Singen - es wird immer komplizierter!

  • Ersteller Mac_Mike
  • Erstellt am
Mac_Mike
Mac_Mike
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
18.05.11
Registriert
24.02.07
Beiträge
39
Kekse
0
Ort
Austria
Guten Tag!

Ich bin 17 Jahre und nehme seit September 2007 Gesangsunterricht, einmal pro Woche 50 Minuten. Bis jetzt habe ich vieles gehört, was ich falsch mache und wie es richtig geht. Den Wechsel der Stimmregister einfach zulassen, nichts pushen, Kiefer locker lassen, hinten am Kopf soll es lang sein, nicht singen wollen sondern eher redend singen usw usw...

Doch wenn ich jetzt singe denke ich immer das und das und das ist falsch. Ich muss das ändern und das, aber irgendwie funktioniert es nicht, ich mache alles falsch. Mittlerweile glaube ich schon, dass ich überhaupt nicht mehr normal singen kann.

Welche Erfahrungen habt ihr mit diesem Thema? Wie lang braucht man ungefähr durchschnittlich, um den Dreh rauszuhaben und endlich richtig singen zu können? Ich hab das Gefühl dass ich noch immer am Anfang und bei null bin. Habt ihr irgendwelche Tipps oder Ratschläge für mich? Danke!
 
Eigenschaft
 
Wie lang braucht man ungefähr durchschnittlich, um den Dreh rauszuhaben und endlich richtig singen zu können? Ich hab das Gefühl dass ich noch immer am Anfang und bei null bin. Habt ihr irgendwelche Tipps oder Ratschläge für mich? Danke!

Es gibt da leider keinen Richtwert. Aber die Erfahrung, lange das Gefühl zu haben, dass sich nichts ändert, haben hier viele gemacht. Es hat bei mir ein Jahr gedauert, dann hat es plötzlich bei einer Probe "Klick" gemacht. Von einem Moment auf den anderen.

Also: Wacker bleiben.

....
 
Hallo !
Ich würde an Deiner Stelle unbedingt versuchen, beim Singen von Songs überhaupt nicht an Technik zu denken.
Im Idealfall soll man (irgendwann zumindest ;) ) die technischen Aspekte so weit verinnerlicht haben, dass man sie automatisch anwendet, also ohne den Kopf einzuschalten.
Wenn man ständig nur denkt: "Jetzt muss dies und dann muss ich das tun...", leidet ein Song doch erheblich.
Und denke nicht in den Kategorien "richtig" und "falsch". Tauche in den Song und seine Geschichte ein.
Sonst machst Du es viiiiiel zu kompliziert, und das Singen-Lernen dauert noch länger.
Vertraue Deinem Körper!
schöne Grüße
Bell
P.S. Wie lange es dauert, bis man Gesangstechnik verinnerlicht hat, ist individuell wohl verschieden. Ich glaube allerdings, dass es im Grunde ein lebenslanger Prozess ist. Obwohl ich vom Singen lebe und auch unterrichte, betrachte ich mich noch lange nicht als "fertige" Sängerin und nehme sogar wieder Unterricht. Es gibt immer jemanden, der mehr weiss als man selbst....
 
wie ich mit dir mitfühlen kann!
einem werden tipps zugeballert, von einer zur anderen seite und man weiss garnicht,was man als erstes beherzigen soll,geschweige denn, wie man alles auf einmal realisieren soll.
mein tipp an dich: arbeite dich von punkt zu punkt. verinnerliche erst das eine, dann das andere, wenn man versucht alles auf einmal zu beherzigen verknotet man sich mental irgendwann, nichts geht mehr, die stimme leidet. nicht umsonst braucht man ja zeit, bis alles automatisch abläuft.
wenn du übst, denke aber an die empfohlenen techniken, schließlich willst du dich ja entwickeln. übe nicht zulange, 15 minuten konzentriert zu üben ist viel schwieriger, als es sich anhört.
und wichtigste: verlier niemals das feeling in deiner stimme, versuche trotz technik dir selber treu zu bleiben, dann kann eigentlich garnix schiefgehen :)

in diesem sinne, die claudi
 
Moin,

dein Problem kommt wohl den meisten hier bekannt vor. Technik üben ist wichtig, aber wie Bell schon sagte , lass in einem Stück einfach mal alle Überlegungen beiseite und sing einfach. Nimm in Kauf, dass es auch mal Sch... klingt und versuche nicht krampfhaft schön zu singen.

