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Sind Akkorde urheberrechtlich geschützt?

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Daw12345
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Hallo :)

Ja die Frage steht eigentlich schon oben :D mich würde interessieren wie die Rechtliche Lage mit Akkorden (auch gebrochen?) ist. Bei Lyrics ist die Sache ja klar, da darf man ohne Zustimmung nichts selbst öffentlich machen oder etc. und auch komplette Melodien, aber wie sieht das bei Akkorden aus? Hat man da viel Spielraum und ab wann muss man vorsichtig werden?
Vor allem auch die REIHENFOLGE der Akkorde
 
Eigenschaft
 
Quelle: Wikipedia

"Nicht schutzfähig sind einzelne Töne, akustische Signale, Akkorde, Pausenzeichen, ein Rhythmus oder eine bestimmte Harmonie. Töne und Akkorde müssen im Interesse der Allgemeinheit frei bleiben, andernfalls würde es zu einer inakzeptablen Behinderung schöpferischen Schaffens kommen."

Thomas
 
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Also in Sachen Urheberrecht gestaltet sich das meiner Meinung nach folgendermaßen:

Einzelne Noten oder Geräusche (= Akkorde) sind nicht schützenswert, weil sie nicht das Kriterium der künstlerischen Schaffenshöhe erfüllen.

Bei ganzen Tonfolgen kommt es dann auf den Richter an. Und das jeweilige Land. Bei Akkordfolgen gilt eigentlich das Gleiche. Aber selbst wenn der Richter die Schaffenhöhe für ausreichend gegeben hält, muss erstmal nachgewiesen werden, dass die Tonfolge tatsächlich vom Kläger entnommen wurde ... und nicht etwa von einem x-beliebig anderen Künstler, der schon früher mit der Tonfolge gearbeitet hat.

Ganze Songs sind auf jeden Fall urheberrechtlich geschützt, dürfen erstmal nicht ohne Weiteres (z.b. Einverständnis) übernommen werden (also weder digitale Kopie noch Cover).
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---

Amerikanischer Prozess und der Ausgang war ja dann tatsächlich so, dass die Akkordfolge vom Richter nicht als schützenswert angesehen wurde.
 
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@Bassyst hat ja schon alles erklärt, aber ich will nur noch anbringen, dass es meistens auch nichts bringt ein Stück einem anderen nachzuempfinden, also die gleichen oder fast gleichen Akkorde zunehmen, da dies nur schlecht ankommt und viel hate anbringt.

Außnahmen gibt es zum beispiel bei Remixen, wo aber das ganze Lied "einen neuen Schliff" bekommt. Hier wird meistens auch mehr als nur die Akkorde "koppiert" und das natürlich nur mit einer Erlaubnis der Artisten;)
 
aber ich will nur noch anbringen, dass es meistens auch nichts bringt ein Stück einem anderen nachzuempfinden, also die gleichen oder fast gleichen Akkorde zunehmen, da dies nur schlecht ankommt und viel hate anbringt.
Wenn das alle beherzigt hätten, gäbe es maximal 50% der heutigen Popmusik. :D Außerdem gäbe es nur zwei Bluesstücke: Einen in Dur und einen Mollblues. Und wenn ich nur an die ganzen Pachelbel-Variationen denke: Streets of London (Ralph McTell), Piano Man (Billy Joel) ... wäre alles nicht da.

Meiner Meinung bringt gerade das Kopieren und Nachahmen von Vorbildern etwas. In der Musikgeschichte wurde immer voneinander abgeschrieben und daraus neues entwickelt.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Wenn das alle beherzigt hätten, gäbe es maximal 50% der heutigen Popmusik. :D Außerdem gäbe es nur zwei Bluesstücke: Einen in Dur und einen Mollblues.

Gab es im letzten Jahr nicht einen Zeitpunkt, wo alle Songs der Top 10 Charts offizielle Coverversionen waren? Sogar Supergirl gibts wieder ... und das Original ist deutlich besser :D.

@Bassyst hat ja schon alles erklärt, aber ich will nur noch anbringen, dass es meistens auch nichts bringt ein Stück einem anderen nachzuempfinden, also die gleichen oder fast gleichen Akkorde zunehmen, da dies nur schlecht ankommt und viel hate anbringt.

Beim Schreiben von Musik kann man halt die Errungenschaften der letzten tausend Jahre nicht einfach ignorieren. Kulturgeschichte entsteht auch nur, weil sich Menschen an Vorbildern orientieren und sich dort Inspiration holen. Die Hates gibts ja eigentlich nur für Leute, die tatsächlich stehlen (fremdes Gedankengut für eigenes ausgeben) und es dreist verleugnen. Stellt man sich hingegen als Pink-Floyd-Coverband oder ähnliches da, mit Einverständnis und allem drum und dran, gibts eher großen Applaus (je nach Qualität der Kopie).
 
