Sind unterschiedliche Zahnradübersetzung an den Wirbeln einer Gitarre ungewöhnlich ?

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Redo
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Hallo zusammen in die Runde,

mir ist erst letztens überraschend aufgefallen, daß an einer meiner 6-saitige Westerngitarre, die seltenerweise offene Mechaniken am Wirbelbrett verbaut hat (meine anderen haben nämlich alle geschlossene), die offenliegende Zahnräder sehr unterschiedliche Zahnkränze aufweisen !

Nun hab´ ich mir natürlich die Frage gestellt warum ist das so, denn ich dachte eigentlich, das die Zahnräder bei allen gleich sein müssten, oder doch zumindest eine gewisse Logik an Übersetzung von dickerer zu dünnerer Saite eventl. noch darstellen...

Kann mir jemand kurz sagen warum das für den Hersteller so verbaut wurde ?
Welchen Sinn sieht er darin ?

Ich hab´ mal kurz abgezählt, wieviel Zähne ich an den einzelnen Saitenwirbeln so ablesen konnte:

E: 38 Zähne
A: 25 Zähne
D: 20 Zähne
g: 14 Saiten
h: 20 Zähne
e: 12 Zähne

Welche Logik steht da dahinter ?

Ich danke Euch für ein paar passende Einblicke dazu....

Grüße REDO
 
..

Welche Logik steht da dahinter ?
Meine Yamaha hat das nicht.

Möglichkeiten - erstens feinere Ganggenauigkeit je grösser die Zahnzahl, ob mans aber braucht?
zweitens höherer Widerstand, haftreibung gegenüber dem Saitenzug ( um ein nachlassen vermeiden..) wäre denkbar.
 
Die Übersetzungen sind den Zugkräften der verschiedenen Saiten angepaßt. So ist die am Wirbel benötigte Kraft etwa gleich.
Wenn z.B. die E-Saite nur 12 Zähne hätte wäre die benötigte Kraft gut 3 mal so groß, gleichzeitig wäre der Druck auf die Zahnflanken genausoviel größer. Das führt zu höherem Verschleiß an Zahnrad, Schneckenrad und Wirbellagerung.
Anders ausgedrückt - Der Kraftaufwand beim Stimmen ist bei allen Saiten etwa gleich und die Mechaniken halten länger.
Ich habe sowas noch nicht gesehen, welches Fabrikat ist es denn?
 
... danke, für Eure bereits ersten Antworten.

Ja, die Gitarre läßt sich sehr sensibel und leicht einstimmen und hält die Stimmung auch sehr sehr gut. Vielleicht sollte auch diese Gefühl damit vermittelt werden... das verbaute elektronische Stimmgerät hatte ich erst etwas argwohnisch betrachtet, aber diese simple Anzeige läßt sich sogar verblüffend gut nutzen und ist recht stimmgenau.
Die Gitarre ist ein MARTIN GPC Aura GT, also eher eine modernere Martin Gitarre, ca. von 2013.

Beste Grüße REDO
Beitrag automatisch zusammengefügt:

... hier habe ich noch gerade eine Archiv-Seite eines Geschäfts gefunden, die das Wirbelbrett meiner Gitarre recht gut vergrößert darstellt.
Link:
https://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Martin-Guitars-GPC-Aura-GT-Natural/art-GIT0040595-000

Grüße REDO
 
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Die Wirbel haben sogar unterschiedlich große Zähne, kleinere Zähne erhöhen nochmal die Übersetzung = noch weniger Kraftaufwand bzw. noch feiner zu stimmen. Dolle Sache, Hut ab vor MARTIN.
 
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Was es nicht alles gibt - ich hätte eher an Mechaniken-Resteverwertung gedacht als auf Serienausstattung. Aber eigentlich gar nicht so doof und es wundert mich (jetzt nachdem ich weiß, dass es sowas gibt), dass solche Mechaniken nicht öfter vertreten sind. Ist doch ein tolles Verkaufsargument, zumindest für teurere Gitarren, bei denen sich der Aufpreis für die Mechaniken sowie die geänderte Zusammenbaulogistik rechnet.
 
