Sind meine Squier Stock-Pickups Müll?

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Grappa's Hammer
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Hallo allerseits!
Eins vorweg: Nein, ich glaube nicht, durch neue Pickups irgendwie besser spielen zu können ;-) Auch glaube ich nicht, mit neuen Pickups plötzlich den Sound von The Who oder AC/DC hinzubekommen. Mein Problem ist folgendes:
Ich bin ein totaler Anfänger und die einzigen E-Gitarren die ich mein Eigen nennen kann sind neben einer Stratocaster-Kopie vom Gitarrenhändler eures Vertrauens (Aldi :screwy:) eine Squier Affinity Fat Strat. Nun habe ich bei meiner Squier (von der Aldi wollen wir gar nicht erst reden) das Gefühl, dass die Pickups wirklich schlecht sind:
Der Tonabnehmer am Hals ist eigentlich halbwegs ok, scheint wohl der typische Stratocaster-Sound zu sein, mit dem bin ich eigentlich halbwegs zufrieden. Clean oder hauchzart angecruncht hört es sich verdächtig nach Frusciante (Chili Peppers) an, auch leicht verzerrt ist eigentlich ganz ok.

Probleme bereit mir vor allem das Mittel-Pickup in das ich beim Kauf relativ viel Hoffnung gesetzt habe: Es hört sich viel zu dumpf an, Mitten scheinen nicht vorhanden, die Höhen knallen und beißen dabei zuviel. Würde es etwas helfen, wenn ich ein paar Aufnahmen hochlade?
Ich bin auf der Suche nach einem 60-70er Jahre typischen Crunchsound, drei Beispiele wären dies hier:
- Uno
- Dos
- Tres

Jetzt ist nun die Frage, ob ich damit rechnen kann, dass die Pickups in einer 160€-Gitarre wirklich nicht sonderlich ernstzunehmen sind oder ich einfach nur zu dumm bin, einen brauchbaren Sound hinzubekommen. Ich erwarte keinesfalls, Sounds von Platin-Alben kopieren zu können, ich will nur wissen, ob ich den Pickup-Herstellern nun Beifall oder Abfall schenken soll ...

Ich habe diese Frage bewusst nich im Pickup-Beratungs-Thread gestellt, da ich ja noch nicht einmal weiss, ob meine Pickups nun doch brauchbar sind und ich dumm...

Vielen Dank im Vorraus :)
mfg


============
So, dann habe ich doch mal ein paar Dinge aufgenommen:

- Halspickup (Singlecoil)
* Record (also direkt aus der Gitarre in den PC)
* Clean

- Mitte
* Record
* Leicht angecruncht :D
* Verzerrt (ja, ich muss noch üben)

- Humbucker (super laut das Teil, oder ist das normal?)
* Record (am Schluss kommt nix mehr, ist nur Sustain)
* Zerrsound (der eignet sich echt nur für sowas)

Um wirklich ganz ehrlich zu sein, gefällt mir der Sound nun im Nachhinein doch wieder etwas besser :D
Klar, der Humbucker ist eher auf Metal und sowas ausgelegt, ich hab eher auf so etwas wie beispielsweise im Lynyrd Skynyrd-Cover gehofft. Könnt ihr mir in diese Richtung bezahlbare Empfehlungen geben?
 
Eigenschaft
 
Wie hier schon oft gesagt wurde: Selbst wenn man dir die Original-Strat von Frusciante in die Hand drücken würde, käme bei dir ein anderer Sound heraus. :D

Aber mit deiner Aussage liegst du absolut richtig: Billige Strats (ist mir jetzt schon öfter aufgefallen) bringen oft in der Mittel- und Halsstellung keine "Mitten" und keinen "Bass" zum Ausdruck. Da auch die Höhen abnehmen (die am Steg noch für einen glockigen Sound sorgten) klingt das schnell sehr ausgedünnt. Ob dieses Phänomen nur an den Tonabnehmern liegt, möchte ich stark bezweifeln.

