(*) da Sibelius eine "professionellere" Software ist als Capella, nehme ich an, dass das dort auch geht
Die alten Platzhirsche, allen voran Finale und Sibelius, sind eben mittlerweile Dinosaurier, die im Laufe der Zeit immer weiter und weiter aufgeblasen wurden.
Sibelius kann z. B. nur sehr schlecht oder mit "Trickserei" mehrere Sätze (Movements) in einer einzigen Datei ablegen, um sie fortlaufend bzw. auf einer Seite ausdrucken zu können.
Mit "Trickserei" meine ich, dass diese Sätze nicht als eigenständige musikalische Abschnitte gesehen werden, sondern nur der eine verfügbare musikalische "Schlauch" so manipuliert werden muss, dass er nach mehreren eigenständigen Abschnitten aussieht.
Bei Lehrbüchern oder wissenschaftlichen Arbeiten muss man noch mehr "schnippeln".
Generell werden nicht ohne Grund für wissenschaftliche Abhandlungen im naturwissenschaftlichen Bereich Programme wie TeX eingesetzt und für musikwissenschaftliche Publikationen gäbe es z. B. lyluatex, mit dem man wunderbar LilyPond-Code handhaben kann.
Mir ist das aber für meine Zwecke zu aufwendig und ich mache alles mit LilyPond, da ist man völlig flexibel (damit habe ich auch ganz einfach das obige Mini-Beispiel erzeugt):
Einfach die drei Stimmen Lead, Piano und Bass nacheinander ausgeben. Man könnte auch einen Text dazwischen schreiben, alles kein Problem.
LilyPond ist aber natürlich in der Benutzung sehr speziell und nicht jedem "zumutbar", das ist mir schon klar, deshalb hatte ich es überhaupt nicht erwähnt.
Generell: nur für diesen einen Fall das Programm zu wechseln, wenn man ansonsten immer mit Sibelius arbeitet, kann aber auch nicht sinnvoll sein und spart dann auch keine Arbeit.
Das einzige "klick"-Programm, das solche Fälle problemlos handhaben könnte (also nicht immer nur einen "Klumpen" Musik pro Datei verarbeiteten kann), wäre
Dorico mit seinem flexiblen Flow-Konzept.
Das wurde ja notgedrungen von den bei Avid rausgeflogenen Entwicklern (die durch billigere Ost-Arbeitskräfte ersetzt wurden) komplett neu aus dem Boden gestampft und hat so gegenüber Finale und Sibelius den Vorteil, alte Zöpfe abschneiden zu können und von Grund auf neu anzufangen.
Mit dem Nachteil von anfänglichen Kinderkrankheiten und zunächst reduziertem Funktionsumfang.
Wie dem auch sei - die pragmatische Sibelius-Lösung wird im üblichen Schippeldi-Schnipp mit viel Handarbeit bestehen, wenn nicht noch jemand mit einer genialen Lösung um die Ecke kommt.
Vielleicht weiß ja
@djbobo Rat? Dieser Rat käme dann von professioneller Stelle.
Viele Grüße
Torsten