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Um aber mal die Grauzone klar herauszustellen:

Die Akkordfolge an sich kann jeder bauen, wie will.
Aber die Art und Weise, wie die Akkorde gespielt werden, kann bei zu naher Kopie durchaus zu Zoff führen.

Mal angenommen, jemand schnappt sich die Akkorde meinetwegen um Intro von Metallica's "Nothing Else Matters" und spielt sie genau so (also selbe Töne, Rhythmus, usw), und Metallica regt sich drüber auf und argumentiert, dass das nicht nur Akkordbegleitung, sondern sogar Teil der Melodie ist?
Oder weiter, jemand schnappt sich meinetwegen "Basket Case" von Green Day, nimmt dieselben Akkorde mit vergleichbarem Gitarren-Sound, und komponiert eine komplett andere dazu passende Melodie dazu - Green Day sagt aber "das ist von uns geklaut"?
Es gibt also durchaus die Möglichkeit, dass zumindest erstmal viel Stress ins Haus stehen kann und viele im Zweifel das nicht durchstehen wollen (besonders, wenn es gegen einen "großen" mit entsprechender Anwalts-Power geht).

Wer aber auf Basis von Akkorden ein eigenes Stück mit eigenem Arrangement und eigener Melodie und Text bastelt, der sollte doch ziemlich "safe" sein.
 
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Um aber mal die Grauzone
Oder weiter, jemand schnappt sich meinetwegen "Basket Case" von Green Day, nimmt dieselben Akkorde mit vergleichbarem Gitarren-Sound, und komponiert eine komplett andere dazu passende Melodie dazu - Green Day sagt aber "das ist von uns geklaut"?


Wer aber auf Basis von Akkorden ein eigenes Stück mit eigenem Arrangement und eigener Melodie und Text bastelt, der sollte doch ziemlich "safe" sein.

Green day würden da hoffentlich den Ball flachhalten, denn ihr 21 guns ist “ inspiriert“von heart of gold. (Ich mag beide Songs)
 
@Bassyst

Außnahmen gibt es zum beispiel bei Remixen, wo aber das ganze Lied "einen neuen Schliff" bekommt. Hier wird meistens auch mehr als nur die Akkorde "koppiert" und das natürlich nur mit einer Erlaubnis der Artisten;)

Wann genau braucht man noch die Erlaubnis? Heino brauchte keine, obwohl er ja nicht nur die Songs nachspielt sondern eben im Heino-Timbre singt, was ja doch eine deutliche Abänderung ist (klingt halt typisch Heino, der Gesang) Er zahlt halt die üblichen Tantiemen die anfallen. (Heino selbst argumentierte jedoch, er habe nicht fragen müssen, weil es exakt nachgespielt sei :ugly: )

Nur aus marketing- Gründen heißt es “das verbotene Album“
 
Zuletzt bearbeitet:
Wann genau braucht man noch die Erlaubnis?
Sobald es sich um eine Bearbeitung handelt. Eine Adaption eines Black Sabbath-Hits für Akkordeonorchester ist AFAIK noch keine Bearbeitung, ein Arrangement mehrerer Black Sabbath-Hits als Potpourri mit freien Übergängen ist AFAIK bereits eine Bearbeitung, egal für welche Instrumentierung. Genaueres regeln die Musiksachverständigen, Anwälte und Richter ... :D
 
Ein tolles Beispiel dazu:
 
Geht halt darum, mit 4 Akkorden GUTE Songs zu schreiben. Viele Semi-Profis und selbst Profis bekommen das nicht immer hin und es klingt nur wie ein Abklatsch von...
 
Interessantes Thema,
es gibt aber auch Musiker, die in jedem ihrer Songs immer die eine Kadenz benutzen.
Alan Walker scheint mir im Bauch neun Monate lang von seiner Mutter mit
Madonna´s "The Power Of Good Bye" berieselt worden zu sein.
Ich habe mir beinahe alle seine Songs angehört, und bis auf ein einziges Stück
laufen alle Tracks mit der selben Akkord-Folge.
Es ist die harmonisch wohl klingende Am-F-C-G (oder letzt Em)- Kadenz,
welche seit Amy Macdonald´s "This is the life" so viele Musiker wie Pilze
aus dem Boden einsetzten. Gab es eine Kadenz-Flaute? Musste erst jemand
einen Hit mit ner bestimmten Kadenz landen? Sind das dann "Nachmacher", um auf den
Erfolgs-Zug zu springen? Ruht Alan Walker sich auf immer der selben Kadenz aus?
Denn der Am-F-C-G - Akkord-Kreisel erzeugt in mir sofort eine Hand voll Melodie-Ideen,
wenn ich nur diese Kadenz anspiele. Klingt schön, aber jeden meiner Hits damit produzieren?
Alphaville z.B. finde ich vorbildlich. Die haben in DE zwar nicht den kommerziellen Erfolg,
aber nahezu jeder Song hat eine andere Kadenz, eine zweifelsfrei neu komponierte Melodie,
und noch dazu eine andere Musik-Art. Hut ab.
In den 1980ern gab es oft die Am-C-G-Am-Kadenz, simpel, aber typisch für den Italo-Pop.
Oder Am-Em-G-D (Am-beginnend beschreibe ich zumal immer als mögliches Start-Beispiel,
sowie C in normaler Dur beginnend).
 