Neulich hatte ich ein sehr interessantes Gespräch mit einem Gitarrenbauer, der meine Meinung bestätigte, dass in der unteren und mittleren Preisklasse bei Strats die Ausfräßungen unter dem Schlagbrett viel zu großzügig gestaltet werden. Da kann nur eine "Plastikvibration" des Schlagbrettes (durch dei Saitenschwingung) entstehen. Da bei einer guten Gitarre die Schwingung der Saiten mit der Vibration des Holzes in Wechselwirkung steht, wäre ein weiterer Erklärungsansatz für das von dir geschilderte Problem (dünner Ton) gefunden.

Gruß

Andres
 
Ach ja, den Sound von Fusciante bekommst du bestimmt auch mit deiner Strat hin. :D:D:D

http://www.youtube.com/watch?v=ur3juD8uIbo


Gruß

Andreas

Hör mal bitte auf, auf John rumzuhacken :rolleyes: Niandra Lades ist btw eins der genialsten Alben ever.

@Threadersteller:
Meines Wissens sind die Squier Pus eigentlich ganz brauchbar. Also stelle ich mal die behauptung auf dass der evtl. schlechte Sound an deinem Amp liegt.
Und ausserdem klingen die Aufnahmen, wie du schon selber sagtest, gar nicht so schlecht.

Gruß A.
 
Alex: Keine Sorge, finde den ja selbst auch gut, den John. Deshalb ist es doch lustig, eine seiner Entgleisungen zu sehen. Macht Anfängern Mut. ;)

Gruß

Andreas

edit: Und so gut kann er spielen und lehren, wenn er "clean" ist: http://www.youtube.com/watch?v=Nw2QfAi-Bj4
 
Hmm... Also erstmal muss ich sagen, soo schlimm finde ich den Sound nun nicht.

Natürlich ist so ne Squier Strat kein Top-Instrument. Das liegt aber nicht nur an den Pickups, sondern am Holz, der Verarbeitung, den Mechaniken undsoweiter.
Selbst wenn du neue Pickups einbaust, ist das immer noch keine Edel-Gitarre.

Hinzu kommt, dass du für gute Pickups neu so um die 150 Euros oder sogar noch mehr rechnen müsstest - für die Strat brauchst du ja 3.... Das ist schon ein Drittel des Weges zu einer Fender Mexico Strat (kosten so um die 450 Euronen). Und die sind nun wirklich nicht schlecht. Kurz: Ich bezweifle, dass sich bei deiner Gitarre ein Umrüsten wirtschaftlich betrachtet irgendwie rechnet.

Außerdem wäre noch die Frage, ob dir ein besserer Verstärker nicht noch mehr neue Klang-Optionen bieten würde. Ich weiß jetzt nicht, mit was für einem Amp du die Beispiele aufgenommen hast, aber ich habe das Gefühl, dass da auf der Amp-Seite auch noch ein wenig Raum für Verbesserungen ist. Auch da wäre wieder Preis für Pickups gegen die "erste Rate" für den Amp abzuwägen. Für 500 Euro bekommt man schon recht brauchbare Teile.
 
Gerade gute Crunchsounds sind ja am schwersten zu bekommen. Clean und Ultrabrett geht mit Modelling und ne Gainschaltung am Amp heute ja für ein paar Euro schon. Crunch ist halt ein typischer Röhreneffekt.

Übrigens - ganz, ganz wichtig bei Strats, die zu dünn und "plingelig" klingen: Den Vol-Regler nie ganz aufdrehen, sondern nur auf 8 oder 9. Dadurch verschiebt sich die Spitzenfrequenz (Resonanzfrequenz) etwas nach unten und der Klang wird etwas wärmer und voller. Das klingt in den ersten Sekunden etwa ungewohnt, aber man gewöhnt sich da ganz schnell dran. Anschließend den Amp etwas lauter machen, um die selbe LS zu haben wie vorher und am Amp noch ein bisschen mit dem Höhe-/Presenceregler spielen. Ein Strat darf nicht zu spitz klingen, die muss gezügelt werden.

Es cruncht dann etwas angenehmer und nicht nur brizzelig in den Spitzen. Einwandbehandlung vorweg: Ja, man kann zwar auch den Toneregler etwas zurücknehmen, jedoch werden die Höhen hier lediglich beschnitten, was beim Absenken des Volumes etwas anders ist.
 
