Ah, ein Spätberufener.
Ich habe den aktuellen Yamaha Silent Brass. Als Alternative mit Elektronik gibt es sonst nur den Best Brass, den ich aber nicht kenne. Er ist jedenfalls definitiv etwas anders konstruiert:
https://www.thomann.de/de/best_bras...tm?ref=search_rslt_best+brass+silent_365509_2
Pluspunkte beim Yamaha sind der für
Übungs-Dämpfer akzeptable Blaswiderstand und die sehr hohe Lautstärkedämpfung. Außerdem ist er sehr leicht und passt komplett in übliche Schallstücke.
Tips am Rande: vor dem Einsetzen eines Dämpfers immer erst ins Schallstück hauchen, dann hält der Dämpfer bombensicher.
Stimmen sollte man natürlich immer mit warm gespielten Instrument. Bei fast bei jedem Dämpfer (und so auch beim Silent Brass) muss der Hautstimmzug etwas herausgezogen werden, bei mir von sonst einem auf ca. zwei Finger breit.
Mit der angeschlossenen Verstärkungseinheit liefert der Yamaha Silent Brass einen ziemlich realistischen Klang an die Kopfhörer, allerdings ausschließlich mit einem von zwei fest eingestellten Hallräumen (klein und groß), nie "trocken". Die Lautstärke ist regelbar und man kann über Miniklinke eine Audioquelle dazumischen.
M. E. braucht man auf jeden Fall eine Möglichkeit, auch ohne Dämpfer üben zu können.
Trompete muss sehr über das musikalische Hören gelernt und gespielt werden. Die Intonation ist mit Dämpfer aber etwas anders als ohne, beim Yamaha ist das aber noch leicht aufzufangen. Aber es geht auch um Entwicklung eines guten Klangs und der Klangvorstellung und da dürfte es kritisch werden.
Letztlich sehe ich noch das Problem, dass die Ansprache der Töne verändert ist, man überbläst mit zunehmender Höhe leichter als ohne Dämpfer.
Das man mit Dämpfer etwas Atmungs-Einsatz zeigen muss als ohne Dämpfer sehe ich gerade bei einem Trompetenanfänger dagegen als Vorteil.
Eine sehr gute Übungsmethode und teilweise auch Alternative zum Üben mit Dämpfer ist das
Mundstück Buzzing, also Trompete spielen allein auf dem Mundstück. Man entwickelt so viel leichter den angemessen geringen Mundstückdruck gegen die Lippen, allein mit Üben auf dem Instrument wird es dagegen leicht zuviel des Guten.
Außerdem verbessert man die Atem-/ Ansatzkoordination, was die Grundlage eines guten Klangs und guten Tonumfangs auf der Trompete ist.
Gruß Claus