Die "Am-F-C-G"-Kadenz ist aber auch wirklich eine unzählig oft verwendete Akkordfolge. Ich bin in meinen Anfängen als Gitarrist auch "zufällig" drauf gestoßen und dann ist mir aufgefallen, wie oft diese Akkordfolge schon "verwurstet" wurde.

I-IV-V (Tonika-Subdominante-Dominante) ist auch so ein "Klassiker". In der Serie Vinyl gibt es eine Szene, wo der aufstrebenden Garage Punk-Band klar gemacht wird, wie viele Hits damit produziert wurden. Durch unterschiedliche Spielweisen klingt sie immer ein wenig anders, so dass ein Laie gar nicht merkt, dass er eigentlich immer wieder das "Gleiche" hört.

Bestimmte Akkordfolgen gehen halt einfach schnell ins Ohr und hängen einem auch schnell wieder zum Hals raus. Wenn jemand einen massenkompatiblen Ohrwurm produzieren möchte, wird er bestimmt auch etwas setzen, was sich bewährt hat.
Jede Kultur hat auch ihre eigenen Hörgewohnheiten und was z.B. in Indien ein Ohrwurm ist, kann für unsere Ohren vielleicht total chaotisch klingen.

Für die Verwendung dieser Kadenzen wird man bestimmt auch niemanden haftbar machen können, sonst wäre es wahrscheinlich wirklich schnell still im Radio oder es würden nur eine paar Lieder gespielt werden dürfen (viele Radiosender machen so etwas aber auch gerne freiwillig :D).

Das mit den Coverversionen ist mir auch aufgefallen. Mittlerweile wird ja viel aus den 90ern wieder aufgekocht. Irgendwie klingen die aber alle gleich...:) Auch wenn ich nicht unbedingt ein Fan der Originale bin, so finde ich die aber auch besser.
 
Hallo :)

Ja die Frage steht eigentlich schon oben :D mich würde interessieren wie die Rechtliche Lage mit Akkorden (auch gebrochen?) ist. Bei Lyrics ist die Sache ja klar, da darf man ohne Zustimmung nichts selbst öffentlich machen oder etc. und auch komplette Melodien, aber wie sieht das bei Akkorden aus? Hat man da viel Spielraum und ab wann muss man vorsichtig werden?
Vor allem auch die REIHENFOLGE der Akkorde

Vereinfacht:

Buchstaben sind urheberrechtlich nicht schutzfähig.
Worte sind urheberrechtlich nicht schutzfähig.
Sätze können urheberrechtlich schutzfähig sein.
Bücher sind es normalerweise.

Töne, Intervalle/Akkorde, Harmoniefolgen, Songs.

;-)
 
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Das Thema ist sauinteressant und gleichermaßen auch irgendwo traurig :D

Habe mal von einem Fall gelesen, bei dem eine Band des Plagairismus bezichtigt wurde, das ganze aber vollkommen unabsichtlich passiert ist. Die Beschuldigten haben argumentiert, dass es keine Absicht gewesen war und das sie die Musik des Klägers nie zuvor gehört haben! Der Richter hatte also die spaßige Aufgabe herauszufinden, wie plausibel die Erklärung der Beschuldigten war. Glaube mich zu erinnern, dass es einen Freispruch gab.

Interessanterweise ist es auch möglich Musik unabsichtlich zu klauen, während man komponiert (passiert sogar recht oft), weil man sich bei der Komposition auf das stützt, was man zuvor im eigenen Musikerlebenslauf gelernt hat. Es sei denn, natürlich, man kackt wortwörtlich einfach aus Notenpapier. :D

Letzten Endes ist unsere Musik etwas, dass sich permanent aus sich selbst weiter entwickelt. Jede Musik wird mehr oder weniger logisch aus dem geboren, was vorher an Musik existiert hat und konsumiert wurde. Unser Empfinden von "gut" und "schlecht" ist etwas psychologisches, nichts objektives. Einzelne Aspekte der Musik, wie Töne oder Harmoniefolgen, zu schützen, wäre der sofortige Tod der freien Musik.
 

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