Die Wirbel haben sogar unterschiedlich große Zähne, kleinere Zähne erhöhen nochmal die Übersetzung = noch weniger Kraftaufwand bzw. noch feiner zu stimmen. Dolle Sache, Hut ab vor MARTIN.
Bedenke nochmal dein "sogar".. wenn die Grundmechanik grob gleichbleiben soll, also hier z.B. gleicher Raddurchmesser wegen dem Aufbau Grundplatte etc, dann geht es nicht anders per Zahngrösse, inklusive angepasster Schneckensteigung am jeweiligen Wirbel.

Wenn der Zahn gleich bliebe, müssten die Zahnräder erheblich unterschiedlich gross im dm sein...
 
hier z.B. gleicher Raddurchmesser

Wenn der Zahn gleich bliebe, müssten die Zahnräder erheblich unterschiedlich gross im dm sein
Die Größen der Zahnräder sind ja schon so unterschiedlich im Durchmesser wie es bei gleichbleibenden Außenabmessungen möglich ist. Damit hätte man sich ja auch zufrieden geben können, weil das schon eine ganze Menge ausmacht. Weil man aber mit der unterschiedlichen Zahngröße konsequent alle Möglichkeiten ausgenutzt hat kann man bei dem relativ hohen Aufwand schon von "sogar" sprechen. Man könnte es aber auch lassen :D
 
Guten Abend in die Runde,

vielen Dank für Eure guten Infos.

Besonders der Link/Hinweis von "exoslime" war natürlich genial, denn ich denke, das es genau diese Mechaniken von Graphtec sind, die an meiner Martin verbaut sind:
https://graphtech.com/collections/a...stic-3-3-skeleton-nickel-rh-nl-2s-ta-prn-3411

Ich habe mal den Video-Info-Link weiter unten auf dieser Produktseite dort angeklickt (1:18 min) und bei 0:29 min wird kurz eingeblendet welche Gitarren Fabrikate/Hersteller diese Mechaniken teilweise verbauen würden. Es werden genannt:
- Line6
- Ovation
- Washburn
- Klos
- Framus
und Martin

Vielen Dank, wieder was dazugelernt !

Beste Grüße REDO
 
Welche Logik steht da dahinter ?

Ich danke Euch für ein paar passende Einblicke dazu....

Das sind sogenannte "Ratio Tuners", also - wie schon oben beschrieben - Mechaniken, die präziser an den Saitenstärken/Zugkräften der jeweiligen Saiten ausgerichtet sind und sowohl ein schnelleres und präziseres Stimmen ermöglichen, als auch einen gleichmäßigeren Kraftverlauf.

Hier ist, was Grapthtech dazu zu sagen hat:

RATIO Machine Heads are a high performance transmission for your guitar. The core tension of every string is different, each requiring a unique gear ratio to deliver tuning perfection. RATIO’s
patented gear technology delivers premium tuning performance every time by giving each string its own specific tuning gear.

THE SIMPLE GENIUS BEHIND RATIO® SYNCHRONIZED MACHINE HEADS​

We've tuned the gear ratios to each string position so that every string responds the same to any tuning adjustment. You get fine tuning on the thicker core strings and coarser tuning on the thinner core; anywhere from 12:1 to 39:1 gear ratio. With Ratio®, one turn is about one tone change on all strings, making tuning, retuning and open tunings easier, quicker and more intuitive.

Auch wenn man den großen Teil US-amerikanischen Marketing-Bla-bla abzieht, bleiben unterm Strich einige positive Eigenschaften.



Persönlich ist es für mich ein nice-to-have. Wenn es da ist, ist es cool. Es macht das Leben einfacher - das aber ohne dieses Gizmo nicht wirklich schwerer ist. Zukaufen würde ich es mir nicht unbedingt.
 
Hallo in die Runde,

da bin ich ganz bei Euch.
Es ist schön, wenn solche Mechaniken vom Hersteller ab Werk verbaut sind, denn diese funktionieren wirklich gut, aber z.B. bei meinen anderen Instrumenten, die sicherlich schon im etwas gehobeneren/wertigeren Bereichen sind, sind ab Werk ebenfalls bereits gute Marken-Mechaniken dran, die noch nie Schwierigkeiten gemacht haben...
Alleine von der Originalität würde ich das schonmal belassen und falls wirklich mal 1-2 Mechaniken an einem Instr. das zeitliche segnen sollten, kann ich mir das immer noch in Ruhe überlegen... da würde mich dann der Preis jetzt auch nicht davon abhalten.

Beste Grüße
REDO
 

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