Und naja, das kann schon ordentlich dauern, bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger.
 
Noch ne Stimme fuer sing einfach.
Bzw, statt zu denken, was Du alles falsch machst, probier doch einfach mal, einen Aspekt aus dem Unterricht bewusst versuchen einzubauen beim normalen singen, wenn's klappt super, wenn nicht, wird schon noch kommen, mach Dir da keinen Kopf. Einfach immer wieder versuchen, aber halt ned festbeissen. Ein halbes Jahr ist ja grad nu ned so lang, grad bei am Sport wie singen darf's schon laenger dauern ;)
 
Hi,
dieses Phänomen kennen wir alle irgenwie...
Lange Zeit habe ich "Technik üben" und "Song singen" voneinander getrennt. Im Gegensatz zu Bell habe ich die Erfahrung gemacht, dass es mir jetzt doch sehr hilft, Technik im Song zu üben. Bei mir ist das so. Muss bei anderen noch lange noch nicht zu sein.

Dass so viel auf einmal auf einen zukommt, ist keine Seltenheit. Ich frage mal vorsichtig nach: Kann es sein, dass Dein GL Dich ein wenig überfordert? Ich frage deswegen, weil das bei meinem ehem. GL so war - hat zu viel vorausgesetzt u. innerhalb einer Stunde gleich einen ganzen Gesangsstudium-Curriculum durchgenommen. So ungefähr kams mir vor - ich brauchte nur lange, um zu begreifen, dass es so war. Meine neue GL macht es schön häppchenweise - immer Fokus auf etwas anderes. Das wirkt bei mir Wunder. :)

Aber zurück zum Thema. Beim Song üben (also wirklich zum Üben u. nicht zum direkten Vorbereiten für einen Gig oder so...) nehme ich mir einen Technikaspekt her (zB bei bestimmten Tönen, die es brauchhen, das Gesicht lang ziehen...) u. diesen versuche ich gut zu meistern. Wenn dabei andere Dinge daneben gehen, ist es momentan egal. Das übe ich solange (zB eine Strophe immer wieder), bis sie besser geht, was diesen Technikaskpekt betrifft.
Dann nehme ich mir eine andere Technik her, auf die ich dann den Fokus lege. Dabei geht dann das, auf was ich beim ersten Durchgang geschaut habe, nicht mehr ganz so gut, aber ich merke, dass einiges schon "hängengeblieben" ist u. automatisch geht.

Und zum krönenden Abschluss singe ich mir dann die Songs einfach von der Leber weg. Egal was rauskommt. Und oft ist das dann gar nicht mal so schlecht - das Üben vorher nützt ja doch was :)

Vielleicht kannst ja mal probieren, ob Du auf diese Vorgehensweise ansprichst. Es ist einfach ein Weg, sich nicht auf alles gleichzeitig konzentrieren zu wollen...

LG saxycb
 
Hi,
Lange Zeit habe ich "Technik üben" und "Song singen" voneinander getrennt. Im Gegensatz zu Bell habe ich die Erfahrung gemacht, dass es mir jetzt doch sehr hilft, Technik im Song zu üben.

Hallo saxy !
Also, fremd ist mir diese Herangehensweise auch nicht ! Bei schwierigeren Stücken denke ich natürlich ebenfalls an Technik; ich bereite die schweren Töne/Passagen dann sozusagen technisch vor. Aber ich gebe zu, dass ich das bei den leichten Songs (meistens sind das die, die ich schon seit Ewigkeiten im Repertoire habe) überhaupt nichts "mache", die lasse ich stimmlich einfach laufen.
Natürlich ist das bei jedem anders. Ich habe nur die Erfahrung gemacht, dass es nicht besser wird, wenn die Sänger/innen vor lauter an-die Gesangstechnik-Denken den Song vergessen. Es wird dann oft flach und nichtssagend, und klingen tut es auch nicht unbedingt besser. Dieses "einfach drauflossingen" finde ich schon wichtig, sonst verleidet es einem irgendwann die Lust am Gesang.

