man nicht im Hauptkegel sitzt, während Mitten, die mehr aus dem Schädel kommen - gerade bei klassischem Gesang - sich besser verteilen (gelb). Bässe gehen rundherum überall hin, z.B. die aus dem Bauch (rot). Man kann das sehr gut beobachten, wenn man von der Sopranistin angesungen wird und sie sich dann wegdreht.

Daher kann man mit einem Mikrofon die Höhen nehmen und sie über seitliche Lautsprecher zusätzlich abstrahlen, also z.B. alles über 500Hz, eventuell mit Absenkung bei 3kHz-5kHz wegen der S-Anteile. Das wird dann nicht wirklich lauter, aber deutlich besser verständlich - vor allem hinten, wenn man die Lautsprecher entsprechend hoch positioniert.
 

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So aufwändig mache ich es gar nicht wenn ich mit Verstärkung und Konserve in der Kirche singe.
Ich baue eine Aktivbox leicht seitlich hinter mir auf. Dann höre ich mich und das Playback.
Die Verstärkung ist immer so moderat das es bei dem Aufbau keine Feedbackprobleme gibt.
Reicht in 99 % aller Fälle aus.
 
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Danke an alle, die bisher geantwortet haben!
Also am besten natürlich die Location besichtigen. Aber das geht halt nicht immer (Entfernung).
Müsste mal ausprobieren, wie das klingt, Playback über eine PA abzuspielen und ohne Mikro dazu zu singen. Hab das ja schon mal so gemacht, meine Stimme braucht eigentlich keine Verstärkung 😂

Aber so wie ich das verstanden habe, ist man bestenfalls flexibel, je nachdem, was die Location eben bietet.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Kannst du ein Instrument soweit erlernen (nicht "beherrschen"), dass es für die Zwecke reicht?

Also, ich hoffe, ich hab das mit dem Zitieren jetzt richtig gemacht.
Ich hab als Kind halt „leider“ Geige gelernt. Aber langfristig würde ich gerne ein Instrument lernen, mit dem ich mich begleiten kann. Aber bis ich soweit bin, wird es bestimmt dauern.
 
Zuletzt bearbeitet:
würde ich gerne ein Instrument lernen, mit dem ich mich begleiten kann. Aber bis ich soweit bin, wird es bestimmt dauern.
Wenn du schon Geige halbwegs gelernt hast und eine brauchbare Stimme hast, steckst du in der Musik drin. Dann reichen zwei Wochen Urlaub (autodidaktisch) für das "Lagerfeuerdiplom" für Gitarre. Unsere Kinder spiel(t)en Klavier und Geige bzw. Posaune. Als in der Schule mal kurzfristig git bzw. bs für ein paar Stücke benötigt wurden, haben sie sich das Benötigte am Abend vorher draufgeschafft. Das wird schon.

Flexibilität durch eine Anlage ist immer gut. Eine Anmerkung noch, weil, ich oben von Kirchenakustik geschrieben habe: Traditionelle Kirchen der großen Konfessionen sind traditionsgemäß akustisch meist sehr ordentlich. Bei Freikirchen, Standesämtern etc. ist dies oftmals nicht der Fall. Da kann eine Anlage schneller sinnvoll oder nötig sein.
 
Hallo Herztöne. Ich gebe nun mal eine neue Meinung kund.
Ich bin Sänger und singe immer wenn es geht mit Mikrofon. Auch in Kirchen.
Ich habe ein Mikrofon, Effektgerät und Akkubox.
Der Klang ist aufeinander abgestimmt und auch das Lautstärkenverhältnisse stimmt. Ich versuche immer wieder den Klang mit Minimalgerätschaft zu optimieren.
Warum sollte ich daran etwas ändern? Nur weil es "auch" ginge?
Wir sind alle keine Opernsänger und wollen es auch nicht sein. Mit einem Mikro braucht man nicht lauter zu singen als nötig oder gewollt.
In einer Kirche kann es passieren das man lauter singt als gewollt um sich durchzusetzen. Das ist nicht Sinn der Sache, finde ich.

Gruß Stefan.
 
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Die Kirche gibt es nicht. Jeder Bau ist anders und auch jede Stimme ist anders.
Schon anders, aber zum gleichen Zweck gebaut! Nämlich um es einer Gemeinde zu ermöglichen, die Worte (Predigt) einer Person (eines Pfarrers) gut zu verstehen, und außerdem noch dem "holden Gesang" einen schönen Klang zu bescheren. Und jetzt kommt's: die mehrheit der heutig im Gebrauch befindlichen Kirchen sind zu einer Zeit gebaut und eingerichtet worden, als es noch keine PA-Systeme gab! Die Kirchen, in denen ich meine kindliche und jugendliche Sonntagsmorgen in den 1950er und -60er Jahren verbrachte, hatten alle kein Mikrofon auf der Kanzel. Zur Ausbildung von Geistlichen gehörte offensichtlich damals Stimmbildung! :opa:
Und wo man eine Sprechstimme gut hört, hört man auch eine Singstimme. Ich habe schon verschiedene Solo-Auftritte in diversen Kirchen gehabt, meistens Gesang mit Eigenbegleitung auf Gitarre, Banjo oder Autoharp, aber auch gelegentlich mit e-piano. Ein Mikro war nie nötig.
Cheers,
Jed
 
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Wenn eine Kirche dann aber voller Leute ist, ist die Akustik schon gedämpfter.

Es schadet nicht ein kleines Set zur Verstärkung in petto zu haben.
 
Wir sind alle keine Opernsänger und wollen es auch nicht sein.
Scusi, so will ich das nicht stehen lassen. "Alle" würde mich ja einschließen und ich habe in der Kirche noch nie mit Mikro gesungen. Dafür aber, auch wieder ohne Mikro, gerne in der Oper. Zwar nicht solistisch, aber das war ja nicht spezifiziert.
 
Wenn eine Kirche dann aber voller Leute ist, ist die Akustik schon gedämpfter.
Anders herum: wenn eine Kirche leer ist, hat sie eine fast zu lebendige Akustik! Oder meist du, ich würde nur vor leeren Kirchenbänke singen? :rolleyes:
Cheers,
Jed
 
Du probst vllt noch in der leeren Kirche und musst dich dann auf gedämpfte Akustik einstellen bei vollem Haus.
 

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