Hui, danke für die vielen Antworten :)
Ja, einen Röhrenamp habe ich nicht, wird wohl daran liegen - Dass der Crunchsound noch am schwierigsten zu bekommen ist wusste ich nicht, mit cleanem und voll verzerrten Sound war ich auch eigentlich mehr oder weniger zufrieden ...

Übrigens - ganz, ganz wichtig bei Strats, die zu dünn und "plingelig" klingen: Den Vol-Regler nie ganz aufdrehen, sondern nur auf 8 oder 9. Dadurch verschiebt sich die Spitzenfrequenz (Resonanzfrequenz) etwas nach unten und der Klang wird etwas wärmer und voller.
Aaaaah, das wäre dann schon praktisch die nächste Frage die ich hier im Forum hätte stellen wollen - Dass die Höhen fast verloren gehen wenn ich die Lautstärke runter drehe hat mich bis eben total verwirrt, ich dachte schon da wäre etwas falsch verkabelt worden :screwy:, denn bei meiner Aldi-Strat hat der Volume-Regler das Ding einfach nur leiser gemacht ;-)

mfg
 
Ich würde mal ein bisschen mit der Höhe der Pickups experimentieren, auch mit unterschiedlichen Abständen für hohe und tiefe Saiten. Meiner Erfahrung nach kann man so immer noch ein bisschen am Klang schrauben.
 
Das ist schon ein Drittel des Weges zu einer Fender Mexico Strat (kosten so um die 450 Euronen).
Welche auch nur eine Billig-Strat ist. Ist halt immer eine Frage des Standpunktes.

Und ich finde die Klänge der Squier auch nicht so schlecht, dass hier dringend etwas zu unternehmen wäre.

Und letztlich sind Dinge wie "zuviel/zuwenig Höhen/Bässe" Aufgabenstellung für die Klangregler am Verstärker.

Ad Frusciante. Ein paar Jahre üben und es geht schon besser: ;)
http://www.youtube.com/watch?v=IIvzwjVFvqk&feature=related
 
Investitionen von über 150 Euro in eine Affinity ist quatsch. Das fängt beim Holz an, geht bei den Mechaniken weiter und hört bei den Pickups auf. Für den Preis sind sie OK, aber eben keine weiteren Investitionen wert.

Halt lieber Ausschau nach einer gebrauchten, besseren Gitarre. Die Squier Silver Series (90er) sind zum Beispiel ein heißer Tip. In Japan gefertigt, hochqualitativ und bei Ebay für ca. 250-300 Euro zu erstehen. Die hat kaum einer auf der Rolle, dabei können sie mit den US-Brettern locker mithalten.
 
Danke für den Tip, aber bei meiner Affinity werde ich jetzt wohl erst einmal ein langes Weilchen bleiben <3
Für ihren Preis ist die meiner Meinung nach ja auch wirklich mehr als ok...

mfg
 
Hallo Grappa's Hammer,

Hans Tipp mit dem Volumenregler ist erstmal sehr wichtig.

Du kannst aber auch versuchen die Höhe der Pickups anders einzustellen, sie anders zu kippen. Vielleicht findest Du so einen besseren Sound. Achtung; nicht zuuu weit runter, sonst fliegt der Pickup in den Korpus und Du musst das Pickguard abschrauben. Normalerweise kann man aber ie Pickups soweit runter drehen, bis sie fast bündig mit dem Pickguard sind. Beim Hochdrehen wird irgendwann die Feder auf Block gehen. Zudem kannes bei zu hoch gedrehten Pickups zu "Stratitis" kommen. Dann schwingt die Saite nicht mehr sauber, weil sie vom Magnetfeld des Pickups beeinflusst wird. Dazwischen ist aber alles erlaubt.

Vielleicht drehst Du beim Mittelpickup die Schaube an der tiefen E-Saite mal eine halbe Umdrehung (im Uhrzeigersinn), so dass der Pickup weiter aus kommt. Vielleicht wird der Sound dadurch etwas mittiger und nicht so undifferenziert.