Im übrigen hast Du vielleicht völlig recht mit Deiner Vermutung, dass der Poster vom GL überfordert wird.... manche GL wollen zuviel auf einmal und machen es dadurch wirklich kompliziert.
schöne Grüße
Bell
 
Mein Lieblingssatz von meiner Gesangslehrerin: Lass los, scheißegal, was kommt :D

Es ging mir genau wie Dir, ich wollte auch alles auf einmal richtig machen und war dann nur noch verkrampft... Und bin dann doch irgendwann der Aufforderung gefolgt, "einfach loszulassen", also nicht drüber nachzudenken und *KLICK* auf einmal ging es. Man merkt das am Anfang gar nicht, dass man durch die vielen Übungen manche Sachen doch schon mehr verinnerlicht hat, als man denken würde und auch wenn es dann noch nicht gleich so ist, wie es sein sollte, so wird es mit der Zeit eben doch immer besser.
Ich hatte auch gefühlt ewig damit gekämpft, all die tolle Sachen, die ich im Unterricht lernte, dann im Proberaum umzusetzen und irgendwann hat es - wie bei antipasti - auf einmal *KLICK* gemacht und ich war so überrascht, dass ich den Abend nur noch neben mir stand ;)

Das finde ich übrigens auch so spannend beim Gesang, dass man immer wieder diese Durchbrüche hat, wenn man wieder irgendwas neues endlich (nach langem Üben und auch gerne mal nicht-mehr-dran-glauben-wollen) umgesetzt bekommt.

Ich wollte das übrigens auch anfangs nicht glauben, habe auch hier im Forum oft den Satz gelesen "hab Geduld, das kommt schon noch", aber es stimmt wirklich!

Also: nicht so viel drüber nachdenken und einfach weitermachen! :)
 
Natürlich ist das bei jedem anders. Ich habe nur die Erfahrung gemacht, dass es nicht besser wird, wenn die Sänger/innen vor lauter an-die Gesangstechnik-Denken den Song vergessen. Es wird dann oft flach und nichtssagend, und klingen tut es auch nicht unbedingt besser
Ja. Genauso sollte man nicht vor lauter Song die Technik vergessen ;)
Natuerlich ist bei einem Song immer der Inhalt das wichtigste, der muss transportiert werden. Dazu ist imho aber Technik sehr nuetzlich.

Ich mach das so, dass ich mir den Text anschau, den und die Melodie mal auf mich wirken lasse und dann das singen anfange. Dabei lasse ich den Text dann auch mal durchaus beiseite und singe (wie im GU gelernt :D) das ganze auf a, i oder einem anderen mir genehmen Vokal, wenn's z.B. mit dem Stimmsitz nicht recht klappen will. Und wie ich erst gestern wieder festgestellt hab, "darf" ich das durchaus auch bei Liedern machen, die ich schon aufgefuehrt hab :redface:
 
Hi Bell :)
Also, fremd ist mir diese Herangehensweise auch nicht ! Bei schwierigeren Stücken denke ich natürlich ebenfalls an Technik; ich bereite die schweren Töne/Passagen dann sozusagen technisch vor.
Dabei musst Du bedenken, dass für einen Gesangsanfänger eben anfangs alle Stücke schwierig sind ;)

Aber ich gebe zu, dass ich das bei den leichten Songs (meistens sind das die, die ich schon seit Ewigkeiten im Repertoire habe) überhaupt nichts "mache", die lasse ich stimmlich einfach laufen.
Weils der Körper schon weiß... :) Hoffe, ich komm da auch einmal hin ;)

Dieses "einfach drauflossingen" finde ich schon wichtig, sonst verleidet es einem irgendwann die Lust am Gesang.
Das unterschreibe ich voll!
Ich probier auch immer wieder etwas neues - einfach wild drauflos. Und dann merke ich aber schnell, wo die Problemstellen liegen. Und dann gehe ich es (wenn auch erst beim nächsten oder übernächsten mal...) mit intensivem Üben dieser Stellen an.
Um dann nachher wieder mehr ans locker-singen zu denken.

Also wie gesagt, "einfach drauflossingen" finde ich gut und wichtig. Es soll aber - meiner Meinung nach - nicht zum zentralen Element, auf das man sich alleinig stützt. Ich finde die Kombination schon wichtig.
Aber das nützt jetzt dem Threadersteller nicht mehr so - darum back to topic.

Im übrigen hast Du vielleicht völlig recht mit Deiner Vermutung, dass der Poster vom GL überfordert wird.... manche GL wollen zuviel auf einmal und machen es dadurch wirklich kompliziert.

