silent drumming entscheidung zwischen evans db one und zero

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lennnard
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Hallo liebes Forum :)
Da ich umgezogen bin, ist es mir nicht mehr möglich Schlagzeug zu üben und das würde ich nun gerne ändern und habe mich etwas über silent drumming informiert.

Nun habe ich mich gefragt was besser klingt und was leiser ist:
einersetzt das Fell evans db one, welches eine Snarefunktion eingebaut hat und das db zero, welche keine Snare funktion hat.
An sich ist angeblich db one lauter als das db zero, aber ich habe nirgendswo genaue angaben gefunden.
Ich schätze aber, dass wenn ich eine snarefunktion beim db zero haben möchte, ich wieder ein Resonanzfell bräuchte, welches alles wieder lauter macht. Bin ich da richtig?
Hat irgendjemand Erfahrungen damit?

LG, Lennard
 
Entscheidender sind meiner Erfahrung nach an der Snare:
  • Spieltechnik und
  • Schlagbesteck
Spieltechnik: Saß 'mal an einem Set, in dem das unbeschichtete Snarefell Einstülpungen von den Drumsticks im Bereich 5-10 mm hatten. Als der Urheber selbst daran spielte, wären mir fast die Augäpfel herausgefallen, jedenfalls fühlten die sich so an.

Ein Drumset ist kein Workout aus dem Fitnesstudio ...

Könner können nach viel Übung selbst mit dem dicksten Knüppel der Snare leise Töne entlocken. Ja, das passt nicht zu manchen Genres, jedenfalls wird das gerne argumentiert. Und Ja, das unterscheidet einen guten Fingertechniker von anderen.

Schlagbesteck: Siehe mein Profilfoto, angeordnet wie ein Lautstärkeregler, von laut (rechts) nach leise (links). Wille zum leisen Spiel vorausgesetzt ... Umgekehrt ist es nach links gehend immer schwieriger, 120 dB hinzusnarren ... (Fitnesstudio-Spieler, s.o.)

sd Felle: Ich denke, die werden im Vergleich zu den ersten zwei Punkten einen weniger dramatischen Unterschied machen. Was eine Snare auch richtig laut macht, ist, wenn beide Felle auf Resonanz gestimmt sind (dieser blechern wirkende Klang).

Resonanz ist überhaupt das Stichwort:
  • gibst Du Puls (Dirac-Stoß)
  • antworten alle Schwinger mit ihrer Resonanz (Eigenfrequenzen)
  • also: alle
D.h. dann rasselt das Geschirr, der fast leere Schrank oder Nachbars Zimmer s(ch)wingen mit usw. Weniger Amplitude (s.o.) macht eben weniger Neben-Wirkung.

In diesem Zusammenhang wirkt manches Geschirrtuch (o.Ä.) auf der Snare tatsächlich Wunder.
 
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Vielen Dank für deine ausführliche Antwort, die hat mir schonmal sehr weitergeholfen.

Bei der Spieltechnik stimmte ich dir vollkommen zu!
Momentan hab ich Meinl Nylon Besen, was ist das links auf deinem Bild ganz genau?

Also sollte ich lieber für meine Snare ein Geschirrtuch benutzten, als ein "leises" Fell zu kaufen?
Es gibt ein paar Videos, die das Vergleichen, z.B. dieses Video. Nun kann ich das leider nicht mit Geschirrhandtuch vergleichen, aber ich bin für jede Lautstärkereduzierung dankbar.
 
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was ist das links auf deinem Bild ganz genau?
Broomsticks. Macht kein Shhh wie ein Besen, aber wenig Lärm.


Also sollte ich lieber für meine Snare ein Geschirrtuch benutzten, als ein "leises" Fell zu kaufen?
Eher anders: Ist schnell ausprobiert und kostet nichts. Dünnes Tuch klingt anders ale ein dickeres Handtuch usw. Wenn Du eine Messmöglichkeit hast, vergleiche doch die Werte: Die Differenzen der dB-Werte dürften aussagefähig genug sein.

Es gibt ein paar Videos, die das Vergleichen, z.B. dieses Video.
Interesantes Video. (Bei dB-Messungen sollten übrigens auch die Settings angegeben sein. Bleiben die gleich, kann man wenigstens qualitative vergleichen) Was ich auch die Schnelle dort sehe:
  • dB Werte abhängig vom Anschlag auf derselben Fläche
  • dto. auf verschiedenen Flächen
  • Verringerung mit Fellart
  • kritisch (iSv laut) bleiben alle Becken
Könnte man jetzt auch quantitativ auswerten. Grobe Anhaltspunkte:
  • 100 - 110 dB ist schon wirklich laut
  • ~85 dB ist eher im Bereich einer mäßig aufgedrehten Stereoanlage
 
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So, habe hier mal etwas zusammengetragen.

Inhalte Zellen:
  • C3 : C5 die drei Snarefelle alleine aus den 3 Anfängen (sonst Beiträge kaum zu trennen)
  • D20 ; D24 deren mittlere Einflüsse, sowie der korrigierte Gesamtmittelwert
  • G2 : M16 sog. ANOVA (Varianzanalyse der Quadratsummen) / wichtig: M10 = sigma des Restfehlers
  • Diagramm darunter: die einzelnen Felle UND sigma des Restfehlers
  • zwei typische Lautstärkequellen zum Einordnen (so ungefähr)
Der Restfehler enthält alles Untrennbare, wie etwa:
  • Trägheit der dB Anzeige
  • mein Ablesefehler (richtiger Zeitpunkt)
  • variabler Stickanschlag
  • uva.
Man kann grob sagen:
  • Der Wechsel von Remo auf eins der beiden Snarefelle ...
  • verringert um ca. 15 dB +- 6dB
  • die Unterschiede beider Felle gehen im Restfehler unter, sind also NICHT unterscheidbar
  • mit Blick auf die übrigen Videoteile sind insbesondere die Becken deutlich lauter

1735579016682.png
 
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Danke für die ausführliche recherche. Am liebsten würde ich die im Laden mal austesten, leider wird das wohl eher nichts.
Aber die dB angaben aus deiner Tabelle helfen schon sehr weiter.
Ich muss mal schauen ob ich das zuhause mit einem Geschirrtuch vergleichen kann.
 
Aber die dB angaben aus deiner Tabelle helfen schon sehr weiter.
Gerne. Im Grunde läuft's darauf hinaus: Erwartungen eher gedämpft halten. Etwas später in den 3 Sequenzen spielt er nochmals nur die Snare ... da sind die Werte etwas höher als am Anfang, aber noch so gerade im Rahmen meiner Fehlerbalken.

Ich muss mal schauen ob ich das zuhause mit einem Geschirrtuch vergleichen kann.
Könnte so'n 0€ Schnäppchen sein :cool:

Das hat sogar "die Industrie" schon entdeckt:

Thomann, so etwas wie Tuchabdeckung für Snares

1735742622674.png
 

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