Von einer 160 Euro Strat darf man nicht den Sound einer 500 Euro Strat erwarten. Meistens setzt aber das spielerische Können engere Grenzen als das Instrument.
Wichtiger als neue Pickup oder eine neue (teure) Gitarre ist es zu lernen, aus seinem Instrument mit den vorhandenen Mitteln das optimale rauszuholen. Das hilft einem später auch bei einer 1600 Euro Strat.

Die Stars haben zwar alle teure Instrumente, sie können aber auch aus einer Affinity Strat das Optimum rausholen! Nicht nur Anfänger sind der Meinung, man bräuchte besseres Equipment um gut zu klingen.
Dabei klingen Könner über jedes Instrument und jeden Amp gut. Sie hören sich kurz an wie das Zeug in der Standardeinstellung klingt, drehen etwas hier und etwas da und holen plötzlich einen Sound raus, den man von diesem "Plunder" nie erwartet hätte. Es wird gerne vergessen, dass auch die Könner sowas lernen mussten - und auch oft an ihrem Sound verzweifelt sind! Irgendwann hat man dann den Dreh raus und weiß wie es geht. Kauft man sich allerdings immer nur neues Equipment um den Sound zu verbessern, lernt man es nie ...

Aufmunternder Gruß
Andreas
 
Neulich hatte ich ein sehr interessantes Gespräch mit einem Gitarrenbauer, der meine Meinung bestätigte, dass in der unteren und mittleren Preisklasse bei Strats die Ausfräßungen unter dem Schlagbrett viel zu großzügig gestaltet werden. Da kann nur eine "Plastikvibration" des Schlagbrettes (durch dei Saitenschwingung) entstehen. Da bei einer guten Gitarre die Schwingung der Saiten mit der Vibration des Holzes in Wechselwirkung steht, wäre ein weiterer Erklärungsansatz für das von dir geschilderte Problem (dünner Ton) gefunden.

Gruß

Andres

Hallo Andres
Das mag ja Ansatzweise stimmen was der Gitarrenbauer meinte aber selbst die Fender American Standart Stratocaster (Soviel ich weis auch die Strat Plus)ist über viele Jahre mit ner Komplettfräsung unter den Pickups ausgeliefert worden (Badewanne) und klang auch nicht nur Übel.
Ich denke die Ursachen müssen auch noch woanders liegen.
Gruß
Hartmut
 
@Hartmut: Deshalb kauften viele dann auch nur noch die Mexican und nicht die American Standart (da der klangliche Unterschied den höheren Preis offensichtlich nicht rechtfertigte). Heute hat die American Standart keine "Badewannenausfräßung" (übrigens eine treffliche Bezeichnung :great:) - und das hat sicherlich seine Gründe.

Nun gut, ich muss eingestehen, dass ich kein Strat-Fan bin und sicherlich auch nie einer werde. Das heißt, das Argument mit der Ausfräßung, kommt mir schon rein subjektiv sehr entgegen. ;)


Gruß

Andreas
 
Hans Tipp mit dem Volumenregler ist erstmal sehr wichtig.
Ja, das wusste ich wirklich nicht, ich war mir wirklich sicher, da sei etwas kaputt...

Wichtiger als neue Pickup oder eine neue (teure) Gitarre ist es zu lernen, aus seinem Instrument mit den vorhandenen Mitteln das optimale rauszuholen.
Keine Angst, das Geld für neue Pickups wären auch nur im Äußersten Extremfall vorhanden gewesen, für eine neue Strat erst recht nicht :p

Mit cleanem und böse verzerrten Sound bin ich dabei auch wirklich mehr als zufrieden, dann werd ich mich mal eher hinter diese Musik klemmen :cool:

Vielen Dank für die ganze Hilfe nochmal :)

mfg
 
Bei meiner HB wars so, da hatte ein PU den Wert von ca. 15 €. Jetzt überleg mal, warum gute DiMarzio's (zB) über 60/70,- € kosten. ABER das Ton"holz" bleibt sch.... .
:)
 

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