Ich spreche halt aus leidiger Erfahrung. :( Wobei "viel in der Stunde durchnehmen" nicht immer überfordernd sein muss. Es kommt drauf an, wie es gebracht wird und wann. Erst seit meiner neuen GL weiß ich, wie viel man in einer Stunde unterbringen kann (viel mehr als beim alten GL) - und trotzdem war ich beim "weniger tun" mehr überfordert; eben weil ich nicht verstanden habe, wie was wo wann...

Hast Du da schon mal drüber nachgedacht, Mac_Mike ?
 
Hallo, Mac_Mike,

ich bin auch eher so ein "Kopftyp", habe anfangs im Unterricht vor lauter Denken das Singen vergessen und meine Lehrerin beinahe in den Wahnsinn getrieben ;) . Bei mir hat es irgendwann auch mal "klick" gemacht und der Kopf "ging aus". Bezeichnenderweise war das bei mir nach einer mehrwöchigen Erkältungs-Zwangspause. Ich möchte zwar heute auch noch immer gerne wissen, warum jetzt bei meiner Stimme dieses so, jenes anders und das dritte nun überhaupt nicht funktioniert, aber das hält mich nicht mehr so vom Singen ab. Der Spruch "Ich hör' Dich wieder denken!" kommt bei mir im Unterricht nur noch sehr selten.
Und ein halbes Jahr Unterricht - das ist noch nicht sooo lange; ich denke, es ist ganz normal, daß Du noch ein bißchen "auf der Suche" bist. Mach' Dich nicht selbst verrückt - "zum Supersänger in XX Wochen" gibt es nicht. Jede Stimme ist anders und muß ihren eigenen Weg gehen.
Ich selbst gehöre zu denen, die ziemlich lange brauchen, bis sie stimmlich wieder einen weiteren Schritt nach vorne machen - aber was ich dann erreicht habe, das gebe ich dann auch nicht mehr her. Ich würde übrigens wetten, daß Du, wenn Du in einem halben Jahr nochmal ein Stück singst, an dem Du vielleicht jetzt arbeitest, Dich wunderst, was Du für Fortschritte gemacht hast.
Ob Dir vielleicht folgender Tip hilft? Wenn Du in einem Song merkst, daß Du anfängst, zu denken, dann schließe die Augen und singe weiter. Bei mir hat das oft mit gutem Erfolg geklappt...

Weiterhin viel Spaß beim Singen, viele Grüße
Klaus
 
Hallo,

kann mich meinen Vorrednern und Rednerinnen nur anschließen. Technik verinnerliche ich nur noch beim Einsingen bewußt. Bei den Proben merke ich dann irgendwann intuitiv wenn ich die falsche Technik anwende. Dann feile ich natürlich an der richtigen Technik für das Stück / die Passage.
Versuche aus dem Herzen zu singen und den Groove zu spüren. Immer locker bleiben und in dem Stück aufgehen!

gruß

Fish
 
Ich danke euch für die Tipps!

Da bin ich aber schon mal darauf gespannt, wann endlich dieses *Klick* kommt. Auf jeden Fall bin ich jetzt wieder mehr beruhigt.

Meine GL überfordert mich nicht, glaube ich. Sie hat auch schon mal von diesem "irgendwann machts Klick und dann funktionierts!" gesprochen. Bis dahin sollte ich halt eben Geduld haben und nicht stressen. Es ist halt ziemlich schwer, einmal zu üben mit Technik anwenden usw. und dann auf der anderen Seite wieder einfach zu singen ohne an richtiges Singen zu denken. Aber wie ich so sehe, bekommt jeder es mit der Zeit heraus, man glaubt es wahrscheinlich einfach nicht anfangs, so wie ich :rolleyes:

Der Tipp "Augen schließen" ist gut :)

liebe Grüße
 
vielleicht sollte man sogar versuchen ein bisschen in Prioritäten abzustufen:
Welche Technik Ist wichtig?
Welche bringt mich momentan wirklich weiter?

Hat meine GL bei mir genauso gemacht: Ich habe unheimliches Potenzial in den Höhen, meine GL wollte aber erst die Mittellage bei mir festigen, damit ich mich nicht verheize ("Claudia, du bist 16, ich reiss dir den Kopf ab, wenn du öfter als 2x pro Woche das f''' singst") x)

Würd ich an deiner Stelle auch mal überlegen..
Schaff dir erstmaln Fundament an Technik (neben dem lockeren Singen) und geh erst danach in die Details: Was nützt dir ne super Phrasierung, wenn deine Atemstütze mist ist. ;)

in diesem sinne, die claudi
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben